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Antisemitischer Übergriff in BonnIsraelischer Professor attackiert

Einem Israeli wurde in Bonn mehrfach seine Kippa vom Kopf geschlagen. Die Polizei verwechselte Opfer und Täter und schlug ihn ebenfalls.

Alleine durch das Tragen dieser jüdischen Kopfbedeckung fühlte sich der Täter offenbar provoziert Foto: dpa

Bonn epd | Ein israelischer Hochschulprofessor aus den USA ist in Bonn von einem jungen Mann angegriffen worden. Anschließend wurde das Opfer irrtürmlich von der Polizei attackiert. Der 20 Jahre alte Angreifer habe dem Mann am Mittwoch im Bonner Hofgarten die Kippa vom Kopf geschlagen, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Dabei soll der Mann unter anderem „Kein Jude in Deutschland“ gerufen haben.

Bei der Festnahme des Tatverdächtigen habe die Polizei das Opfer zunächst für den Täter gehalten und ihn am Boden fixiert. Dabei erlitt der 50 Jahre alte Hochschulprofessor Verletzungen im Gesicht.

Erst nachdem eine Begleiterin des Wissenschaftlers die Beamten über den Irrtum aufgeklärt habe, sei der eigentliche Tatverdächtige ermittelt und festgenommen worden, erklärte die Polizei. Der 20-Jährige sei wegen Gewalt- und Drogendelikten bereits bekannt. Zur Tatzeit habe er offenbar unter dem Einfluss von Drogen gestanden und sei inzwischen aufgrund „psychischer Auffälligkeiten“ in eine Fachklinik gebracht worden.

Der Staatsschutz sei in die weiteren Ermittlungen eingeschaltet, die aus Neutralitätsgründen das Polizeipräsidium Köln übernommen habe. Gegen die Beamten, die den Professor bei dem Einsatz verletzt hatten, werde wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt ermittelt.

Entschuldigung vom Innenminister

Den Angaben zufolge hatte der Tatverdächtige den Professor offenbar wegen seiner Kippa als Juden erkannt, ihn geschubst und geschlagen. Als die von der Begleiterin des Opfers alarmierte Polizei vor Ort erschien, sei der Angreifer geflüchtet, der Professor habe ihn verfolgt. Der Wissenschaftler sei den Aufforderungen der Polizei, stehenzubleiben, nicht nachgekommen. Die Beamten hätten ihn deshalb überwältigt. Weil sich der Mann gewehrt habe, hätten ihm die Polizisten ins Gesicht geschlagen.

Die Bonner Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa entschuldigte sich persönlich bei dem Professor. „Ein schreckliches und bedauerliches Missverständnis im Einsatzgeschehen, für das ich bei dem betroffenen Professor ausdrücklich um Entschuldigung gebeten habe. Wir werden genau prüfen, wie es zu dieser Situation kam und alles Mögliche dafür tun, um solche Missverständnisse zukünftig vermeiden zu können“, sagte sie.

Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) hat am Donnerstag das Opfer telefonisch ebenfalls um Entschuldigung gebeten. Es sei offenbar zu einem „verhängnisvollen Missverständnis“ der Polizei gekommen, sagte der CDU-Politiker der WAZ. Die antisemitische Straftat selbst sei „abscheulich“, sagte Reul. „Wir werden nicht zulassen, dass in Deutschland wieder Hatz auf Juden gemacht wird.“

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat sich über den antisemitischen Vorfall in Bonn „zutiefst empört“ gezeigt. „Ich erwarte, dass gegen den mutmaßlichen palästinensischen Täter nun rasch ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird“, sagte Klein der Düsseldorfer Rheinischen Post. „Wir müssen zeigen, dass jede Form von Antisemitismus in Deutschland sofort sanktioniert wird.“

Dass die Tat offenbar von einem Menschen ausgegangen sei, der schon lange in Deutschland lebe, erfülle ihn mit besonderer Sorge, sagte Klein. „Wir dürfen bei unseren Anstrengungen in der Integrationsarbeit nicht nachlassen. Ich begrüße es, dass sich die Polizei für die Verwechslung von Opfer und Täter entschuldigt hat.“

Für Aufsehen hatte im April ein Gürtel-Angriff auf einen Kippa tragenden Israeli in Berlin gesorgt. Ein damals 19-Jähriger war deshalb wegen Beleidigung und Körperverletzung schuldig gesprochen worden.

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70 Kommentare

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  • Wie die Frankfurter Rundschau heute Nachmittag berichtet, sollen die beteiligten Polizeibeamten versucht haben den Geschädigten/das Opfer von eine Beschwerde abzuhalten. Einer der Polizeibeamten wird mit den Worten Zitiert: „Don‘t get in trouble with the german police!“ („Legen Sie sich nicht mit der deutschen Polizei an“).



    Professor Jitzchak Jochanan Melamed berichtet zudem, dass er von den Polizeibeamten 50 bis 70 mal ins Gesicht geschlagen wurde.

    • @Thomas Brunst:

      Total krass.

    • @Thomas Brunst:

      Erinnert an SA- Schlägertrupps.

  • Wie können die Bildungsträger diese Antisemiten und Israelfeindlichen Leute erreichen? Auch Araber?



    Nationalismus ist ein Faktor dabei



    Verschwörungsvorstellungen.



    rigide Zugehörigkeitsvorstellungen.

    • @nzuli sana:

      Schwierig. Ich möchte mal meinen, dass der Täter vom Hofgarten nichts von der öffentlichen Debatte - z.B. nach der Tat von Berlin - mitbekommen hat.

      Dazu müsste man sich mal das Phänomen "Hofgarten" in Bonn genauer anschauen: Dutzende von jugendlichen Minderjährigen verdienen dort ihr Geld mit schlechtem Gras und schaffen sich so eine bildungsfreie Möglichkeit der Einkunft, in der sie tagtäglich mit Gewalt umzugehen haben. Da reicht die kleinste Provokation untereinander und es werden Messer und Schreckschusswaffen eingesetzt. Die Polizei hat an diesem Ort täglich mit diesen Menschen zu tun, aber es ist nun mal ein Fass ohne Boden, da die jetzige Form des BtMG die Einkommensgrundlage derer ist, die ihren mit Badesalz gestreckten Shit an andere Minderjährige verkaufen und in ihrem Alltag der Revierstreitigkeiten oftmals Unbeteiligte angreifen. Übrigens kein schöner Ort um in Uniform aufzutreten - auch das könnte man im Hinterkopf behalten, wenn man bei diesem Artikel direkt wieder den obligatorischen Reflex "Polizeigewalt" verspürt.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @R. R.:

        "... den obligatorischen Reflex "Polizeigewalt" verspürt."

        -Auch gerne nochmal für dich, bevor dein üblicher deutscher Bürgi-Reflex, die deutsche Polizei im Vorfeld von allen Fehlern freizusprechen überhand nimmt:

        "Israelischer Professor erhebt weitere Vorwürfe gegen Polizei

        Nachdem er antisemitisch angegriffen worden war, fixierten und schlugen ihn Polizisten fälschlicherweise. Nun wirft der Mann der Polizei in Bonn Lügen vor.... Melamed bestreitet, sich gewehrt zu haben. Die Polizisten seien sofort auf ihn losgegangen. Er habe kaum noch atmen, geschweige denn Widerstand leisten können. Er habe lediglich gerufen, dass er der Falsche sei. Die Polizei habe seine Hände mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt und ihn Dutzende Male ins Gesicht geschlagen. Sein Gesicht habe anschließend geblutet.

        Kurz nachdem ihm die Handschellen wieder abgenommen worden seien, habe ihn einer der Polizisten belehrt: "Don't get in trouble with the German police!".......

        Auf der Wache hätten die Polizisten eineinhalb Stunden lang versucht, ihn von einer Beschwerde abzubringen. Einer habe ihm gesagt, Melamed habe ihn an der Hand berührt. Erst als Reaktion darauf seien sie gegen ihn vorgegangen. "Ich sagte ihm, das wäre eine glatte Lüge." Es habe keinen Körperkontakt gegeben, bevor sich die Polizisten auf ihn gestürzt hätten. Am Ende hätten sie ihm deutlich gemacht, dass sie, sollte er sich über sie beschweren, gezwungen wären, ihn zu beschuldigen, sich seiner Festnahme widersetzt zu haben.....

        Der einzige Grund, warum ihn später die Bonner Polizeipräsidentin aufgesucht habe, sei der Tatsache geschuldet, dass er Professor an einer amerikanischen Universität sei. "Wenn ich nur ein Underdog der deutschen Gesellschaft wäre, würde sich niemand dafür interessieren (und sicher würde auch niemand der Beschwerde Glauben schenken)", heißt es in dem Brief."

        www.zeit.de/gesell...olizei-beschuldigt

        • @6474 (Profil gelöscht):

          Ich wusste nicht, dass es sich dabei um astreine Faktenlage handelt. Aber wer die Zeit zitiert hat wohl recht.

          • @R. R.:

            Ist ja nicht nur die Zeit, es werden immer mehr. Sieht schlecht aus für die Polizei.

  • Ist es eigentlich normal, dass die deutsche Polizei – im Rahmen einer Täter-/Opferverwechselung (kann passieren) – das “polizeiliche Gegenüber“ ins Gesicht schlägt? Der Geschädigte, das Opfer handelt beim Zusammentreffen mit der Polizei aus einem Verunsicherungs- und/oder Schutzreflex heraus und könnte zudem unter Schock gestanden haben. Die “dienstliche Selbstverteidigung“ sieht hier “Griffe“, jedoch keine Schläge ins Gesicht, vor: Grundsatz der Verhältnismäßigkeit der Wahl der Mittel!

    • @Thomas Brunst:

      Da steht nicht, er wäre ins Gesicht schlagen worden.

      Da steht, er wurde am Boden fixiert, weil er weggerannt war.

      Wenn sich ein Polizist von hinten auf einen wirft und "am Boden fixiert", kann es auch zu einer Hautabschürfung kommen. Als andere wäre unrealistisch.

      Ich wünsche mir, dass Polizisten Gewalttäter festnehmen, auch wenn diese flüchten.

      In diesem Fall hat es leider erst den Falschen getroffen.

      Sinnlose Schläge im Gesicht wären natürlich inakzeptabel.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @rero:

        "Sinnlose Schläge im Gesicht wären natürlich inakzeptabel."

        -"Israelischer Professor erhebt weitere Vorwürfe gegen Polizei



        Nachdem er antisemitisch angegriffen worden war, fixierten und schlugen ihn Polizisten fälschlicherweise. Nun wirft der Mann der Polizei in Bonn Lügen vor.... Melamed bestreitet, sich gewehrt zu haben. Die Polizisten seien sofort auf ihn losgegangen. Er habe kaum noch atmen, geschweige denn Widerstand leisten können. Er habe lediglich gerufen, dass er der Falsche sei. Die Polizei habe seine Hände mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt und ihn Dutzende Male ins Gesicht geschlagen. Sein Gesicht habe anschließend geblutet.

        Kurz nachdem ihm die Handschellen wieder abgenommen worden seien, habe ihn einer der Polizisten belehrt: "Don't get in trouble with the German police!".......

        Auf der Wache hätten die Polizisten eineinhalb Stunden lang versucht, ihn von einer Beschwerde abzubringen. Einer habe ihm gesagt, Melamed habe ihn an der Hand berührt. Erst als Reaktion darauf seien sie gegen ihn vorgegangen. "Ich sagte ihm, das wäre eine glatte Lüge." Es habe keinen Körperkontakt gegeben, bevor sich die Polizisten auf ihn gestürzt hätten. Am Ende hätten sie ihm deutlich gemacht, dass sie, sollte er sich über sie beschweren, gezwungen wären, ihn zu beschuldigen, sich seiner Festnahme widersetzt zu haben.....

        Der einzige Grund, warum ihn später die Bonner Polizeipräsidentin aufgesucht habe, sei der Tatsache geschuldet, dass er Professor an einer amerikanischen Universität sei. "Wenn ich nur ein Underdog der deutschen Gesellschaft wäre, würde sich niemand dafür interessieren (und sicher würde auch niemand der Beschwerde Glauben schenken)", heißt es in dem Brief."

        -So, jetzt denk mal darüber nach

      • @rero:

        In anderen Pressemeldungen (z.B. DIE ZEIT online) heist es, der Geschädigte/das Opfer sei von den Polizeibeamten ins Gesicht geschlagen worden; dies sei auch vom NRW-Innenministerium bestätigt worden.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Thomas Brunst:

      "Ist es eigentlich normal, dass die deutsche Polizei – im Rahmen einer Täter-/Opferverwechselung (kann passieren) – das “polizeiliche Gegenüber“ ins Gesicht schlägt?"

      -Ja das ist normal. Amensty International kritisiert eigentlich jährlich das Vorgehen der deutschen Polizei. Es gibt auch kaum eine Chance einen Prozess gegen einen Polizisten in Deutschland zu gewinnen.

      Aber so will es der deutsche Michel nunmal. "Die Polizei, dein Freund und Helfer" ist eben auch ein urdeutscher Spruch, der die Untertanenmentalität dieses Volkes ganz gut beschreibt.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Ja, ja, die Stereotypen mit der Untertanenmentalität...

        Ich möchte nicht in einem Staat leben, in dem es keine Polizei gibt, die ihrem Namen halbwegs gerecht wird.

        Die Flüchtlinge, die nach Europa wollen, kommen fast alle aus genau solchen Staaten. Dürfte kein Zufall sein.

        Die Polizei sichert mir meine persönliche Freiheit - und verhindert, dass ich zum Untertan irgendeines Patriarchen machen muss, um Schutz zu bekommen.

        Das heißt nicht, dass man Polizisten nicht kritisieren dürfte. Im Gegenteil: auch das gehört für mich dazu.

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @rero:

          "Das heißt nicht, dass man Polizisten nicht kritisieren dürfte."

          -DANN KRITSIERE SIE DOCH MAL!!



          Sorry, fürs anbrüllen, aber wie kann man nur so stumpf sein? Intersiert es dich überhaupt, was Amnesty International dazu sagt? "Sie prügeln Kleinkriminelle zu Krüppeln, vergewaltigen Frauen in Gefängniszellen und schüchtern Zeugen ein: Immer wieder fallen deutsche Polizisten durch brutale Übergriffe im Dienst auf. Der Deutschlandbericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International dokumentiert exemplarisch 15 Fälle von Polizeigewalt. Die Organisation kritisierte eine "mangelhafte Aufklärung der gegen die Polizei erhobenen Vorwürfe". Als Konsequenz forderte Amnesty International eine Kennzeichnungspflicht für Beamte im Einsatz."......www.stern.de/panor...isten-3537622.html

          "Die deutschen Behörden haben wiederholt dabei versagt, bei Straftaten rassistische Tathintergründe zu erkennen und zu untersuchen. Amnesty International und zahlreiche Menschenrechtsgremien wie die "Europäische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz" (ECRI) oder der "UN-Ausschuss gegen Rassismus" (CERD) werten dies als deutliches Anzeichen für die Existenz von institutionellem Rassismus innerhalb der deutschen Sicherheitsbehörden, insbesondere bei der Polizei."www.amnesty.de/201...sismus-deutschland

          Süß fand ich ja:"Ja, ja, die Stereotypen mit der Untertanenmentalität"...und dann kommt die Bestätigung dieses Stereotyps "Die Polizei sichert mir meine persönliche Freiheit".

          ^^Nein, wieder sorry das ich dich enttäuschen muss. Das was du als deine Freiheit bezeichnest sichert dir das Grundgesetz zu, woran sich auch Polizisten zu halten haben.

          Und jetzt noch was zu lesen für dich zu diesem Fall(falls dich dieser überhaupt interessiert)



          www.zeit.de/gesell...olizei-beschuldigt

        • @rero:

          Eine seltene Stimme der Vernunft hier in der kommune. Angenehm.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ..."„Wir müssen zeigen, dass jede Form von Antisemitismus in Deutschland sofort sanktioniert wird.“"



    Gut so.



    Wünschenswert wäre auch, dass jede Form von RASSISMUS in Deutschland sofort sanktioniert wird.



    Nur ein Beispiel, vor ein, zwei Wochen wurde in München ein Asylbewerber aus Afrika in der S-Bahn von drei Neonazis beschimpft, beleidigt und, als der den Zug an der nächsten Station verlassen hatte, auf dem Bahnsteig bewusstlos geprügelt.



    Frage: Gibt es eigentlich auch einen sog. Rassismusbeauftragten der Bundesregierung?



    Ich denke nicht.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @81331 (Profil gelöscht):

      Ich finde die Idee mit dem Rassismusbeauftragten gut, aber spricht das jetzt gegen einen Antisemitismusbeauftragten?

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...persönliche Entschuldigung vom Innenminister, persönliche Entschuldigung von der Polizeipräsidentin, Ermittlungen gegen die Polizeibeamten wegen Verdachts auf Körperverletzung.



    Seltsames Land.



    Nach den Gewaltorgien durch Polizeibeamte in Hamburg, während des sog. G20-Gipfels, gab es kein Entschuldigungen, sondern nur Anschuldigungen.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @81331 (Profil gelöscht):

      Das sind doch zwei verschiedene paar Schuhe. Der Zusammenhang ist mir nicht klar.

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @6474 (Profil gelöscht):

        ...Zusammenhang?



        Polizeibeamte verprügeln Menschen, handelt es sich, wie hier, um einen Professor jüdischen Glaubens, überschlagen sich die Politiker etc. mit Entschuldigungen, handelt es sich um 'einfache' Demonstranten, siehe G20, herrscht Stille.

  • Aus meiner Sicht kann ein aus Amerika stammender Jude kein Israeli sein oder umgekehrt.

    Ich möchte hier auf die durchaus relevante Unterscheidung zwischen Jude (Religion) und Israeli (Staatsangehöriger) pochen.

    Wenigstens die Journalisten sollten es hinbekommen, das sauber zu trennen.

    • @Sonntagssegler:

      Natürlich ist das möglich und die Taz hat es sauber getrennt.

      "Das Rückkehrgesetz (1950) garantiert allen Juden, wo immer sie auch leben, das Recht, als Oleh (jüdischer Einwanderer) nach Israel zu kommen und israelischer Staatsbürger zu werden.



      Die israelische Staatsangehörigkeit tritt am Ankunftstage im Land oder mit Erhalt des Einwanderungszertifikats zu einem späteren Zeitpunkt in Kraft."

      embassies.gov.il/b...angehörigkeit.aspx

      Somit ist der Mann in den USA geboren, ist wie oben geschrieben Israeli geworden und lehrt nun wieder an der Uni Baltimore.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Sonntagssegler:

      In den USA ist es erstens möglich eine doppelte Staatsbürgerschaft zu haben und zweitens kann dieser Mann auch ein in den USA lebender israelischer Jude sein, der ein Aufenthaltsrecht aber keine amerikanische Staatsbürgerschaft hat.

      Insofern ist der Satz vielleicht etwas unsauber formuliert, muss aber längst nicht falsch sein.

  • In diesem Jahr gab es allein schon in der Hauptstadt mindestens 4 antisemitisch motivierte Delikte:

    1. Deutscher beschimpft



    2. Israeli mit Kippa wird von Flüchtling mit Gürtel geschlagen



    3. Auf einer Berliner Elite-Schule wird ein jüdischer Schüler wochen- oder monatelang antisemitisch gemobbt.



    4. Syrischer Jude wird wegen seines Davidsterns von muslimischen "Landsleuten" zusammengeschlagen



    5. In Bonn wird ein amerikanischer Uni-Dozent von einem Deutschen mit pal. Wurzeln als Jude beschimpft und tätlich angegriffen.



    Das sind nur 5 bekannte antisemitische Delikte. Laut Statistik erfasste die Polizei letztes Jahr über 1500 antisemitische Straftaten. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen. In 2018 ist die Tendenz ansteigend. Da nützt kein Antisemitismusbeauftragter.

    • @Nicky Arnstein:

      Sehe gerade, dass ich 1. nicht vervollständigt habe: Deutscher beschimpft israelischen Restaurantbesitzer und droht ihm mit Vergasung, wenn ich mich recht erinnere.

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Nicky Arnstein:

      Was denn? Ausweisung aller Moslems aus Deutschland? Präventivhaft für alle Rechtsradikale?

      • @82236 (Profil gelöscht):

        Etwas mehr Solidarität und Zivilcourage seitens der nichtjüdischen Bevölkerung wäre schon die halbe Miete. Fakt ist aber, dass der zunehmende Antisemitismus in Deutschland - trotz der Geschichte dieses Landes - irgendwie von der Gesellschaft toleriert oder aber gleichgültig betrachtet wird. Die "Solidaritätsbekundungen" wie jüngst nach dem Angriff auf einen Kippa-Träger werden meist von den Juden selbst organisiert. Ist oberpeinlich.

    • @Nicky Arnstein:

      Die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit nimmt anscheinend insgesamt zu. Die Einbeziehung bspw. homophober Straftaten verdeutlicht dies:

      www.queer.de/suche...&extrasuche=Suchen

      • @Frederik Andersen:

        Ja, das ist mir bewusst. Homophobe und antisemitische Straftaten sollten in Deutschland, einem Land, in dem in Konzentrationslagern Juden und Schwule umgebracht wurden, besonders geahndet werden. Dieser Spruch "wehret den Anfängen" verkommt immer mehr zur Farce, denn man kann schon längst nicht mehr von Anfängen oder Einzeltaten sprechen. Und die Medien berichten auch nicht über alle Taten.

        • @Nicky Arnstein:

          "Dieser Spruch "wehret den Anfängen" verkommt immer mehr zur Farce, denn man kann schon längst nicht mehr von Anfängen oder Einzeltaten sprechen. Und die Medien berichten auch nicht über alle Taten."

          Ihre Einschätzung ist leider korrekt. Außer ab und zu mal Maximalempörung und ein Feigenblatt-Beauftragter und das wars dann auch schon. Ein Konzept zur Eindämmung der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit liegt bis heute nicht vor.

    • @Nicky Arnstein:

      Du bleibst immer die Antwort schuldig, was denn, außer Aufklärung und der Anwendung der bestehenden Gesetze nützlich wäre. Darauf aufmerksam machen ist sinnvoll und notwendig. Ich hab aber immer den Eindruck, dass du etwas anderes, dass du aber nicht benennst, wünscht.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Hampelstielz:

        Dann will ich dir an dieser Stelle mal antworten, was ich will und was ich möchte.

        Ich möchte eine intensive Auseinandersetzung mit Antisemitismus als Verschwörungstheorie in deutschen Schulen, die über diesen oberflächlichen Geschichtsunterricht in dieser Art hinausgeht: "Die Arbeitslosigkeit in der Weimarer Rebuplik war hoch und deshalb wurden Juden umgebracht".



        Wenn noch nichtmal die Linken peilen was Antisemitismus eigentlich ist, dann läuft bei der Aufklärung eindeutig was falsch.

        Ich möchte niemanden abschieben, da dies ja deine allgemeine Vermutung bei jeder Kritik zu sein scheint. Ein Bekannter von mir ist ein Geflüchteter aus Afghanistan der jetzt schon an verbindlichem Deutschunterricht teilnehmen muss, was ich übrigens gut finde und er findet das auch gut. Diesen Unterricht sollte man damit verbinden historische Hintergründe zu vermitteln und den Leuten hier allgemein und offensiv zu erklären, wie diese Gesellschaft eigentlich läuft(bzw. laufen sollte)

        Dieses Märchen vom christlich-jüdischen Abendland wurde von Rechten erfunden um Muslime auszuschließen. In Wahrheit gab es nie ein "christlich-jüdisches" Abendland. Juden waren immer eine Minderheit in Europa und hatten vor dem Holocaust gefühlt 2 Sekunden die gleichen Rechte wie Christen. Vor der Machtergreifung Hitlers lebten ca. eine halbe Millionen Juden in der Weimarer Republik.

        Das bedeutet ganz konkret das es seit 1971 alleine mehr türkischstämmige Muslime in Deutschland gibt als es jemals Juden in Deutschland gegeben hat und das ist nun 47 Jahre her. Wir leben in einem zuerst christlich/atheistisch geprägten Abendland mit muslimischen Einflüssen. Wir leben religiös betrachtet im christlich/muslimischen Abendland und Juden sind eine kleine weltweit verfolgte Minderheit, die hier alleine aufgrund unserer Geschichte besonderen Schutz genießen sollten. Verdammt nochmal!

      • @Hampelstielz:

        Was ich mir wünsche? Dass so etwas, wie hier beschrieben, nicht Wirklichkeit wäre. Bei der Berliner Polizei scheint es Neonazis zu geben, und sie werden offenkundig nicht belangt.

        www.taz.de/Amri-Er...nazi-SMS/!5521925/

      • @Hampelstielz:

        " Ich hab aber immer den Eindruck, dass du etwas anderes, dass du aber nicht benennst, wünscht."

        Was soll ich mir den "anderes" wünschen? Was ich mir wünsche, habe ich weiter oben geschrieben.

        • @Nicky Arnstein:

          Du forderst eine Sondergesetzgebung oder prinzipiell das maximale Strafmaß, wenn der Betroffene von Rassismus Jude, Israeli oder homosexuell Ist (letztes nicht häufig, ich lese hier zum ersten Mal davon). Andere Opfer scheinen dich weniger zu interessieren. Du sprichst dich häufig gegen Flüchtlinge aus und siehst diese pauschal als Antisemiten an, wenn sie gleichzeitig Moslems sind.



          Merkst du Was?

          • @Hampelstielz:

            Mir kommt es manchmal so vor, als versucht man oft, den besonderen Sachverhalt des Antisemitismus mit dem Oberbegriff des Rassismus zu konterkarieren.



            Im Jahre 1942 fand zwischen April und November die schlimmste Phase des Genozids gegen die Juden in Europa statt. Allein in diesen 250 Tagen haben SS, Wehrmacht, Einsatztruppen etc. zweieinhalbmillionen Juden ermordet. Eine derart fanatisch durchorganisierte und betriebene Mordmaschinerie ist ein Einzelfall in der Geschichte der Menschheit. Diese Form der Menschenfeindlichkeit muss vor allem in Deutschland bekämpft werden, weil sie von Deutschen verübt wurde. Rassismus muss überall auf der Welt bekämpft werden.



            Vor diesem Hintergrund sollten sie es lassen, jemandem, der die Singularität des deutschen Antisemitismus verstanden hat vorzuwerfen, er interessiere sich weniger für andere Opfer als Opfer des Antisemitismus.

            Vielleicht sind Sie einfach nur zu jung, um das zu verstehen. Bitte lesen Sie von Daniel Jonah Goldhagen -Hitlers willige Vollstrecker-.



