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Israel fürchtet BoykottwelleExporte und Investitionen in Gefahr

Aufgrund der israelischen Siedlungspolitik stellen Wirtschaftspartner aus Europa zunehmend ihre Geschäfte ein. Regierungsmitglieder warnen vor Boykottwelle.

Ein hohe Mauer schützt diese israelische Siedlung bei Jerusalem. Bild: dpa

JERUSALEM afp | Die israelische Regierung reagiert mit wachsender Nervosität auf europäische Boykottmaßnahmen gegen ihre Siedlungspolitik in den besetzten Palästinensergebieten. Am Sonntag verwahrte sich Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gegen Aussagen von US-Außenminister John Kerry, der auf der Münchner Sicherheitskonferenz angesichts der Boykotte die dramatischen Konsequenzen eines Scheiterns seiner aktuellen Friedensinitiative beschworen hatte.

Kerry hatte am Samstag in München gewarnt, es gebe eine wachsende Kampagne, um Israel zu delegitimieren. „Es wird über Boykotte und ähnliche Dinge gesprochen“, sagte der US-Außenminister. Der Ist-Zustand im israelisch-palästinensischen Konflikt sei deshalb „unhaltbar, illusorisch“. In Israel gebe es „momentanen Wohlstand, momentanen Frieden“. Aber es sei eine Tatsache, „dass der Status Quo sich ändern wird“, wenn der Friedensprozess scheitere.

Netanjahu wies die Boykottwarnungen zu Beginn der wöchentlichen Kabinettssitzung scharf zurück: „Erstens veranlassen sie die Palästinenser nur, unbeweglich auf ihren Positionen zu verharren, was den Frieden unerreichbarer macht. Zweitens wird mich keinerlei Druck dazu bewegen, die vitalen Interessen Israels aufzugeben, wozu in erster Linie die Sicherheit seiner Bürger gehört.“

Wirtschaftsminister Naftali Bennett, Gründer der Siedlerpartei „Jüdisches Heim“, griff Kerry direkt an: „Unsere Freunde in der Welt sollten uns gegen antisemitische Boykottanstrengungen zur Seite stehen und nicht als deren Verstärker dienen. Nur Sicherheit bringt wirtschaftliche Stabilität und nicht ein Terrorstaat in der Nachbarschaft des Ben Gurion-Flughafens“, kommentierte der entschiedene Gegner einer Zweistaatenlösung.

Kränkend und ungerecht

Auch Strategieminister Juval Steinitz kritisierte „kränkende, ungerechte und unerträgliche Wortmeldungen“. Israel dürfe „nicht gezwungen werden, mit der Pistole auf der Brust über seine dringendsten Sicherheitsinteressen zu verhandeln“, sagte er in einem Radiointerview.

Aber auch der liberale Finanzminister Jair Lapid warnt vor den Folgen einer Boykottwelle: Eine Studie der Chefökonomen seines Ministeriums ergebe, dass Israel massive Einbußen zu erwarten habe, wenn mit den Palästinensern kein Abkommen erreicht werde.

Die Studie sage voraus, dass ein Fünftel der Exporte nach und der Investitionen aus Europa wegbrechen werde. Dadurch würden die Ausfuhrerlöse um rund fünf Milliarden Euro jährlich sinken und auf der Stelle 9.800 Arbeitsplätze wegfallen, sagte der Finanzminister.

Umgeleitete Finanzen

Am Wochenende griff Lapid selbst zu Maßnahmen gegen die Siedlerlobby. Sein Ministerium blockierte die Zahlung von Beihilfen an Siedlungen im Westjordanland, nachdem der private TV-Senders „Kanal 2“ enthüllte, dass Gelder umgeleitet und für politische Kampagnen genutzt wurden.

Boykottmaßnahmen hatten sich zuletzt stark ausgeweitet auf Firmen und Institutionen in Israel selbst, die in den nach internationalem Recht illegalen Siedlungen wirtschaftlich aktiv sind.

Zuletzt entschied laut israelischen Presseberichten vom Sonntag die „Danske Bank“, das größte dänische Geldinstitut, „aus rechtlichen und ethischen Gründen“ nicht mehr mit der israelischen Großbank Bank „Hapoalim“ zu kooperieren.

Die Tageszeitung Jediot Ahronot veröffentlichte am Freitag eine Liste mit zehn weiteren europäischen Fonds und Privatfirmen die ähnliche Beschlüsse fassten. Das israelische Kabinett will in dieser Woche auf einer Sondersitzung diskutieren, wie mit den Boykottdrohungen umzugehen ist.

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92 Kommentare

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  • Leute, die illegale israelische Siedlungen auf Palästinensergebiet und den Beschuss seitens Israel in GAZA eingeschlossener Menschen mit 1.400 Toten Palästinensern anklagen, werden gern und immer wieder als "Antisemiten" beschimpft.

     

    Aber dies Fehl-Prädikat zieht eh - zieht längst nicht mehr!

    Die Fakten: das Sand-in-die-Augen-Streuen - die ganzen Hinweise auf Palästinenser-"Taten" - um Israels Bombardements zu rechtfertigen (im "David-Goliath"-Verhältnis!) - die ganze leidenschaftliche Blufferei incl. "Friedens-Verhandlungen" (ha ha!) werden von Israel-"Verteidigern"(Makrelen/Haie - Geschwätz) - bloß peinlich, unnütz und

    an der Wahrheit vorbei!

     

    Klar, daß Israel so auch noch seine letzten "Sympathisanten" verliert!

  • Apartheid, welch "böses Wort". Und doch ist es Alltag für viele Menschen in ISRAEL! Gilt aber natürlich nicht nur im Westjordanland, sondern auch im israelischen Kernland, in dem immerhin 25% Nichtjuden leben. Für Juden gilt das "Rückkehrgesetz" von 1950:

    Alle, die sich als Juden begreifen (und/oder eine jüdische Mutter nachweisen können), erhalten automatisch die israelische Staatsbürgerschaft, egal ob sie aus Moskau oder aus Brooklyn (wo "Bibi" aufgewachsen ist) kommen,

    sie dürfen "zurückkehren", weil ja - möglicherweise - einer ihrer Vorfahren vor etwa 2000 Jahren in dieser Gegend gelebt haben könnte (!).

     

    Für Palästinenser dagegen gilt das Staatsbürgerschaftsgesetz von 1952, das den 1948 vertriebenen Familienangehörigen die Rückkehr verbietet!

    Dieses Diskriminierungsgesetz ist Grundlage für alle Ungleichheit zwischen den Bevölkerungsgruppen - es ist das Fundament der israel. Apartheit.

    • J
      Joe
      @MOTZARELLA:

      Wer sich mal mit der Apartheid etwas befasst hat, der empfindet es als zynisch sonder gleichen, wenn damit hausieren gegangen wird. Nach deiner Lesart ist auch die Europäische Union eine Zusammenrottung von Staaten zu dem einzigen Zweck der Aufrechterhaltung von Apartheid.

  • Hi SENCKBLEY - sagen wir mal so: es gäbe wohl deutlich weniger "Gegengewalt" in der Region, es bräuchte wohl keine Mauern mehr, würde Israel mit seinem illegalen SIEDLUNSGSBAU die Basis dafür schaffen.

    (Und bzgl. "Terroropfer": eine Claudia Roth kann doch kein Maßstab sein!)Den GRÜNEN kann man sowieso so manches nicht verzeihen: Kriegsbefürworter, Abkehr von anfänglichen Idealen...)

    • @MOTZARELLA:

      Der Siedlungsbau ist nicht die Ursache des fortgesetzten Konflikts, sondern die von Arafat losgetretene II. Intifada, nachdem er sich bei den Camp-David-Verhandlungen einem Friedensschluss entzogen hat. Lesen Sie Geschichtsbücher, die Tatsachen sind eindeutig!

      • @Senckbley:

        lesen soll manchmal wirklich helfen. beispielsweise um herauszufinden, wann der bau völkerrechtswidriger siedlungen in der westbank begann. nämlich weit vor der 2.intifada.

        mein exemplar des masterplans zur besiedlung von judäa+schomron von gush emunim stammt von 1978!

        lesenswert ist übrigens auch 'das ist unser land' von Melzer/Sterzing/Orth, auch in den 70-gern erschienen. darin läßt sich nachverfolgen, wie die besatzung von anfang an zivilgesellschaft und ökonomie der besetzten gebiete zerstörte.

  • GM
    Guido mit dem Knopf im Ohr

    Tatsächlich wurde nach der Aufhebung des Protektorates das Kunstgebilde Transjordanien als das dem Israel entsprechende Äquivalent für diejenigen, die moslemischen Glaubens sind, definiert. Solche Teilungen sind allfällig, haben immer viel Leiden nach sich gezogen, und haben die meisten der modernen Staaten betroffen.

     

    Das Anliegen der Palästinenser ist in etwa so wahr oder unwahr wie das Anliegen der Oberschlesier nach Rückgabe bestimmter Teile Polens.

     

    Allerdings ist es ihnen gelungen, vermittels Flugzeugentführungen, brutalen Geiselnahmen und Bombenattentaten die Weltöffentlichkeit wesentlich mehr zu interessieren.

     

    Fast überall, wo ethnische Trennungen die bedauerliche Folge von Besetzung und dem nachmaligen Versuch eines geordneten Rückzuges gewesen sind, hat es Terror, Leid, Ausgrenzung und Niedergang gegeben. Und gibt es diese: Irland, Indien, Spanien. Etc. pp. Eine leider beliebig ins Unendliche verlängerbare Liste.

     

    Ein Vergleich mit den nordamerikanischen Ureinwohnern ist sicher im Bezug auf Nahost insofern statthaft, dass die Region eingentlich, sozusagen "von Natur aus" durch eine Satmmeskultur, Nomadentum und dünne Besiedlung geprägt war.

     

    Das moderne arabische Staatswesen, was sich überall neu definiert hat, hat hier keine älteren oder jüngeren Rechte als das nichtarabische Staatswesen, sprich Israel.

     

    Auch in Ägypten, Syrien, dem Iran und überall sonst wurde angestammte Bevölkerung verdrängt, wurden tradierte Lebensformen und Ansichten überrollt. Die "Indianer" in der Region sind die Nomaden, die dort seit Jahrtausenden lebten.

     

    Der fundamentalistische Mythos von ein paar Militärdiktatoren in Operettenuniform von einem angestammten Arabertum genügt offenkundig vielen unbedarften Westlern, um in Verzückung zu geraten.

     

    Das ist aber nichts anderes, liebe Leute, als sich mit der Südamerika-Musikgruppe in der Fussgängerzone zu solidarisieren, nämlich Ethno-Kitsch.

    • @Guido mit dem Knopf im Ohr:

      herrlich! die region mit den ältesten städten der welt war geprägt von " Satmmeskultur, Nomadentum und dünne Besiedlung".

      bißchen dünn, das argument.

      vielleicht mal den knopf aus dem ohr nehmen?

      • B
        Boris
        @christine rölke-sommer:

        Warst du eigentlich schon mal im Nahen Osten? Da ist ausserhalb bewohnter Regionen überall fast nur lebensfeindliche Geröllwüste.

         

        Die Siedlungen der Israelis, zum Beispiel, werden mit immensem Aufwand daran gehindert, nicht wieder zu versteppen. Definitiv sieht es da nicht aus wie im Umland von Berlin.

         

        Ohne Agrartechnik ist das Nomadentum schlicht die einzige Möglichkeit, ausserhalb der Städte zu überleben.

         

        Der Zynismus besteht darin: mit einem Bruchteil des Geldes, was dort für Militär ausgegeben wird, könnte man ein Paradies draus machen, wie es die Welt noch nicht gesehen hat.

      • GM
        Guido mit dem Knopf im Ohr
        @christine rölke-sommer:

        Stammeskultur und Nomadentum ist viel älter als der Nationalstaat.

        Les mal Vilém Flusser, der hat dazu viel Interessantes geschrieben. Auch über die Unbedingtheit, mit der sich die Intoleranz an den Gedanken des Nationalstaates klammert, um durch Abschottung ein verlogenes Identitätsgefühl zu erzeugen.

  • SENCKBLEY - Junge Junge, schon mal darüber nachgedacht? "Palästina sei Jordanien" - damit würdest Du wie Euer Government am liebsten den Status Quo festklopfen.

    Sag mal gehts noch?

    Mit dem gleichen Recht, wie ISRAEL Anspruch auf sein "angestammtes home territorium" von vor 2000 Jahren erhebt, und mit illegalen Siedlungen ständig neue Fakten schafft,

    könnten ja zB auch Indianer-Völker/Ureinwohner in Amerika dann ohne weiteres auf ihr Recht pochen und Besitzansprüche anmelden - bzw. die anderen unterdrücken - bekämpfen - vertreiben.

    Oder?

    Meinst Du, es sei grundlos, daß das bis an die Zähne bewaffnete ISRAEL gefürchtet, aber von (fast) niemand geachtet wird?

