das wetter: julian gray
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Manchmal wusste Julian nicht, ob es wirklich von Vorteil war, diesen Spiegel zu besitzen. Gut, er hatte eine ordentliche Stange Geld für ihn hingelegt und würde noch einige Jahre daran abzahlen müssen. Doch richtig glücklich war er deswegen nicht. Solange er Pickel und Warzen, Halbglatze und Wulstlippen besaß, waren alle Leute nett zu ihm gewesen und hatten ihn geherzt und gekost. Selbst seine schwarzen Zahnruinen und die pralle Wampe hielten niemanden davon ab, stets ein freundliches Wort für ihn übrig zu haben. Doch was würde geschehen, wenn vielleicht fortan auch die Menschen um ihn herum seine prächtigen Locken und den makellosen Teint wahrnahmen, so wie es der Spiegel tat?