piwik no script img

Goldabbau in Rumänien

betr.: „Gold ist das Auge des Teufels“, taz vom 2. 12. 02

Ich vermisse bei der Reportage eine gewisse Tiefenschärfe (Konfrontation mit harten Fakten). Mike Steyn, ehemaliger Jurist und Umsiedlungsexperte der südafrikanischen Bergbaufirma Goldfields Ghana Ltd., treibt in Zukunft beim Goldabbau in Rumänien sein Unwesen. Beim Zyanidunfall am 16. 10. 01 in Westghana wurde ein Fluss so vergiftet, dass über tausend Menschen zweier Dörfer kein Trinkwasser mehr hatten und eine ihrer Nahrungsquellen, der Fischfang, völlig vernichtet wurde. Die Menge des von der Firma für ein Dorf zur Verfügung gestellten Trinkwassers war unzureichend. Den Bewohnern des anderen Dorfes wurde zugemutet sechs Kilometer zu laufen, um sich mit Trinkwasser zu versorgen. Für Steyn ein kleiner Unfall und ein Missverständnis.

1997 sollten zwei Dörfer umgesiedelt werden. Die Bauern bekamen neue Häuser, aber keine Entschädigung für ihr enteignetes Farmland, so dass sie seitdem hungern müssen. Diejenigen, die sich weigerten umzusiedeln, wurden gewaltsam vertrieben (z. B. in Atuabo), ihre alten Häuser und die Schule wurden zerstört und die Wasser- und Elektrizitätsversorgung gekappt. Mike Steyn beschreibt seine Methoden so: „Wir behandeln die Menschen mit Respekt und Anteilnahme.“ Und überhaupt: „Projekte wie Straßen und Staudämme stehen für ein höheres Gut und für das Gemeinwohl.“ Was hat das mit dem industriellen Goldabbau mit Zyanid zu tun? Infos unter www.fian.de. STEPHAN BERG, Lörrach

Die Redaktion behält sich den Abdruck sowie das Kürzen von Briefen vor. Die erscheinenden LeserInnenbriefe geben nicht notwendigerweise die Meinung der taz wieder.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen