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Weihnachten auf Aramäisch

Indiens Feierlichkeiten unter Palmen älter als euopäische „weiße“ Weihnacht

Das indische Weihnachtsfest ist viel älter als das „weiße“ Pendant in Deutschland. Seit dem Jahr 52 leben die Thomas-Christen nach eigener Überzeugung in Kerala im Südwesten Indiens. Ganz sicher ist nicht, dass der Apostel Thomas tatsächlich dort missionierte. Aber spätestens seit dem dritten Jahrhundert ist die christliche Gemeinde nachweisbar. Als portugiesische Missionare vor 500 Jahren in der Region auftauchten, wunderten sie sich vermutlich, dass ihre Botschaft längst bekannt war.

Die drei Millionen Thomas-Christen fasten zurzeit. „Nur wer rein ist und sich richtig vorbereitet hat, kann Weihnachten feiern“, sagt der Priester Philip Samuel. Weil es die Thomas-Christen schon so lange in Indien gibt, haben sie viel mit Hindus und Moslems gemeinsam. Sie ziehen ihre Schuhe vor der Kirche aus, in der eine Öllampe steht, wie in jedem Hindu-Tempel. Aber auch die frühchristlichen Wurzeln sind unübersehbar. „Beim Brotbrechen spricht der Priester Aramäisch, das ist die Sprache Jesu“, sagt Samuel. dpa

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