    • @MOTZARELLA:

      Die Frage ist nicht, ob Israel Ansprüche erhebt, sondern ob den Juden eigene staatliche Strukturen vom Meer bis zum Jordan zuerkannt wurden - und diese Frage ist nach dem bis heute gültigen Mandat für Palästina eindeutig mit Ja zu beantworten. Die Geschicke eines palästinensisch-arabischen Gemeinwesens jenseits des Jordan sind im Ausschlusswege im Art. 25 geregelt.

      http://avalon.law.yale.edu/20th_century/palmanda.asp

      • @Senckbley:

        Irrtum, offiziell zuerkannt wurde dereinst das hier:

        http://de.wikipedia.org/wiki/UN-Teilungsplan_f%C3%BCr_Pal%C3%A4stina

        Das Land bis zu Jordan hat sich Israel dann im 6-Tage-Krieg militärisch unter den Nagel gerissen:

        http://de.wikipedia.org/wiki/6-Tage-Krieg

        • @Tortes:

          Sie meinen also, Israel hätte 1967 die Aggressionen eines Nasser und Assad des Älteren hinnehmen müssen, indem es deren Grenzen respektieren und demzufolge jede Verhandlungsmasse preisgeben sollte? Die Rückgabe des Sinai hat eine Ära des Friedens mit Ägypten eingeleitet, Sie scheinen das zu vergessen. Und der "Frieden" mit Syrien hat wahrscheinlich auch nur so lange gehalten, weil Israel den strategisch wichtigen Höhenzug des Golan annektierte.

           

          Sicher ist das Mandat nicht mehr in dem Sinne in Kraft wie von 1917 bis 1948, aber die finale Aufgabe des Mandats war es, ein eigenes jüdisches Gemeinwesen BIS ZUM JORDAN zu errichten. Was ja dann leider in der Weise durch den Kompromiss des Teilungsplans (der von arabischer Seite noch nicht einmal respektiert wurde) vorläufig vereitelt wurde. Dennoch ist der Mandatsvertrag die bis heute gültige Geburtsurkunde Israels – mit dem Auftrag, die Grenze am Jordan zu ziehen. Das Dokument ist von der Völkergemeinschaft 1923 ratifiziert worden und dank Artikel 80 der UN-Charta irreversibel gültig.

  • Hey G O L E M : zynischer gehts wohl nimmer? Da, wo die Siedler-Kindlein geboren sind, wurde zuvor anderen ihr Land geraubt und illegale Siedlungen darauf errichtet. Also ganz genau andersrum wird ein Schuh draus.

    Geht Dir vielleicht j e t z t ein Licht auf?

  • G
    Golem

    Was verbreiten Linke gern immer und überall:

    "Kein Mensch ist illegal."

     

    Warum wird dann von den gleichen Leuten immer von "illegalen Siedlern" geredet?

     

    150.000 der "jüdischen Siedler"

    sind Kinder und Jugendliche, die

    in den Siedlungen in Judäa und Samaria geboren wurden. "Illegal" wäre es, diese der Heimat zu berauben, in der sie geboren sind.

    • @Golem:

      Wieviele arabische Familien incl. deren dort geborene Kinder wurden dann "illegal" (konsequent nach Ihrer Lesart) zum Bau israelischer Siedlungen ihres Grund und Bodens beraubt ?

    • @Golem:

      wo, bitte-schön, ist in dem artikel von "illegalen Siedlern" zu lesen?

      tzzzz!

  • M
    Max

    Ich wundere mich, dass hier in der Kommentarspalte so getan wird, als gebe es rechtliche Unsicherheiten hinsichtlich des Statuses der besetzten Gebiete. Der Internationale Gerichtshof hat bereits 2004 in einem Gutachten eindeutig festgestellt, dass die Siedlungen und jede sonstige Bebauung palästinensischen Landes durch Israel illegal ist. Vielleicht sitzt natürlich auch der IGH voller Antisemiten, die jetzt ausnahmsweise nur gegen Israel vom üblichen Völkerrecht abweichen, aber sehr wahrscheinlich ist das nicht. Das Gutachten kann man übrigens vollinhaltlich nachlesen.

    Die Sache ist klar.

    Außerdem dient der Siedlungsbau keinen israelischen Sicherheitsinteressen. Die Siedlungen können weg, ohne dass Israel an Sicherheit einbüßt. Das israelische Lamento über die Boykott-Aktionen ist daher überflüssig, denn fast alle Boykottaufrufe richten sich gegen die Siedlungspolitik.

    • @Max:

      Für Sie mag „die Sache klar“ sein, aber wenn sie es wäre, hätte es eine darauf sattelnde UN-Resolution zum Thema Sicherheitszaun/-Mauer gegeben. Die gab es aber nicht. Im Urteil haben die Richter hat ja auch abgestritten, dass die Sicherheitsanlagen den Palästinenserterror verhindern könnten. Genau das ist jedoch eingetreten, seit 2005 sind die Angriffe der palästinensischen Freischärler massiv zurückgegangen.

       

      Man sollte auch mal daran erinnern, dass Claudia Roth das IGH-Urteil als „wegweisende Entscheidung“ bezeichnet hat. Wenn das Urteil tatsächlich in eine UN-Resolution umgemünzt und umgesetzt worden wäre, hätte sie sich mitschuldig gemacht an weiteren Terroropfern. Die Anhänger der Grünen hätten ihr das aber sicher verziehen.

      • M
        Max
        @Senckbley:

        Liebes Senckbley,

         

        ich weiß ja, dass Sie eigentlich gar nicht mehr lesen, sondern ihren schwarz-weißen (und leider mitunter auch rassistischen) Furor einfach nur runterbeten, aber ich bitte Sie dennoch darum. Um das Lesen.

        Ich schrieb von dem „Gutachten“ des IGH von 2004, nicht von einem Urteil. Es gab bislang kein Urteil, weil es keinen Kläger gab. Deshalb hat Israel mit Zähnen und Klauen versucht zu verhindern, dass Palästina einen Status erreicht, der ihm Zugang zum IGH verschafft. Jetzt, mit dem Beobachterstatus ist es allerdings soweit und Israel weiß um den Inhalt des Urteils, das es kassieren wird, wenn Palästina klagt.

        Dass Sie ernsthaft versuchen, die Eindeutigkeit des Gutachtens zu bestreiten, kann nur dem Umstand geschuldet sein, dass Sie es nicht kennen. Das Gutachten ist absolut eindeutig und im Gegensatz zu vielen anderen Urteilen/Gutachten auch fast in allen Punkten vollkommen einstimmig gefasst (meist mit 13:1 oder 14:0 Richterstimmen).

        Das Gutachten sagt auch ganz klar, dass Israel eine Mauer bauen darf. Allerdings darf es das nur auf israelischem Land, nicht auf palästinensischem. Das ist ja auch nicht so schwer nachzuvollziehen.

