piwik no script img

Protest am BraunkohletagebauBesetzt im Hambacher Forst

Aktivisten richten sich erneut in den Bäumen am rheinischen Braunkohletagebau ein. Sie wollen die weitere Abholzung des Waldes verhindern.

Seit über einem Jahr kommt es im Hambacher Forst immer wieder zu kurzzeitigen Besetzungen. Bild: dpa

KERPEN taz | Im Hambacher Forst bei Köln haben UmweltaktivistInnen erneut mehrere Bäume besetzt, um gegen die Abholzung des Waldes zugunsten des rheinischen Braunkohletageabbaus zu protestieren.

Seit Dienstag sind zwischen 30 und 40 Leute dabei, sich in den Bäumen häuslich einzurichten. Vier Plattformen seien bereits errichtet worden, sagte eine Aktivistin zur taz. Eine Küche und eine Komposttoilette seien im Bau. Der Standort sei „echt gut versteckt“.

Bisher sei es der Polizei nicht gelungen, ihn ausfindig zu machen. Zahlreiche Wege, die in den Wald führen, sind mit Holz verbarrikadiert worden. Die Besetzer hoffen, eine Räumung so lange wie möglich hinauszuzögern. Die Polizei wollte auf Nachfrage nicht bestätigen, dass es überhaupt zu einer Besetzung gekommen ist.

Seit mehr als einem Jahr campieren junge Umweltschützer auf einer Wiese am Rande des Hambacher Forstes. Oft kommt es zu meist kurzzeitigen Waldbesetzungen. Unterstützt werden sie durch die Teilnehmer eines Klimacamps, das zurzeit im nahen Umsiedlungsort Kerpen-Manheim stattfindet.

Eine Gleisbesetzung wurde am Samstag von der Polizei geräumt. Es gab mehrere Festnahmen und Anzeigen wegen Nötigung und Widerstands gegen Beamte.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

5 Kommentare

 / 
  • G
    Gast

    Danke für euren konstanten Einsatz, für all die Energie und Arbeit die ihr aufwendet und die Risiken die ihr auf euch nehmt, um auf solche Missstände aufmerksam zu machen.

     

    Solidarische Grüße in den Forst!

     

    Bäume sind Gedichte,

    die die Erde in den Himmel schreibt.

    Wir fällen sie nieder und verwandeln sie in Papier,

    um unsere Leere zu dokumentieren.

    (Khalil Gibran)

  • F
    Fordler

    Der Standort sei „echt gut versteckt“.

    Bisher sei es der Polizei nicht gelungen, ihn ausfindig zu machen.

     

    Wie wird dann die Abholzung verhindert, wenn man die Besetzer gar nicht findet?

  • Das sind Heldinnen des Alltags. Ich wünsche viel Erfolg.

    • M
      Michel
      @vic:

      Da sind auch Männer dabei.

      • @Michel:

        Dachte, ich hätte das I großgeschrieben. Ich bitte um Verzeihung.