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Unterm Weihnachtsbaum an der Spitze

Eisbären gewinnen das Gipfeltreffen gegen Köln mit 5:4 nach Penaltyschießen und erobern die Tabellenführung zurück

Hibbelig warteten die Eishockeyfans schon Stunden vor dem ersten Bully auf die Begegnung der Eisbären gegen die Kölner Haie. „Die Kölner spielen sehr defensiv. Ich hoffe, dass wir dieses Bollwerk knacken können“, sagte ein Eisbärenanhänger vorher. Die Berliner knackten den Defensivriegel und besiegten die Kölner Haie mit 5:4 nach Penaltyschießen. Die 5.500 Zuschauer im restlos ausverkauften Wellblechpalast besangen ihr Team danach voreilig schon als kommenden Deutschen Meister. Immerhin stehen sie nun wieder an der Tabellenspitze – vor Köln.

Die Gäste, gecoacht von Bundestrainer Hans Zach, kamen als Leader der DEL nach Berlin und wollten auch als solcher wieder abreisen. Innerhalb weniger Minuten stellten sie durch Tore von Dwayne Norris (22., 32.) und Andreas Morczinietz (35.) den Spielstand auf den Kopf und gingen mit 4:3 in Führung. „Wir haben in den letzten DEL-Spielen oft eine Führung verspielt. Daran müssen wir arbeiten und cleverer spielen“, mahnte Eisbären-Coach Pierre Page, der als Garant des recht unerwarteten Erfolgs der Hohenschönhausener Puckjäger gilt. Der Frankokanadier wird allseits gelobt für seine offensive Spielauffassung, die sein Team so gelungen interpretiert, dass das Eisbären-Spiel als das attraktivste in der Liga gepriesen wird.

Nur an Abgefeimtheit und Abgebrühtheit mangelt es gelegentlich, genau diese Schwächen schienen den Berlinern auch diesmal zum Verhängnis zu werden. Mit dem plötzlichen Rückstand schlug natürlich auch die Stimmung in der Halle um. Doch die Eisbären kamen zurück. Angetrieben von Starverteidiger Ricard Persson schnürten sie Köln in der eigenen Hälfte ein. Nachdem Bradley Bergen das 4:4 erzielte (53.), fand die Dramaturgie im Penaltyschießen ihren Höhepunkt. Hier erkoren die Anhänger der Eisbären Nachwuchs-Goalie Oliver Jonas zu ihrem Helden, da er mit spektakulären Paraden den Sieg sicherte. „Ich bin froh, dass meine Mannschaft wieder Spitzenreiter ist“, sagte Page nach dem Spiel. Verständlicherweise sahen es so auch die Fans, die noch lange nach Spielschluss im Wellblechpalast feierten: „Wir sind wieder Tabellenführer!“ Wenigstens über Weihnachten. MANUEL HOLSCHER

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