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Ein zerstörtes Land

Vier Jahre hat der Kongo-Krieg gedauert, drei Millionen Menschen hat er das Leben gekostet. Ein Rückblick

Der seit 1998 andauernde Krieg in der Demokratischen Republik Kongo hat mehr Opfer gefordert als alle andere Kriege auf dem Planeten in diesem Zeitraum zusammengenommen. An die drei Millionen Tote zählt die US-Organisation International Rescue Committee – 350.000 davon direkte Kriegstote, die anderen Opfer von Hunger und grassierenden Seuchen im Osten des Landes.

Eine blutige belgische Kolonialherrschaft sowie die Militärdiktatur von Joseph Mobutu von 1965 bis 1997 ließen den Kongo im Elend versinken, bevor noch ein Bürgerkrieg hinzukam. Als Rebellenführer Laurent-Désiré Kabila 1996/97 mit Unterstützung aus Ruanda, Uganda, Angola und Simbabwe Mobutu stürzte, waren die Hoffnungen auf einen Neuanfang groß. Aber Kabila regierte als Alleinherrscher, und im Sommer 1998 rebellierte ein Teil seiner Armee unter Führung Ruandas. Ihr Putschversuch in der Hauptstadt Kinshasa scheiterte an einer Intervention Angolas und Simbabwes, doch die Meuterer setzten sich unter ruandischer Führung im Osten als Kongolesische Sammlung für Demokratie (RCD) fest. Ihnen zu Hilfe kam die mit Unterstützung Ugandas gebildete Kongolesische Befreiungsbewegung (MLC) im Norden des Kongo.

Unter Beteiligung lokaler und ruandischer Milizen eskalierte der Krieg. Von der RCD sind derweil mehrere Fraktionen abgespalten. In der Folge haben sich im Kongo immer mehr unkontrollierbare lokale Kriege entwickelt.

Im Januar 2001 wurde Laurent Kabila bei einem Anschlag getötet. Mit Unterstützung Simbabwes wurde sein Sohn Joseph Kabila Präsident. Der ließ UN-Blauhelme ins Land, die seit März 2001 einen Waffenstillstand zwischen Regierung und Rebellen überwachen. Dann starteten Friedensverhandlungen. Dieser „innerkongolesische Dialog“ hat nun im dritten Anlauf zum Erfolg geführt. Entscheidend dafür war der Abzug fast aller ausländischen Truppen im Oktober als Folge eines kongolesisch-ruandischen Friedensvertrages.

Doch im Osten des Landes haben sich Kämpfe zwischen den Milizen seitdem verschärft. Dort wird die Lage der Bevölkerung immer trostloser. D. J.

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