        Sie können jetzt wieder ganz viel Difuses dagegen vorbringen, aber Sie werden die Fakten nicht ändern: Israels Politik der Besiedlung und des Mauerbaus im Westjordanland sind völkerrechtswidrig. Das einzusehen ist zwar unangenehm, wenn man sich so einseitig positioniert wie Sie, aber es ist die Wahrheit.

  • B
    Bambule

    Die Frage ist doch eigentlich

    was ist ABAS Wort wert.

    Der ist 79, könnt

    täglich nicht

    mehr regierungsfähig sein oder

    einfach sterben. Wer kommt danach und was garantiert sicherheit?

    Ist der die Abmachung nach

    etwaigem Terror oder

    Raketenbeschuß

    reversibel, ein status Pre Ante?

    Die bisherigen plumpen Experimente des Quartetts

    scheinen mir nur, bewusst,

    den kommenden KRIEG vorzubereiten und

    wozu das alles?

  • Damit Palästinenser und Isrealis eine Zukunft in der Region haben müssen beiden Seiten sich bewegen. Israelis müssen die Siedlungspolitik stoppen, Palästinenser ihre antiisraelische Hasspropaganda beenden. Beides ist möglich.

    • @Mark2013:

      Vor allem müssen die Pal-Araber Israels Existenz als jüdischer Staat anerkennen. Vrher läuft gar nix.

      • @Senckbley:

        Gehören Sie "zufällig" zu dieser Truppe ?

         

        http://www.usatoday.com/story/news/world/2013/08/14/israel-students-social-media/2651715/

        • @Tortes:

          Ich muss Sie enttäuschen, mir geht es hier rein um die Sache. Auf meinen Konten ist noch nie ein Schekel gelandet. Ich habe jedoch ein ausgeprägtes Bewusstsein für die geschichtlichen Lügen und Entstellungen, die in Europa seit dem Beginn des arabisch-europäischen Dialogs Anfang der 70er Jahre verbreitet werden.

          • @Senckbley:

            Na dann passen Sie mal weiter schön auf auf Ihr israelisches Wolkenkuckucksheim.

        • @Tortes:

          der truppe gehört mann nicht zufällig an!

  • 1G
    1393 (Profil gelöscht)

    Gott sei dank, konnte die USA nicht mehr wie zuvor dafür sorgen, dass Palästina weiter rechtlos brutaler Israelischer Landraub- und Menschenrechtsraubgewalt ausgeliefert ist. Mit dem UN Beobachterstatus hat Palästina erstmals die Möglichkeit seine Völkerrecht brechenden Peiniger aus Israel vor dem ISTGH anzuklagen.

    Es gibt zwar seit 2004 ein eindeutiges Gutachten des für uns verbindlichen Gerichts IGH, dass Israel systematisch Völkerrechtsbrechen an Palästinenser ausübt www.icj-cij.org/docket/files/131/1677.pdf aber erst mit dem gewonnenen Anrecht der Palästinenser, israelische Völkerrechtsverbrecher in Den Haag anklagen zu können, hat sich tatsächlich die Politik der Toleranz gegenüber israelischen Völkerrechtsverbrechen geändert. Nun wo man weitere Urteile aus Den Haag zu erwwarten hat, wenn Israel statt früherer Scheinangebote endlich mal ein verbindliches und annehmbares Angebot auf den Tisch legt, hat die EU ihre VORHERIGE FÖRDERUNG der mindestens seit 2004 als verbrecherisch bestätigten Siedlungen endlich eingestellt. Wäre ja blöd, wenn unser Gericht unsere Beteiligung an israelischen Völkerrechtsverbrechen thematisieren muss.

    Dass ein Boykott die logische Konsequenz ist, wenn mit Urteilen aus Den Haag die ganze hier in den Medien genutzte Besatzungspropaganda als solche entlarvt wird und die über besetzte Palästinenser gelebte Apartheid

    www.haaretz.com/news/diplomacy-defense/.premium-1.541727

    www.haaretz.com/news/diplomacy-defense/just-0-7-of-state-land-in-the-west-bank-has-been-allocated-to-palestinians-israel-admits.premium-1.512126

    zwecks dem systematischen Raub an Palästinensern nicht mehr getarnt werden kann, ist vorauszusehen.

  • K
    Kassandra

    Ich frage mich WO dieses "Internationale Recht" steht

    das den Juden verbietet in Judea zu leben aber Arabern natürlich

    erlaubt in Israel zu leben?

    .

    ist mit Internationalem Recht nicht International&Rechts

    gemeint oder werden

    Juden wieder

    Sonderbehandelt.

    • D
      Djuli
      @Kassandra:

      Die Muslime, die in Israel leben sind Israelis.

       

      Die Israelis, die im West-Jordanland sind auch Israselis - deshalb gehören sie nach Israel - und das ist nicht im West-Jordanland.

       

      Wenn es einen palästinensischen Staat gibt, kann der selbst entscheiden wer einwandern und wer bleiben kann.

       

      Die Ansiedelung von Israelis dort ist und war zu jeder Zeit illegal.

       

      Nach Israel dürfen ja nicht mal die Muslime, die dort zu Hause und von dort gewaltsam vertrieben wurden.

      • @Djuli:

        Nur mal so gefragt: Was ist ihrer Ansicht nach mit den Juden und ihren Nachkommen, die aus Judäa und Samaria und Ostjerusalem vertrieben wurden, nachdem Jordanien dort 1948 alles judenfrei gemacht hat?

    • 1G
      1393 (Profil gelöscht)
      @Kassandra:

      Grundsätzlich sind die wesentlichen Probleme, warum die seit über 40 Jahren an israelischen Völkerrechtsverbrechen leidenden Palästinenser erstmal(!) keine Juden im Westjordanland haben wollen, eben die von Israel verantworteten und immer noch ausgeübten Verbrechen an Palästinensern. Wer über 40 Jahre von Siedlern und IDF gequält und bestohlen worden ist, die noch damit Prahlen, diesem Projekt beizuwohnen (5-Finger-Plan; www.zeit.de/politik/ausland/2010-08/gush-katif-gaza-israel ; www.btselem.org/topic/settlements) , dem sollte man den Wunsch nach Befreiung von diesen Quälgeistern nachsehen.

