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Einwanderung nach DeutschlandDer Sozialstaat profitiert

Migration belastet die Sozialkassen? Von wegen, sagt eine Bertelsmann-Studie: Für Deutschland ist Einwanderung ein Gewinngeschäft.

Migranten zahlen in die Rentenkasse ein. Bild: dpa

BERLIN taz | Viele Deutsche sind der Meinung, dass Migration unter dem Strich die Sozialkassen belastet. Doch in Deutschland lebende Ausländer sorgen für ein erhebliches Plus in den Sozialkassen. Dies ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), die im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung erstellt wurde.

Laut der Studie zahlte im Jahre 2012 jeder in Deutschland lebende Ausländer beziehungsweise jede Ausländerin durchschnittlich 3.300 Euro mehr an Steuern und Sozialabgaben, als er oder sie an staatlichen oder Sozialversicherungsleistungen erhielt. Dieser Saldo ist seit dem Jahre 2004 angestiegen, damals betrug er nur 2.000 Euro.

Der Saldo aus Einzahlungen und Transferleistungen liegt bei den Deutschen allerdings etwas höher und betrug 4.000 Euro im Jahre 2012. In der Studie wird das auf die bessere Qualifikation und die höheren Einkommen der Deutschen zurückgeführt. Die positive Bilanz liege „vor allem an der guten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt“, sagte Ulrich Kober, Migrationsexperte bei der Bertelsmann-Stiftung. Die Arbeitslosigkeit unter Migranten ist in den vergangenen Jahren ebenso wie die Erwerbslosigkeit unter Deutschen deutlich zurückgegangen.

In die Bilanz einbezogen waren 6,6 Millionen Menschen mit ausländischem Pass. Leute mit deutschem Pass und Migrationshintergrund, die als besonders gut integriert gelten, sind in der Studie gar nicht erfasst. Zur Zeit der Erhebung, 2012, kamen auch noch, relativ gesehen, weniger Asylbewerber nach Deutschland.

Besser qualifizierte Zuwanderer = mehr Gewinn

Das Ergebnis der Studie steht im Gegensatz zu einer Umfrage der Bertelsmann-Stiftung aus dem Jahre 2012, die die „gefühlte“ Belastung der Sozialkassen durch Migranten erhob. Damals waren zwei Drittel der Deutschen überzeugt, dass Migration die Sozialkassen belaste.

„Je besser qualifiziert die Zuwanderer, desto höher ihr Beitrag zur Finanzierung der öffentlichen Kassen“, sagte der Autor der Studie, Holger Bonin vom ZEW. Die Voraussetzung für einen positiven Effekt künftiger Zuwanderung in der Gesamtbilanz der öffentlichen Haushalte sei, dass die in Zukunft nach Deutschland kommenden Migranten ein mittleres Qualifikationsniveau erreichten, heißt es in der Studie. Die Zuwanderer müssten damit mehrheitlich eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen.

Bonin macht dazu eine Rechnung zur fiskalischen Entlastung auf, in die auch Staatsausgaben wie Straßenbau und Verteidigung einfließen, die also nicht mit dem Saldo aus Sozialabgaben und Transferzahlungen vergleichbar sind. Wenn jährlich etwa 200.000 Personen neu nach Deutschland kämen, aber im Schnitt nur die gleiche Qualifikation aufweisen wie AusländerInnen im Jahr 2012, wäre die fiskalische Entlastung künftig negativ und „die einheimische Bevölkerung durch weitere Zuwanderung belastet“, heißt es in der Studie. Bei einer einheitlich mittleren Qualifikation der Migranten käme es hingegen zu einer Entlastung von 264 Euro pro Kopf und Jahr in Deutschland.

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75 Kommentare

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  • Wenn alle, wirklich alle, statistisch betrachtet, hierzulande in die Sozial- und Steuerkassen tausende mehr einzahlen, als sie aus ihnen erhalten, frage ich mich, wo diese Mehrleistung verbleibt, da sämtliche staatlichen Kassen bekanntermassen pleite sind.

  • So ganz verstehe ich die Wellen nicht, die um diese Studie gemacht werden.

     

    Dass Migranten einen positiven Beitrag zu den Sozialkassen erbringen, ergibt sich schon aus den hinlänglich bekannten Rahmendaten. Als da sind: Beschäftigungsquote, Arbeitslosenquote, Quote an Harz IV-Empfängern. Die ist zwar niedriger bzw. schlechter als bei den Eingeborenen, im Saldo aber zweifellos im Plus. Für diese bahnbrechende Erkenntniss brauche ich Bertelsmänner aber wirklich nicht. Insofern ein typisches mediales Schaumgebäck, das uns hier verabreicht wird.