            Oder hören Sie hier mal zu. Ab Min 16:45 berichtet ein Überlebender auf deutsch.



            www.taz.de/Antisem...-in-Bonn/!5521910/

          • @Hampelstielz:

            "Andere Opfer scheinen dich weniger zu interessieren"

            In dem Artikel geht es (mal wieder) um eine antisemitische Straftat, die von einem Deutschen mit muslimischen Hintergrund verübt wurde. Da äußere ich mich zum Thema, das antisemitisch motivierte Gewalt lautet. Ihre Interpretation darüber, ob mich andere Opfer interessieren oder nicht, können Sie gerne als Ihre höchstpersönliche Meinung verbuchen, die allerdings nichts mit den Tatsachen zu tun haben braucht. Ich bin Ihnen auch keine Rechenschaft schuldig. Aber ich sage Ihnen gerne, warum ich bei Antisemitismus in Deutschland besonders empfindlich reagiere: Meine jüdischen Urgroßeltern wurden nach Riga deportiert und dort erschossen. Zwei ihrer Söhne kamen um, nachdem sie vorher nach Belgien und Frankreich geflohen waren und von dort aus von den Deutschen in verschiedene KZs deportiert wurden. Ich spreche mich nicht pauschal gegen Flüchtlinge aus. Allerdings sehe ich, dass seit 2015, mit Beginn der Flüchtlingswelle nach Deutschland, die Zahl der von Muslimen begangenen antisemitisch motivierten Straftaten zugenommen hat. Es gibt derzeit drei Tätergruppen: Flüchtlinge, die aus muslimischen Ländern kommen, Deutsche mit muslimischen Migrationshintergrund und "reinrassige" rechte Deutsche. In den letzten Wochen und Monaten liest man aber hauptsächlich von Gewaltdelikten gegen Juden, die von Menschen mit arabischen Migrationshintergrund begangen wurden. Und wenn ich lese, dass Leute wie Sie das relativieren oder das Bennen von Tatsachen als Rassismus darstellen, dann finde ich das äußerst beunruhigend.

            • @Nicky Arnstein:

              Ich relativiere keine antisemitische Straftat, indem ich darauf hinweise, dass es kein sinnvoller Weg ist, diese anders zu bestrafen, als eine anders rassistisch motivierte Straftat, weil ich davon ausgehe, dass alle Rassismen gleichermaßen Wert sind verachtet zu werden. Dass ich die Motivation eines Menschen hinterfrage, wenn er sich einseitig äußert, sehe ich als absolut sinnvoll an.



              Das weitere Problem ist, dass das Runterschlagen einer Kopfbedeckung eben keine gravierende Straftat darstellt. Auch der Ausruf: Du Jude, ist nichts, worauf der Staat groß strafrechtlich antworten kann, ohne den Gleichheitsgrundsatz über Bord zu werfen.



              Die Fokussierung und Ausmachung einer bestimmten Ethnie oder Religionsgemeinschaft als Schuldigen sehe ich nicht als Benennung von Tatsachen an, sondern als Vorurteil.



              Wir leben in einer wirren Zeit, der Faschismus in Europa und auch in den USA erfindet sich neu. AfD-Funktionäre und -Anhänger geben sich betont feministisch, antisemitisch, antihomophob und wahrheitsliebend, wenn es der eigenen Agenda hilft und gegen Moslems und Flüchtlinge einzusetzen ist. Die gleichen Menschen, die eigentlich etwas dagegen haben oder hatten. Dem muß man nicht aufsitzen und in die Fanfare prusten, bis alle es verinnerlicht haben, wer das neue Feindbild darstellt. Wehret den Anfängen hat nämlich noch immer seine Bedeutung.

              • 6G
                6474 (Profil gelöscht)
                @Hampelstielz:

                "Ich relativiere keine antisemitische Straftat, indem ich darauf hinweise..."

                -Genau das tust du bei jedem zweiten Artikel hier, der über Antisemitismus handelt. Du weißt hin auf "whataboutthis, whataboutthat, whataboutism"...

                Wenn ein 50 jähriger muslimischer Hochschulprofessor aus den USA in Deutschland geschubst,rassitisch beleidigt und geschlagen und ihm der Turban vom Kopf gehauen wird; wenn dann hinterher die Polizei diesem Mann noch ins Gesicht schlagen würde: Ich weiß genau was hier im Forum los wäre und wie du diesen "nicht so gravierenden Fall" dann betrachten würdest-Als sehr gravierend nämlich.

                Das wäre dann hier im in der Kommentarspalte los:



                "Selbst ein fünfzigjähriger, hochgebildeter Mann kann sich als Muslim nicht mehr am hellichten Tag in der Öffentlichkeit bewegen!-Naziiis!!"

                Aber so ist es halt nur Jude

                • @6474 (Profil gelöscht):

                  Gut zitiert und bravourös meine Aussage ignoriert.



                  Der Begriff der Relativierung ist seiner Definition nach etwas schwierig, weil eine Gleichsetzung keine Abschwächung beinhalten muß. Die Anschulding des Whataboutismus ist eine argumentative Glanzleistung, um Argumente des Gegenübers abzuschmettern.



                  Was ich tue ist eine Gleichsetzung, keine Ab- oder Aufwertung und keine Zuschreibung von Selbstverschuldung.



                  Meine ursprüngliche Frage war, was von gesetzlicher Seite, von Staatsseite getan werden soll.

                  • 6G
                    6474 (Profil gelöscht)
                    @Hampelstielz:

                    Es sind immer die selben "Argumente".

                    In Berlin wird ein Kippaträger mit einem Gürtel attackiert und hinterher diskutiert man hier im Forum darüber ob "Netanjahu.. usw" oder "Ob so ein Gürtelschlag überhaupt weh tut.. usw." oder "was ist mit dem Afrikaner der dort von Deutschen.. usw."

                    Du bezeichnest die körperliche Attacke gegen einen 50jährigen Professor am hellichten Tag mitsamt antisemitischer Beschimpfungen und polizeigewalt als "nicht so gravierend" nach dem Motto: "was soll das ganze Aufheben darum?"

                    Wie stumpf ist das denn?

                    Ach übrigens; jeder der weiß wie unsere Gesellschaft tickt, der weiß auch das der Angriff auf einen ausländischen Professor der an einer Uni tätig ist, in der Öffentlichkeit mehr Aufsehen erregt als der Angriff auf irgendeinen Passanten nachts in der U-Bahn.

                    Es ist immer wieder der selbe eklige Mist hier in Endlosschlaufe.

                    Eine muslimische Zweitklässlerin wird von deutschen Mitschülern mit dem Tode bedroht. "Wir bringen dich um du scheiß Kanakin"



                    Tragisch nicht? Das arme Mädchen..

                    Ach..ähm..aber sorry............Eigentlich wurde eine jüdische Zweitklässlerin bedroht und kein muslimisches Mädchen und die Drohung kam auch nicht von deutschen Nazikindern.

                    ^^Sank jetzt beim Lesen des zweiten Abschnitts das Empathiegefühl auf einmal im Rekordtempo und irgendwer musste spontan an Netanjahu oder "ja aber, was ist mit.." denken?

                    -DAS, meine lieben Mitforisten nennt man dann Antisemitismus

                    • @6474 (Profil gelöscht):

                      Mach mal halblang und unterstell mir nicht so ne Scheiße.



                      Nein, mein Empathieempfinden sank beim Lesen des zweiten Abschnitts nicht rapide und ich hab auch nicht an Netanjahu, Palästinenser oder Israel gedacht.



                      Nimm Bezug auf meine Aussage oder laß es bleiben. Such nicht dort einen Antisemiten, wo keiner ist.

                      • 6G
                        6474 (Profil gelöscht)
                        @Hampelstielz:

                        Okay, ich bin tatsächlich etwas zu hart mit dir ins Gericht gegangen und entschuldige mich dafür, da deine Aussagen so schlimm nicht sind.

                        Mich stört es nur wahnsinnig, wenn jedesmal vom Thema Antisemitismus abgelenkt wird

                    • 6G
                      6474 (Profil gelöscht)
                      @6474 (Profil gelöscht):

                      "DAS, meine lieben Mitforisten nennt man dann Antisemitismus"

                      P.S: Um es noch einfacher zu machen.

                      Wer bei den NSU Opfern an Erdogan denkt, der ist ein Rassist.

                      Wer bei einem Afganen der sich selbt erhängt hat, zunächst mal an Bin Laden denkt, der ist ein Rassist.

                      Wer bei einem iraelischen Gewaltopfer zunächst an Netanjahu denkt, der ist ein Rassist-und vermutlich auch ein Antisemit.

                      Wer so sehr kein Rassist sein möchte, wie viele Kommentarschreiber hier, der/die sollte also mal ganz dringend in sich gehen

                  • @Hampelstielz:

                    Mit dem Hinweis darauf, dass es eine gleiche Grundlage für alle Fälle von Rassismus im Zusammenhang einer Straftat geben muß und nicht eine auf eine bestimmte Gruppe gerichtete.

              • 6G
                6474 (Profil gelöscht)
                @Hampelstielz:

                "Ich relativiere keine antisemitische Straftat, indem ich darauf hinweise..."

                -Genau das tust du bei jedem zweiten Artikel hier, der über Antisemitismus handelt. Du weißt hin auf "whataboutthis, whataboutthat, whataboutism"...

                Wenn ein 50 jähriger muslimischer Hochschulprofessor aus den USA in Deutschland geschubst,rassitisch beleidigt und geschlagen und ihm der Turban vom Kopf gehauen wird; wenn dann hinterher die Polizei diesem Mann noch ins Gesicht schlagen würde: Ich weiß genau was hier im Forum los wäre und wie du diesen "nicht so gravierenden Fall" dann betrachten würdest-Als sehr gravierend nämlich.

                Das wäre dann hier im in der Kommentarspalte los:



                "Selbst ein fünfzigjähriger, hochgebildeter Mann kann sich als Muslim nicht mehr am hellichten Tag in der Öffentlichkeit bewegen!-Naziiis!!"

                Aber so ist es halt nur Jude

          • @Hampelstielz:

            Nenn doch mal ein paar Angriffe von Juden auf Muslime, Christen oder Atheisten in Deutschland.

            Es gibt ca.100.000 deutsche Juden, Israelis nicht mitgezählt.

            Merkst du was?

            • @Sven Günther:

              Nenn ich dir keine, weil ich von keinen gehört habe und es sie wohl so gut wie nicht gibt. Ich merke, dass die eine Gruppe sehr klein im Verhältnis zur anderen ist.

              • 6G
                6474 (Profil gelöscht)
                @Hampelstielz:

                "Ich merke, dass die eine Gruppe sehr klein im Verhältnis zur anderen ist."

                -und deshalb gehört eine Minderheit auch besonders geschützt. Aus jüdischer Perspektive sind nicht nur christliche, atheistische Deutsche einer Mehrheit, sondern eben auch Muslime.

  • Ich finde alle Übergriffe aus religiösen Gründen sollten publiziert werden.

    • @riverblue13:

      Mich würde eher interessieren, wie häufig sich offenbar geistig gestörte Menschen, die schon wegen Aggressivität aufgefallen sind, sich in der Öffentlichkeit frei bewegen können ohne dass sie irgendeiner Behandlung unterzogen wurden.

