Unterkunft für Flüchtlinge: Wieder brennt ein geplantes Heim
Erneut ist eine geplante Asylbewerberunterkunft in Flammen aufgegangen. In Weissach bei Stuttgart ist ein leerstehendes Gebäude niedergebrannt.
Der dreistöckige Altbau sollte in Kürze renoviert werden. Das Gebäude sei nun definitiv unbewohnbar, so der Sprecher. Der Schaden sei noch nicht zu beziffern. Der leerstehende Altbau hatte gegen 5.00 Uhr Feuer gefangen, wenig später waren Rettungskräfte vor Ort. Die Feuerwehr hatte den Brand nach rund einer Stunde unter Kontrolle.
Im Herbst 2005 war ein Asylbewerberheim in Weissach schon einmal Ziel eines fremdenfeindlichen Anschlags geworden. Ein 17 Jahre alter Neonazi warf damals mit zwei Komplizen einen Molotow-Cocktail gegen das Haus, in dem sich zu dem Zeitpunkt elf Menschen aufhielten. Verletzt wurde niemand. Der 17-Jährige wurde zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilte.
Die rasant steigenden Asylbewerberzahlen bereiten den Kommunen vor allem bei der Unterbringung Sorgen und Probleme. Baden-Württemberg rechnet in diesem Jahr mit rund 100.000 neu ankommenden Flüchtlingen. Das wären fast viermal so viele wie im vergangenen Jahr. In den vergangenen Monaten haben sich die Anschläge auf geplante und bewohnte Asylbewerberheime im ganzen Bundesgebiet gehäuft.
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