      Es mag ja sein, dass mit einer Milchmädchenrechnung vorgetäuscht werden soll, dass umgekehrt Palästinenser in Israel einwandern dürften, aber dieser Täuschungsversuch ist ja eben auch nicht besonders für denkende Menschen geeignet. Die übersehen nicht, dass Israel keine Palästinenser einwandern lässt (dass der Rest der Ureinwohner des Landes Israel, die nicht in der Nakbah vertrieben werden konnten www.lib-hilfe.de/mat/ausstellung/Ausstellung_Nakba.pdf , keine Einwanderer sind und sich somit die gewünschte jüdische Einwanderung in Palästina wenig sinnvoll aufwiegen lässt. Kurz es dürfen nicht mal die Palästinenser nach Israel zurückkehren, die von Israel um ihr Eigentum und ihre Heimat bestohlen worden sind. Wieso sollte dann Palästina jüdische Siedler einwandern lassen???

      • @1393 (Profil gelöscht):

        In Israel leben 20% Araber, die vor allem im frühen 20. Jahrhundert eingesickert sind. Israel kann mit Minderheiten leben, das Fürstentum Abbas nicht – aus jeder Pore seines Propaganda-Apparates schwitzt es den Rassismus aus, den Arafat in wenigen Sätzen zusammengefasst hat:

        “We plan to eliminate the state of Israel and establish a purely Palestinian state. We will make life unbearable for Jews by psychological warfare and population explosion. . . . We Palestinians will take over everything, including all of Jerusalem.”

        • @Senckbley:

          Araber, die in ein Israel "eingesickert" sind, welches zu Beginn des 20. Jahrhunderts staatsrechtlich noch gar nicht existierte. Da gehörte Palästina noch zum osmanischen Reich und war eher islamisch als jüdisch geprägt. Die jüdische Einwanderung setzte dann erst in Folge des ersten Zionistenkongresses richtig ein:

          http://de.wikipedia.org/wiki/Zionistenkongress

          Von daher stellt sich hier wirklich die Frage, wer hier letztendlich wo und mit welchen Ansprüchen eingesickert ist.

        • 1G
          1393 (Profil gelöscht)
          @Senckbley:

          Ja, natürlich leben in Israel noch Palästinenser, und zwar jene, die nicht von kolonialen Juden von ihrem Zuhause vertrieben werden konnten. Die Juden die jetzt im Wesjordanland leben, sind alle nach 67 illegal in Palästina eingewandert und üben seitdem Völkerrechtsverbrechen an Palästinensern aus.

          Wenn Israel keine Palästinenser einwandern lässt (es lässt ja nicht mal die zurück, die Haus und Heimat im jetzigen Israel hatten und von Israel bestohlen worden sind), wieso sollte Palästina Juden einwandern lassen???

          Mit dieser irren Logik könnten auch Palästinenser von den Deutschen ein Recht auf Einwanderung verlangen, weil hier ja Juden leben.

          Ne, nur weil nein paar Propagandisten nicht damit rechnen, dass man deren Blödsinn hinterfragt, brauche ich mich da sicher nicht anzuschließen. Wenn Israel Palästinenser ins Land einwandern lassen würde, darf es danach gerne den Finger gegen Palästina erheben. Nicht solange es sachen verlkangt, die Israel selber nicht zu erfüllen bereit ist.

          • @1393 (Profil gelöscht):

            Sie wissen ja, was Arafat sagte: „The Jews of Palestine will have to leave... We shall destroy Israel and its inhabitants and as for the survivors – if there are any – the boats are ready to deport them.“

             

            Sparen Sie sich also bitte Ihre Krokodilstränen und erhobenen Zeigefinger, das zieht hier sowieso nicht mehr.

             

            Und noch etwas: Ishmael Khaldi, arabisch-stämmiger Botschafter Israels, sagt folgendes über die Rechte der arabischstämmigen Minderheit in Israel:

            „I am a proud Israeli - along with many other non-Jewish Israelis such as Druze, Bahai, Bedouin, Christians and Muslims, who live in one of the most culturally diversified societies and the only true democracy in the Middle East. Like America, Israeli society is far from perfect, but let us deals honestly. By any yardstick you choose - educational opportunity, economic development, women and gay's rights, freedom of speech and assembly, legislative representation - Israel's minorities fare far better than any other country in the Middle East“.

            http://www.sfgate.com/opinion/article/Lost-in-the-blur-of-slogans-3169337.php

            • @Senckbley:

              ah! ein vorzeige-beduine!

              ihm persönlich alles gute gewünscht.

               

              nur: wollen wir mal gucken, wie es den beduininnen in Israel geht? denen sol nämlich auch ihr land geklaut werden. und das nicht erst seit gestern, sondern seit 1948. - dass einzelne damit besser klarkommen als andere beweist noch lange nicht, dass der landraub gerechtfertigt ist.

              • @christine rölke-sommer:

                Jetzt kommen Sie schon wieder damit, das hatten wir doch letztens gerade in epischer Breite. Aber ich fasse es noch mal in einem Satz zusammen: Der Landraub der (nicht an den) Beduinen ist ein windiges Geflecht aus althergebrachten Ansprüchen, sozusagen Mund-zu-Mund-Propaganda.

                • @Senckbley: [Red.: Kommentar wurde enfernt.]
                  • @Tortes:

                    Sag mal, Tortes, merkst du eigentlich, dass du hier verbal eine Grenze überschreitest. Wir haben hier Meinungsfreiheit und wenn du damit nicht klar kommst, dann solltest du vielleicht nicht in solchen Foren mitdiskutieren!

    • @Kassandra:

      Die Besetzungsmacht darf nicht Teile ihrer eigenen Zivilbevölkerung in das von ihr besetzte Gebiet deportieren oder umsiedeln.

      letzter satz von art. 49 der genfer konvention von 1949

      http://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/19490188/index.html

      gilt für jede besatzungsmacht.

      • @christine rölke-sommer:

        Judäa und Samaria war bis 1967 von Jordanien besetzt. Israel hat seitdem endlich die vom Mandatsvertrag vorgegeben realen Grenzen. Die Besiedlung ist genauso legitim wie das Vorgehen der Kanadier Anfang der 50er Jahre, als sie 17 Eskimofamilien in der Arktis ansiedelten, um so ihre Gebietsansprüche zu untermauern.

         

        Womit ich sagen will: es gab bis 1967 keinen rechtmäßigen Souverän dort. Die IV. Genfer Konvention bezieht sich eindeutig auf “cases of … occupation of the territory of a High Contracting Party, by another such Party”. Und Judäa und Samaria waren eben gerade das zwischen 1948 und 1967 nicht, sie waren illegal von Jordanien annektiert. Sie als Juristin müssten das eigentlich wissen.

        • @Senckbley:

          zum hundersten mal: es bestand einigkeit zwischen Jordanien und Israel, dass sie keinen weiteren staat zwischen sich zu liegen haben wollten. Jordanien besetzte daher teile dessen, was zu diesem staat hätte gehören sollen.Israel eroberte, was es nur kriegen konnte.

          und ebenfalls zum hundersten male: der UN-teilungsplan hat die völkerbundmandate abgelöst. und selbst das britische mandat sah keinen staat Israel bis zum jordan vor.

          und zum letzten: falls es Ihnen besser behagt, nach älterem recht abgeurteilt zu werden - beschweren Sie sich bitte nicht, wenn der richter statts zum StGB zum sachsenspiegel greift.

          • @christine rölke-sommer:

            Sie könnten auch sagen, das Weißbuch von 1939 hätte das Völkerbundmandat für Palästina “abgelöst”, weil die Engländer zu dem Zeitpunkt aus strategischen Kriegsgründen bereit waren, die jüdische Einwanderung zu stoppen und den Arabern das komplette Mandatsgebiet westlich des Jordan zu überschreiben (und das alles nur, um den Nazis keine arabischen Allierten in die Hand zu spielen).

             

            Auch der Teilungsplan von 1947 hat das Mandat für Palästina “abgelöst”.

             

            Aber sowohl das Weißbuch als auch der Teilungsplan haben das ratifizierte Völkerbundmandat missachtet und sogar diejenigen Kräfte bevorteilt, die während des 2. Weltkriegs mit den Nazis im Bunde waren, also den Mufti Al-Husseini und seine arabischen Parteigänger.

             

            Der Frieden durch Konzessionen, den sich England 1939 und die UNO 1947 davon versprochen haben, ist natürlich nicht eingetreten. Wie auch, wenn man die arabischen Elemente in ihren Absichten falsch einschätzt? Die stehen ja besonders auf “älteres Recht”, nämlich auf die Sharia, die z.B. in England neuerdings für ganz sympathisch gehalten wird. Wobei wir dann wieder im Mittelalter angelangt wären.

            • @Senckbley:

              sollen wir jetzt in ein seminar über die ursprünge der halacha einsteigen?

              erinnern Sie sich? Sie haben mal was von einem bruch 1945 geschrieben. nun, der war, der völkerbund ist seitdem foutu. seitdem gibt es die UN und deren regelwerk und resolutionen. Israel verdankt diesem umstand die legitimität seiner existenz. und zwar für westbank und 'Asa in den waffenstillstandslinien von 1949.

              • @christine rölke-sommer:

                Unsinn. Lesen Sie sich doch mal Artikel 80 der UN-Charta durch. Da steht explizit, dass „in Kraft befindliche internationale Übereinkünfte, deren Vertragsparteien Mitglieder der Vereinten Nationen sind“ nicht veränderbar sind.

                • @Senckbley:

                  noch ein spannendes seminarthema: ist ein mandat, das zurückgegeben wird,noch in kraft? und falls ja: lassen sich daraus territoriale ansprüche über den wortlaut hinaus ableiten?

                  und: wer war überhaupt vertragspartei? und wer so was wie notwendig beizuladende?

                  ich fürchte, wenn wir das vertiefen, fliegt Israel als anspruchstellerin raus.

                  • @christine rölke-sommer:

                    Aufgabe des Mandats war die „Errichtung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina“. Punkt fertig aus. Weitere territoriale Ansprüche gibt es nicht, der Sinai ist wieder bei Ägypten.

                     

                    Sie kommen mit den Tatsachen nicht klar.

                    • @Senckbley:

                      grinz - über den wortlaut hinaus bedeutet: der ist so unbestimmt, dass man daraus nur eines ablesen kann, nämlich die erwartung, die juden würden mit dem, was und wie man es ihnen als jewish national home zugestehen würde, zufrieden sein.

                      der teilungsplan 1947 war da wesentlich konkreter. und ist ganz streng genommen so zu verstehen, dass Israel nicht mehr an territorialen ansprüchen würde geltend machen können dürfen/sollen als das, was ihm als staatliches territorium zugewiesen worden war. dazu gehörten weder die westbank noch 'Asa.

                      so ist die faktenlage. in wohlverstandener auslegung auch des mandatstextes.

                      • @christine rölke-sommer:

                        Ja, der Teilungsplan von 1947 war konkreter, aber der Teilungsplan von 1922 (Jordanien=Palästina) wurde durch das 47er-Konstrukt nicht aus der Welt geschaffen. Darin wird den Juden das Land bis zum Jordan "zugewiesen". Daran gibt es nichts herumzudeuteln, auch wenn Sie es hier zum x-ten Male versuchen.

                    • T
                      TheSnake69
                      @Senckbley:

                      Aufgabe des Mandats war es, laut Artikel 7 desselben, es den einwandernden Juden zu erleichtern, die PALÄSTINENSICHE STAATSBÜRGERSCHAFT zu erlangen, von einem eigenen Staat war da nicht die Rede.

                      • @TheSnake69:

                        Mit "Palestinian citizenship" war natürlich das "Jewish national home" gemeint, das man zu etablieren gedachte (Art.2).

                        • T
                          TheSnake69
                          @Senckbley:

                          Es ist da von einem "national home" die Rede, explizit nicht von einem Staat. Gedacht war das als bi-nationaler Staat mit Kantonen, bzw. als Bundesstaat mit weitreichender Autonomie, aber enger Wirtschaftsgemeinschaft. IMHO war der Plan nicht schlecht und wäre auch heute noch zu überdenken.

                          • @TheSnake69:

                            Ich glaube, man konnte sich das 1922 noch nicht so recht vorstellen, wie ein jüdischer Staat zu konstituieren sei. 2000 Jahre Dhimmitum und Verfolgung durch die europäische Christenheit haben ihre Spuren in den Köpfen der Mandats-Architekten hinterlassen. Dennoch ist das Ziel im Vertrag deutlich geworden und territorial auch klar definiert worden.

                            • T
                              TheSnake69
                              @Senckbley:

                              Es wurde 2 Staaten definiert, ein rein arabischer und ein gemischter, in den sich die Einwanderer eingliedern und in dem die Einheimischen ihre Rechte behalten sollten. Wie gesagt, es war lediglich von einem "national home" die Rede, nicht von einem "state". Übrigens spricht auch das Faisal-Weizmann-Abkommen hiervon, da ja auch wegen des Betrugs der Briten an den Arabern nicht in Kraft trat.

      • K
        Kassandra
        @christine rölke-sommer:

        Das ist weder eine Antwort auf

        meine Frage, noch hat die Antwort etwas mit meiner Frage zu tun.

        Beantworten sie bitte meine Frage

        oder überlassen Sie die Frage Leuten die etwas da von verstehen.

