: Karottenhose!
„Als CD noch Seife war“ feiert den Pop der 80er
„What a feeling/ bein’s believin’/ I can’t have it all, now I’m dancing for my life“, sang Irene Carra und brachte uns das Du-kannst-alles-wenn-du-nur-willst-Gefühl, mit dem wir inbrünstig unsere Haare toupierten. Es war Magie. Mit „Flashdance“, dem ultimativen Tanzfilm der frühen Achtziger, brach das Wunderbare in unsere Jungmädchenzimmer ein. Wir entdeckten unseren Körper als Rhythmusinstrument und die Hitze des Dancefloors. Man musste den Film nicht einmal gesehen haben, um dabei zu sein, denn der Soundtrack lief überall. Heute sind die Flashdance-Teenies über dreißig und müssen dubiose After-Work-Lounges oder Privatpartys aufsuchen, um die Songs ihrer Jugend zu hören. Und werden ein Gefühl der Peinlichkeit nicht los, weil es gar nicht cool ist, auf 80er-Hits zu tanzen. Aber wie sagen die gutenDjs: Kein Song ist peinlich, wenn man ihn liebt. Auch der feine Musikverschnitt, den Jenni Zylka – ihres Zeichens Geheimagentin und Trancemedium und dem aufmerksamen taz-Lesern auch als Autorin bekannt – gemeinsam mit DJ Love Shag heute aus der Mottenkiste der Popkultur zaubert, kann als Therapeutikum gelten. Scheiß auf die Diskurse, zurück zur Disco, mit Musik, die zu Karottenhose und Popperwelle passt! Unter dem Titel „Als CD noch Seife war“ präsentieren Zylka und Love Shag „the better flavour of the eighties“, legen musikalische Bonbons und B-Seiten auf, von Blondie, Devo, Madness, Heaven 17, New Order und so weiter. Natürlich kommt hier nicht alles auf den Plattenteller, was eine Limahl-Frisur trägt, denn auf die nötige credibility wird schon geachtet. Songs von Pat Benatar, Geier Sturzflug und aus dem Flashdance-Soundtrack sollen vorerst nicht gespielt werden. Aber wozu gibt es Wunschrunden? jsi
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen