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Kindertagesstätte in LüneburgKinder sind rechte Erzieherin los

Die Stadt Lüneburg hat sich von der Pädagogin Birkhild T. getrennt, die mit der rechten Szene verstrickt ist. Einen Triumph erkennen die Eltern nicht.

Malen ohne rechte Erzieherin: Auch in der Kita am Marienplatz ist das künftig wieder so. Bild: dpa

HAMBURG taz | Birkhild T. wird nicht mehr in die Kindertagesstätte am Marienplatz in Lüneburg zurückkehren. Nach zwei Jahren, zehn Monaten und sieben Tagen Auseinandersetzung konnte die Stadt das Arbeitsverhältnis mit der Erzieherin, die enge Beziehung in die rechte Szene hat, beenden.

Ein Auflösungsvertrag wurde vereinbart. „Wir sind sehr froh, über diese Entwicklung“, sagt der Sprecher der Initiative „Eltern gegen rechts“.

Am Mittwoch bestätigte der Sprecher der Stadt Lüneburg, Daniel Steinmeier, dass das Arbeitsverhältnis im Einvernehmen aufgelöst wurde. „Frau T. hat den Vertrag unterschrieben“, sagt Steinmeier. Die genauen Vereinbarungen wollte er nicht kommentieren. Nicht unüblich, da die Vertragspartner bei solchen Verträgen oft Verschwiegenheit vereinbaren. T. soll aber eine Abfindung bekommen, heißt es.

Seit beinahe drei Jahren belastete der Konflikt Eltern, Kinder und Erzieherinnen in der Kita am Marienplatz. Am 11. August 2010 hatte ein Bericht der taz über T., die mit ihrer Familie nahe Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern lebt, die Auseinandersetzung ausgelöst. T. ist mit dem NPD-Kommunalpolitiker Andreas T. verheiratet, ließ einige ihrer eigenen Kinder zu Kinderfesten der Partei gehen und schickte sie zur „Heimattreuen Deutschen Jugend“, die später wegen „Heranbildung einer neonazistischen Elite“ verboten wurde.

Kein Einzelfall

Aus dem Umfeld der NPD arbeiten häufiger Frauen und Männer in pflegerischen oder auch in pädagogischen Berufen. Vier Beispiele:

In Schleswig-Holstein musste eine Lehrerin gehen, die bei der NPD aktiv war und Schüler und Schülerinnen in die Jugendorganisation der Partei zog.

In Hamburg wurde eine Lehrerin versetzt, da sie für die "Heimattreue Deutsche Jugend" aktiv war.

In Niedersachsen wurde einer angehenden Heilerziehungspflegerin wegen ihrer Nähe zur rechten Szene nahegelegt, aufzuhören.

In Mecklenburg-Vorpommern musste ein Erzieher, der Hauptbetreiber des verbotenen rechtsextremen Internetportals Thiazi.net war, gehen.

Kontakt zur rechten Szene

Die Eltern machten deutlich, wie unpassend sie eine Betreuung ihrer Kinder durch T. finden und die Stadt kündigte an, die Beschäftigung zu beenden. T. meldete sich krank.

Die Eltern hofften damals noch, dass sich der Konflikt schnell lösen werde. Doch es kam anders. Nicht mal einen Monat nach den ersten Berichten über T.s rechte Verstrickungen forderte ein Stadtrat die Eltern bei einer Informationsveranstaltung der Stadt auf, der Erzieherin eine Chance zu geben. Die Eltern schlossen sich zu einer Initiative zusammen und drohten Oberbürgermeister Ulrich Mägde (SPD) an, ihre Kinder aus der Kita zu nehmen, sollte T. weiter dort arbeiten. Mägde versprach den Elternvertretern daraufhin, dass die Erzieherin nicht zurückkommen werde. Die Stadt plane, sie in die Tagespflege zu versetzen.

Im Juni 2011 aber entschied das Arbeitsgericht Lüneburg, dass T. wieder in der Kita arbeiten dürfe. Nach mehreren Gesprächen bestreikten die Eltern von 66 Kindern die Einrichtung am 31. Oktober 2012. Sie fühlten sich von der Stadt alleingelassen, sagte eine Mutter, dessen Tochter in die Kita am Marienplatz geht. Man wisse doch nicht, was sie mit den Kindern mache und wie sie mit Kindern mit Migrationshintergrund umgehe.

Sorgen der Eltern

Im März dieses Jahres trafen sich dann T., ihr Anwalt und Vertreter der Stadt zu einem erneuten Gespräch – und die Eltern sahen ihre Sorgen bestätigt. T. räumte nur ein, was unbestreitbar war. Etwa, dass sie ihre Kinder zu Treffen der NPD mitgenommen hatte. Und sie versuchte, zu relativieren, erinnert sich der Sprecher der Elterninitiative. Beispielsweise sei ihr Mann sei nur aus finanziellen Gründen bei der NPD.

Die Eltern hielten T. dagegen vor, ihr Mann sei Wahlkreismitarbeiter des zweitwichtigsten Mannes in der NPD, Udo Pastörs. Pastörs ist NPD-Bundesvize und Fraktionsvorsitzender in Schwerin. Im April drohten dann Eltern von 51 Kindern erneut mit der Kündigung. Mehr noch: Sie kündigten an, einen Verein zu gründen, um die Kinderbetreuung selbst zu organisieren. Räume und Personal waren schnell gefunden.

„Das unsere Kinder nicht weiter von ihr betreut werden, erleichtert uns, das war unser Ziel“, sagt der Sprecher der Initiative. „Ein Triumphgefühl haben wir nicht.“ Sie seien nur wirklich froh, dass diese belastende Auseinandersetzung nun endlich zu Ende sei. „Ich glaube, wir haben auch ein Signal gesetzt.“

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38 Kommentare

 / 
  • R
    Realsatire?

    Hallo Frauenpauer,

     

    Frau Theißen ist nicht einfach die Ehefrau eines Nazis – Sie hat u. a. ihre Kinder in paramilitärisch-nationalsozialistischen Lagern ideologisch schulen lassen und hat es zugelassen, das solche Lager auch auf ihrem Grundstück stattfanden. Daher ist es weder zutreffend, „Sippenhaft“ zu vermuten, noch muss noch irgendjemand „nachprüfen“, was längst eindeutig ist: Es liegt bei Frau Theißen offensichtlich eine rechtsextreme Haltung vor und sie ist offensichtlich von der nationalsozialistischen Idee soweit überzeugt, dass sie es befürwortet, wenn Kinder i. S. dieser Ideologie beeinflußt werden.

     

    Zudem sehe ich hier nirgendwo „Hetze“ oder gar einen „Mob“, sondern lediglich eine Tageszeitung, die ihren Job gemacht hat: Investigativen Journalismus betreiben. Von daher bitte ich Sie, klären Sie mich auf: Wo wird wie genau Ihrer Ansicht nach gegen Frau Theißen „gehetzt“? Und wo genau sehen Sie einen „Mob“?

  • R
    Realsatire?

    @ D.J.

     

    Dass Sie sich gegen eine inflationäre Verwendung des Begriffs „Rechtspopulismus“ wehren, kann ich nachvollziehen. Dass Sie jedoch kein Wort über den Rassismus verlieren, der bei den im Allgemeinen als „rechtspopulistisch“ bezeichneten Parteien zum wesentlichen Kern der politischen Programmatik und Arbeit gehört, finde ich ebenfalls nicht gerade gelungen.

     

    Da Sie dies nun in Ihrem Kommentar unterlassen haben: Bin ich nun berechtigt - ebenso wie Sie dies im Bezug auf stromboli getan haben – aus dieser Unterlassung Schlussfolgerungen auf den Grad Ihrer „Demokratiebereitschaft“ abzuleiten?

  • AA
    Anita Afitna

    Hallo Frau Theißen,

     

    schön, das Sie sich hier ebenfalls zu Wort melden.

     

    Wenn ich Ihren Kommentar richtig deute, sehen Sie sich als armes, zu Unrecht verfolgtes Opfer?

     

    Da würde mich interessieren, wie Sie eigentlich zum NSU stehen? Meines Wissens nach feiert ja ein erheblicher Teil der Szene, mit der Sie fraternisieren,die Mitglieder dieses Nazi-Terrornetzwerks als Heldinnen und Helden, als „Märtyrer für Deutschland“ bzw. „Kämpfer für die weiße Rasse“ - unter anderem auch Herr Breivik.

     

    Sehen Sie das auch so?

    Und sehen Sie sich selbst nun auch als eine Art „Märtyrerin der Bewegung“ - wenn auch natürlich in deutlich geringerem Ausmaß?

  • R
    Realsatire?

    @ Michael

     

    Ich hatte explizit nicht gefragt, ob Sie Ihre Kinder von einer Rechtsextremistin betreuen und erziehen lassen würden, sondern – ich wiederhole die Frage nochmal:

     

    Würden Sie denn Ihre Kinder kommentar- und bedenkenlos von einer bekennenden Nationalsozialistin betreuen und erziehen lassen?

     

    Nicht jede Rechtsextremistin ist auch eine Nationalsozialistin – erst recht nicht eine, die öffentlich auch als Nationalsozialistin auftritt. Weder war Kurt Schuhmacher ein Nationalsozialist, noch dürften die Erzieherinnen und Erzieher Ihrer Kinder Nationalsozialistinnen und -sozialisten gewesen sein. Und in der FDP von 1953 dürften zwar viele alte Nazis aktiv gewesen sein – das es sich bei der damaligen FDP um eine nationalsozialistische Partei (wie die NPD) gehandelt haben soll, wäre mir jedoch neu.

     

    Das alles werden Sie selbstverständlich genauso gut wissen wie ich - von daher betrachte ich Ihren Versuch, die stärkere begriffliche Unklarheit von „Rechtsextremismus“ ins Spiel zu bringen, obwohl von Rechtsextremismus gar nicht die Rede war, als pures Ablenkungsmanöver von meiner eigentlichen Frage.

     

    Das Sie, lieber Michael, Ihre Kinder ernsthaft einer bekennenden und aktiven Neo-Nationalsozialistin anvertrauen würden, spricht für mich bezüglich Ihrer Gesinnung Bände.

  • F
    Frauenpauer

    Also auf dem Papier hinterlässt die Angelegenheit bei mir ein irgendwie komisches Gefühl:

    Frau, deren Ehegatte Mitglied bei einer legalen Partei ist bekommt Berufsverbot. Das nennt sich auch Sippenhaft...

     

    Als betroffene Eltern, deren Kinder von der Frau betreut werden kann man durchaus dagegen vorgehen und das Kind entweder woanders in die Kita schicken, oder sich mit anderen Eltern zusammentun und Druck auf den Betreiber ausüben, oder zunächst einmal nachprüfen, in wiefern eine rechtsextreme Haltung vorliegt und auf das Kind übertragen wird.

     

    Wenn allerdings in der Öffentlichkeit gegen die Person gehetzt wird und die Massen gegen die Frau und ihr Anstellungsverhältnis aufgebracht werden wie ein Mob, dann werden die Persönlichkeitsrechte der Frau angegriffen und das darf nicht sein!

    Sie mag illegitime Ansichten vertreten, aber sie hat nichts illegales getan, deshalb ist es auch nicht vertretbar, sie auf diese Weise aus dem Job zu drängen!

  • RB
    Rainer B.

    @ michael

     

    Kleiner Tip! Die Anführungszeichen sind nicht die Zeichen, die der Anführer immer benutzt.

    Sie stehen vielmehr u.a. am Anfang und Ende eines Zitats, damit der Leser erkennen kann, dass es sich um einen Text handelt, der nicht vom Schreiber selbst kommt. Also nahezu genau umgekehrt wie Sie sie hier benutzen.

     

    Ich habe nie behauptet, dass die NPD eine Sippe ist. Die Verwandtschaftsverhältnisse der NPD-Mitglieder interessieren mich nicht im Geringsten.

     

    Ich habe auch nie behauptet, dass die Grünen ein Pädophilenproblem haben.

     

    Was Wilhelm Busch meinte, ist genau das, was er auch geschrieben hat. Er meinte "Intolerante".

    Das sind Leute, die ein Problem mit dem Andersartigen haben,- also rassistische, schwulen- und behindertenfeindliche Arschlöcher.

  • E
    Ex-Leser

    Bin ich froh, dass ich schon vor Jahren mein TAZ-Abo gekündigt habe. Damals als die TAZ anfing sich für Kriegseinsätze stark zu machen. Wenn ich jetzt diese Hetz-Kampagne sehe (und deren Folgen), kann ich nur sagen: "Wir entfernen uns immer weiter von einer pluralistischen Demokratie in der man seine Meinung sagen darf." Das ist überhaupt ein Gradmesser für Demokratie. Je mehr man sagen darf, ohne Repressionen oder Nachteile zu befürchten, desto demokratischer! Wir ersticken an unserer Politischen Korrektheit!

  • A
    Arne

    Hm, ob in der "Heimattreuen Deutschen Jugend" auch Erzieher mit einem PDS-Parteibuch beschäftigt werden?

    Irgendwie halte ich das für unwahrscheinlich.

     

    Solange die Eltern nicht vom Jugendamt als unfähig erklärt wurden, für ihre Kinder Sorge zu tragen, haben sie imo alles Recht der Welt, mitzubestimmen, wer ihre Kinder erzieht. Völlig korrekt, was da abgelaufen ist. Grundsätzlich sollte es mehr Engagement der Eltern geben, was die Erziehung ihrer Kinder anbelangt. Niemand hält die Erzieherin davon ab, sich dort zu bewerben, wo Eltern eine NPD-Erzieherin unbedingt haben möchten.

     

    @ama.dablam.:

    Dein Gefühl ist völlig richtig. Allerdings ist der Artikel imo Unsinn gewesen, der sich darüber beklagte, dass Arbeitnehmer jeden Kollegen akzeptieren müssen, der ihnen von der Leitung vorgesetzt wird. Wenn man als Prämisse bei beiden Entscheidungen die Autonomie der Betroffenen sieht, haben Eltern, die mitbestimmen wollen, wer ihre Kinder erzieht, das gleiche Recht wie Arbeitnehmer das Recht haben, nicht mit jedem zusammenarbeiten zu wollen. Ich möchte ebenso bestimmen, wer meineKinder erzieht wie ich auch bestimmen möchte, wer meine Kollegen sind. Ob ich die gleichen Kritierien wie die Eltern hier oder die Arbeitnehmer in Bremerhaven nehmen würde, weiß ich nicht. Ich habe weder Kinder noch arbeite ich in einem Containerdienst. In meinem Job würde ich ungerne pädophile Kollegen sehen, weil ich auch mit Kindern zu tun habe. NPD-Mitglieder oder deren Angehörige, die sich auch in diesem Umfeld rumtreiben, sehe ich immer ungerne. Egal, wo.

  • LR
    Laut reden - nichts sagen

    @ Blabla, Cometh und so

     

    Der nationalsozialistische Rassenwahn,den auch die NPD vertritt, kann offensichtlich nicht regulärer Teil einer pluralistischen Meinungsvielfalt sein – wie sollte das funktionieren? Diese „Meinung“ spricht schließlich allen, die politisch oder rasseideologisch nicht in ihr Weltbild passt, in letzter Konsequenz so ziemlich alle ihre wesentlichen Grund- und Menschenrechte ab – bis hin zum Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.

     

    Die nationalsozialistische Ideologie kann daher ebensowenig eine akzeptable „Meinungsäußerung“ sein wie z. B. eine Morddrohung unter die Meinungsfreiheit fallen kann.

     

    Unter anderem auch deswegen hütet sich die NPD davor, in der Öffentlichkeit allzuviel Klartext über ihr Weltbild und ihre politischen Ziele zu reden.

     

    Das es einer überzeugten, aktiven Nationalsozialistin wie Frau Theißen bei ihrer Arbeit mit kleinen Kindern nicht auch um eine Beeinflussung i. S. ihrer NS-Ideologie gehen soll, halte ich bestenfalls für bodenlos naiv:

     

    http://endstation-rechts.de/index.php?option=com_k2&view=item&id=4695:%E2%80%9Er%C3%BCckbesinnung-auf-bew%C3%A4hrte-inhalte%E2%80%9C-%E2%80%93-npd-zeitung-fordert-leser-auf-erzieher-zu-werden&Itemid=388

     

    http://www.antifa-lg.de/docs/100810.htm

  • F
    FaktenstattFiktion
  • M
    Michael

    05.07.2013 14:45 UHR

    von Realsatire?:

    @ Michael

    -------------------------------------

    Meine Kinder waren in den 70er Jahren im Kindergarten.

    Dieser Kindergarten und diese Erzieher würden unter heutigen linken Wertevorstellungen zu " verfolgungswürdigen Rechtsextremisten" zählen - 1977 war es ein üblicher Kindergarten.

     

    Kurt Schumacher (SPD) wäre in den Augen heutiger Linker ebenfalls ein Rechtsextremist.

    Oder schauen Sie sich einmal den FDP-Parteitag von 1953 an.

     

    Und nochmals zum Schluß: Ich würde meine beiden Kinder heute lieber bei der gemobbten Kindergärtnerin in Betreuung geben als in eine "rot-grüne Tagesstätte" - als Erzieher womöglich Beck oder Cohn-Bendit.

  • F
    Farbenlehre

    @Rote Fahne

     

    Einige scheinen nicht begreifen zu wollen, dass der rote Terror sein Ende gefunden hat. Stalin ist tot, die Stasi existiert nicht mehr. Willkommen im demokratischen Rechtsstaat.

  • B
    Blabla

    @stromboli

     

    Ich habe selten einen solchen Unsinn gelesen. Der Frau konnte kein Fehlverhalten nachgewiesen werden. Anscheinend hatten die Eltern bis zu den "Enthüllungen" durch die TAZ keinerlei Bedenken gegen die Erzieherin. Von Indoktrination kann also keine Rede sein. Mal ganz davon abgesehen, dass die Frau nicht alleine die Kinder betreut hat. Die Angst vor einer "Gehirnwäsche" entspringt meiner Ansicht nach einer stark verzehrten Wahrnehmung.

     

    Bemerkenswert finde ich auch Ihre Ausführungen zum "Rechten Gedankengut". Wer, bitteschön, stellt denn fest was Rechts und gesetzeswidrig ist? Sie? Vielleicht sollten wir das dann doch besser einem objektivierten und institutionalisierten Gerichtsverfahren überlassen, sonst sind Willkür Tür und Tor geöffnet. Und das ist - so hoffe ich jedenfalls - doch wohl nicht ernsthaft Ihre Absicht.

     

    Wir sind eine pluralistische Gesellschaft, in der verschiedene Meinungen (sofern nicht gegen Gesetze verstoßen wird) hinzunehmen sind. Die DDR ist untergegangen, und das ist auch gut so!

  • IN
    Ihr NameBirkhild Theißen

    Danke

    Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben;

    Sie haben meine Phantasie beflügelt.

    Ich danke allen, die mich in ihr Schema pressen wollten;

    Sie haben mich den Wert der Freiheit gelehrt.

     

    Ich danke allen, die mich belogen haben;

    Sie haben mir die Kraft der Wahrheit gezeigt.

    Ich danke allen, die nicht an mich geglaubt haben;

    Sie haben mir zugemutet, Berge zu versetzen.

    Ich danke allen, die mich abgeschrieben haben;

    Sie haben meinen Mut geweckt.

     

    Ich danke allen, die mich verlassen haben;

    Sie haben mir Raum gegeben für Neues.

    Ich danke allen, die mich verraten und missbraucht haben;

    Sie haben mich wachsam werden lassen.

    Ich danke allen, die mich verletzt haben;

    Sie haben mich gelehrt, im Schmerz zu wachsen.

    Ich danke allen, die meinen Frieden gestört haben;

    Sie haben mich stark gemacht, dafür einzutreten.

     

    Vor allem aber danke ich all jenen,

    die mich lieben, so wie ich bin;

    Sie geben mir die Kraft zum Leben!

    Danke.

     

    Paulo Coelho

  • D
    D.J.

    @Stromboli,

     

    die NPD ist eine neofaschistische Partei, Punkt. Wenn Sie darüber hinaus aber für die "Ausgrenzung" von "Rechtspopulisten" plädieren, wird mir angesichts der inflationären Verwendung des Hohlbegriffs angst und bange. Ich befürchte, Sie gehören nicht unbedingt zum demokratiebereiten Teil der Linken.

  • M
    michael

    04.07.2013 21:05 UHR

    von Rainer B.:

    Rechtsradikal zu sein, zahlt sich offensichtlich aus in diesem Land. Ihr Mann war ja auch "nur wegen des Geldes" in der NPD.

     

    "Was machen denn die anderen Parteien - nehmen die kein Geld?"

     

    - Überteuerter Rückkauf von Immobilen durch die öffentliche Hand bei Bekanntwerden von NPD-Nutzungsplänen.

     

    "Sagen Sie doch gleich, daß NPD-Mitglieder nicht das Recht besitzen, Häuser oder Grundstücke zu erwerben.

    Warum offenbaren Sie nicht ihre linksextreme Gesinnung?"

     

    - Abfindung für rechtsradikale städtische Bedienstete.

     

    "Die aufgrund staatlicher und gutmenschlicher Willkür ihren Job verloren haben, weil sie die "falsche Gesinnung" haben."

     

    Ein NPD-Verbot ist nicht nötig? Na, dann zahlt man schön weiter für diese Truppe.

     

    "Für mich ist es ein Greuel, für die Grünen oder SPD zu zahlen"

     

    "Toleranz ist gut, aber nicht gegenüber Intoleranten."

    (Wilhelm Busch)

     

    "Da sind wohl doch eher Sie mit gemeint - einem Befürworter von Sippenhaft, der aber dieselben Maßstäbe nicht gegenüber den Grünen und ihr Pädophilenproblem anwendet."

     

    Würde Wilhelm Busch heute noch leben,hätte er bestimmt die Linken damit gemeint.

  • R
    Realsatire?

    @ Völkischer Beobachter

     

    Is klar, die Nazis dieser Welt sind alles arme, arme unschuldige Opfer … (gähn) … und diese armen Nazis werden allesamt – obwohl sie ja nieeeemandem je etwas getan haben – vollkommen zu Unrecht wegen Volksverhetzung, Körperverletzung, Todschlag, Mord etc. verurteilt … um anschließend überall verfolgt, in KZs gesteckt, komplett enteignet, zur Sklavenarbeit gezwungen, gefoltert und schließlich bestialisch ermordet zu werden.

     

    Eine derart erbärmliche Gleichsetzung schreit so unglaublich zum Himmel … Und ich hatte neulich erst gelesen, es gäbe auch intelligente Nazis.

  • R
    Realsatire?

    @ Michael

     

    Würden Sie denn Ihre Kinder kommentar- und bedenkenlos von einer bekennenden Nationalsozialistin betreuen und erziehen lassen?

     

    Inwiefern kann ein Staat, der sich z. B. einen solchen Bundesinnenminister und eine solche Familienministerin leistet, ein „linksextremer Gesinnungsstaat“ sein?

     

    Inwiefern ist das Denken, was Sie uns hier präsentieren, nur Wut – und wo fängt es an, wahnhaft zu werden?

  • P
    Peinlich

    @ "FaktenstattFiktion", Rechtschaffenheit, Cometh, Tobias Rüger und Co.

     

    Vielleicht überlegen Sie erstmal, was das überhaupt ist: Ein Berufsverbot? Einfach mal nachschlagen ... und dann überlegen, was hier der Fall ist:

     

    Demokratisch gesinnte Eltern wehren sich (sehr zu recht) hartnäckig dagegen, dass ihre Kleinkinder antidemokratischer, nationalsozialistischer Einflußnahme ausgesetzt werden - und erzeugen dadurch politischen Druck, der zu einer Kündigung der nationalsozialistisch gesinnten Erzieherin führt.

     

    Wo sehen Sie da bitte ein Berufsverbot?

     

    Was ich vielmehr sehe ist, dass hier offensichtlich getroffene Hunde bellen.

  • A
    Andreas

    Soziale Arbeit (dazu zählt das Feld der Kindertagesbetreuung) gilt als "Menschenrechtsprofession", denn die dort tätigen müssen sich für die Umsetzung der Menschenrechte und die Erziehung zu Demokratie und Toleranz einsetzen.

     

    Die NPD lehnt zentrale Bestandteile der allgemeinen Menschenrechte, wie beispielsweise das Recht auf Asyl und Schutz bei Flucht und Vertreibung, ab. Zudem werden Menschen aufgrund ihrer Religion oder Herkunft herabgewürdigt. Wer dem nahesteht kann die Menschenrechte nicht umsetzen und zur Toleranz erziehen.

    Außerdem lehnt die NPD offen unser Rechtsystem und die Demokratie ab - so jemand in einer öffentlichen, staatlich finanzierten Einrichtung und bezahlt aus Mitteln des "verhassten Staates"?

     

    Niemand hat der Frau "Berufsverbot" erteilt, sie kann sich ja in einer anderen, weniger kritischen Kita (und die gibt es leider...) einen Job suchen oder sich selbständig machen. Sie hat unter Einbeziehung eines Anwalts den Auflösungsvertrag unterschrieben, wer weiß, ob da auch entsprechende Zahlungen flossen ("wegen des Geldes").

     

    Und @Redaktion: Ihr lasst nicht wirklich die oben stehende Gleichsetzung von "Nazis raus" mit "Juden raus" hier stehen? Wer die verbrecherischen Nazis mit Millionen getöteter Juden gleichsetzt und als "beide wurden verfolgt" bezeichnet, der hat sie doch nicht mehr alle.

  • S
    stromboli

    "Kann man denn eine linke Erzieherin auch loswerden? Soweit ich weiß ist die NPD noch nicht verboten.

    Demokratie geht anders!..."

    Ja , demokratie muss anders gehen! Sie muss den anfängen wehren, muss klare bildungsaufträge stellen, in denen geisteshaltungen vertreten durch rechtspopulistische parteien keinen platz zum entfalten bekommt. dies muss nicht immer mit "verboten einherkommen aber mit der geboten ausgrenzung der eoinzelperson und ihres anhanges".

    Indoktrination von kindern - heranwachsenden, ist die perfideste einvernahme urteilsabhängiger für eigene zwecke! Das dabei nicht mal mehr nachgefragt wird, welche geisteshaltung, welche "werte" da womöglich vermittelt werden, sind die eigentlich benennbaren defizite, die sich die demokratie mittlerweile im kampf gegen rechten gedankenmüll landauf, landab leistet!"Rechtes gedankengut" ist faschistischer bodensatz aus dem das völkisch-überhebliche hervorkriecht. Rechtes denken ist keine meinung, sondern der versuch, andersdenkende zu unterjochen.. da stehn die in unseliger tradition in reih und glied!

    Zumindest muss der demokrat geschützt sein, wenn schon nicht die kinder dieser verführer vor ihren eigenen eltern geschützt werden können! Das ist der preis der meinungsfreiheit, den wir zahlen.., aber nicht auf kosten unserer eigenen kinder!

    Was erschreckt, aber auch altbekannte stratergie, ist die offene aneignung von "opferrollen", die sich das rechte milieu zulegt, und die auch hier in den beiträgen zutage tritt: Arme frau, die doch nur eine meinung vertritt, die sie nun nicht mehr gegenüber kindern vertreten soll.., wie traurig doch demokratie mit totalitärem denken umgehen kann. Hier sollten sich namentlich einige unterstützer dieser unterwanderungsstrategien schämen ob ihrer unverholenen nähe zu diesem gedankengut.

    Gerade als hätte die anhängerschaft sich einen kollektiven ausflug ins sonst als linkslibertär verrufene taz-milieu geleistet und hier den demokratischen mainstrem mimend.Hilfe.. unsere meinnungsfreiheit ist in gefahr.. eben, die meinnuingsfreiheit die IHR meint, nicht die derer die sich gegen EURE wehren.

    Insofern ist die elterninitiative nicht nur ein erfolg gegen die drohende beeinflussung durch die braune brünhild, sondern tatsächlich ein erfolg wehrhafter meinungsäusserung!

    Weiter so!

  • SG
    Schmidt Georg

    anderseits wäre es intressant-die politische Einstellung der Eltern zu erfahren!

  • SG
    Schmidt Georg

    Bedenklich find ich, dass weiterhin die Szene bereinigt wird-Kinderbücher werden zensiert, man verbietet allgemeine Worte, hier wird eine Frau abgestraft, die Meute der Gutmenschen fällt über sie her, aber das ist man schon gewohnt, wenn man nicht ins Schema passt, hat man Null Chancen !

  • TR
    TOBIAS RÜGER

    Berufsverbote sind eine heikle Angelegenheit und müssen daher sehr gut begründet sein. Mit dem aktiven Mitglied einer zugelassenen Partei verheiratet zu sein. reicht hierfür m.E. nicht aus. Vor allem, wenn der Frau keine politische Agitation während der Arbeitszeit nachgewiesen werden kann handelt es sich um einen Willkürakt, der angesichts der deutschen Geschichte ein bizares Geschmäckle hat.

  • B
    Beobachter

    Früher hieß es "Juden raus!", jetzt heißt es "Nazis raus!". Wie die Zeiten sich gleichen. Der deutsche Spießbürger rafft es einfach nicht. Einfach nur krank.

  • G
    Gerald

    der Titel sollte doch eher lauten "Eltern sind rechte erzieherin los", was die Kinder von der guten Frau gehalten haben wird naemlich nirgends erwaehnt..

  • RB
    Rainer B.

    Rechtsradikal zu sein, zahlt sich offensichtlich aus in diesem Land. Ihr Mann war ja auch "nur wegen des Geldes" in der NPD.

     

     

    - Finanzierung von NPD-Mitgliedern durch den Verfassungsschutz.

     

    - Überteuerter Rückkauf von Immobilen durch die öffentliche Hand bei Bekanntwerden von NPD-Nutzungsplänen.

     

    - Abfindung für rechtsradikale städtische Bedienstete.

     

    - und und und ...

     

    Ein NPD-Verbot ist nicht nötig? Na, dann zahlt man schön weiter für diese Truppe.

     

     

    "Toleranz ist gut, aber nicht gegenüber Intoleranten."

