: 60 jahre
Alice Schwarzer
Wie immer war Alice Schwarzer auch beim Zelebrieren ihres 60. Geburtstages vorneweg: Schon Anfang Oktober erschien ihr Selbstfeierbuch: „Alice im Männerland“, in dem sie eine „aktuelle Zwischenbilanz“ zieht. Die zweite übrigens innerhalb von zwei Jahren. 2000 war eine „Bestandsaufnahme“ erschienen, weil angeblich die Frauenbewegung 25 wurde. Weil noch nicht mal Schwarzer zwei Bestandsaufnahmen schreiben kann, die sich nennenswert unterscheiden, hat sie im neuen Buch schlicht „Best of Alice“ versammelt. Texte, die man auch in der Emma gern mal wiederholt fand, liegen nun also zusätzlich – kommentiert von A. S. – in Buchform vor. Das alles wird mittlerweile in der deutschen Presse generös verziehen: Aus der „Hexe“ ist längst die „Galionsfigur“ Schwarzer geworden. Spektakuläre Kampagnen wie die gegen Abtreibung 1971, gegen Pornografie in den 80ern oder die Klage gegen sexistische Titelbilder des Sterns 1978 trugen dazu ebenso bei wie Fernsehauftritte und -duelle: Mit Esther Vilar („Der dressierte Mann“) 1975, Verona Feldbusch 2001 oder, weniger bekannt, Obermacho Klaus Löwitsch 88: Den brachte Schwarzer dazu, bei laufender Livesendung aus dem Studio zu rennen – indem sie, die Rollen verkehrend, über sein Aussehen herzog. OES
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