piwik no script img

Christliche Aktivistin Birgit KelleMilitante Feministin Gottes

Als „moderne Feministin“ präsentiert sich Birgit Kelle in den Talkshows. Doch zudem unterstützt sie die erzkonservativen Legionäre Christi.

Gern gesehener Talkshow-Gast: Birgit Kelle bei Maybritt Illner (Archivbild von 2011) Bild: imago/Müller-Stauffenberg

Stuttgart Ende Juni, Birgit Kelles Blick streift über den Platz, der sich allmählich mit Menschen füllt. Rosa und blaue Luftballons und Pappschilder mit den Aufschriften „Demo für alle“, „Schützt unsere Kinder!“ und „Gender-Ideologie stoppen“ werden verteilt. In ihrer Rede wird Birgit Kelle vor dem Bildungsplan 2015 warnen: Es sei das Ende der Meinungsvielfalt, wenn an den Schulen sexuelle Vielfalt gelehrt werde. Erziehungsrecht sei Elternrecht.

Die politische Aktivistin Birgit Kelle stellt sich als moderne Feministin dar. In den Medien wird ihr Buch „Dann mach doch die Bluse zu“ als unterhaltsam und provozierend bzw. als „belebend“ bezeichnet. Das Buch beginnt mit ihrer eigenen Geschichte, ihrer Erfahrung, als Mutter diskriminiert zu werden, weil man heute nicht mehr „nur“ Mutter und Hausfrau sein dürfe und sich dafür rechtfertigen müsse.

Der Feminismus sei aus dem Ruder gelaufen, er diskriminiere inzwischen die Mehrheit der schweigenden Frauen. Birgit Kelle hat daher beschlossen, den Feminismus zu erneuern. So erklärt sie ihre politische Sozialisation zumindest in ihrem Buch, nachzulesen in einem Vorabdruck der Welt.

Das ist aber nur die halbe Wahrheit. An anderer Stelle berichtet sie von der erschütternden Wirkung einer Andacht von Kardinal Ratzinger, die sie so sehr begeisterte, dass sie schließlich zum Katholizismus konvertierte. Und während Ratzinger Papst Benedikt XVI. wurde und den „Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung“ schuf, weil sich in Europa die Sinne für Gott verfinsterten, begab sich Birgit Kelle auf eine eigene Mission.

Aktuell organisiert sie zusammen mit der Zivilen Koalition der AfDlerin Beatrix von Storch die Demonstrationen gegen den Bildungsplan 2015 der rot-grünen Landesregierung in Baden-Württemberg. Vorbild sind die großen homophoben Demonstrationen in Frankreich vom letzten Jahr, von denen auch das Motto „Demo für alle“ übernommen wurde. Birgit Kelle ist „Board-Mitglied“ des europäischen Dachverbandes New Women for Europe, die nach eigenen Angaben einhundert Frauengruppen und über eine halbe Million Frauen vertreten. Auf der Website dieses Dachverbandes mit Beobachterstatus bei der EU jedoch ist kein Name, keine Organisation, keine Gründungsgeschichte genannt.

Vorträge beim Regnum Christi

Die „Götsch Direkt GmbH“ von Frau Kelle war eine Zeit lang mit der Adresse Kiesheckerweg 240 in Düsseldorf versehen. Dort residiert auch die erzkonservative Bruderschaft der Legionäre Christi. Bei dem – ebenfalls christlich engagierten – Unternehmer, der ihnen die Räume vermietete, arbeitet eine Sekretärin, die zugleich bei Kelles Verein „Frau200plus“ aktiv ist.

Das alles scheint kein Zufall zu sein: Birgit Kelle trat als Rednerin bei einer Reihe von Veranstaltungen auf, die Regnum Christi, eine Unterorganisation der Legionäre, mit ihr organisierte. Zum Katholikentag in Regensburg bekundeten Klaus und Birgit Kelle einmütig, dass sie sich mehr für Regnum Christi begeistern könnten als für meditatives Bogenschießen. Und Klaus Kelle drückte bei Facebook seinen Gefallen aus, als in Rom 49 Legionäre zu Priestern geweiht wurden.

Der Orden Legionäre Christi war beim Vatikan eine Zeit lang in Ungnade gefallen, als die sexualisierte Gewalt in den Knabenseminaren bekannt wurde, die vom Gründer der Legionäre Christi ausging. Dieser wurde nun als „Psychopath“ gebrandmarkt und die Legionäre dürfen ihn nicht mehr verehren. Im Rahmen der geforderten Neuevangelisierung Europas braucht man allerdings die Legionäre Christi und ihre spezielle Pädagogik, die auf Heiligenverehrung und Beichte zu basieren scheint.

Kritiker gelten als "Verräter"

Man verpflichtet sich in dieser militärisch organisierten Gemeinschaft, Kirche und Papst zu dienen und sich jeder Kritik an beidem zu enthalten. Wer Kirche oder Gemeinschaft kritisiert, gilt als „Verräter“. Unter anderem bilden die Legionäre auch Exorzisten aus.

Es wird deutlich, warum Birgit Kelle sich gegen den Bildungsplan 2015 der rot-grünen Landesregierung ereifert. Die päpstlich verordnete Neuevangelisierung ist nicht neu und belebend. Birgit Kelles Antifeminismus ist alt und erstickend wie der missionarische Eifer der Legionäre Christi.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

47 Kommentare

 / 
  • Erziehungsrecht ist eben nicht Elternrecht, und das ist auch gut so! Es gibt eine Schulpflicht, es gibt Kinderrechte, es gibt Jugendämter, die das Sorgerecht entziehen können.

    Ich würde unseren fundamentalchristlichen Freunden eine Allianz mit den Neonazis vorschlagen, es widerspricht ja auch dem elterlichen Erziehungsrecht, Akzeptanz Juden und Ausländern gegenüber zu unterrichten!

    • @uliira:

      Grundgesetz Artikel 6 :

      (1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.

       

      (2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.

       

      (3) Gegen den Willen der Erziehungsberechtigten dürfen Kinder nur auf Grund eines Gesetzes von der Familie getrennt werden, wenn die Erziehungsberechtigten versagen oder wenn die Kinder aus anderen Gründen zu verwahrlosen drohen.

       

      (4) Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft.

       

      (5) Den unehelichen Kindern sind durch die Gesetzgebung die gleichen Bedingungen für ihre leibliche und seelische Entwicklung und ihre Stellung in der Gesellschaft zu schaffen wie den ehelichen Kindern.

      -----------------------------------------

      hier steht sehr genau, dass die Eltern die zuvörderst obliegende Pflicht für Erziehung haben.

      Damit steht Elternrecht vor staatlicher Erziehung. Nur wenn Eltern grob versagen greift das staatliche Gewaltmonopol.

      Gesinnungsschnüffelein und Zwangsadoptionen (was sie in letzter Konsequenz (unbewußt!) fordern) gibt es hier glücklicherweise noch nicht.

       

      Die Macher des Grundgesetzes kannten sehr wohl die Auswüchse und Gefahren staatlicher Indoktrination der Jugend.

      Immerhin hatten sie NAZI-Zeit, HJ und judenfreie Schulen erlebt.

       

      Dass letzendlich gerade die Einschränkung von Elternrechten und damit mit Freiheitsrechten Faschismus begünstigen oder gar möglich machen, sollte ihnen doch wohl zu denken geben.

      Wäre etwa der Holocaust verhindert worden, hätten sich mehr Eltern gegen Erblehre und Mein Kampf-Indoktrination in der Schule gewehrt ?

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @Seifenblase:

        Anscheinend gab es damals wohl eindeutig zu wenig Aufklärung in der Schule. Also Aufklärung gegen Diskriminierung und für die Menschenrechte und Demokratie.

        Wenn in der Schule Aufklärung vorgenommen wird, widerspricht dies nicht dem von Ihnen genannten Artikel. Ansonsten wäre es ein leichtes vorm Bundesverfassungsgericht oder Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zu klagen.

  • "Erziehungsrecht sei Elternrecht." Sind Sie da anderer Meinung Herr Kemper ? Sehnen Sie sich nach überwunden geglaubten Regimen, die den Eltern dieses Recht wegnahmen/ und nehmen? Ich verstehe nicht die Allianz zwischen Großkapital, das billige Arbeitsplätze wünscht und Sozialismus, der das so fördert!

     

    Kennen Sie keine Mütter die diskriminiert werden, die „nur“ Mutter und Hausfrau und sich dafür rechtfertigen müsse.

    • 1G
      10130 (Profil gelöscht)
      @Jerusalem:

      Seit wann dürfen denn einzelne Eltern den Lehrplan für alle anderen Schüler bestimmen?

  • die erfahrungen von katholischn und anderen christINNen in "gegenreformation" sind seit jajhrhunderten legion-

  • Es gibt berechtigte Kritik an Gender Mainstream.

    Die Presse nimmt diese Kritik nur im Zusammenhang mit protestierenden katholischen Ultras auf.

     

    Jede/r der Kritik üben möchte, wird schnell als Ultra gebasht.

     

    Ob dies bei Kelle nun zu Recht oder Unrecht geschieht, ist in der tatsächlichen argumentativen Auseinandersetzung eher unwichtig. Es dient höchstens dem Erkennen ihrer Verortung.

     

    Hier aber wird Kritik am Konzept Gender Mainstream bewusst in der Person Kelle als ultrakonservativ dargestellt.

     

    Es erinnert mich an die Friedensbewegung. Auch sie wurde zuletzt nur noch im Zusammenhang mit sogenannten rechten Verschwörungsanhängern gebracht.

     

    Damit verloren wiedereinmal Unschuldige ihre Unschuld.

     

    Es ist ein altes Spiel. Mit den passenden Attributen ausgestattet und den richtigen Feindbildern (die es übrigens in jeder Bewegung gibt und geben wird), kann jede politische Kritik unterbunden werden.

     

    Wie hieß es früher.....

    Kommunisten, vaterlandslose Gesellen

     

    heute sind Kritiker einer ökonomisierten Familienpolitik und Außenpolitik....

    katholische Ultras, homophobe Spinner, realitätsferne Pazifisten, rechte Verschwörungsanhänger, Putinversteher

     

    Sachliche Auseinandersetzung mit einer von der Rockefeller Foundation und anderen neoliberalen Think-Panzer unterstützen Politik findet nicht statt.

     

    Aber diese Kritik besteht, ist berechtigt, will geäußert werden und betrifft die große Masse der Bevölkerung direkt.

     

    Mit dem Totschweigen der Kritik, werden die Unzufriedenen gerade in die Arme der Ultras und Rechten getrieben. (So zu sehen bei der Europakritik und der AfD)

     

    Es hilft aber kein Fingerzeig auf die Buhfrau Kelle.

     

    Hier versagt mal wieder linke Politik.

    (gemacht von abgehobenen volkserzieherischen Eliten - unser eigentliches Problem)

    • @Seifenblase:

      wenn die "berechtigte kritik" an was immer Sie für "gender mainstreaming" halten, unbedingt raus will, dann verstehe ich nicht so recht, weshalb Sie diese kritik hier mit keiner silbe äußern, sondern sich stattdessen vorauseilend in der rolle der_s zensierten suhlen.

       

      ach so, ist natürlich praktischer, weil man sich dann nicht der offenen diskussion stellen muss, deren verhinderung man beklagt. hmmm...

       

      dieses alberne "man darf es ja nicht mehr sagen", als stünde morgen die gedankenpolizei vor der tür, wenn man mal etwas reaktionäres sagt, kann ich echt nicht mehr hören. man muss eben damit klarkommen, dass andere reaktionäres gedankengut reaktionär und hetze hetze nennen. auch das gehört zur meinungsfreiheit.

       

      ich habe übrigens noch nie erlebt, dass jemand, der_die gender mainstreaming kritisiert, wirklich verstanden hatte, was gender mainstreaming eigentlich ist. es steckten immer nur irgendwelche absurden paranoiden ängste dahinter wie "da wollen irgendwelche linken/kommunisten/homolobbyisten alle unterschiede zwischen männern und frauen einebnen".

       

      können Sie mir zeigen, dass Sie wirklich verstanden haben, worum es geht, und dass es wirklich berechtigte kritik an gender mainstreaming gibt?

      • @Klaus F.:

        Sie begreifen wohl Gender Mainstreaming als Wissenschaft welche sich mit "allen" Aspekten der geschlechtlichen Identitätsbildung und Gleichstellung befasst.

        Ich finde schon den Ansatz "alle" Aspekte überblicken zu können als vermessen geradezu religiös. Auch die Expertenbildung über das Alltägliche, ist in der politischen Umsetzung gefährlich, da es nicht nur zu einer Konformität und Homogenität des Alltags zwingt, sondern auch abweichendes nicht marktgerechtes Verhalten sanktioniert.

        Es grenzt schon an große Naivität Gender Mainstreaming als eine herrschaftskritische, wirtschaftskritische Wissenschaft zu sehen. Jede emanzipatorische Bewegung verwandelt sich, sobald sie im politischen Mainstream angekommen ist, in eine reaktionäre Bestandsbewahrungsfront. Die Akademisierung gerade des Alltäglichen entmündigt und kontrolliert den einzelnen Bürger.

        Emanzipatorische Bewegungen haben sich in der Geschichte schon oft mit Marktradikalen verbündet.

        In den vergangenen Jahrzehnten waren sie tendenziell eher auf der Seite der Ausweitung von Marktbeziehungen und verrieten ihren ursprünglich emanzipatorischen Absichten. Der Feminismus kritisierte den "Familienlohn" und die sexistische Arbeitsteilung, in der der männliche "Ernährer" verdiente und Frauen von gut bezahlter Lohnarbeit ausgeschlossen waren.

         

        Aber die Kehrseite der erreichten Öffnung der Arbeitsmärkte für Frauen ist etwa die zunehmende Kommerzialisierung von Hausarbeit und der Sozialisierung der Kinder.

        Der reproduktive Markt verspricht mittlerweile fette Renditen. Das private Geschäft mit Bildung, Pflege, Erziehung und Hausarbeit boomt.

        Viele dieser Jobs sind ausbeuterisch organisiert. Die vorherrschende feministische Strömung und deren Sprachrohr Gender Mainstreaming bildete de facto ein Bündnis mit dem Neoliberalismus.

        • @Seifenblase:

          selbstverständlich ist gender mainstreaming (immerhin haben Sie es nun geschafft, die endung "ing" korrekt anzuhängen) keine wissenschaft, sondern nur eine politische absichtserklärung zur vermeidung von diskriminierungen.

           

          was Sie meinen, ist vermutlich gender studies - das ist wirklich eine wissenschaft. für eine sinnvolle diskussion wäre es hilfreich, nicht einfach begriffe in ein topf zu rühren, die nicht in einen topf hineingehören.

