IS-Vormarsch auf Palmyra: Kämpfe im Norden der Stadt
Die historische Oasenstadt Palmyra in der Provinz Homs wird von den Dschihadisten angegriffen. Behörden befürchten eine Massenflucht.
BEIRUT afp | Bei den Gefechten zwischen Kämpfern der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und regierungstreuen Einheiten um die antike syrische Stadt Palmyra sind laut Aktivisten dutzende Menschen getötet worden.
Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag mitteilte, starben seit dem Vortag mindestens 47 regierungstreue Kämpfer und 29 Dschihadisten. Demnach war aus dem Westen der Stadt nahe den zum Unesco-Weltkulturerbe zählenden antiken Stätten Artilleriefeuer zu hören. Berichte über Schäden an den Stätten gab es zunächst nicht.
Laut der Beobachtungsstelle, deren Erkenntnisse aus einem Informantennetzwerk vor Ort stammen und unabhängig kaum überprüfbar sind, hatten IS-Kämpfer am Samstag das nördliche Stadtgebiet von Palmyra in der Provinz Homs unter ihre Kontrolle gebracht. Provinzgouverneur Tala Barasi sagte, die Behörden befürchteten eine Massenflucht aus der Stadt und seien bemüht, die Zivilbevölkerung zu schützen und zu versorgen.
Palmyra, dessen Bauten griechisch-römische und persische Baukunst vereinigen, ist laut der UN-Kulturorganisation Unesco eine Stätte von „überragendem universellem Wert“. Nach den Zerstörungen, die der IS bereits in anderen antiken Stätten wie Nimrud und Hatra im Irak anrichtete, sind die Bauten der Oasenstadt nach Einschätzung von Experten nun ebenfalls akut bedroht. Die weltberühmten Ruinen, darunter von Kolonnaden gesäumte Straßen, liegen im Südwesten der Stadt.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!