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Bewährt gefällig

NDR renoviert sein Radioprogramm bei Klassik und Information und glaubt, dass dadurch alles besser wird

Der Norddeutsche Rundfunk schafft sein „Radio 3“ ab. Stattdessen gibt es ab 1. Januar den Kanal „NDR Kultur“. Dieser soll zwar nach wie vor klassische Musik bieten, aber „gefälliger“ werden: Komplette Konzertaufnahmen und Opernmittschnitte werden auf den Abend verbannt, tagsüber erklingen hauptsächlich „bewährte“ klassische Stücke. Hinzu kommen Premierenberichte, Interviews, Reportagen, Tipps und Nachrichten. Erhalten bleiben Reihen wie „Am Morgen vorgelesen“ und „Klassik auf Wunsch“.

Eine Auffrischung gibt es auch beim bisherigen „Informationsradio“ NDR 4: Die bislang viertelstündlich aktualisierten Informationen sollen am Abend in ausführlicherer Form gesendet werden. Dafür wird die 15-minütige Kindersendung „Ohrenbär“ auf 19.50 Uhr nach hinten verschoben, auf dass der Nachwuchs mitten in der Tagesschau zu Bett gebracht werden kann. Für Hörfunk-Chefredakteur Joachim Knuth ist das „kein Thema“. Bei der ARD seien die späteren Sendezeiten für die 5- bis 10-jährigen Kinder längst akzeptiert.

„Moderner, aktueller, frischer“ solle dadurch das Kulturprogramm insgesamt werden, für „eine größere Nähe“ zum Publikum sorgen und – selbstredend – die Quoten in die Höhe treiben. Denn auch die Funker vom Rothenbaum, sagt Programmdirektor Gernot Romann, seien inzwischen weit von den Zeiten entfernt, in denen es als besonderes Qualitätsmerkmal galt, möglichst wenige HörerInnen zu haben.

Mit den Veränderungen will sich der NDR folglich „zeitgemäßer präsentieren und stärker am Tagesgeschehen orientieren“. Und Intendant Jobst Plog sagt, was er sagen muss: „Das Qualitätsangebot im Hörfunk wird gestärkt.“ Wer hätte anderes erwartet. juh

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