     

    Nicht beantwortet ist damit aber die Frage nach den Kriterien für Zuwanderung und genau das ist doch der im wesentlichen strittige Punkt.

    • @Schalamow:

      "Für diese bahnbrechende Erkenntniss brauche ich Bertelsmänner aber wirklich nicht."

       

      Zum Glück! Es gibt aber viele Menschen in Deutschland, denen mensch so etwas tatsächlich erklären muss.

       

      Zu den Kriterien der Zuwanderung werden in der Studie übrigens auch Vorschläge gemacht. Die Autoren schlagen vor: 20% Zuwanderer*innen mit niedrigem Bildungsabschluss, 50% mit mittlerem Bildungsabschluss, 30% mit hohem Bildungsabschluss (S.3).

      • @Dhimitry:

        Ist Volkswirtschaft eigentlich endlich mal ein Schulfach geworden?

        Ich entsinne mich dumpf, dass es diese Forderung mal gab.

         

        Obwohl ich Abitur noch in den Zeiten machte, als man wirklich noch was lernen musste fürs Abi, habe ich die ersten volkswirtschaftlichen Zusammenhänge erst begriffen, als ich Bankkaufmann lernte und da VWL als Prüfungsfach auch hatte.

        Die Menschen meiner Generation kann man also eigentlich jeden Unsinn erzählen. Die werden das kaum verstehen.

        Und wenn VWL heute kein Pflichtfach ist, wird man auch weiter mit solchen Stammtischmilchmädchenrechnungen zur VWL konfrontiert werden, weil eben viele nicht wissen, dass Migration auch einen positiven Effekt auf die Volkswirtschaft haben kann.

  • Es hilft sicher weiter, wenn wir alle die Studie als Diskussionsgrundlage zur Verfügung haben: http://ftp.zew.de/pub/zew-docs/gutachten/ZEW_BeitragZuwanderungStaatshaushalt2014.pdf

  • An unserer Schule, wo ich arbeite, haben wir in der 10. Klasse eine überzeugte junge türkischstämmige Muslima, die Kopftuch trägt. Zum Leidwesen aller Islamophoben muß ich sagen, daß ausgerechnet dieses Mädchen besonders fröhlich und aufgeschlossen ist. Allein schon durch ihre positive Art trägt sie viel zur Gemeinschaft bei. Weiche Faktoren, meine Lieben!

     

    Zweifelsohne wird sie auch nach der Schulausbildung eine solide berufliche Laufbahn hinlegen - sofern man sie nicht aus altbekannten, urdeutschen Motiven sabotiert.

    • @Dudel Karl:

      Hoppla, das habe ich gestern doch schon woanders von Ihnen gelesen: http://www.taz.de/Debatte-Gleichstellung-des-Islam/!150083/

       

      Wird das jetzt Ihr Standardbeitrag für alle Themen?

       

      Immerhin, so pädagogisch wertvolle Aussagen kann man gar nicht oft genug wiederholen. Besonders bei uns Nazis, die wir uns die Migranten ja immer etwas mürrisch vorstellen.

    • @Dudel Karl:

      Was bitte schön ist urdeutsch? Gibt es da irgend etwas in den Genen verankertes oder setzten Sie einfach nur "deutsch" mit Rasismus gleich?

  • Wie zu befürchten war, geht die Diskussion am Hauptproblem dieser Studie vorbei:

     

    Der volkswirtschaftliche Nutzen einer Person oder Gruppe lässt sich nicht einfach an ihrem Einkommen, ihrer Steuerleistung oder ihrer (Netto-)Einzahlung in die Sozialkassen festmachen. Weil fast zwei Drittel aller Arbeitsstunden in Deutschland sowieso unbezahlt geleistet werden, außerdem ist auch bezahlter Arbeit die Lohnhöhe kein sinnvolles Maß für den volkswirtschaftlichen Nutzen.

     

    http://www.genderkompetenz.info/genderkompetenz-2003-2010/sachgebiete/arbeit/unbezahlt

  • "Laut der Studie zahlte im Jahre 2012 jeder in Deutschland lebende Ausländer beziehungsweise jede Ausländerin durchschnittlich 3.300 Euro mehr an Steuern und Sozialabgaben, als er oder sie an staatlichen oder Sozialversicherungsleistungen erhielt."

