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Keine Heilung

Wissenschaftssenator Dräger drängt auf Einführung des Bachelor-Systems. Dissenz mit Uni-Präsident Lüthje verschärft sich, Studierende skeptisch über „Studium light“

Wissenschaftssenator Jörg Dräger (parteilos) hat die Universität wegen ihrer integrierten Bachelor-Master-Abschlüsse kritisiert. Sie sei „unglücklicherweise eine von zweieinhalb Universitäten“ der Republik, die einen „eigenen Standard kreiert“ habe, sagte er bei einer Diskussion am Fachbereich Jura. Statt eine richtige Studienreform zu machen, seien die Abschlüsse „nur übergestülpt“ worden. Dräger erhofft sich von auf drei Jahre verkürzten berufsqualifizierenden Bachelor-Studiengängen eine „Öffnung der Hochschule für bildungsferne Schichten“. Man müsse mehr als nur „rein wissenschaftliche“ Studiengänge anbieten, wenn man diese erreichen wolle.

Bundesweit seien alle Hochschulen in der Verantwortung, diese Abschlüsse schnell einzuführen, weil sich Deutschland mit den übrigen europäischen Bildungsministern darauf geeinigt hat. Voraussetzung für einen Bachelor, der auch von dem extra für diese Reform geschaffenen Akkreditierungsrat anerkannt wird, sei unter anderem eine „verbesserte Betreuungsrelation von Professoren zu Student“. Danach gefragt, ob er diese auf Kosten von Studienplätzen realisieren wolle, regte Dräger eine „Erhöhung der Lehrdeputaion“ an. Es sei „nicht gottgegeben“, dass Universitätprofessoren nur acht Stunden in der Semesterwoche lehren. Die Kultusministerkonferenz lasse diese Frage gerade prüfen.

Über die Bachelor-Abschlüsse gibt es einen offenen Dissenz zwischen Dräger und Uni-Präsident Jürgen Lüthje. Dieser hatte am Samstag im taz-Interview betont, dass die „integrierten“ Bachelor-Abschlüsse der Uni dem vom Akkreditierungsrat bevorzugten „konsekutiven“ Modell qualitativ gleichgestellt seien. Letztere böten jedoch keinen Anspruch auf Zulassung zum Masterstudiengang. Es gebe Politiker, die dies nutzen wollen, um zwei Drittel der Studierenden nach dem Bachelor-Abschluss am Master-Studium zu hindern.

Ein Jura-Student aus dem Publikum kritisierte den Bachelor als „Studium light“, das keine gesicherte berufliche Perspektive biete: „Wenn ich einem Arbeitgeber sage, ich habe einen Bachelor in Jura, fragt der doch höchstens: ‚Ist das heilbar?‘“ kaija kutter

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