: Mäurer untragbar?
Bremer Richter empört über historischen Vergleich
Bremer Richter sehen sich durch Justizstaatsrat Ulrich Mäurer diffamiert. Der hatte für seine ablehnende Haltung gegenüber mehr Mitsprache bei Stellenbesetzungen und Beförderungen einen umstrittenen historischen Vergleich gewählt. „Nach 1918 lehnten die Richter die Demokratie ab, bekämpften republikanische Justizminister und (...) gaben sich als Staat im Staat. 1933 lag die erste deutsche Republik auch durch die Schuld solcher Richter am Boden“, schrieb Mäurer im Weser Report.
Als „unzulässigen historischen Vergleich“ weisen RichterInnen der Gewerkschaft Verdi es zurück, „in eine Linie mit den Wegbereitern des NS-Regimes“ gestellt zu werden. Sie hätten „einen Anspruch darauf, endlich einen seriösen Gesprächspartner im Justizressort zu bekommen“. Mäurer gehe es nur um die Sicherung seiner „Machtposition“. Ähnlich äußerte sich auch der Verein Bremischer Richter und Staatsanwälte und der Landesverband des Deutschen Richterbundes in Bremen. ede
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen