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Volker Kauder über Muslime und Pegida„Es gibt keine Islamisierung“

Durch eine Entchristianisierung verlieren Menschen an Halt, sagt Unionsfraktionschef Volker Kauder. Warum er Religionsfreiheit wichtig findet, aber nicht „Charlie“ ist.

Plädiert für Gelassenheit beim Thema Pegida: Volker Kauder Bild: dpa
Anja Maier
Stefan Reinecke
Interview von Anja Maier und Stefan Reinecke

taz: Herr Kauder, Ihre Eltern kamen 1947 als Flüchtlinge aus Jugoslawien nach Deutschland. Wie war das für Sie als Kind?

Volker Kauder: Den Vertriebenen schlug nicht überall große Zustimmung entgegen. „Die Flüchtlinge“ wurden auch als Belastung betrachtet. Man kann das verstehen. Es war nach dem Zweiten Weltkrieg für niemanden einfach. Aber wir haben uns arrangiert.

Können Sie sich wegen dieser Erfahrung heute besser in die Situation von Flüchtlingen hineinversetzen?

Der Vergleich hinkt etwas. Wir Vertriebenen waren keine kleine Gruppe. Und wir waren mit der alteingesessenen Bevölkerung durch eine gemeinsame Sprache und Geschichte verbunden. Aber ja, ich kann Gefühle von Flüchtlingen sehr gut nachvollziehen.

Heute sind Sie der Vorsitzende der größten Bundestagsfraktion. Wie viele Muslime gibt es unter den 311 Abgeordneten von CDU und CSU?

Wir haben eine Muslimin.

Reden Sie mit der Abgeordneten Cemile Giousouf darüber, wie es für sie ist, wenn in Deutschland Islamgegner demonstrieren?

Ich habe Frau Giousouf zur Integrationsbeauftragten ernannt und mehrfach mit ihr über die Fragen gesprochen. Aktuell aber noch nicht.

Im Interview: Volker Kauder

65, ist Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Er wurde mit 17 Jahren Mitglied der Jungen Union. Der Jurist war ab 1980 Vizelandrat von Tuttlingen, 1990 wechselte er ins Parlament. Er war Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion und CDU-Generalsekretär, seit 2005 ist er Fraktionschef. Kauder gilt als loyaler Interessenvertreter von Angela Merkel. Als sie am 16. Januar in einer Regierungserklärung sagte: „Der Islam gehört zu Deutschland“, applaudierte Kauder nicht.

Sie setzen sich seit Jahren für verfolgte Christen ein. Fühlen Sie genauso mit Muslimen, die zu uns kommen?

Mein gesamtes Engagement stand und steht unter der Überschrift „Für Religionsfreiheit!“. Ich rede nicht in erste Linie über die Inhalte von Religion, sondern davon, dass Religionsfreiheit aus meiner Sicht das wichtigste Menschenrecht überhaupt ist. Das gilt für alle Menschen und natürlich für die Angehörigen aller Glaubensrichtungen. Wer für Religionsfreiheit eintritt, der muss auch dafür sein, dass die Muslime ihre Moscheen in Deutschland bauen können, wie die Christen aber auch in der Türkei ihre Kirchen errichten dürfen.

Wenn Sie für das Recht eintreten, dass Muslime in Deutschland Moscheen bauen dürfen, warum wehren Sie sich gegen den Satz, dass der Islam zu Deutschland gehört?

Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Professor Papier, hat darauf hingewiesen, dass unser Wertesystem und damit auch unser Grundgesetz christlich-jüdische Wurzeln hat. Daneben haben aber auch säkular-humanistische Ideen, vor allem die Aufklärung, Einfluss genommen. Vom Islam kann man dies nicht sagen. Damit etwas dazugehört, muss es aus meiner Sicht prägend sein. Das ist der Islam für unser Land nicht. Außerdem: Der Islam wird momentan auf der Welt sehr verschieden interpretiert. Es fällt schwer, von dem Islam zu sprechen.

Manche Muslime empfinden das als Ausgrenzung …

So ist es keinesfalls gemeint. Denn ich sage klar: Die Menschen mit ihrer Religion gehören zu uns.

Der Zentralrat der Muslime hat in Berlin die Mahnwache für die Opfer der Pariser Anschläge initiiert. Hat das Ihren Blick auf den Islam in Deutschland verändert?

Ich habe immer wieder angemahnt, dass sich Religionsvertretungen in gesellschaftliche Debatten einmischen sollen und Farbe bekennen. Auf der Mahnwache ist das geschehen. Sie war beeindruckend. Und, ja, sie war glaubwürdig.

Der CSU-Innenpolitiker Stephan Mayer hat die Muslime in Deutschland trotz Mahnwache aufgefordert, sich von den Anschlägen zu distanzieren. Fanden Sie das richtig?

In einer freien Gesellschaft muss man mit solchen Hinweisen leben. Ich selber halte mich mit derlei öffentlichen Aufforderungen zurück.

Hat die Mahnwache das Verhältnis zu den Muslimen in Deutschland verbessert?

Vielleicht waren die Pariser Anschläge wirklich ein Wendepunkt in der Debatte auch über das Selbstverständnis der Muslime in der Gesellschaft. Sie sollte weitergehen. Man darf sich nichts vormachen: Manche Muslime finden gar nicht gut, was da in Berlin stattgefunden hat.

Im Dezember haben Sie gesagt, Pegida-Demonstranten sollten nicht „pauschal als rechter Mob“ abgetan werden. Sehen Sie das noch immer so?

Auf diesen Demonstrationen sind Sätze gefallen, die nicht akzeptabel sind. „Sachsen bleibt deutsch“ ist ein Spruch, der mich an eine ganz andere Zeit erinnert. Ich warne aber vor Pauschalverurteilungen. Jeder Mensch ist Ebenbild Gottes mit einer eigenen Würde. Das ist eine Kernaussage des Christentums. Es fällt zwar manchmal schwer, aber ich rate dazu, Aussagen und das Verhalten individuell zu beurteilen und nicht den Menschen zu disqualifizieren. Ich fand es zum Beispiel schwierig, die Organisatoren dieser Demonstrationen „Rattenfänger“ zu nennen – dieses Bild macht die Kundgebungsteilnehmer zu Tieren. Also Vorsicht.

Soll man mit Demonstranten reden, die rechten Parolen folgen?

Es gibt beim Umgang mit solchen Phänomenen keinen Königsweg. Aber: Je mehr man diese Demonstrationen medial beachtet und wichtig nimmt, desto mehr wertet man sie auf und unterstützt sie.

Also verschweigen?

Nein, aber es wäre besser, gelassener zu sein und weniger aufgeregt über Pegida zu reden. Es geht um maximal 25.000 Leute von 80 Millionen. Die Kundgebungen sind aus meiner Sicht ein Ausdruck der Verunsicherung durch die Globalisierung – die Angst vor der Islamisierung ist ein Etikett dafür. Es gibt in Deutschland keine Islamisierung, in Sachsen erst recht nicht. Aber es existiert eine Entchristianisierung. Das verunsichert offenbar viele. Wenn aus einer Gesellschaft die Religion ganz verschwindet, fehlt es an Halt.

Markiert der aktuelle Streit innerhalb der Pegida-Führung das Ende dieser Bewegung?

Den Zenit dürfte diese sogenannte Bewegung überschritten haben, vielleicht auch, weil immer klarer geworden ist, wer sie anführt und welche unsäglichen Parolen diese Personen vertreten.

Pegida verbindet sich immer enger mit der AfD. Zeigen deren Wahlerfolge nicht, dass die sozialdemokratisierte Union rechts zu viel Platz lässt?

Nein, die Union ist die letzte große Volkspartei, mit einem Wahlergebnis von mehr als 40 Prozent. Wir sind die Partei der Mitte. Die AfD ist aus der Ablehnung der Eurorettungspolitik entstanden, aus der Angst, für die Schulden anderer zahlen zu müssen. Das war der keineswegs überzeugende Impuls für die Gründung der AfD – denn Deutschland profitiert vom Euro enorm.

Machen Ihnen der Aufstieg der AfD und der Niedergang der FDP keine Sorge?

Alles, was weit von der Mitte wegdriftet, macht mir Sorge. Ich höre von Freunden aus Westeuropa oft, dass dort Rechtspopulisten mit zweistelligen Wahlergebnissen als normal empfunden werden. Wir sehen das aufgrund unserer Geschichte richtigerweise anders. Wir haben eine besondere Verantwortung, zu schauen, was sich auf dem rechten Rand tut. 1933 ist schon einmal etwas passiert, was sich niemand vorstellen konnte. Das muss uns immer eine Lehre sein. Aber wir haben gelernt. So beziehen heute die Spitzen des Staates gemeinsam gegen Rechtspopulisten und Rechtsextreme eindeutig Stellung.

Wird die AfD für die Union also kein strategischer Bündnispartner?

Wir haben einen klaren Parteibeschluss: keine Zusammenarbeit mit der AfD. Punkt. Diese Partei ist für uns kein Bündnispartner.

Das gilt bis wann?

Er gilt. Glauben Sie mir. Ich war 15 Jahre lang Generalsekretär der CDU in Baden-Württemberg. Damals waren die Republikaner im Landtag. Dort habe ich, mit dem damaligen Ministerpräsident Erwin Teufel und auch gegen Widerstände, die Strategie verfolgt: keine Gespräche, keine Zusammenarbeit mit den Republikanern. Das war erfolgreich. Wenn solche Gruppen keine Machtperspektive bekommen, schadet das ihnen. So machen wir es mit der AfD auch.

Die Union hat Ja zum Ausstieg aus der Atomkraft gesagt, die Wehrpflicht abgeschafft, den Mindestlohn eingeführt, Mietpreisbremse und Frauenquote für DAX-Konzerne dito. Ist es da nicht verständlich, dass viele nicht mehr wissen, was an der Union konservativ ist?

Wir sind nicht die konservative Partei Deutschlands. Wir sind die christlichen Demokraten. Das Ja zur Atomkraft hat nie zum Wesenskern der Union gehört. Wenn wir andere Möglichkeiten haben, Energie zu erzeugen, oder wenn sich der Auftrag der Bundeswehr ändert und die Wehrpflicht dafür nicht mehr nützlich ist, dann müssen wir reagieren. Der Mensch ist nicht statisch, Politik darf nicht statisch sein. Wir sind eine pragmatische Partei.

Wo bleibt das Konservative?

Für unser Selbstverständnis ist nicht „konservativ“ das entscheidende Wort, sondern das christliche Menschenbild. Das ist unser Kompass.

Und das Christliche ist mehr als Folklore für die Union?

Natürlich. Passen Sie auf, dass Sie nicht mit meinen religiösen Gefühlen spielen …

Das war eine politische Frage.

Nun gut. Aber im Ernst – und das hat mich in letzter Zeit auch beschäftigt: Nicht alles, was erlaubt ist, muss auch sein. Mit religiösen Gefühlen zu spielen ist immer schwierig. Ich trete dafür ein, dass Charlie Hebdo seinen Freiheitsraum hat. Die Freiheit darf auch dem schärfsten Satiriker nicht genommen werden. Aber ich muss deshalb nicht alles gut finden, was Charlie Hebdo macht. Insofern bin ich nicht Charlie.

Plädieren Sie für eine Verschärfung des Blasphemieparagrafen?

Nein, der Staat muss nicht alles regeln. Aber die Bürgergesellschaft sollte mehr darauf achten oder zumindest diskutieren, dass nicht alles, was anderen heilig ist, einfach attackiert wird. Das wünsche ich uns.

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90 Kommentare

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  • "...dass Religionsfreiheit aus meiner Sicht das wichtigste Menschenrecht überhaupt ist."

     

    Also wichtiger als:

     

    > Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit

    > Schutz vor Folter, Menschenversuchen ohne Einwilligung des Patienten, vor Zwangssterilisation und Zwangskastration, Schutz vor Körperstrafen und Prügelstrafen sowie Schutz vor entwürdigender oder erniedrigender Behandlung (wie beispielsweise Ehrenstrafen), Abschaffung der Züchtigung in Erziehung und Schule

     

    Scheint ein bißchen, ja nun, fundamentalistisch, um nicht zu sagen latent fanatisch eingestellt zu sein, der Herr Kauder. Die Religion über das Leben zu stellen: Daraus resultieren Religionskriege. Daraus resultiert Terror. Daraus resultiert Folter.

     

    Ehrlich gesagt: Angesichts dieser grundlegenden Abwertung des Lebens und der körperlichen Unversehrtheit zugunsten religiöser Aspekte halte ich das meiste, was Kauder hier von sich gibt und was irgendwie freiheitlich-versöhnlich klingt, für reine Lippenbekenntnisse.

  • Für mich als bekennenden Agnostiker ist Freiheit von Religion wichtiger als Religionsfreiheit. In vergangen Jahrhunderten haben mutige Menschen hierzulande viel Freiheit von Religion erkämpft, obgleich es immer noch steuergestützte Staatskirchen - für mich Großsekten - gibt. Die Freiheit von Religion bedeutet die Trennung von Kirche und Staat. Eine religiöse Politisierung gleich einer politischen Religion ist ein gesellschaftlicher Rückschritt, ist reaktionär. Als Satire verarbeitet dies mein Blog-Beitrag von gestern:

    http://n0by.blogspot.de/2015/01/warum-ich-kein-christ-bin-ich-bin-muslim.html

    • @n0by:

      Es gibt in Deutschland keine Staatskirche. Sie wären ein geeigneter Kandidat für die Pegiden; diese verbreiten über den Islam ähnliche falsche Informationen.

      • @Arcy Shtoink:

        klar keine Staatskirche, da wär ja der BP ein Kardinal und im BT würden nur Geistlcihe sitzen, aber sonst ist der Unterschied nicht gross nehmen Sie einfach mal die Kosten und den Einfluss der Kirchen in D weg, die die Deutschen belasten

      • @Arcy Shtoink:

        Der Unterschied: Daß der Islam tatsächlich keine Staatskirche ist.

  • Da fallen wirklich Sätze, die in ihrer ganzen Seltsamkeit gar nicht genug gewürdigt werden können:

     

    "1933 ist schon einmal etwas passiert, was sich niemand vorstellen konnte" - Da gab es aber tausende von Multiplikatoren, die das schon damals anders sahen, und deren Alptraum, oder feuchter Traum, der längst etablierte Begriff vom "Dritten Reich" war. Als Konservativer darf man so etwas aber wohl nicht wissen.

     

    Ferner:

    "Jeder Mensch ist Ebenbild Gottes mit einer eigenen Würde";

    "Wir sind die Partei der Mitte";

    "...religiöse Gefühle".

    Ich kann mir auch einfach irgendwas ausdenken. :D

  • alternative Energiegewinnung im BT, die ganze heisse Luft , die da produziert wird, den ganzen Wind, einfach in eine Turbine leiten, es dürfte Energie für den ganzen Bau geben, Bundeskanzleramt eingeschlossen!

  • Mich wundert sehr, dass Volker Kauders Beispiel für mangelnde Religionsfreiheit in islamisch geprägten Ländern die Schwierigkeit um den Bau neuer Kirchen in der Türkei ist. In der Türkei gibt es immerhin christliche Kirchen und die Freiheit, Gottesdienst zu feiern. In Saudi-Arabien gibt es all das nicht, die Konversion zum Christentum wird dort mit dem Tode bestraft, der Import von Bibeln ist verboten, usw... Könnte es etwas mit den guten Beziehungen der Bundesregierung zu Saudi-Arabien zu tun haben, dass Herrn Kauder das keine Erwähnung wert ist?

  • Mir gehen diese ahnungslos herumdilettierenden Politiker langsam auf die Nerven. Die Begegnung mit einer ihnen damals völlig überlegenen islamischen Kultur, Wissenschaft, Theologie, Philosophie zu Kreuzzugszeiten hat Europa völlig neu geprägt; moderne Naturwissenschaften gäbe es überhaupt nicht ohne diese Bagegnung. Und das geht bis in den Alltag: Vermutlich lebt auch Herr Kauder im Jahre 2015 - Und nicht A.D. MMXV.

    • @Seeräuberjens:

      Sogar vergleichsweise banale Dinge wie Croissants, Apfelstrudel und Gugelhupf sind orientalischen Ursprungs.

    • @Seeräuberjens:

      Da ist was dran; zugleich geht vieles, was der ach so überlegenen islamischen Kultur zugerechnet wird, auf frühe katholische Mönche wie Johannes Eriugena, Wilhelm von Occam oder Peter Abelard zurück.

       

      Zugleich ist das alles schon so lange her, dass es genauso gut bloß in einem Film gewesen sein könnte. Es spielt doch keine Rolle mehr. Ob ein Prinzip der Wissenschaftstheorie in einem westlichen Kloster oder in einer Medrese zuerst formuliert wurde – was tut mir das?

       

      Woher also das erkenntnisleitende Interesse, welches zu dem Ergebnis führt, zumindest früher seien doch die Anderen so viel toller gewesen als man selbst? Falsche Bescheidenheit aus verständlicher Abneigung gegen Abendländler-Geschwurbel?

    • @Seeräuberjens:

      Auch bezogen auf Wörter wie Alkohol aus "al-kuhul". Herr Kauder trinkt bestimmt gern ein Bierchen. Aber auch der Widerstand gegen den Islam, Reconquista gegen die Mauren (Spanien), Wien etc. hat unser Denken, unsere Kultur geprägt. Luther hätte ja keinen Grund gehabt psychopathisch gegen Türken zu hetzen, wie er das auch gegen Juden tat. Handelsbeziehungen zum Osmanischen Reich (Fugger etc.) bis hin zum Deutschen Kaiserreich (Bagdad-Bahn) inklusive Bündnisse, natürlich weltlich zu sehen. Wie auch immer: auch die geistig-religiöse Gegnerschaft, auch einst von den Kirchen ausgehend und entwickelt, kann man als Teil der europäischen Kultur sehen. Keinesfalls war der Islam hier immer der Aggressor. Gegen die Mauren war es ganz klar das Christentum inklusive Vertreibung der spanischen Juden, die im Osmanischen Reich Schutz fanden.

  • "Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Professor Papier, hat darauf hingewiesen, dass unser Wertesystem und damit auch unser Grundgesetz christlich-jüdische Wurzeln hat. Daneben(!) haben aber auch säkular-humanistische Ideen, vor allem die Aufklärung, Einfluss(!) genommen(!). "

    So redet jemand , der - seit frühester Jugend vom katholischen Katechismus geprägt bzw. imprägniert - auch in seine späteren Lebensjahren nicht mehr sein Hirn vom Weihrauch klären , d.h. sich "aufklären" konnte .

    Was haben wir Atheisten doch für ein Glück , dass das GROSSE "C" auch für die allermeisten Christdemokraten nur noch Folklore ist ! Eine christliche Pegida gegen die gottlosen Feinde des christlichen Abendlandes hätte uns gerade noch gefehlt .

  • Kauder: 1) "...Aber es existiert eine Entchristianisierung. Das verunsichert offenbar viele. Wenn aus einer Gesellschaft die Religion ganz verschwindet, fehlt es an Halt..."

    Da hört sich die "Heulsuse" Kauder mal wieder weinerlich an ;->

    Aber das kann passieren, wenn der Staat die Werteerziehung vernachlässigt und nur den (christlichen) Kirchen mit ihrem monoreligiösen Reli-Unterricht überlässt. Es gäbe mit konfessionsunabhängigem Ethikunterricht die Möglichkeit, verschiedene Weltanschauungen vorzustellen und Diskussionen über ein "gutes" Leben in einer Bürgergesellschaft zu führen.

     

    Aber solange die staatstragenden (v.a. die christlichen) Parteien vollzeitarbeitende Menschen und Rentner aufs Sozialamt schicken, bietet dieser Staat weder ein verlässliches Gerüst noch vorbildliche Werte.

     

    2) "...Die Union hat Ja zum Ausstieg aus der Atomkraft gesagt, die Wehrpflicht abgeschafft, den Mindestlohn eingeführt, Mietpreisbremse und Frauenquote für DAX-Konzerne dito. Ist es da nicht verständlich, dass viele nicht mehr wissen...", was sie den CDU-Versprechungen glauben sollen.

    • @vagabundix:

      "...Aber es existiert eine Entchristianisierung. Das verunsichert offenbar viele. Wenn aus einer Gesellschaft die Religion ganz verschwindet, fehlt es an Halt..."

       

      Nun, die Trennung in angeblich "wertfreie" Wissenschasft mit Totalwahrheitsanspruch (der Monitor flacker tatsächlich nicht!!) und oriebtirende "Werte"religion zur Verhinderung des sitttlichern Verfalls (der auch tatsächlich schon immer viel weiter fortgeschritten war als die Liebeskullt-Religion und -Wisssenschaft gauben macht!!)

      ist auch tatsöächlicj ein politischer Sieg des KOnversativismus - und sonst gar nichts.

       

      Vor Weltkrieg wollte "man wenigsten noch "Weltanschasunng" als "Ganzes"..

       

      Selbst da wird heute viel diffamiert!!

       

      Kurz: Ersatzlos gerstrichen für die NIchtchristen die schöne bequeme, stärkende Andereknnung von "Werten"...

    • @vagabundix:

      Welche Werteerziehung schlagen Sie denn vor? Wissenschaftlich nicht fundierte , rein ideologisch vorangetriebenes Gender-Mainstreaming? Oder andere vielfaltsfaschistische Irrläufe? Auch wenn man nicht gläubig ist, die christlichen Wurzeln, wie von Jesus gepredigt, sind letztlich Säulen der Aufklärung und des Humanismus und haben unsere Gesellschaft geprägt.

  • Wir sind christlich!? Nun ja-, auf einen Abgeordneten kommen drei Lobbyisten. Kann man da überhaupt noch christlich sein?

  • Könnte mir jemand im Forum erklären, ob Donauschwabe ein geschützter Name ist ?

    • @Fave the Just :

      Religionen sollten in meinen Augen, den Menschen durchs leben führen, wobei der Ausdruck Religion schon falsch ist, die Menschen sollten auf den Erfahrungen vergangener Generationen aufbauen, die Neun Gebote waren solche ERfahrungen, dei Menschen, nicht Moses, gemacht haben, was machen Religionen, sie pressen Menscehn in eine Zwansjacke, stellen ein Figur vorne auf, dei man anbetet, man müsste erst mal drüber diskuttieren, ob Jesus nicht ein Ersatzwotan oder Zeus oder Jupiter ist!

    • @Fave the Just :

      Heiligs Blechle, die sind im Neuschwabenland und deuten den Unterschied zwischen "da henda" ,"da denda" und "da doten"...

    • @Fave the Just :

      Nein ist es nicht. Wieso? Wollen Sie eine Kuchenkreation markenrechtlich schützen lassen?

  • "Wir haben einen klaren Parteibeschluss: keine Zusammenarbeit mit der AfD. Punkt. ..." (Kauder)

     

    "Mit mir wird es keine PKW-Maut geben." (Merkel)

    • @lichtgestalt:

      Merkel hat Recht, aber nur weil die PKW-Maut einen neuen Namen bekommen hat: "Verkehrsstruktur Abgabe". So kann man die Leute auch verarschen! Und sie lassen sich auch noch verarschen!

    • @lichtgestalt:

      Schaut man sich Griechenland und die Wählerbewegungen von Partei zu Partei an bei den letzten Wahlen an, dann ist wohl eher wahrscheinlich, dass "DIE LINKE" mit der AfD ins Bett steigt.

      • @Arcy Shtoink:

        Damit läge sie immer noch links von Kauder.

  • Das ist mal so richtiges KAUDERwelsch! Was komt raus? Eis klares JEIN.

  • der letzte Satz ist einfach köstlich, erinnert mich an Frau Thachter, die sagte: meine Minister können alles machen, was ich will ! so ungefähr! der Staat regelt nicht alles, aber eben alles was er will, die Bürger können zwar reden, aber bitte leise !

  • Wird die AfD für die Union also kein strategischer Bündnispartner?

     

    Wir haben einen klaren Parteibeschluss: keine Zusammenarbeit mit der AfD. Punkt. Diese Partei ist für uns kein Bündnispartner.

     

    Und Angela hat auch schon gesagt , mit mir wird es keine PKW-Maut geben .

     

    Lieber Volker ,ich denke , der Satz ``was intressiert mich mein Geschwätz von gestern `` hat sich in euren Köpfen verewigt .

     

    Nur der Unterschied zu früher , ihr sprecht den Satz nicht mehr aus , aber ihr handelt tagtäglich danach.

  • der Papst sagt, wenn jemand meine Mutter beleidigte, bekommt er eins in die Fresse! Kauder sagt, spielen sie nicht mit meinen religiösen Gefühlen, man muss sich diese Aussagen mal auf der Zunge zergehen lassen und dann mal auf die Ereignisse der letzten Wochen einstellen! oder so!

  • Kauder beweist mit seiner Einstellung, dass die BRD christlich-jüdisch geprägt sei, sein reaktionäres Menschenbild, ebenso wie es diejenigen machen, die meinen Angst vor einer Islamisierung in Europa zu haben.

     

    Religionen sind völlig irrelevant. Kaum etwas von dem, was in der Bibel vor 2000 bis 5000 Jahren geschrieben wurde noch irgendetwas, was im Koran steht, könnte auch nur ansatzweise mit den Vorstellungen unseres Grundgesetzes mithalten. Kauder meint ernsthaft, dass das Bewusstsein das Sein machen würde. Maximal kann man den Christentum vor allem Dank Calvin unterstellen, sich anpassungsfähiger an den Kapitalismus verhalten zu haben als eben die islamische Religion. Dass die protestantischen Staaten immer noch die reichsten Staaten sind, zeigt dies deutlich.

     

    Jeder, der meint, dass ansonsten Religionen irgendetwas beständiges auszusagen hätten, sollte das auch benennen können. Kauder macht dies auch aus gutem Grund wohl nicht.

    • @Age Krüger:

      Man braucht nicht erst bei Calvin anfangen. Schon Benedikts “ora et labora”, schon Paulus’ “Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen” hat Europa grundlegend umgeprägt. Die Alten Griechen hätten gesagt, wer noch arbeiten muß, der kommt nicht zu den wirklich wichtigen Dingen – Kultur, Philosophie etc.

      • @Seeräuberjens:

        Das konnten sich die "Alten Griechen" aber auch nur leisten, weil sie andere für sich arbeiten ließen. Gegenüber der Sklaverei scheint mir die von Benedikt und Paulus geprägte protestantische Arbeitsethik dann doch ein Fortschritt zu sein - zu ihrer Weiterentwicklung brauchen wir sicher andere Modelle als die "Alten Griechen"!

    • @Age Krüger:

      Ob der explosionsartige Antisemitismus im 3. Reich ohne kirchlich antisemitische Vorprägung überhaupt möglich gewesen wäre, ist fraglich.

    • @Age Krüger:

      1. Sie unterschlagen, dass Kauder auch "säkular-humanistische Ideen, vor allem die Aufklärung" als zweites Standbein der kulturellen Prägung nennt. Es ist bezeichnend, dass sie diese Ansicht entweder bewusst auslassen oder die kulturelle Prägung durch "säkular-humanistische Ideen" mit ihrer obigen Aussage als "reaktionäres Menschenbild" disqualifizieren.

       

      2. Das christliche Religion und säkularer Humanismus nicht prägend gewesen seien für die Kultur und Geschichte - sowohl positiv wie negativ - kann auch nur jemand behaupten, wer sich mit Philosophien, der deutschen Geschichte (Nationalismus, Kommunismus, Liberalismus, freiheitliche Bewegungen) niemals auseinandergesetzt hat und dem hohen Anteil von Menschen mit christlichen oder humanistischem Weltbild nicht zu Kenntnis genommen hat. In einem Abschnitt zu behaupten Religionen seien irrelevant und gleichzeitig die Bedeutung des Protestantismus für den Kapitalismus herauszustellen kommt daher reichlich krude daher.

      • @Arcy Shtoink:

        So was kann auch nur behaupten, wer sich noch nie mit etwas anderem als der deutschen Geschichte (Nationalismus, Kommunismus, Liberalismus, freiheitliche Bewegungen) auseinandergesetzt hat.

         

        National fokussierter Scheuklappenblick.

      • @Arcy Shtoink:

        Sie sind verwirrt.

         

        Nennen Sie doch einfach mal einen Punkt, der ausschließlich in den Ländern mit christlicher Mehrheit vorzufinden ist, den Sie durch das Christentum bedingt sehen. Wenn Sie etwas finden, was seit ca. 2000 Jahren konstant Bestand hat, dann nennen Sie es.

        Und Sie verstehen nicht ganz, dass nicht der Protestantismus verantwortlich für den heutigen Kapitalismus ist, sondern ich berufe mich hier gesondert auf die reformierten Ideen eines Calvins, die aber auch dadurch entstanden, dass wir zu dieser Zeit schon ein aufblühendes Handwerk hatten, was die Grundlagen für die spätere Industrialisierung war und den dann einsetzenden Kapitalismus der Moderne hatte.

        • @Age Krüger:

          Bitte nicht ausweichen. Erläutern Sie doch bittet, wieso Sie Kauders Hinweis auf die "säkular-humanistische Ideen, vor allem die Aufklärung" nicht genannt haben, bzw. das ganze als "reaktionäres Menschenbild" disqualifizieren.

          • @Arcy Shtoink:

            Weil auch solche Ansätze nicht davon ablenken, dass diese idealistische hegelianische Vorstellung von einem Bewusstsein, dass ein Sein schafft sowohl für christliche wie auch für humanistische Werte gilt. Das ist völlig egal, wie sie es nennen.

             

            Auch Humanismus hat seine Ursachen in der Entwicklung der Geschichte. Er entstand, als die Menschen allmählich so weit waren, dass sie überleben konnten ohne den anderen direkt als Lebensbedrohung ansehen zu können. Nicht andersrum. Ansonsten gäbe es keine Erklärung, wieso nicht schon der Neandertaler Humanist gewesen sein sollte.

      • @Arcy Shtoink:

        verschwörerisch betrachtet zeigt er mit dem Finger eh nach oben (Bild), macht sich frei, entlastet sich, von Gott geleitet :-)

    • @Age Krüger:

      "Dass die protestantischen Staaten immer noch die reichsten Staaten sind, zeigt dies deutlich. ..."

       

      Jau, trifft in D besonders auf den "Rheinischen Kapitalismus" und die Familie Albrecht zu. Japan und Saudi Arabien, Kathar usw. sind ja auch protestantisch geprägt.

      • @lichtgestalt:

        Deutschland ist kein protestantisches Land. Der Prozeß, als es notwendig war, calvinistisches Gedankengut zu besitzen, liegt, wie ich oben ausführte zu den Zeiten vor der Industrialisierung. Albrechts sind erst nach 1945 reich geworden. Das belegt meine These, dass Religion auch hier überflüssig geworden ist. Die protestantischen Familien, die mit dem Calvinistischen Gedankengut noch groß wurden, finden sich eher in den Gründerjahren bei Thyssens, Krupps etc. Heute spielt das keine Rolle mehr, nur noch eben in solchen Zusammenhängen, dass eben Staaten mit einer hohen protestantischen Tradition reicher sind.

        Tatsächlich ist Japan, was das BSP pro Kopf, also die Produktivität anbelangt ärmer wie die BRD. Diese liegt auf Platz 15 in Kaufkraft, Japan auf 22, Saudi-Arabien sogar nur auf Platz 29.

        Bei den 14 Ländern, die produktiver pro Kopf sind, sind 8 protestantisch geprägt, 2 sind Ölkleinstaaten, 3 sind Kleinststaaten (Luxemburg, Singapur und Hongkong; Monaco ist wohl auch reicher) und Österreich ist der einzig katholisch geprägte Staat, der produktiver ist wie die BRD.

    • @Age Krüger:

      "Religionen sind völlig irrelevant."

       

      Der Grüne Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Manfred Kretschmann, hingegen meint:

       

      "(...) Die kooperative Trennung zwischen Staat und Kirche in Deutschland zieht Kretschmann klar einem strikten LaÏzismus nach französischem Vorbild vor. Schon allein die deutsche Sozialgesetzgebung sei „institutionalisierte Nächstenliebe“ und nur aus dem christlichen Menschenbild heraus erklärbar (...).

       

      http://www.drs.de/service/nachrichten/a-kirche-als-licht-fuer-die-menschen-00005349.html

       

      "Kooperative Trennung zwischen Kirche und Staat". Nie hörten wir solch Wort zuvor! Verbaler Weihrauch, voll Bio...

      • @Gion :

        Die erste deutsche Sozialgesetzgebung waren die "Sozialistengesetze" von Bismarck, wobei auch ein Rentensystem geschaffen wurde, was bis heute für Altersarmut sorgt.

         

        Also hat das Christentum erst mit Bismarck lt. Kretschmann in Deutschland Einzug gehalten und vor 1884 herrschte in Deutschland ... Ja, was eigentlich? Das Heidentum? Der Islam? Der Buddhismus?

         

        Das sollte Herr Kretschmann mal erläutern.

         

        Evtl. ist dann auch mal @Arschy Stink bereit, mir auch nur eine Sache zu nennen, die seit 2000 Jahren gleichbleibend prägend im Christentum ist.

  • Wer ein wirkliches Zeichen gegen religiöse Intoleranz und für wirkliche Religionsfreiheit setzen will, der darf den Satz zu Charlie nicht mit "Ja, aber ..."" beginnen wie Herr Kauder. Wer es ernst meint damit, kann vielleicht sagen, dass Charlie Hebdo nicht sein Geschmack ist. Aber dann muss er die Karikaturen an die Moschee- und Kirchentüren hängen! Kauder will stattdessen eine Meinungsfreiheit, bei der Charlie am Ende nur noch unter dem Ladentisch verkauft werden darf. Was wir dagegen wirklich brauchen, ist eine Religionsfreiheit, die uns vor den Religionen schützt, nicht umgekehrt!

  • Christlich-jüdisch-eigentlich müsste es jüdische Wurzeln heissen, denn ob Christen oder Moslems, beides Ableger der jüdischen Glaubens und Herr Kauder aus Jugoslawien ist eigentlcih ein Donauschwabe, dh, österreichische Wurzeln und kein deutscher Vertriebener, was der Gute erzählt ist Politik, natürlich ist er Anhänger der RKK und verteidigt deren Vorrechte in D, passen Sie auf , dass Sie nicht mit meine religiösen Gefühlen spielen, ein Satz, der tief blicken lässt, !

    • @Georg Schmidt:

      " denn ob Christen oder Moslems, beides Ableger der jüdischen Glaubens...". Kann ma so sagen ja, wenn Jesus als weiterer Menschen-Prophet in der Reihe gesehen wird (Juden sehen ihn ja nicht als Messias) und nicht als Sohn Gottes (Darstellung der Kirche), man die Sichtweise des Korans "Jesus als großen Menschenpropheten", Mohammed als letzter Prophet in der bisherigen auf Moses bezogenen Reihe annimmt. Die derzeitigen Ereignisse im Islam tragen sicher nicht dazu bei, dass ein "Christ" das annehmen will, was der Kirche gewollt-ungewollt recht sein kann, da ihre Lehre, ihr Kartenhaus dann unlogisch erscheinte. Den Juden ist es eh wurscht, da sie beides aus ihrer religiösen Sicht heraus theologisch eigentlich nicht wirklich anerkennen.

    • @Georg Schmidt:

      Insofern, dass Sie Kultur allein auf ein Buch reduzieren, haben Sie sicherlich recht. Dem "Buch der Bücher" wird damit aber als allein selig machendes und die Kultur allein prägend viel zu sehr überbewertet. Auch sprechen Sie damit sowohl dem Islam, dem Judentum als auch dem Christentum ihre jeweilige Berechtigung ab. Auch das lässt tief blicken.

    • @Georg Schmidt:

      Genau! Seine Partei versucht ja auch die intellektuell Wehrlosen, d.h. "Gläubige" für die eigenen Interessen abzuschöpfen!

  • Ich finde es gut dass die taz das Format hat, auch mit Leuten zu reden, deren Standpunkte sie nicht vertritt. Demokratie braucht Gesprächsfähigkeit. Ist nun mal so.

    • @Mark2013:

      Gesprächsfähigkeit & Guten Streit: s. hier ;-)

  • Tja - Volker Kauder, der evangikale geistig enge Politlautsprecher(der CDUCSU-Billy Graham) - as usual.

    SO WHAT.

     

    Wie wohltuend differenziert dagegen das wahrlich nicht auf den Mund gefallene juristische Tausendsassa, der exVerfassungsrichter Hans-Jürgen Papier - sonst bekanntlich um einen flotten Spruch nicht verlegen.

    Die Welt: Sehen Sie die Gefahr einer Islamisierung?

    Papier: Eigentlich nicht. Unsere Werteordnung muss von Religionsgemeinschaften, die in Deutschland auftreten, beachtet werden. Ein Bestandteil dieser Werteordnung ist eben auch die Religionsfreiheit. Glaubensgemeinschaften haben das Recht, ihre Angelegenheiten selbst zu regeln und ohne staatliche Einwirkung ihr Leben zu gestalten – allerdings im Rahmen des für alle geltenden Gesetzes.

    http://m.welt.de/politik/deutschland/article136467420/Pegida-nicht-als-schandhaft-bezeichnen.html

     

    Da ist von einem kaulerkauderschen Religionszentrismus, gar christlicher Prägung keine Spur -

    Im Gegenteil - alle! locker auf den Pott gesetzt;

    Insoweit hat Karlsruhe auch nie einen Zweifel gelassen, sondern sehr zum Unmut von Ol'Conny und den übrigen Klerikalisten nüchtern weltanschaulich neutral die Grund- und Menschenrechte des Grundgesetzes ausgestaltet.

     

    Flügelschlagende Jappigkeit - das ist halt Kauders Geschäft - sonst ist da ja bekanntlich nicht viel -

    Tunnelblick halt.

     

    Ps: Danke für Ihren Kommentar. Er wartet auf Freischaltung. Bitte haben Sie Geduld und senden Sie ihn nicht mehrfach ab. - ok -

     

    mit F.K.Waechter - NÖ WIESO!

  • Kauder : "Wir sind nicht die konservative Partei Deutschlands. Wir sind die christlichen Demokraten.... "

     

    Ja doch , einen "Wesenskern" haben sie auch : sie sind einfach nur "Mitte" , oder etwas genauer : sie sind die bürgerliche Pegida , d.i. die erfolgreiche Sammlungsbewegung der verschiedensten Normalodeppen , unter direkter und indirekter Leitung der "Wirtschaft" .

    Letzterer wäre übrigens ein rasches Ende vorbestimmt , wenn ein großer Teil der Normalos den Lebenswandel eines Jesus Christus als Vorbild nähmen und ihm folgten . Soviel zum "christlichen Menschenbild" .

  • Dem hätte man bei dem Satz, dass man nicht mit seinen religiösen Gefühlen spielen soll seinen Kaffee ins Gesicht schütten sollen. Das verstößt eindeutig gegen die Netiquette selbst im linkesten Forum, was ich dem an den Hals wünsche. Christliche Gefühle und dann den Cheflobbyisten von Heckler & Koch mimen.... Besser kann man ihn gar nicht vorführen, als hier im Interview.

    • 1G
      12294 (Profil gelöscht)
      @arribert:

      Ihre Reaktion erinnert mich irgendwie an das, was man so im PI-Forum liest. Achja, hüben wie drüben..

      • @12294 (Profil gelöscht):

        Ich glaube Sie haben mich falsch verstanden... Mir ist Christentum und der andere eingebildete Kram egal. Nur kann man nicht mal auf Herz-Jesu-Christ machen und dann wieder Waffen in alle Welt schicken. Das funktioniert nicht. Dieser Mann ist der lebende Widerspruch. Und, ja ich stehe dazu, als Humanist und Pazifist kann ich auf so Typen verzichten.

        • 1G
          12294 (Profil gelöscht)
          @arribert:

          Na bitte - es geht also auch ein wenig weniger aggressiv, persönlich, und hetzerisch. Schön!

  • Der Rattenfänger von Hameln hat nicht nur Tiere (Ratten) gefangen, sondern auch Kinder.

     

    Die Pegidademonstratnten erinnern mich auch an Kinder. Einige an bockige Kinder, andere an richtig gemeine Kinder, andere an Kinder, welche sich vernachlässigt vorkommen.

     

    Denn die meisten Demonstranten da scheinen egoistisch, unreflektiert (abgesehen von "ich bin ja kein Nazi, aber..") und undifferenziert.

     

    Es sind Kinder, die sich hilflos fühlen, ohne ihre Familie Namens "Deutschland". Dabei müssten sie aus meiner Sicht eigentlich nur begreifen, dass ihre Familie Menschheit heißt. Oder besser noch: kohlenstoffbasiertes Leben.

  • Ein Atheist sollte mal in einem Artikel erzählen dürfen wie ihn/sie Religionen allgemein ankotzen.

     

    Atheisten sind die Mehrheit in diesem Land. Rücksicht darauf nehmen!

     

    Wir sind das Volk!

  • Alle Religionen bzw. Aberglaubensgemeinschaften:

     

    Gesamtheit von Anschauungen, Emotionen und Kulthandlungen, deren Wesen in einer phantastisch verzerrten, illusionären Widerspiegelung der Natur und der Gesellschaft im Bewusstsein der Menschen besteht. --

     

    Entstanden als Ausdruck der Unzufriedenheit und zugleich der Ohnmacht der ausgebeuteten Volksmassen, wurde z. B. das Christentum sehr bald zur Staats-Religion und in den Dienst der ausbeutenden Klassen gestellt. --

     

    "Denjenigen, der sein Leben lang arbeitet und Not leidet, lehrt die Religion Demut und Langmut hienieden und vertröstet ihn mit der Hoffnung auf himmlischen Lohn. Diejenigen aber, die von fremder Arbeit leben, lehrt die Religion, Wohltätigkeit hienieden, womit sie ihnen eine recht billige Rechtfertigung ihres ganzen Ausbeuterdaseins anbietet und Eintrittskarten für die himmliche Seligkeit zu erschwinglichen Preisen verkauft." (Lenin)

    • @Reinhold Schramm:

      Warum zitieren Sie nicht gleich Väterchen Stalin - der hatte doch als ehemaliger Priesterseminarist bestimmt auch einen passenden Spruch parat. Obwohl der Unterschied zu Lenin ist ja letztlich auch nur ein Gradueller.

      • @Waage69:

        @Waage69: Und was ist nun an dem Zitat inhaltlich, urheberunabhängig, falsch?

         

        Wie sieht christliche Politik für Friseusen, Metzger oder Wachpersonal aus, die jahrelang zu ihrem Vollzeitlohn noch HartzIV-Aufstocker waren? War es doch eine christliche Partei, der man ein (wenn auch ungenügendes) Mindestlohngesetz entgegen ihrer Überzeugung abringen musste, und das nur gelang, weil die CDU keine eigene Mehrheit hat.

         

        Wie sieht christliche Politik für Spekulanten, die leistungslos mit fremdem Geld zocken oder Erben mit leistungslos erworbenem Vermögen aus? Hier ne kulturelle Stiftung (ach schön, spart nebenher Steuern), da ne wohltätige Spende an den Arbeitgeberverband Metall (o.ä.), schon ist das gute Gewissen wiederhergestellt.

         

        Ob von Stalin Zitate, die auf seinem eigenen Mist gewachsen sind, dazu existieren, weiss ich nich, aber was genau an Lenins Zitat ist jetzt falsch?

        • @vagabundix:

          Es ist nicht falsch aber banal.

           

          Zudem ist Lenin als Putschist (Beseitigung der gewählten Regierung), Gewaltpolitiker (siehe "Aufstand der Kronstädter Matrosen", Bürgerkrieg, Hungersnot durch rücksichtslose und dilletantische Kollektivierung und Zerstörung der Dorfgemeinschaften "Mir", Klassengenozid...) und eiskalter Technokrat eine "persona non Grata".

           

          Daran ändert auch nichts, dass er zum Ende seines Leben einige seiner Fehler eingesehen hat und (vergeblich) versuchte durch die NÖP das Verhängnis abzumildern und dem schon in den Ansätzen völlig verknurpsten und sich fatal der Gewaltenteilung entziehenden Sozialismus/Kommunismus in Rus noch eine neue, praktikabelere und menschlichere Richtung zu geben.

