piwik no script img

Karo für Bambule

Solidaritätstag mit Bauwagen-Bewohnern: So bunt wie die Läden am Samstag soll das Viertel wieder werden

Im Karo-Viertel war am Sonnabend Bambule-Tag. In ihren Schaufenstern, die sie mit bemalten Bettlaken als Bauwagen verkleidet hatten, demonstrierten die Gewerbetreibenden des Viertels Solidarität mit den Bewohnern des ehemaligen Bauwagenplatzes an der Vorwerkstraße. Ihre Kunden freuten sich über Bauwagenkekse, lasen Infoblätter und hörten Bambule-Songs und Interviewmitschnitte von zurückliegenden Demos.

Bambulistas hatte die Frage „Wo Bambule draufsteht, ist auch Randale drin?“ auf ihre Jacken geheftet und forderten so die Besucher zum Gespräch auf. „Wir wollten den Spieß mal umdrehen und nicht auf die Straße gehen, sondern die Bambule-Bewohner zu uns in die Läden holen, wo sie vor Polizeieinsätzen geschützt sind“, hieß es bei „Maegde und Knechte“. Zwar trauten sich viele nicht, die Bauwagenbewohner anzusprechen, doch „durch die Buttons werden die Leute auf unsere Situation aufmerksam gemacht“, sagte Bauwagenbewohnerin Kirstin.

Vor allem von außerhalb verirrten sich an diesem langen Samstag viele ins Karo-Viertel. Die Rostocker, Neumünsteraner oder Stuttgarter erfuhren erst vor Ort vom Hintergrund der bunten Aktionen. „Irritiert guckende Leute sprech‘ ich einfach an und klär‘ sie darüber auf, dass wir zurück ins Karo-Viertel wollen“, berichtete Bauwagenbewohner Uli. Viele Gäste unterstützten Bambule mit dem Kauf von Buttons und Spenden. Und die Bürgerinitative „Die Karowürfel“ sammelte bei Minusgraden 629 Unterschriften für die Freiheit. julia heydorn

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen