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Shoppen – samstags jetzt bis 20 Uhr

Bundeskabinett beschließt verändertes Ladenschlussgesetz und hofft auf Auswirkungen aufs Weihnachtsgeschäft

BERLIN taz ■ Nun sind die Verbraucher am Zug. Sie müssen beweisen, was die Verfechter eines liberalen Ladenschlusses schon immer behaupten: dass in Deutschland mehr eingekauft wird, wenn die Menschen nur genügend Zeit dazu haben. Die rechtlichen Grundlagen dazu hat die Bundesregierung gestern beschlossen: Künftig sollen die Geschäfte samstags vier Stunden länger geöffnet haben dürfen. Der Sonntag bleibt dagegen weiter geschützt.

Der Entwurf zum veränderten Ladenschlussgesetz, das der Bundestag jetzt noch durchwinken muss, sieht vor, dass Geschäfte an allen Werktagen einschließlich des Samstags von 6 bis 20 Uhr geöffnet haben dürfen. Das gilt auch für Samstage vor verkaufsoffenen Sonntagen, an denen bisher um 14 Uhr Schluss war.

Noch viel leichter soll es werden, Zeit zu finden, sich die Haare schneiden zu lassen. Für das Friseurhandwerk gilt das Ladenschlussgesetz demnächst überhaupt nicht mehr. Damit wird es nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums den anderen Handwerken gleichgestellt, die ihre Öffnungszeiten frei regeln können, solange sie „nicht in größerem Umfang Ware an die Allgemeinheit verkaufen“.

Kanzler Gerhard Schröder erklärte, er erhoffe sich von der neuen Regelung bereits mehr Schwung für das Weihnachtsgeschäft. Unklar ist jedoch, ob das Gesetzgebungsverfahren so schnell abgeschlossen werden kann. Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels forderte ein Eilverfahren oder eine Ausnahmeregelung für den Samstag am 28. Dezember.

BEATE WILLMS

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