           

          Warum den aus vielen Gründen kompromittierten Epigonen Lenin (oder Stalin) zitieren und nicht gleich die Quelle Marx, der zwar umstrittener Philosoph und Ökonom aber kein (Massen) Verbrecher ist?

          Über dem allseits bekannten Satz hinaus hat dieser zum Thema Religion als Herrschaftsinstrument eine Menge zu bieten!

          • @Waage69:

            Klar, historisch unbestritten sind die Verbrechen der kommunistischen Machthaber, und machen diese Personen menschlich angreifbar.

             

            Gleichwohl können sich manche der von "falschen" Menschen bildhaft beschriebenen Zustände über Epochen hinweg als immer noch richtig beschrieben erweisen. Vielleicht gelingt ja irgendwann auch mal eine humane Lösung der zugrunde liegenden Probleme.

             

            Mal schauen, wie gnädig die Ge'chichte auf unsere neoliberale, marktkonforme Ära und ihre grandiosen Protagonisten mit dem beschleunigten Zerschlagen der Mittelschicht zurückblicken wird.

             

            btw: Muss, wer Hitler ablehnt, das Befahren der von ihm initiierten Autobahnen verweigern?

            • @vagabundix:

              "Muss, wer Hitler ablehnt, das Befahren der von ihm initiierten Autobahnen verweigern?"

               

              Das muss jeder selbst mit seinem Gewissen ausmachen...;-)

  • Unser Wertesystem soll also nicht nach der subjektiven Meinung der CDU christlich-jüdische Wurzeln haben, sondern nach der anscheinend unanzweifelbaren Autorität eines Herrn Papier?

     

    Ich melde Zweifel an und gehe mal davon aus, dass ein Fakten-Check erbringen würde, dass da der Herr Kauder etwas nicht ganz verstanden hat:

     

    Weder die Achtugn der Religionsfreiheit noch irgendein sonstiges Grudnrecht findet sich in der jüdisch-christlichen Geschichte. Gegner der eigenen religion wurden getötet. Normale Methode der angeblichen Wahrheitsfindung zum Beispiel bei Hexenprozssen war die Folter.

    • @Celsus:

      Deren erfolgreichster Gegner der Jesuitenpater Friedrich Spee war. Ein Christ.

    • @Celsus:

      Sie vergessen die säkular-humanistische Wurzel, insbesondere die Aufklärung, die ebenfalls erwähnt wurde.Was fehlt ihnen?

  • Ich beginne der Chronologie des Interviews folgend meine Kritik an den Aussagen des Herrn Volker Kauder:

     

    1. Wieso sollte das Recht auf Religionsfreiheit das "wichtigste Menschenrecht überhaupt" sein? Ist dieses Recht wirklich wichtiger als das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit? Nebenbei bemerkt sollte die CDU endlich mal Artikel 23 und 24 der all­ge­meinen Erk­lärung der Men­schen­rechte berücksichtigen. Dort wird nämlich u.a. die angemessene Entlohnung von Arbeitskräften gefordert. Wieso muss z.B. jeder 4. Deutsche im Niedriglohnsektor schuften? Und wieso verdient eine Krankenschwester exorbitant weniger als ein Manager?

     

    2. Wieso sollte der Islam nicht zu Deutschland gehören, nur weil unser Wertesystem jüdisch-christliche Wurzeln hat und von der Aufklärung beeinflusst wurde? Die Welt verändert sich Herr Kauder. Hierzulande wohnen viele Muslime und jeder einzelne beeinflusst Deutschland, genau wie Kant seiner Zeit Deutschland beeinflusst hat.

     

    3. Wieso sollte man nicht von DEM Islam sprechen können, nur weil dieser "auf der Welt sehr verschieden interpretiert" wird? Das Christentum wird auch verschieden interpretiert - dennoch fasst man alle christlichen Strömungen mit DEM Christentum zusammen. Warum nicht auch analog dazu alle Interpretationen des Islams mit demselben?

     

    4. Der Rattenfänger ist eine mittelalterliche Sagengestalt, der mitnich­ten nur Ratten, sondern auch Kinder lockte und entführte. Ich finde schon, dass man viele PEGIDA-Anhänger mit Kindern gleichsetzen kann, jedenfalls was deren Naivität anbelangt.

     

    5. Die Union soll eine Partei der Mitte sein? Wie erklärt sich ein Volker Kauder dann CSU-Kampagnen wie "Wer betrügt, fliegt" oder die Idee, Ausländern zu diktieren, in welcher Sprache diese Zuhause zu sprechen haben? Ist das nicht ein wenig rechts, oder noch die Mitte? Da Herrn Kauder ja "[a]lles, was weit von der Mitte wegdriftet" Sorgen bereitet, sollte er sich sehr um die Union bangen.

    • @hansmaulwurf:

      @Hansmaulwurf zu Ihrem Pkt. 1): Da befindet sich der Herr Kauder ebensowenig wie sein Parteikollege HP Friedrich auf dem Boden unseres Grundgesetzes, das keine Hierarchie und besonderen Grundgesetze vorsieht. Aber mit religiös voreingestellter Brille merkt man das halt nicht.

       

      zu 5.): Das 'betrügt'-Zitat muss man wohl in einem längerfristigen Zeitzusammenhang sehen: Wer betrügt der fliegt - an Weihnachten nach Hause zu seiner Familie. Nicht wahr, Herr Hoeneß?

       

      Aber so heuchlerisch sieht christliche Politik in Deutschland aus. Und die Heulsuse beklagt die "Entchristianisierung". Tja dann, einfach mal ein Vorbild im "christlichen" Sinne geben, dann wenden sich vielleicht auch nicht so viele ab, Herr Kauder?

  • Die Frage welche Religion zu Deutschland gehört und welche nicht, leidet vor allem darunter, dass sie sich per Definition nicht beantworten lässt. Trotzdem versuchen ständig Leute wie Kauder durch die Beantwortung ein politisches Statement abzugeben, das im Kern keine Aussage enthält, durch das Auditorium aber eine klare Interpretation erfährt. Bei Kauder ist das: Ihr könnt machen was ihr wollt, in Deutschland werden Moscheen immer Fremdkörper bleiben. Und Applaus bekommt er dafür von denjenigen, die das auch so wollen. Und ehrlich, ich habe kein Problem damit, ich hoffe nur, dass christliche Kirchen in Deutschland ebenso zu Fremdkörpern werden. Damit hätte dann aber wohl Herr Kauder so sein Problem.

  • "Die Freiheit darf auch dem schärfsten Satiriker nicht genommen werden. Aber ich muss deshalb nicht alles gut finden, was Charlie Hebdo macht. Insofern bin ich nicht Charlie."

     

    Den Satz finde ich gut!

    • @Waage69:

      ja, erstaunlich, wer da plötzlich alles "Charlie" war...

       

      Besonnenheit und ein "um-die-Ecke-Denken" fand ich im taz-Beitrag von Sélim Nassib:

       

      http://taz.de/!152894/

      • @Gion :

        wie gesagt, im Film ALAMO sagte David Corcket, gespilet von John Wayne, auf die Frage, wie er den Abgeordneter geworden wäre: man muss nur sehen, wohin das Volk läuft und stellt sich einfach an die Spitze !

      • @Gion :

        ich sehe da allerdings keinen widerspruch darin "charlie zu sein" und trotzdem nicht alles gut zu finden, satire ist dazu da, den angesprochenen gruppen in gewisser weise einen nicht immer angenehmen spiegel vorzuhalten, das findet man logischerweise nicht immer gleich gut

         

        imho "waren die meisten Charlie" um ein Statement für die Meinungsfreiheit zu geben... dass sich sowas im heutigen medialen Umfeld zu einer Massenveranstaltung ausweitet, in der viele einfach mitschwimmen ohne sich jegliche Gedanken dazu zu machen, lässt sich nicht vermeiden

        • @Co-Bold:

          "dass sich sowas im heutigen medialen Umfeld zu einer Massenveranstaltung ausweitet, in der viele einfach mitschwimmen ohne sich jegliche Gedanken dazu zu machen, lässt sich nicht vermeiden"

           

          So ist es.

           

          Die "Je suis Charlie" Idee als ad hoc Reaktion auf den Terror und zur verteidigung der Pressefreiheit fand ich gut. Wäre ich zu dem Zeitpunkt in Paris gewesen wäre ich selber auch mit einem Schild auf die Straße gegangen.

          Das dann nach der spontanen Phase jeder Willi auf den Zug aufspringt war wohl auch nicht zu vermeiden, wie Sie ja schon schreiben, und wenn es ehrlich gemeint war ist es ja auch in Ordnung.

           

          Ich habe mir seitdem aber einige Karrikaturen von CH angeschaut, auch die in der taz veröffentlichten und dachte ob ich dass jetzt so wirklich witzig finden kann...(muss)!?

           

          Ich würde kein Geld für das Blatt ausgeben, auch für die Titanic und Bildzeitung (läuft ja auch unter Witzblatt) nicht, deshalb bin ich letztlich eben der der ich bin und kein anderer.

  • Aufgrund seiner Familiengeschichte kann Volker Kauder ein glaubwürdiger Brückenbauer sein.

     

    Selbst kam ich 1955 als 10-jähriges Flüchtlingskind aus der DDR. Ja, eine Ablehnung hat auch meine Familie erfahren, auch weil wir gegenüber den ebenfalls nicht wohlhabenden, einheimischen Bevölkerungsgruppen bevorzugt wurden. Da war viel politisches Kalkül im Spiel - der Neid war vorprogrammiert.

     

    Volker Kauders Bedrohung durch eine Entchristianisierung kann ich nicht sehen. Die mehrere Generationen zurückliegende Christianisierung erfolgte in Mitteleuropa mit Gewalt, nicht selten mit dem Schwert! Wiedergutmachung? *

     

    Wenn sich Menschen wie ich, nach über 30 Jahren im kirchlichen Dienst, von der Kirche abwenden, hier der evangelischen, dann ist das hausgemacht! Harmlos ist das, was ich erlebte, im Vergleich zu dem, was unzählige Mißbrauchsopfern und emotional Ausgebeutete erlitten. Und nicht los werden.

     

    Nicht wenige fallen ins Leere bei der Frage nach Entschädigung, zumindest nach Entschuldigung!

     

    "Aber es existiert eine Entchristianisierung. Das verunsichert offenbar viele. Wenn aus einer Gesellschaft die Religion ganz verschwindet, fehlt es an Halt." (Volker Kauder)

     

    *

    Kriminalgeschichte des Christentums – Wikipedia

    http://de.wikipedia.org/wiki/Kriminalgeschichte_des_Christentums

    • @Gion :

      Deschner ist top. Auch gemein, aber eben auch bissig, der sein Leben in Archiven verbrachte. Es kommt ihm einfach nichts Gutes über die Lippen wenn es um die Kirchen geht. Muss es auch geben. Heuchelei gibt´s genug. Interessant auch seine Bücher über die Verquickung aus Kirchen und Faschismus. Wobei er an der gesammten deutschen Geschichte aufzeigt wie die Kirchen das Volk ewig aussaugten wie Blutegel...Bisher ist mir nicht bekannt dass er historisch mit nachweisbaren Fakten widerlegt wurde.

       

      http://www.deschner.info/index.htm?/de/werk/45/kurzbeschreibung.htm

       

      Leider ist er von uns gegangen in Anno Diaboli 2014

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @fornax [alias flex/alias flux]:

        Deschner hat mit Wissenschaft so viel zu tun wie die BILD-Zeitung mit der Wahrheit.

        • @849 (Profil gelöscht):

          Hubertus Mynarek - ehemals geschätzter Theologieprofessor. Ein Intellektueller direkt aus dem Nest :-)

          Sein Buch "Die Neue Inquisition" ist hochinteressant. Oder "Herren und Knechte der Kirche", Buch über Johannes Paul II. "Der polnische Papst". Die Geschichtchen aus der Gegnerschaft kenne ich auch :-) Da er sich nach wie vor als gläubiger Christ bezeichnet, hassen sie den noch viel mehr und wo es geht wird er gedisst.

        • @849 (Profil gelöscht):

          ja, ich kenne die Argumente seiner Gegner natürlich:-) Die eigentlichen Kriminalgeschichtebücher haben aber in Punkto Quelle wissenschaftliche Standarts. Von der Sprache hält er sich nicht an die trockene, nüchterne Art eines Wissenschaftlers. Die Leserschaft hat mit der Bild rein gar nichts zu tun, im Gegenteil.

      • @fornax [alias flex/alias flux]:

        ein kritischer Geist - nicht aus dem entchristianisierten Ostdeutschland! es war nicht alles schlecht in der alten (...) BRD ;-)

  • "Der Islam gehört nicht zu Deutschland" kann man sagen, dann muss man aber weitermachen mit "das Christentum aber auch nicht."

    • @winter:

      Stimmt. Nationalsozialismus, DDR-Diktatur und die kapitalfaschistische BRD haben atheistische Wurzeln ;-)

      • @Arcy Shtoink:

        Sowohl Adolf selbst, als auch die Eliten, die Bevölkerung, die Soldaten bis hin zur SS und Feldpfaffen waren christlich erzogen und sahen sich als Christen. Adolf ist nie aus der Kirche ausgetreten. Überhaupt war er gar kein Atheist, wie auch die himmlerische SS-Ideologie nicht atheistisch war; diese war teils spiritistisch, okkult, Thule Gesellschaft, Wotan und Co, aber auch mit Bezug auf das Christentum. Das machen keine Atheisten. Bezogen auf die Macht sahen die Nazis im Vatikan als Institution einen Gegner, nicht aber im Christentum als solches. Gerade der Bienenfleiß der Protestanten als auch der Militarismus , die deutsche Kampfwut, was historisch gesehen überhaupt eng mit dem Christentum, bzw. mit der Kirche zusammenhängt (wofür wurden Kriege geführt wie der 30 Jährige etc.?) als auch der historisch bedingte Antisemitismus kamen den Nazis zupass.

      • @Arcy Shtoink:

        Guter Kommentar Mr/Mrs. Arcy.

         

        Oder man lese mal "Jugend ohne Gott" von Horvath.

    • @winter:

      Allerdings!

       

      Nicht zufällig wurden Kirchen auf vormals Heidnischen Heiligtümern errichtet. "Zwecks Erinnerungs-auslöschung", wie mir Freunde in Norwegen mal sagten.

       

      Sie wohnen in Sichtweite der kleinen Kirche in Mære (Mittelnorwegen), die auf einem Hügel steht. Als ich mal an einem Sonntag dort zum Gottesdienst gehen wollte, waren die Freunde etwas verwundert: "DU gehst in eine Kirche?"

       

      Als wäre es noch gar nicht so lange her, erzählten sie mir von der Zerstörung eines Heidnischen Kultortes dort auf diesem Hügel: "Da ist die Erde mit Blut getränkt!"