     

    Wie kann jemand, der einzahlt (weil er/sie arbeitet), gleichzeitig Sozialversicherungsleistungen bekommen? Im übrigen ist diese Studie recht rassistisch, muss ich sagen. Denn - wenn überhaupt - müsste man die Daten aller in Deutschland lebenden und einzahlenden bzw. von Staat kassierenden Menschen erheben.

    • 3G
      3310 (Profil gelöscht)
      @Martin Fierro:

      Ich würde eher sagen, dass es da um statistische Begriffe geht, nicht um konkrete Personen. - Der "statistische Ausländer" halt ...

    • @Martin Fierro:

      Es ist durchaus möglich zu arbeiten und gleichzeitig Gesundheitsleistungen der gestzlichen Krankenversicherung, Reha-Leistungen der Rentenversicherung oder aufstockende Hartz4-Leistungen zu beziehen/nutzen.

       

      Natürlich benötigen wir auch Studien zum Erwerbsverhalten der Gesamtbevölkerung. Die gibt es. Daher ist diese Studie nur eine Ergänzung zum Gesamtbild.

  • Man kann das jetzt mal anders sehen und der Studie Tendenzen strukturellen Antisemitismus unterstellen.

     

    Rassistisch ist sie sowieso, weil sie die Auswahlkriterien schon nach Menschen durch ihre Herkunft trennt.

    Aber Hauptproblem bleibt, die Menschen nach ihrer Verwertbarkeit für ein bestimmtes System in "nützliche" und "unnütze" Menschen einzuteilen.

    Wer jetzt meint, mit dieser Studie irgendeinen Beleg pro Migration zu finden, sollte sich zuerst fragen, wie rassistisch er ist, so etwas zu einem Kritierium zu machen, ob Menschen hier leben dürfen, ganz davon abgesehen, dass einigen, die hierhin kommen auch als Alternative nur bleibt, einen Kopf kürzer gemacht zu werden.

     

    Btw rennen wahrscheinlich nicht mal bei Berteilsmann so viele Idioten herum, dass die nicht wüssten, dass eine solche Argumentation nur sehr kurzfristig korrekt ist. Bei der nächsten Blase, die im kapitalistischen Finanzmarkt platzt, haben wir in jeder Bevölkerungsgruppe wieder mehr Leistungsempfänger und die Quote von eingezahlten zu ausgezahlten Sozialleistungen sinkt.

    Und wer meint, dass eine rein exportorientierte Wirtschaft wie die der BRD bei einer einsetzenden weltweiten Rezession ohne irgendeine nennenswerte Binnennachfrage nicht einbrechen würde, für den ist jede Statistik zu schade.

    • @Age Krüger:

      Sofern man diese Studie zur Debatte heranzieht, ist sie sinnvoll zur Erhellung derer, die immerzu "Einwanderung ins soziale Netz" lamentieren. Damit ist dieses irrationale Jammerargument widerlegt und der Debatte damit ein Stück weitergeholfen.

       

      Ihr Argument "Bei der nächsten Blas..." zieht auch nicht, ich nehme an, Sie wissen auch, warum.

    • @Age Krüger:

      Sie richtigen Ihre Kritik an den Falschen.

       

      Ihr Problem scheint zu sein, dass nicht alle Menschen auf der Welt einfach so in jedes beliebige Land umziehen können wie es ihnen gefällt.

       

      Aber da kann Bertelsmann nichts für. Beschweren Sie sich bei dem, der Staaten und Staatsbürgerschaften erfunden hat.

      • @Leo Ari:

        Die sind nicht das Problem. Da wären es maximal Nationalökonomien und die heben sich im Rahmen der Globalisierung schon etwas auf.

         

        Das Problem ist eben eher, dass man einwandern kann, wohin man will, man wird ausschließlich nach seiner Verwertbarkeit für das Kapital beurteilt.

    • 3G
      3310 (Profil gelöscht)
      @Age Krüger:

      Diese Studie sollte eben genau solche Argumentationen und Einordnungen entkräften. Die Auftraggeber sind einfach mal der Logik der Idioten gefolgt und haben sie als Blödsinn entlarvt.

    • @Age Krüger:

      Ich kenne keine Japaner, Türcken, Nigerianer, Amerikaner mehr ich kenne nur noch Deutsche. Das kennt man doch irgendwo her ...

