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Allzeit bereit – ein Rad für alle Fälle

Seit dem Sommer bietet die Bahn in Berlin und München Mietfahrräder an, ab April auch in Frankfurt. „Zufrieden stellend, aber ausbaufähig“, zieht der Konzern eine erste Bilanz. Während der Winterpause können die Räder pauschal gemietet werden

von KATHARINA KOUFEN

Fahrrad gefällig? In Berlin und München ist das seit einigen Monaten kein Problem mehr: Einfach eine Servicenummer bei der Bahn anrufen, die Kontonummer angeben, 15 Euro abbuchen lassen – und schon darf man sich eines von 2.500 schicken silberglänzenden Rädern lossperren, die an jeder größeren Kreuzung stehen. Allerdings „besteht noch viel Scheu, das Rad per Handy zu buchen“, zog Bahnchef Hartmut Mehdorn gestern in Berlin eine erste Bilanz. „Wir sind zufrieden, aber das Angebot ist noch entwicklungsfähig.“

Seitdem die Mieträder der Bahn zum ersten August 2002 in Berlin und zum ersten Oktober 2001 in München eingeführt worden sind, haben insgesamt 20.000 Menschen das Angebot genutzt. 12.000 waren es in München, 8.000 in Berlin. Ein Euro achtzig pro Stunde kostet der Spaß, ohne Bahncard drei Euro.

Im April soll der Fahrradservice auf Frankfurt ausgeweitet werden. Außerdem plant Mehdorn, im Sommer auch an bestimmten Bahnhöfen Leihräder anzubieten. So möchte er das Chaos verhindern, das an den Wochenenden regelmäßig entsteht, weil zu viele Reisende ihre Fahrräder im Zug mitnehmen.

Für die Bahn ist das Fahrradgeschäft der Tochter „DB Rent“ bisher nicht rentabel. Die Investitionskosten waren hoch: 800 bis 1.000 Euro pro Fahrrad. „Wir rechnen damit, dass das Angebot sich in drei bis vier Jahren selbst trägt“, so Mehdorn gestern. Der Bahn komme es ohnehin vor allem auf „die Werbewirkung“ an.

Zu den Anschaffungskosten kommen die Schäden, die wegen Vandalismus entstehen. Das sind rund zwei Prozent der Investitionssumme – „minimal“, findet Mehdorn. Dieser Anteil ist zwar in beiden Städten gleich. In Berlin jedoch war das mutwillige Zerstören oder Abschrauben von Fahrradteilen am Anfang „viel stärker und hat abgnommen, nachdem sich die Berliner an den Anblick gewöhnt haben“, wie der Geschäftsführer von DB Rent, Rolf Lübke beobachtet hat. In München dagegen war die Ausfallquote der Fahrräder von Anfang an konstant.

Während der Winterpause, die am 15. Dezember beginnt, will die Bahn ihre Fahrräder deshalb ganz unrentabel dauervermieten: Für 30 Euro können sich Kunden mit Bahncard bis zum 15. März einen Drahtesel in den Keller stellen, ohne Bahncard kostet es 40 Euro. Und wenn das Callbike mal kaputt ist, verspicht die Bahn, ihren Reperaturservice vorbeizuschicken.

Neben dem Fahrradangebot erweitert die Bahn auch ihren Service im Autoverleih. Derzeit bietet der Konzern Car-Sharing in 45 deutschen Städten an. Pünktlich zu Beginn der Skisaison dürfen die Kunden der Deutschen Bahn nun auch die Mietwagen der Schweizer Bahn nutzen – ohne Aufpreis.

Info-Telefon: (07000) 5 22 55 22

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