    (Wilhelm Busch)

  • C
    Cometh

    Die Überschrift ist hämisch. Als ob die die Kinder ihre Erzieherin loswerden wollten.

     

    Richtig ist wohl: Die Frau hat die falsche Gesinnung und soll daher ein Berufsverbot haben. Erinnert an die arme Ruderin, die mit einem Funktionär liiert war.

     

    Immerhin: Man sieht, was passieren würde, wenn gewisse Leute an die Macht kämen. So muss nur die arme Frau, die nix verwerfliches getan hat, als eine abweichende Meinung zu haben oder Freunde, stellvertretend für uns alle büßen.

     

    Ich hebe diese peinlichen Beispiele von Zersetzungsjournalismus gerne auf. In 20 Jahren schämen sich die Verantwortlichen dann vielleicht (wahrscheinlich aber nicht).

  • M
    Michael

    @von bempo:

     

    "mutige Eltern"?

    Realsatire vom Feinsten

  • M
    Michael

    Ein widerliches und ekelerregendes Schauspiel, was diese "Elterninitiative" von sich gegeben hat.

    Das sind Repressalien und Mobbing pur - Zonenrandgebiet - die DDR-Nähe zeigt Wirkung.

    Auf diesen linksextremen Gesinnungsstaat kann niemand stolz sein.

  • R
    Rechtschaffenheit

    Die Erzieherin war weder durch ein Fehlverhalten am Arbeitsplatz noch durch rechtswidrige Handlungen in ihrer Freizeit aufgefallen.

     

    Obwohl ein Gericht entschied, dass die Erzieherin weiter in der Kita zu beschäftigen sei, beendet sie nun ihr Arbeitsverhältnis, wohl aufgrund des enormen Drucks. Versäumnisse konnten ihr offensichtlich nicht nachgewiesen werden. Bravo, so kann man den Rechtsstaat auch umgehen, das riecht doch fast nach einen neuen "Radikalenerlass". Und die TAZ scheint darauf noch besonders stolz zu sein. Pfui Teufel!

     

    Aber die Gedanken sind ja bekanntlich frei ...

  • M
    Mein "Rassen"krampf

    Gute Nachricht - das wurde dringend Zeit. Nazis, die kleine Kinder in staatlichen Einrichtungen "betreuen" - das geht gar nicht!

     

    Danke an die Taz für die gute journalistische Aufklärungsarbeit - bitte mehr davon.

  • B
    broxx

    Kann man denn eine linke Erzieherin auch loswerden? Soweit ich weiß ist die NPD noch nicht verboten.

    Demokratie geht anders!

  • SG
    Schmidt Georg

    naj, für den Stadtsäckel wärs doch günstig gewesen, wenn die Eltern eine eigene Betreuung aufgemacht hätten-ich weis nun nicht wo da eine Drohung war/ist!?

  • SG
    Schmidt Georg

    ganz klar-von rechts droht immer Gewalt-von links und grün eben nicht-tja, frag ich mich, warum nun die Grünen 209.000€ ausgeben müssen, um ihre Vergangenheit in Punkto Kinder aufzuarbeiten !?

  • A
    ama.dablam

    Hmmm, in Bezug auf einen verurteilten Pädophilen, mit dem die eigenen Kollegen in Bremerhaven nicht mehr zusammenarbeiten wollen, hieß es an gleicher Stelle in der letzten Woche:

     

    "Er hat das Recht, wieder in die Gesellschaft integriert zu werden und die Gesellschaft fährt besser damit, ihn wieder einzugliedern, statt ihn für viel Geld aufs Abstellgleis zu schieben und damit zum Risiko zu machen."

     

    Soweit ich sehe, war Birkhild T. strafrechtlich nicht in Erscheinung getreten.

     

    Mir ist ja mein "Störgefühl" auch nicht ganz geheuer, deshalb würde ich es gerne mit nachvollziehbaren Argumenten bekämpfen.

  • F
    FaktenStattFiktion

    Es gibt also Berufsverbote, weil der Ehemann in einer

    (nicht verbotenen) Partei ist?

    Und dies, während die alten SED-Bonzen im Bundes- wie in Landtagen sitzen. Tpisch...

  • B
    bempo

    Grossartig! Nachahmenswert! Cafe Latte hin oder her... diese Aktion der Eltern hat Vorbildcharakter. In Meck-Pommm oder Sachsen würde allerdings wohl eher die Staatsanwaltschaft gegen die mutigen Eletern ermitteln, wegen schweren Landfriedensbruch oder so..