      • @Arcy Shtoink:

        Seien Sie froh, daß 1989 die Mauer gefallen ist und die BRD nicht so kleinlich war, wie Sie und viele andere von Drüben es heute sind. Damals hat man ein komplettes Volk von 16 Millionen einfach mal ungeprüft aufgenommen - m.E. der größte politische Fehler der BRD seit Anbeginn.

      • @Arcy Shtoink:

        "Ich kenne keine Japaner, Türcken, Nigerianer, Amerikaner mehr ich kenne nur noch Deutsche."

         

        Das glaube ich Ihnen sofort.

    • @Age Krüger:

      "Wer jetzt meint, mit dieser Studie irgendeinen Beleg pro Migration zu finden, sollte sich zuerst fragen, wie rassistisch er ist, so etwas zu einem Kritierium zu machen, ob Menschen hier leben dürfen, ganz davon abgesehen, dass einigen, die hierhin kommen auch als Alternative nur bleibt, einen Kopf kürzer gemacht zu werden."

       

      Der wirtschaftliche Nutzen von Menschen darf nicht darüber entscheiden, ob sie Schutz vor Verfolgung erhalten. Das wird in diesem Artikel aber auch gar nicht thematisiert. Hier geht es um den Volkswirtschaftlichen Nutzen von Zuwanderung. Die kann nur von außen, d.h. in der Regel von Ausländer*innen erfolgen. Rassismus ist daher hier nicht der richtige Begriff.

    • @Age Krüger:

      "Man kann das jetzt mal anders sehen und der Studie Tendenzen strukturellen Antisemitismus unterstellen."

       

      Häh? Wieso soll die Studie antisemitisch sein? Ausländerfeindlich und rassistisch, stimmt.

      • @Martin Fierro:

        Struktureller Antisemitismus bedeutet in dem Falle eben eine so vereinfachte Kapitalismusdeutung, dass man hier als Voraussetzung wieder macht, dass es im Kapitalismus klappt oder eben nicht, läge an bestimmten einzelnen Bevölkerungsgruppen. Und das könnte dieser Artikel vermitteln.

         

        Ich habe deshalb auch das "strukturell" noch extra dazu geschrieben. Im herkönmlichen Sinne ist das natürlich kein Antisemitismus.

        Das hätte man auch, um Verwirrung zu vermeiden, ganz weglassen können, das stimmt, aber ich hatte vorher wieder einige Beiträge zu Jebsen u.a. unter dem Artikel zu der neuen Rechten in der Friedensbewegung gelesen, deshalb kam mir das wohl in den Sinn.

        • @Age Krüger:

          ... die Studie hat "... dass es im Kapitalismus klappt oder eben nicht ..." nicht zum Thema.

           

          Die Studie ist eine Schlag ins Gesicht der dumpfen rechten Stammtischgesellschaft, die behauptet, dass ausländische Mitbürger dem "Sozialstaat auf der Tasche liegen"

          • @Arcy Shtoink:

            In der Studie steht eigentlich das Gegenteil von dem, was in den Pressemitteilungen steht. Ich darf mal aus S. zitieren:

            "Ausländer, die 2012 geboren wurden, werden

            unter Status-quo-Bedingungen über den gesamten Lebenszyklus hinweg im Gegenwartswert

            durchschnittlich rund 44.100 Euro mehr an Transfers erhalten, als sie an Steuern und Beiträgen

            zahlen. Dagegen erbringen die 2012 geborenen Deutschen einen deutlich positiven Finanzierungsbeitrag

            zu den öffentlichen Haushalten. Sie zahlen im Lebensverlauf durchschnittlich rund 110.800

            Euro mehr an Steuern und Beiträgen, als sie an individuell zurechenbaren Transfers empfangen."

             

            Die 44.000 wie die 111.000 € sind mit 3% diskontiert, obwohl das Inflationsratenziel nur bei 2% liegt - hier ist also auch noch eine kleine Schönrechnung versteckt.

             

            Die Presseveröffentlichungen beruhen auf der sinnentstellenden Verkürzung einer Aussage der Studie. Die sagt "Nur gut ausgebildete Ausländer nutzen den Sozialkassen, während dies im Durchchnitt der jetzt vorhandenen Ausländer über die gesamte Lebenszeit hinweg nicht der Fall ist".

            Schneidet man vorn und hinten an diesem Satz etwas weg, bleibt "Ausländer nutzen den Sozialkassen" übrig.

            • @Jan Engelstädter:

              Ich wundere mich über Ihre sehr selektive Darstellung der Aussagen aus der Studie. Sie zitieren eine Textstelle, die von den Autoren selbst als "unwahrscheinliches Szenario" beschrieben wird (S.2).

               

              In diesem einen, von drei Szenarien, wird unterstellt, dass die Kinder der Einwander*innen genau die selben Bildungsabschlüsse und die selbe Arbeitusmarktintegration haben werden, wie ihre Eltern. Das ist aber unwahrscheinlich und schon jetzt nicht mehr der Fall. Die Ergebnisse sind deutlich besser.

              Wenn Sie weiter lesen, steht kurz nach der von Ihnen zitierten Stelle: "Gewichtet man die Generationenkonten mit der Bevölkerungsstruktur im Ausgangsjahr, ergibt sich für die bereits in Deutschland lebenden Ausländer in der Summe ein positiver künftiger Finanzierungsbetrag. Im Gegenwartswert sind die von der heutigen Bevölkerung bis an das Lebensende noch geleisteten Steuern und Beiträge pro Kopf um 22.300 Euro höher als die bis an das Lebensende noch empfangenen Transfers." (S.32).

               

              Quelle: http://ftp.zew.de/pub/zew-docs/gutachten/ZEW_BeitragZuwanderungStaatshaushalt2014.pdf

              • @Dhimitry:

                Wie realistisch ist eine Studie, die jetzt offenbar schon beschreiben kann, wie die Wirtschaftssituation bis zum Ende des Lebens eines jetzt noch Minderjährigen oder jetzt noch nicht geboren aussieht???

                 

                Glauben Sie wirklich, alle jetzt arbeitslos werdenden über 50jährigen hätten während ihrer Schulzeit geplant, ab dann HartzIV zu beziehen, bevor sie endgültig in der Altersarmut versinken? Da brauchen wir nur noch einmal eine rotgrüne Regierung und es gibt überhaupt keine Sozialsysteme mehr, in die man was einzahlen kann.

                • @Age Krüger:

                  Sie haben Recht. Volkswirtschaftliche Prognosen sind sehr wackelige Gebilde und müssen als das behandelt werden was sie sind: Begründete Fiktionen.

                   

                  Sie sind aber auch nicht völlig unnütz, da sie zumindest (mehr oder weniger) wahrscheinliche Tendenzen aufzeigen können. Zu diesem Zweck werden dann meist verschiedene Szenarien modelliert. Wissenschaft kann immer nur eine Annäherung an Realität sein. Die methodisch kontrollierte Annäherung ist dann aussagekräftiger als die Einzelfallerfahrung, freilich ohne dass der Einzelfall irrelevant wäre.

          • @Arcy Shtoink:

            Genau, und wer sich auf solche Studien stützt und meint damit was erreichen zu können, befördert es, dass in Zeiten der Rezession eine Stimmungsmache gegen Migranten stattfinden wird.

            • @Age Krüger:

              Sie wollen sagen, dass wer den Stammtischhampelmännern steckt, dass Migranten dem Sozialstaat nicht "auf der Tasche liegen" sondern 20 Mrd. plus in diese hineinspülen, Stimmungsmache gegen Migranten macht?

               

              Bischen sehr viel verquer gedacht ist das!

  • Haha, hier haben sich ja mal wieder die Richtigen versammelt. Behauptungen und besoffenes Halbwissen werden einer wissenschaftlichen Studie entgegen gestellt. Denn man Tau, das wird eine lustige Debatte. Hoffentlich schließt die Taz nicht voreilig das Forum...

  • Ich nehme mal an, das es in jedem Staat so ist also auch in Deutschland das die die Steuern zahlen mehr einzahlen als sie je wieder zurück bekommen werden.

    Das gilt für Deutsche mit oder ohne MH.

  • Das beste am Artikel sind mal wieder die ganzen kritischen Köpfe die hier Kommentare verfassen.

    Wenn Sarrazin seine Ressentiments mit der waghalsigen Interpretation evolutionsbiliologischer Überlegungen stützt, denen auch die Wissenschaftler widersprechen die er dabei zitiert, ist das alles bewiesen und "nunmal Fakt".

    Wenn das ZEW auf Basis amtlicher Daten Berechnungen anstellt und diese auch nachvollziebahr macht ist das alles nur "dumpfe Propaganda" die der deutsche Michel natürlich sofort durchschaut. Kann ja auch nicht sein, dass die zu einem Ergebniss kommen, dass dem eigenen Bauchgefühl widerspricht. Dafür ist Forschung nun wirklich nicht da.

    • @kurtc:

      @KURTC: die Finanzierung ZEW: Drittmittel inklusive Sonstige Erträge: 50%, und davon Bund und ausländische Ministerien: 40%, Unternehmen/Verbände: 14%,Institutionen der Europäischen Union: 14% ... das ist wie das DIW

      , welches zu 50% über Berlin/Bund finanziert wird, und uns deshalb immer wieder versichert, wie gut es uns geht, und welch Segen unsere 'Führer' sind. http://www.zew.de/de/daszew/daszew.php3?mi=ZEW

  • 1G
    164 (Profil gelöscht)

    Diese Leute die die Studie erstellt haben müssen ja wirklich selten dämlich sein. Die haben wahrscheinlich monatelang irgendwelche Tabellen gewälzt und kompliziert rumgerechnet um dann zu einem Ergebnis zu kommen, welches jeder Feld- Wald- und Wiesenleserkommentator in einer beliebigen Zeitung einfach nur aus der persönlichen Anschauung heraus ("ich trat heute vor die Tür und da waren mir zuviele türkisch-afrikanische Null-Leister") aber sowas von demontiert... Hut ab, Ihr Schamanen der Statistiken und Bilanzen - Euch rechnet keiner was vor!

    • @164 (Profil gelöscht):

      Genau, persönliche Betroffenheit und Einzelfallerfahrungen sind der wissenschaftlichen Methode meilenweit überlegen!

       

      Naja...

    • @164 (Profil gelöscht):

      Wenn ich Obst anbaue und bekomme bei der Ernte 15 erstlklassige Äpfel und zehn 5. klassige Birnen raus, dann habe ich "statistisch gesehen" überdurchschnittlich gutes Obst. Oder wie Bertelsmann sagen würde: Unterm Strich profitiere ich vom Obst....

       

      Es hat nichts mit Bauchgefühl, Schamanismus oder Sarrazin zu tun bei statistischen Berechnungen über den simplen Median hinauszugehen.

      • 1G
        164 (Profil gelöscht)
        @Leo Ari:

        Ja gut, aber was erwartet der durchschnittliche PI-Feuillton-Leser von einer statistischen Auswertung volkswirtschaftlicher Daten anderes als ein unterm-Strich-Ergebnis?

  • [...] Beitrag entfernt. Beachten Sie die Netiquette. Die Moderation
    • @c0ma:

      Gäääähn .... schon wieder jemand, der offenbar intellektuell überfordert ist, zwischen Zuanderung und Asyl zu unterscheiden. Darf ich raten: Sie wählen AfD?

      • @Kaboom:

        @Kaboom: wer um 10 Uhr noch Gäääähnt, der ist Teil des Problems und nicht der Lösung - ich bin seit 6 Uhr auf, und gewählt hab ich Grün ... wofür ich mich bei Deutschland in aller Reue entschuldige

        • @c0ma:

          "Da jetzt aber Null-Leister in großen Mengen ins Land strömen, wird sich dieses Plus nicht mehr halten lassen."

           

          Wer sollten denn diese Nullleister sein?

          • @Dhimitry:

            Dhimitry * 1 Mio

            • @c0ma:

              Da sie offenbar zu einer qualifizierten Diskussion nicht in der Lage sind, liefere ich auch Ihnen ein passendes Zitat aus der Studie:

               

              "Die aktuellen Daten des Mikrozensus legen nahe, dass sich das Profil der Zuwanderer bereits entsprechend verschoben hat: Beinahe jeder zweite Neuzuwanderer im erwerbsfähigen Alter verfügte im Jahr 2009 über einen Hochschul- oder Meister- bzw. Technikerabschluss."

            • @c0ma:

              1 Mio ist eine Zahl und keine Beschreibung einer Personengruppe.

               

              Also, wen meinen Sie?

  • scheint so als wenn keiner der kommentatoren ihre studie schluckt-ich auch nicht und ich bin seit 1994-2005 und 2008 bis jetzt bei den grünen.aber ich glaube das war von anfang an egal

  • Tolle Studie zur Volksverdummung, nur weil der Saldo angeblich positiv ist.

     

    Das durchschnittliche Nettoeinkommen der privaten Haushalte liegt in Deutschland bei ca. EURO 3.000 im Monat. Also liebe Sozialhilfeempfänger, damit werdet ihr doch wohl auskommen...

  • Der fundamentale Logikfehler der Bertelsmannstudie liegt darin, dass sämtliche Abgaben- und Steuerzahlungen von Ausländern nur mit deren Sozialleistungen verglichen werden.