        Nur weil ich aus Afrika komme

        bedeutet es noch lange nicht

        das ich die Genfer Konvention

        nicht kenne, auf Ihre fehlerhafte Verwendung hereinfalle oder sie

        für DAS INTERNATIONALE

        RECHTS halte.

        • @Kassandra:

          schlage vor, Sie formulieren Ihre frage so lange um, bis sie zu meiner antwort paßt.

          kleiner tip: als erstes juden und judäa streichen.

          • H
            Hugo
            @christine rölke-sommer:

            "juden und judäa streichen" - alles klar Frau Christine Rölke-Sommer.

            • @Hugo:

              aus der frage!

              auf dass das denken wieder in gang komme.

              falls das dann immer noch nicht klappt, mein zweiter tipp: juden durch israelis ersetzen und Judäa durch besetztes gebiet.

  • IF
    Ich finde

    Schön da wierd die letzte stabile Gegend auch noch wirtschaftlich destabilisiert.

    Es muß doch möglich sein dort alles ins Chaos zu stürzen.

    Hat sich mal jemand gefragt wieviele Palestinenser und Israelis dort Arbeit haben?

    Wer arbeitet und eine Perspektive hat führt keinen Krieg.

    • D
      Djuli
      @Ich finde:

      Den Palästinensern entgehen nach Berechnung der Weltbank durch die Besatzung jährlich 3 Milliarden Euro an Wirtschaftsleistung.

  • israel ist tatsächlich der jude unter den staaten. tibet, nord-zypern, west-sahara, kashmir...gehen den europäern am arsch vorbei. nur wenn juden involviert sind, kommt eine besessenheit und eifer ans tageslicht, was antisemitisch-pathologisch ist.

     

    dass der neue antisemit keinerlei echte interesse am wohlergehen der palästinenser hat, erkennt man daran, dass es ihm oder ihr am arsch vorbeigeht wenn in yamuk-syrien palästinenser durch assads blockade verhungern, während er fabriken im westbank schliessen möchte, die zehntausenden palästinensern sehr gut bezahlte jobs geben.

     

    es geht letzlich um judenhass. nicht mehr und nicht weniger.

     

    ein antisemit ist eben auch jemand, der israel gegenüber doppelte standards anlegt.

    • 1G
      1393 (Profil gelöscht)
      @mehrdad beiramzadeh:

      Es ist auch nicht mit fehlemden Kognitionsvermögen zu entschuldigen, wenn das Andenken an die Opfer des Holocaust von Menschen geschändet wird, die mangels Verstand oder aus purer Schamlosigkeit Antisemitismusverleumdung gegen jene aussprechen, die nicht über israelische Völkerrechtsverbrechen hinwegsehen wollen.

      Tatsache ist, dass Nord-Zypern nur nicht wiedervereinigt ist, weil die Südzyprioten es nicht wollten und die anderen Konflikte sich in zwei wesentlichen Punkten von der kriminellen Besatzung in Israel unterscheiden. Die Besatzerstaaten geben den Besetzten PÄSSE und verleiben diese in die Nation ein, während Israel mit der IDF und Siedlersoldaten das Land und die Freiheit der Palästinenser stiehlt. Auch wenn Sie die Zusammenhänghe nicht verstehen, entschuldigt dass nicht die Schändung an das Andenken der Opfer des Holocaust, die durch schamlos unseriöse Antisemitismusverleumdung angestrebt wird.

      • @1393 (Profil gelöscht):

        Was meinen Sie mit der Freiheit der Palästinenser? Das Recht, zwei Staaten in Chaos und Bürgerkrieg zu treiben, nämlich Jordanien bis zum "Schwarzen September" und den Libanon im Bürgerkrieg?

         

        Was für ein abgeschmacktes Opfer-Melodram Sie hier doch bieten.

        • 1G
          1393 (Profil gelöscht)
          @Senckbley:

          Sie scheinen lauter Rassisten um sich zu wähnen, die genauso wie Sie offensichtlich davon ausgehen, dass Palästiner "wilde Tiere" sind, die keine Freiheit verdienen und wahrscheinlich noch froh sein sollen, von Völkerrecht brechenden israelischen Gewaltbesatzern beherrscht zu werden. Ihre "Argumente" sind jedenfalls welche, die dieses Weltbild tragen.

           

          Genauso wie Sie "den Palästinensern" Dreck zu unterstellen suchen, könnte jemand behaupten, dass "alle Juden" wegen dem Cast Leak Massaker an den Palästinensern keine Freiheit verdienen würden, was natürlich gnadenloser Blödsinn ist.

          • @1393 (Profil gelöscht):

            Seltsame Logik. Die Freiheit der Gazaner besteht darin, mittels Wahlen ein islamistisches Terrorregime mit absoluter Mehrheit an die Macht zu hieven – so geschehen 2006. Die Freiheit im Herzogtum Abbas besteht darin, ihren Landesfürsten gar nicht mehr wählen zu dürfen. Wahlen werden einfach auf den Sanktnimmerleinstag verschoben, weil sie ein ähnliches Ergebnis wie in Gaza erbringen würden. Eine weitere "Freiheit" scheint darin zu bestehen, Israel von Gaza aus mit tausenden Raketen zu beschießen.

             

            Freiheit, die SIE meinen?

  • Da baut man Siedlungen, die nach internationalem Recht illegal sind und schwingt dann die Antisemitismuskeule, sobald auch nur die leiseste Kritik geäußert wird. Selbstgerechter geht es wohl kaum. Was wollen die eigentlich? Das die Welt die Entrechtung der Palästinenser durch Israel einfach so hinnimmt?

  • Wie sagte doch Ahmad Shukeiri, der Vorgänger Arafats im Jahr 1967:

    “This is a fight for the homeland. It is either us or the Israelis. There is no middle road. The Jews of Palestine will have to leave... We shall destroy Israel and its inhabitants and as for the survivors – if there are any – the boats are ready to deport them.”

     

    Immerhin war er ehrlich, was die Absichten der Araber betrifft. Die BDS-Bewegung und ihre Hintermänner sind da viel subtiler (so lange die Mikrofone und Kameras an sind). Aber die Ziele sind die gleichen.

     

    Wenn die Deppen der Danske Bank darauf reinfallen, wird es andere Geldinstitute geben, die Geschäfte mit Israel abwickeln. Wahrscheinlich geht der Schuss sowieso nach hinten los. SodaStream z.B. wird sich demnächst über ein sattes Plus freuen dürfen, nachdem Frau Jahansson so beherzt Stellung bezogen hat.

    • @Senckbley:

      ich find es ja nur noch lustig, wie Sie immer wieder tote wiederzubeleben suchen. Shukeiri ist tot. das recht, widerstand gegen besatzung zu leisten, lebt.

      an dieses recht werden sich die dänen erinnert haben - die waren schließlich auch mal besetzt.

      • @christine rölke-sommer:

        Dänemark hat Grönland besetzt. Israel besteht innerhalb seiner vom Mandatsvertrag vorgegebenen Grenzen. Nix Besatzung. Wie oft muss ich das denn noch sagen?

        • @Senckbley:

          "Israel besteht innerhalb seiner vom Mandatsvertrag vorgegebenen Grenzen."

           

          Das ist falsch und ich gehe davon aus, dass Sie das wissen.

        • @Senckbley:

          das britische mandat ist geschichte! abgesehen davon, dass es kein vertrag zwischen GB und besonders der WZO oder JA war.

          vielleicht lesen Sie mal den ganzen text - und hören endlich auf, uns hier mit textbausteinen aus dem handbuch der hasbara zu langweilen.

          beim nächsten mal greife ich zum hexebhammer! Sie haben es doch gern altertümlich, wa.

          • @christine rölke-sommer:

            Das Völkerbund-Mandat ist Geschichte und hatte ein Ziel: die Konstituierung des „Jewish national home“. Zur Vollendung fehlt jetzt nur noch der Schluss-Stein, nämlich die Ausweitung der Souveränität auf Judäa und Samaria, oder – wie u.a. Tzipi Hotovely vorschlug – zunächst auf die Zone C.

            • @Senckbley:

              ichsachmaso: geschichte hat kein ziel. oder glauben Sie etwa an die vorsehung?

              • @christine rölke-sommer:

                Dann haben Sie sich von Marx/Engels also auch verabschiedet. Na, wenigstens ein Fortschritt. Jetzt müssen Sie nur noch die Gültigkeit bestehender rechtlicher Vereinbarungen wie etwa des Mandats für Palästina anerkennen. Nur zu, palästinensischer Aberglaube hat keine Zukunft.

                • @Senckbley:

                  hauptpunkt ist: GB hat sich vom mandat verabschiedet und es zurückgegeben. das mandat ist damit zum historischen dokument geworden, keine aktuelle rechtsgrundlage mehr.

                  ob die briten damit dieses oder jenes ziel verfolgten - das ist eine historische frage. nicht weniger, aber auch nicht mehr.

                  • @christine rölke-sommer:

                    Die "aktuelle Rechtsgrundlage" des Anspruchs Israels auf das Land vom Meer bis zum Jordan ist nach wie vor das Mandat für Palästina bzw. der Artikel 80 der UN-Charta. Der Auftrag des Mandats, die Schaffung des Jewish home, ist demnach irreversibel.

                    • @Senckbley:

                      heiliges schwein! das mandat 'sollte' zweierlei: jewish home UND freie regierung. letztere in umsetzung des UN-teilungsplans steht noch aus. das jewish home wurde geschaffen.

                      nur Sie und andere pappnasen können den hals nicht voll genug kriegen. woran liegt das? schlagen Sie immer noch die schlacht von Stalingrad? die ist schon lang verloren!

                      und das zeitalter des milleniarismus ist auch vorbei.

                      • @christine rölke-sommer:

                        Der Teilungsplan von 1947 ist - wie mehrmals dargelegt - nicht die völkerrechtliche Grundlage des Staates Israel, wohl aber das Mandat für Palästina, welches sich auf Cisjordanien bezieht (nachdem Transjordanien, das heutige Jordanien, zuvor schon abgetrennt wurde). Diese Teilung von 1922 ist die einzig gültige, zumal die arabischen Staaten den nochmaligen Teilungskompromiss vom 1947 abgelehnt und bekriegt haben.

                         

                        "Palästina" ist Jordanien!

                         

                        "The Mandatory shall be responsible for placing the country [ Palestine] under such political, administrative and economic conditions as will secure the establishment of the Jewish National Home, as laid down in the preamble, and the development of self-governing institutions, and also for safeguarding the civil and religious rights of all the inhabitants of Palestine, irrespective of race and religion.”

                        • @Senckbley:

                          nö, Jordanien ist Jordanien.

                          allerdings würde ich, wäre ich king Abdullah, irgendwo ein zweites (oder wenn man Birobidjan mitrechnet ein drittes) jewish national home aufmachen.

                          aber auf mich hört ja mal wieder keiner.

            • @Senckbley:

              Ihre Beiträge triefen nur so vor Nationalismus. Und Nationalismus behindert leider in der Regel die Urteilsfähigkeit.

            • @Senckbley:

              Und dass Sie sich mit der Inquisition auskennen, glaube ich gerne. Palliwood lebt von solchen historischen Vorbildern.

  • MI
    Made in Israe

    Israel Fürchtet das überhaupt nicht. nie war Israels Wirtschaft stärker als

    seit dem Boykott-gejohle ekeliger Neo-Antisemiten die ungewollt

    Menschen zum kauf Israelischer wahren bringen.

    Made in Israel ist heute eine auszeichnung

    und bald auch ein Mode Lable.

    • T
      TheSnake69
      @Made in Israe:

      Echt? Das sieht Israels Finanzminister Jair Lapid etwas anders: "Die Studie sage voraus, dass ein Fünftel der Exporte nach und der Investitionen aus Europa wegbrechen werde. Dadurch würden die Ausfuhrerlöse um rund fünf Milliarden Euro jährlich sinken und auf der Stelle 9.800 Arbeitsplätze wegfallen, sagte der Finanzminister."

      http://www.taz.de/!132194

      • MI
        MADE IN ISRAE
        @TheSnake69:

        Lapid ist Nachrichtensprecher.

        der glaubt was in der Zeitung

        steht. Israel ist nun bei CERN

        dabei, eine Deutsche Firma wird

        hier die Leichtesten Silikonkissen der welt für Israel Produzieren, Bundeswehr,

        und andere NATO Länder interessieren sich für unbemannte

        Patrolienboote von Elbit, Rafael und IAI.....

        Lapid ist ein Schowman trifft er Politiker gehts ihm wie LANZ gegen WAGENKNECHT, Makrelen

        sollten Haie meiden, wenn sie nicht gefressen werden wollen...

        Lapid, wer ist

        Lapid?

      • @TheSnake69:

        hmm. Aber es ist Ihnen schon klar, dass von diesen 9 800 Arbeitsplätzen, die da entfallen, ca. 9 700 gut bezahlte Arbeitsplätze für arabische Mitarbeiter sind, die damit die großen und sicherlich glücklichen Boykott-Gewinner sein werden?

        • @Rainer David W. Früh:

          die 9.700 gut bezahlten arbeitsplätze für arabische mitarbeiter - die können Sie doch sicherlich belegen? oder stellen Sie das einfach mal so in den raum?