           

          jede wissenschaft, auch z.b. die physik, erhebt den theoretischen anspruch, möglichst "alle" aspekte des jeweiligen gebietes zu erfassen. was daran "religiös" sein soll, verstehe ich nicht.

           

          mir ist auch nicht klar, inwiefern die vermeidung von diskriminierungen zu einer "entmündigung" führen soll. können Sie vielleicht ein konkretes beispiel dafür nennen, was Sie damit meinen, statt nur abstrakte behauptungen in den raum zu stellen?

        • 2G
          2097 (Profil gelöscht)
          @Seifenblase:

          Vor dem Gender-Mainstreaming wurde nicht marktkonformes Verhalten auch bestraft. Erweitert das Gender-Mainstreaming bzw. das Diversity-Management nicht eher die Palette marktkonformen Verhaltens?

          Dass sehr konservative Unternehmen, in dem ich tätig bin, hat bspw. eine Transsexuelle vor einem Jahr eingestellt. Die Kollegin ist im Außendienst beim Kunden tätig und muss sich dort, wie alle anderen auch, behaupten. Vor dem Gendermainstreaming bzw. Diversity-Management wäre dies meiner Auffassung unvorstellbar gewesen. Erst nachdem sich die Geschäftsführung und der Betriebsrat dort in einer Gesamtbetriebsvereinbarung zum Bereich Diversity-Management geeinigt haben, ist dies meiner Auffassung nach möglich und wird somit als marktkonformes Verhalten gewertet und anerkannt. Was spricht also dagegen, das Potenzial dieser Person zu nutzen und hier zu erkennen, dass Diskriminierung auch aus ökonomischen Gründen nicht sinnvoll ist?

          Familien und Alleinerziehende werden auch stärker unterstützt und ihnen werden Möglichkeiten eröffnet, Beruf und Familie eher in Einklang zu bringen.

          • 2G
            2097 (Profil gelöscht)
            @2097 (Profil gelöscht):

            Dass dies schwierig ist, an die Marktgegebenheiten anzupassen, bleibt natürlich weiterhin oftmals eine Tatsache. Immerhin steht bedauerlicherweise die Gewinnmaximierung im Vordergrund in unserem System. Bisher ist mir aber leider kein anderes funktionierendes System bekannt. Sogar die Genossenschaften (Wohnungsbaugenossenschaften, Genossenschaftsbanken, Mondragon Genossenschaft) müssen sich der Gewinnmaximierung am Markt unterwerfen und wirtschaftlich haushalten.

            Allerdings nur Neoliberalismus darin zu erkennen, halte ich für undifferenziert. Ich sehe darin eher auch die Möglichkeit erneut eine eher sozialer gestaltete Marktwirtschaft zu etablieren.

            Überlegt werden sollte daher eher, wie die Berufe im Bereich Pflege, Erziehung und Bildung angemessen und würdig entlohnt und gestaltet werden können, anstatt das Gender-Mainstreaming als neoliberal zu verteufeln und dafür verantwortlich zu machen. Das alles lässt sich sehr gut finanzieren, wenn Steueroasen geschlossen werden und vermögende Mitmenschen und große Erbschaften über 500.000 € angemessen besteuert werden.

            • @2097 (Profil gelöscht):

              Meine Aussage war :

              Als Feminismus und Neoliberalismus heirateten, bekamen sie ein gemeinsames Kind und dies hieß Gender Mainstreaming.

               

              Mit GM war es erst möglich kollektiv, begleitet mit viel Medienpräsenz, auf Mütter Einfluss zu nehmen erwerbstätig zu sein.

              So konnte der hohe Ernährerlohn des Mannes Stück für Stück zurückgefahren werden, es wurde mehr gearbeitet und mehr in die Sozialkassen eingezahlt, kurzfristig erhöhte sich Konsum und Wettbewerbsfähigkeit und gleichzeitig wurden Sozialleistungen gekürzt um den Druck weiter zu erhöhen.

               

              Aber das ganze hat Folgen. Der auswuchernde Kapitalismus schafft wenige Gewinner und viele Verlierer. Heute haben wir eine sehr große Kinder/Familienarmut.

              Die härtere Konkurrenz um die wenigen gutbezahlten Frauenarbeitsplätze hat Alleinerziehende brutal aus dem ersten Arbeitmarkt verdrängt. Kinderwünsche werden spät oder gar nicht realisiert und viele Familien scheitern an den neuen ökonomischen Zwängen. Vereinsamung nimmt zu, soziale familäre Netzwerke zerbrechen und werden kaum öffentlich aufgefangen. Kinderärzte attestieren unseren Kindern psychische Probleme und verschreiben fleißig Ritalin und andere Arznein.

               

              GM hat diese Entwicklung weitgehend befördert. Vormals waren Frauen mehrheitlich eine eher linke, eher kapitalismuskritische und an sozialen Belangen interessiert Wählergruppe. Dies hat sich geändert.

              • @Seifenblase:

                ah, hier wird mir endlich klarer, worauf Sie hinauswollen. an Ihrer beschreibung ist sicher vieles richtig.

                 

                was ist denn aber die alternative? gender-diskriminierende strukturen auf dem arbeitsmarkt aufrechterhalten oder gar wieder einführen?

              • 2G
                2097 (Profil gelöscht)
                @Seifenblase:

                Ich stimme Ihnen zu, dass vom Gender-Mainstreaming nur die gut ausgebildete Mittelschicht profitiert und sich z.T. angesprochen fühlt. Die Dreiteilung unserer Gesellschaft in wenig Vermögende, eine sich stark nach unten abgrenzende Mittelschicht und die unteren Einkommensschichten. Das vom Gender-Mainstreaming bzw. Diversity-Management die unteren Einkommensschichten nicht profitieren ist korrekt. Dafür können aber nicht die Inhalte des GM verantwortlich gemacht werden, sondern die einseitige Ausrichtung der Politik nur auf die mittleren und oberen Einkommensschichten. Das ließe sich leicht beheben, wenn der Druck aus der Bevölkerung auf die Politik so stark wird, auch die unteren Einkommensschichten angemessen am Wohlstand der Gesellschaft partizipieren zu lassen.

                Leider treten dafür weder die AfD (ist gegen den Mindestlohn und durch Herrn Henkel und Herrn Lucke eindeutig neoliberal besetzt), noch Grüne, SPD, CDU/CSU ein. Die Linke müsste eigentlich bei den Wahlen über 30% kommen? Ich frage mich nur, wieso dies nicht geschieht???

                Frau Kelle übrigens ist auch alles andere als an einer Verbesserung der sozialen Situation für die unteren Einkommensschichten interessiert. Sie ist durch und durch elitär, konservativ bürgerlich verortet, genauso wie Herr Sarrarzin, Herr Henkel und Herr Lucke. Die Kritik am Gender-Mainstreaming von Frau Kelle bezieht sich eindeutig auf die abstruse Vorstellung, dass dort „irgendwelche Linken/Kommunisten/Homolobbyisten alle Unterschiede zwischen Männern und Frauen einebnen wollen“. Ist sogar ihrer Facebook Seite zu entnehmen. Deshalb ist diese Person verständlicherweise zu Recht umstritten.

                • @2097 (Profil gelöscht):

                  Dass Kelle, Henkel; Lucke auf der anderen politischen Seite stehen bestreite ich keineswegs (und bestimmt nicht auf meiner Seite !).

                   

                  Es ägert mich ja gerade, dass Ultras Kritik an der Ökonomisierung (hier Kelle), der Entdemokratisierung (unter anderem Henkel und Luke) oder Belzismus (Elsässer und Co) üben, die eigentlich größten Teils Profiteure des Systems sind -

                   

                  die Linke aber gnadenlos versagt, weil sie denkt

                  Gender -> gut weil Feminismus gut -> weil emanzipatorisch und hat was mit Gleichheit zu tun

                   

                  oder Krieg gut -> Putin böse homophob -> kämpfen für Menschenrechte

                  oder EU -> gut gegen Nationalstaat ->

                  ist demokratisch und sozial

                   

                  Da war Klara Zetkin vor 100 Jahren schon weiter.

                   

                  Wir leben in einer gelenkten MedienDemokratie der Stichwörter.

                  • 2G
                    2097 (Profil gelöscht)
                    @Seifenblase:

                    Dass sich bspw. die Menschenrechte auch instrumentalisieren lassen, um geopolitische Vorteile zu erlangen, bestreite ich nicht. Aber sind deshalb die Menschenrechte abzulehnen? Nein, sind sie nicht.

                    Dass die USA und die EU Russland in die Enge getrieben haben und die Hauptschuld an dem Konflikt in der Ukraine tragen, bestreite ich ebenso wenig. Aber muss ich deshalb auch Putins antidemokratisches Regime und dessen Homophobie in Russland gutheißen? Nein, muss ich nicht.

                    Und weil sich das GM stark vom Neoliberalismus und der wohlsituierten Mittelschicht hat vereinnahmen lassen, muss ich es deshalb gänzlich ablehnen? Nein, eine Ausweitung auch auf die unteren Einkommensschichten sollte angestrebt werden bzw. eine Partizipation und Umverteilung der riesigen Vermögen in diesem Land und Erbschaften sollte auf Platz 1 der politischen Agenda.

                    Dass die Medien größtenteils durch Kapitalinteressen gesteuert werden und eine gewisse Gleichschaltung dadurch erfolgt ist, bedauere ich ebenso.

                    • @2097 (Profil gelöscht):

                      "Und weil sich das GM stark vom Neoliberalismus und der wohlsituierten Mittelschicht hat vereinnahmen lassen, muss ich es deshalb gänzlich ablehnen?"

                       

                      Sie dürfen tun was Sie wollen.

                       

                      Für mich jedoch ist der GM-Klassismus und die Akademisierung des feministischen Diskurs nicht hinnehmbar. GM hat sich nicht neoliberal vereinnahmen lassen, GM entspringt dem Neoliberalismus (welcher den wirklichen Freiheitsbegriff gar nicht kennt). GM betreibt z.b Bevölkerungspolitik mit Programmen wie Estrela, einem Programm zur reproduktiven Gesundheit.

                      WorkingLifeBalance ist ein Teil der schönen neuen Welt.

                       

                      Im übrigen finde ich Putins Homophobie auch nicht gut.

                      Es sollte nur ein Beispiel dafür sein wie Menschenrechte oder Freiheitsrechte mißbraucht werden können und emanzipatorische Bewegungungen instrumentalisiert werden.

                      Mit GM wird es nie eine Umverteilung von oben nach unten geben, denn wer sollte dann den Müll der Vorstandsvorsitzenden rausbringen oder den Opa betreuen.

        • @Seifenblase:

          Ach so. Aber warum regen Sie sich erst jetzt auf? Oder waren Sie auch schon immer für die Aufhebung des 1.EheRG von 1976, bzw. die Wiedereinführung der alten Fassung des § 1356 BGB ? Falls nicht: Das würde doch ungefähr dem entsprechen, was vor den "schädlichen Auswirkungen" des Feminismus Usus war, oder? Klingt dann ungefähr so: Ich bin gegen Gender-Mainstreaming, weil in den 50ern die Welt noch in Ordnung war. Oder, wenn nicht in Ordnung, dann wenigstens "weniger neoliberal"?

    • @Seifenblase:

      Oh je, hier wähnen sich die bedauernswerten rechten und reaktionären Kräfte in der Opferrolle. Solange wir Demokratie, Gewaltenteilung, ein Grundgesetz auf Grundlage der Menschenrechte, Antidiskriminierungsrichtlinien und die Soziale Marktwirtschaft haben, kann ich Ihre Argumentation nicht nachvollziehen. Wäre schön, wenn gerade die reaktionären Kräfte sich für eine Verbesserung gerade der Menschenrechte (dazugehört auch der Anspruch auf Asyl und das Verbot von Diskriminierung) einsetzen würden. Aber dazu habe ich von Frau Kelle, von Frau von Storch, den Legionären Christi und von Frau Kuby bisher nichts vernommen.

    • 1G
      10130 (Profil gelöscht)
      @Seifenblase:

      Fehlt nur noch, dass Sie auch die Begriffe "Gutmensch", "Homo-Lobby" verwenden und dazu noch anmerken "das wird man doch noch sagen dürfen".

      Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Teilen Sie mir doch Ihre sachliche Kritik am „Gender-Mainstreaming“ bzw. „Diversity-Management“ mit.

    • @Seifenblase:

      Schön. Wie sieht dann Ihre Kritik jenseits der Methoden und Argumente der katholischen Ultras aus? Bislang sehe ich bei Ihnen nur klassische Kampfbegriffe wie "Gendermainstreaming", "Ökonomisierung" und "Volkserziehung". War da noch was?

  • Ein großer Teil der Eltern hat den Bildundsinhalt zur sexuellen Vielfalt abgelehnt in BaWü - dieser ist offenabr nichr mehrheitsfähig. Verehrte taz, das hat mit der Lady im Artikel überhaupt nichts zu tun, eher mit Verantwortung für unsere Kinder.

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @Tupaq:

      Ich würde eher sagen, das hat etwas mit "Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit" zu tun in BaWü, mit Volksverhetzung und Kompromisslosigkeit gegenüber Aufklärung.

      • D
        D.J.
        @2097 (Profil gelöscht):

        Mir gefällt diese Bewegung in BW - obwohl ich mit den Grünen nichts zu tun habe - als halbwegs Liberaler auch nicht. Mich nerven aber solche Haudrauf-Phrasen. Geht es nicht ein bisschen kleiner? "Volksverhetzung" sollte nicht zum banalisierten Synonym für alles werden, was einem nicht passt.

        • 2G
          2097 (Profil gelöscht)
          @D.J.:

          Na ja, wenn auf Schildern "Homosexualität" mit "Pädophilie" gleichgesetzt wird und wenn man sich die Kommentare von Frau von Storch antut und noch die Ursprungspetition ansieht von Herrn Stängele, wird bereits eine deutliche Tendenz zur Volksverhetzung erkennbar.

          • D
            D.J.
            @2097 (Profil gelöscht):

            O.K., zumindest was Ersteres betrifft. Letzteres ist m.E. einfach nur stinkkonservativ und dumm.

  • Wie machen Journalisten es bloß - oder eine Redaktion - solche Artikel zu schreiben, die ein Urteil über eine Person suchen, keine Information, die

    Schwarz-Weiß-Bilder zeichnen, nicht aber eine differenzierte Sicht. Ist man da abends froh, wenn man sich ssagen kann: "Das hatte ich immer schon mal sagen wollen!" Aus diesem Artikel lerne ich nichts über Frau Kelle, wohl aber unangenehm viel darüber, wie man jemanden durch mutmaßlichen Beziehungen negativ darzustellen versucht.

    C.P.

    • @tazzelwurm:

      So ist es. Und nur "erzkonservativ" gesinnt zu sein oder solche Kräfte zu schätzen ist weder moralisch verwerflich noch juristisch relevant, ja nicht einmal schlecht.

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @Machmut El Schalomi:

        Wer von "Homo-Lobby" spricht und gegen eine bestimmte Gruppe in der Gesellschaft hetzt, ist nun einmal reaktionär und steht zu Recht in der Kritik. "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" ist nicht zu tolerieren

  • würg. wie ich solche leute liebe. die demokratie ermöglicht es ihnen, ihre demos abzuhalten. meinetwegen. ich bin schwer für demokratie. auch solche menschen sollen da ihren platz haben. der ermöglicht ihnen auch, ihre kinder zu indoktrinieren. damit sie nicht irgendwann mit einer fremden lehre verseucht werden, wird versucht, einfluss auf den lehrplan an staatlichen schulen zu nehmen. das ist zum kotzen. eigentlich sollte es eine strikte trennung zwischen kirche und staat geben. da haperts noch. der staat hat die aufgabe, ein realistisches lebensbild zu zeichnen für die schüler einer staatlichen lehranstalt, die aus allen lebenswirklichkeiten kommen. es kann nicht sein, dass sich da fundamentalisten jedweder couleur rausnehmen, da reinreden zu dürfen. es ist ja leider so, dass man seine kinder zuhause bearbeiten darf, wie man will. man darf ihnen auch einreden, dass es ein unsichtbares wesen gibt, dass einen bei jeder sünde beobachet und auch gedanken und wünsche lesen kann. supergeil. es reicht aber wenn eltern das machen. da muss dann nicht auch noch die schule ran. und mal ganz ehrlich: wie jämmerlich ist ein glaube, auf welch tönernen füßen muss der stehen, wenn der keine anderen denkweisen/lebensentwürfe, etc. vertragen kann? verstoßen solche eltern ihre kinder auch, wenn diese sich als homosexuell herausstellen? und dann auch noch in kombi mit der afd, ehrlich, gute nacht.

  • Geht's jetzt an irgendeiner Stelle auch mal ums Inhaltliche, oder wird hier doch nur Verteufelung von Andersdenkenden betrieben?

     

    Sie heißt Birgit Kelle, ist begeistert katholisch und gerne Mutter. Über ein bis drei Ecken kann man sie trotzdem/sogar mit Menschen in Verbindung bringen, die man mit Kindesmisshandlung in Verbindung bringen kann - die Inquisition ist fündig geworden! "Vade retro, diabole!", baut den feministischen Scheiterhaufen auf, erzählt Alice Schwarzer, die Frau hätte sie kritisiert!

     

    Was sagt denn solch eine Personensezierung wirklich über die tatsächich kommunizierten Anliegen dieser Frau aus? Sie tritt für die Wahlfreiheit von Frauen ein, ein traditionell weibliches Rollenverständnis zu leben ODER den Alltag in gegenderter Gleichheit zu gestalten. Das bezeichnet sie als "auch" oder gar "erst recht" feministisch, weil sie damit letztlich MEHR verlangt als der klassische Feminismus, der die Option "versorgte Mutter zuhause" gerne der Emanzipation opfern würde. Außerdem möchte sie selbst bestimmen, wie progressiv ihre Kinder erzogen werden.

     

    Irgendwas DAZU zu sagen??

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @Normalo:

      Birgit Kelle spricht von "Homo-Lobby", hetzt deutlich gegen eine bestimmte Gruppe in der Gesellschaft und verstärkt eindeutig bei den reaktionär gesinnten Mitmenschen in der Gesellschaft dadurch die "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit".

    • @Normalo:

      "Sie tritt für die Wahlfreiheit von Frauen ein, ein traditionell weibliches Rollenverständnis zu leben ODER den Alltag in gegenderter Gleichheit zu gestalten." ???

      Komisch, mir ist gar nicht bekannt, dass es diese Wahlfreiheit in D nicht gäbe. ? Auf welche Art und Weise werden Mütter davon abgehalten, zu Hause zu bleiben? Ich habe bisher nur Nachteile verspürt als alleinerziehende Mutter mit dem Bedürfnis mein eigenes Geld zu verdienen - es gibt zu wenig Stellen mit familienfreundlicher Arbeitszeit, einen Hortplatz zu finden ist schwer, der Lohn zu wenig um allein eine Familie zu ernähren - und was mich am meisten nervte - dass ich als Alleinerziehende mit einem minderjährigen und einem erwachsenen Kind in Ausbildung auf Lohnsteuerklasse 1 gesetzt werde, während der/die Alleinversorger mit Kind und Ehegespons immer die 2 hat. Wer hat nun die größere Wahlfreiheit? Traditionelle Weiblichkeit oder abweichende Lebensform?

  • "Legionäre Christi" - Militaristisch?

     

    "Feministin" - in diesem Kontext ein Beitrag zur sprachlichen Verwirrung.

    • D
      D.J.
      @nzuli sana:

      ""Legionäre Christi" - Militaristisch?"

       

      Nö. Nur blöd.

  • "Birgit Kelle ist „Board-Mitglied“ des europäischen Dachverbandes New Women for Europe, die nach eigenen Angaben einhundert Frauengruppen und über eine halbe Million Frauen vertreten. Auf der Website dieses Dachverbandes mit Beobachterstatus bei der EU jedoch ist kein Name, keine Organisation, keine Gründungsgeschichte genannt."

     

    Was ist ein "Beobachterstatus bei der EU"?

    • Andreas Kemper , Autor*in ,
      @Age Krüger:

      Sie haben Recht. Dieser "Beobachterstatus" wird nur von Birgit Kelle behauptet. Tatsächlich sind die Mitglieder des "Dachverbandes" nicht einmal akkreditiert.

  • Nachtrag zu Birgit Kelles "Schwester im Geiste" Gabriele Kuby:

     

    Gabriele Kuby, Rimsting (Oberbayern), geb. 1944:

     

    Nach der Trennung (die Ehe wurde 1999 geschieden) von Ihrem Ehemann Wolfgang Furth, trat Frau Kuby vom evangelischen zum katholischen Glauben über (wie auch Birgit Kelle) und verfasste u.a. das Buch ‚Mein Weg zu Maria’.

     

    Seit ihrer Bekehrung zum katholischen Glauben setzt sie sich für konservative und christlich-fundamentalistische gesellschaftspolitische Positionen ein (…) Sie ist Kuratoriumsmitglied im Forum Deutscher Katholiken …

     

    Im Sommer 2007 wandte Kuby sich in einem Aufsatz in der Jungen Freiheit u.a. gegen Sexualaufklärung in der Schule.

    (Politikwissenschaftler, die sich mit der Zeitung befasst und hierzu publiziert haben, ordnen sie mehrheitlich als zentrales Sprachrohr der Neuen Rechten sowie als Medium der „Grauzone“ oder „Mittellage“ mit „Scharnier-“ beziehungsweise „Brücken“-Funktion zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus ein …)

  • Konvertitinnen, wie Birgit Kelle oder Gabriele Kuby erfüllen durch ihr "fanatisches" Auftreten nahezu jedes Stereotyp über Menschen, die konvertierten ("um im neuen Glaubensverband akzeptiert zu werden, versuchen sie 150 % zu erreichen").

     

    Neben der rumänisch-stämmigen Kelle, zeigt das auch besonders deutlich Frau Kuby (- wer Nerven und Zeit hat, sollte sich unbedingt, den unten verlinkten Vortrag dieser Dame ganz anhören und ansehen, da bleiben dann anschließend praktisch keine Fragen mehr offen -).

     

    Und hier ist der, oben erwähnte, berüchtigte Vortrag von Gabriele Kuby:

     

    https://www.youtube.com/watch?v=HzscL5PPkPY

     

    Wehret den Anfängen!

    Der Einfluss von Religionen auf das Staatswesen eines säkularen Landes ist einzuschränken, sonst haben wir es bald mit einem menschenverachtenden sog. "Gottesstaat" religiös-fanatischer Prägung zu tun.

    • @Engagiert:

      danke für das video

      es ist wirklich atemberaubend.

  • 2G
    2097 (Profil gelöscht)

    Hier werden wieder einmal die antidemokratischen Strukturen sichtbar, klerikaler Faschismus halt. Das sich Frau Kelle davon angezogen fühlt wundert mich nicht. Wer dermaßen zu Diffamierung neigt, ist bei den Legionären Christi wohl gut aufgehoben.

    • @2097 (Profil gelöscht):

      Wer diffamiert hier denn wen? Der Artikel geht doch überhaupt nicht auf die Argumente von Birgit Kelle ein, sondern versucht ihre Glaubwürdigkeit und Seriosität in Frage zu stellen, indem Bezüge zu scheinbar fragwürdigen Personengruppen hergestellt werden.

      • 1G
        10130 (Profil gelöscht)
        @lila:

        Wer sich mit Antidemokraten einlässt, ist nicht mehr seriös. Wer mit Beatrix von Stroch gemeinsame Sache macht, gegen Aufklärung hetzt usw. usf. macht sich nun mal unglaubwürdig. Erneut auf die abstrusen und menschenfeindlichen Argumente einzugehen ist bereits an anderen Stellen auch in der taz ausführlich diskutiert worden. In dem Artikel wird nur auf die geistigen Verstrickungen der Person eingegangen, also in welchem Gesinnungs-Dunstkreis sich diese Person bewegt. Darüber zu informieren ist die Aufgabe der Presse. Solange Pressefreiheit in diesem Land existiert ist dies auf völlig legitim.

        • @10130 (Profil gelöscht):

          Genau! Hauptsache die richtige Gesinnung. Sachliche Argumentationen stört da nur!

          • @mir-kommen-die-tränen:

            Was meinen Sie denn in diesem Zusammenhang mit "sachliche Argumentation"?