    Ein Großteil der steuerfinanzierten Staatsaufgaben (Infrastruktur, Verwaltung, Bildung, etc.) liegen außerhalb des Sozialbereichs.

    Diese Staatsleistungen werden natürlich auch von Ausländern in Anspruch genommen.

    Würde man diese Positionen in die Gesamtrechnung miteinbeziehen, käme man unweigerlich zu dem Schluss, dass Immigration ein Mulitmilliardendefizit generiert.

    Interessanterweise wird dieser Umstand in keinen der vielen Artikel zur Studie erwähnt.

    Einzige Ausnahme ist die "Junge Freiheit".

    • @Christian Tonhäuser:

      Wer im Bereich "Sozialkosten" Nettozahler ist, ist es vermutlich auch im Bereich Steuern, besonders bei Konsumsteuern (MwSt, Mineralölsteuer, [branntweinsteuer eher nicht :-)], Tabaksteuer usw.).

    • @Christian Tonhäuser:

      Das ist volkswirtschaftlich kompletter Unsinn und wird von Ihnen nicht zu belegen sein.

    • @Christian Tonhäuser:

      Jo, im Fascho-Blättchen steht gewiss die Wahrheit.

    • @Christian Tonhäuser:

      Ich wüsste gern wo Sie dies aus dem JF Artikel herausgelesen haben. Oder steht der in der Printausgabe?

    • @Christian Tonhäuser:

      Können Sie das verlinken? Ich möchte mal nachsehen, wie es die Nicht-Immigranten schaffen, jenen Großteil der steuerfinanzierten Staatsaufgaben zu benutzen, ohne dabei rechnerisch ebenfalls Kosten zu erzeugen.

  • Peter Müller , Autor*in ,

    Es ist unerträglich, wenn Menschen nach ihrem Einkommen in brauchbare und unbrauchbare selektiert werden. Nur weil der taz das Ergebnis in den Kram passt, muss man nicht diese faschistische Einstellung übernehmen. Außerdem ist das sowieso eine populistische Milchmädchenrechnung oder wie bewertet man das, wenn ein Ausländer einen anderen Ausländer totschlägt?

    • 3G
      3310 (Profil gelöscht)
      @Peter Müller:

      Sie mögen es nicht, wenn man mit Zahlen belegen kann, dass die Vorurteile eben genau das sind, nämlich Vorurteile?

       

      Wie würden Sie denn dann die Vorurteile der Ausländergegner beantworten?

  • Mir stellt sich hier zuerst einmal die Frage nach der Seriosität und Unvoreingenommenheit von Bertelsmannstudien...

    • @Kreuzberger:

      Die Studie an sich mag methodisch einwandfrei sein (weiss ich nicht), aber alleine Fragestellung lenkt natürlich schon die Debatte.

      Nämlich auf sozialversicherungspflichtige Beschäftigung - es gibt allerdings Erwerbsarbeit jenseits davon - und es gibt eine Menge Arbeit jenseits der Erwerbsarbeit.

      Und der Wert der eingebrachten Arbeitskraft kann nicht einfach aus ihrer Bezahlung abgeleitet werden (so sie denn überhaupt bezahlt wird).

       

      Wie ernst soll man überhaupt Bertelsmann nehmen?

       

      Die Tabakindustrie hat immer gerne Studien zu allen möglichen (potentiellen) Krebsrisiken finanziert, z.B. durch Elektrosmog. Diese Studien mögen zum Teil oder alle methodisch sauber sein, gemacht wurden sie ausschließlich, um davon abzulenken, dass das größte vermeidbare Krebsrisiko - der Tabakindustrie zu verdanken ist.

      • @Eric Manneschmidt:

        Jede Massenkarambolage steigert bekanntlich das Bruttosozialprodukt, da sie Bestattern, Krankenhäusern und Autowerkstätten Umsätze bringt...

         

        Jedenfalls irritiert mich die in gängigen Talkshows unwidersprochene Aussage, daß uns die unkontrollierte Zuwanderung nicht unbedingt kompatibler Migranten bisher unterm Strich sage und schreibe eine Billion Euro gekostet hat. Und solange diese Irritation nicht ausgeräumt ist, denke ich nicht daran, dieser hier vorgestellten mutmaßlichen Milchmädchenrechnung Glauben zu schenken.

        • @Kreuzberger:

          "Jedenfalls irritiert mich die in gängigen Talkshows unwidersprochene Aussage, daß uns die unkontrollierte Zuwanderung nicht unbedingt kompatibler Migranten bisher unterm Strich sage und schreibe eine Billion Euro gekostet hat."

           

          In welcher Talkshow bliebe solch ein Satz unwidersprochen? Und wer sollte äußert so etwas? Thilo Sarrazin mit seinem Zahlenzauber?

          • @Dhimitry:

            https://www.youtube.com/watch?v=jAkLHYNRUkI

            Sehenswert... :-)

            • @Kreuzberger:

              Naja, in diesem Ausschnitt wird Herrn Heinson schon mal widersprochen.

               

              Offenbar bezieht er sich hier auf eine nicht weiter genannte Berechnung von Bernd Raffelhüschen, einem Wissenschaftler dem im Zusammenhang mit den Berechnungen zur Zukunft der Rentenversicherung schwere handwerkliche Fehler nachgewiesen werden konnten. Zuverlässige Quellen sehen anders aus!

              • @Dhimitry:

                Nun ja, "Raffelhüschen ist Professor für Finanzwissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau.", wie Wiki zu berichten weiß und natürlich darf auch renommierten Professoren widersprochen werden. Aber selbst wenn man ihm eine Null seiner Billion wegnehmen würde, bliebe doch die Frage im Raum, wie die Bertelsmannstiftung zu gänzlich anderen Zahlen gelangt und welche Intentionen diese Stiftung eventuell verfolgt...

  • Ein paar kleine Probleme dürfte es hier und da aber noch geben, z.B.

    in Berlin und einigen westdeutschen Großstädten dürfte es völlig anders aussehen, als von dieser Studie dargestellt.

    "Jeder zweite Berliner türkischer Herkunft lebt von Sozialleistungen. Das geht aus einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervor, die heute veröffentlicht wird. Allein die Arbeitslosenquote der türkischstämmigen Migranten liegt demnach bei 44 Prozent. "Das Problem ist bei dieser Gruppe deshalb so gravierend, weil drei Viertel keinen Schulabschluss nachweisen können."

    http://www.taz.de/!22166/

    • 3G
      3310 (Profil gelöscht)
      @Kein Genfutter bitte!:

      Das ist das Wesen der Statistik:

      Sie ist abstrakt und globalgalaktisch, und bestenfalls mal zufällig passend für einen Individualfall ...

    • @Kein Genfutter bitte!:

      der artikel ist von 2008 und die daten von 2005! steht im artikel

  • Gott sei Dank, ich hatte schon befürchtet, dass Bertelsmann menschenfreundlich geworden sei. Also: Der (tut mir leid, ich muss es so ausdrücken) Neger ohne (Aus-)Bildung kann in Ruhe weitergehasst, diskriminiert und ins Wasser geworfen werden, der kann ja in seinem Heimatland schwimmen lernen, der Faulpelz. Aber so ist sie, die doitsche Ideologie: Wer Gewinne bringt, darf sogar Ausländer sein. Wer nicht, ist selbst als Deutscher faul, parasitär, hat eine Versicherungsmentalität, ruht sich in der sozialen Hängematte aus, belastet das System usw. usf. Immerhin ein Schritt weg vom Rassismus: Diskriminierung nach Gewinnpotenzial statt nach Herkunft oder Ethnie.

    Und die "gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt" darf in einer Bertelsmannstudie auch nicht unerwähnt bleiben. Diese Entwicklung gelang mit einer Leistung der rotgrünen Regierung, für die alle sogenannten Konservativen und mehr oder weniger stark Angerechtsten ihr noch ewig dankbar sein werden. Schröder 2005 stolz und grammatisch etwas daneben auf dem World Economic Forum in Davos: "... Wir müssen und wir haben unseren Arbeitsmarkt liberalisiert. Wir haben einen der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut, den es in Europa gibt." Für Bertelsmann ist das natürlich eine gute Entwicklung, denn die sind nicht an Menschen und Menschlichkeit interessiert, sondern an Macht, Profit und an einem entsprechenden Umbau des Staates.

     

    Zum Thema Migranten und Ausbeutung interessant:

     

    https://www.freitag.de/autoren/berthold-bronisz/politisch-notwendige-armut

    http://www.taz.de/!133067/

    http://taz.de/Vorwurf-Sozialmissbrauch/!139468/

    • @Karl Kraus:

      Was hamse ihren Spass wieder mit Ausländerspäschen! Was wärnse ohne ihren Schröder. Hättense doch keine Sprüche mehr die sie andren in den Mund stopfen können.

      • @Arcy Shtoink:

        ?

  • Eine passende Studie zu passender Zeit.