      Religiöser Wahn kann da eine Ursache sein, wobei ich jemanden wie einem Palästinenser hier, auch rassistische Gründe eher unterstellen würde. Wenn dies mit einer verminderten Affektkontrolle zusammentrifft, ist es nicht sinnvoll, solche Menschen unbehandelt in Freiheit rumlaufen zu lassen.

  • Na, jetzt mal nicht hyperventilieren. Ich wäre prima vista auch davon ausgegangen, dass der Angreifer hinter dem Angegriffenen her rennt und nicht umgekehrt.

  • Wundern wir uns denn nun wirklich darüber, dass solche Taten bei uns an der Tagesordnung sind, wenn die Täter durch Stimmen in unserem Lande oder -mindset-, wie Tuvia Tenenbom sagt, zu etws ermutigt werden, das durch die Höchsten Repräsentanten unseres Landes gehalten oder neu aufgebaut wird?



    Schauen wir hier:



    dip21.bundestag.de...17/133/1713339.pdf

    Und der braune Mob schlägt sich auf die Schenkel.

  • Das die deutsche Polizei jüdische Menschen angeht, steht ja hierzulande in bester Tradition. Positiv zu erwähnen ist indes, dass dies als Fehler eingeräumt wird. Soviel Reflexion kommt nicht alle Tage vor. Blöd nur, dass alle ohne Kippa weiterhin Polizeiwillkür erdulden müssen. Wenn nicht gerade das Innenministerium die Reihen lichtet, greift ja des Wachmanns Liebling, der gute alte Korpsgeist. Der weiß dann zu erzählen, dass Monsieur Polizist auf jeden Fall zuerst angegriffen wurde und in eine Notwehrsituation geriet. Immer die gleiche Leier.

    • @emanuel goldstein:

      Ich trage keine Kippa und erleide trotzdem keine Polizeiwillkür. Im gesamten Familien-, Freundes- und Nachbarschaftsumfeld kenne ich keine einzige Person, die jemals Polizeiwillkür erdulden musste. Sie sollten lernen, ein bisschen zu differenzieren.

      • @Chutriella:

        "keine einzige Person"?

        Es fällt mir sehr schwer das zu glauben. In meinem Umfeld kenne ich mehrere Leute, und auch mich selbst würde ich dazuzählen (wenn auch zugegebenermaßen in weitaus weniger dramatischem Ausmaß als in dem geschilderten Fall -- also bei mir jetzt, nicht unbedingt bei allen anderen Bekannten, die mir einfallen).

    • @emanuel goldstein:

      Gegenanzeige wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte ist ja inzwischen die erste Handlung der Polizei, sollte man Polizisten anzeigen.

  • Was ist hier nur los.

  • Nun ja, in den USA hätten die Polizisten ihn wohl sicherheitshalber erstmals erschossen.



    Dennoch, unsere Polizei sollte eine Ausbildung wie die Englischen Bobbies bekommen. Keine Waffen und auf Deeskalation getrimmt. Dann hätten sie in diesem Fall erstmal nachgefragt. Stattdessen, zuerst schlagen und dann 'oh sorry, das war ja der Falsche'.

  • Nun ja, in den USA hätten die Polizisten ihn wohl sicherheitshalber erstmals erschossen.



    Dennoch, unsere Polizei sollte eine Ausbildung wie die Englischen Bobbies bekommen. Keine Waffen und auf Deeskalation getrimmt. Dann hätten sie in diesem Fall erstmal nachgefragt. Stattdessen, zuerst schlagen und dann 'oh sorry, das war ja der Falsche'.

  • Wir werden genau prüfen, wie es zu dieser Situation kam und alles Mögliche dafür tun, um solche Missverständnisse zukünftig vermeiden zu können“, sagte sie.

    Bin mal gespannt was da nun alles Mögliche passieren wird...

    Bitte berichten sie weiter.

  • Da sind die Herren von der Schutzmacht wohl nicht schnell genug mit dem Öffnen und Schließen der Schubladen im Oberstübchen fertig geworden, bevor sie sich zur Ausübung der staatlichen Gewalt entschlossen haben. Wissen Polizisten eigentlich zu welchem spezifischen Einsatz sie gerade geschickt werden und weshalb die Polizei verständigt wurde oder bricht dann einfach der Jagdtrieb aus?



    Zumindest gab es eine persönliche Entschuldigung vom Landesinnenminister. Bekommt auch nicht jeder.

    • @Hampelstielz:

      Und letzteres ist doch bitter! Es darf doch nicht angehen, dass die Polizei mich nach dem Übergriff je nach Kopfbedeckung vom Boden aufhebt oder mir noch einen Tritt versetzt.

      • @emanuel goldstein:

        Wenn ich das richtig verstehe, ist die verständigte hinzukommende Polizei auf das weglaufende (den Täter verfolgende) Opfer gestoßen, das erst nicht stehen blieb und sich dann gegen die Polizisten, die ihn für den Täter hielten, wehrte.

        Wenn das so stimmt, kann man das durchaus auch mit "dumm gelaufen" erklären. Und das sage ich nicht, weil ich die Polizei für pauschal unverdächtig hielte, was rechte Tendenzen angeht. Aber man sollte nicht Boshaftigkeit vermuten, wo Dummheit zur Erklärung auch reicht.

        • @Mustardman:

          Wenn Polizisten zuschlagen, heißt es immer, dass das Opfer sich gewehrt habe.



          Wir haben hier einen 50-jährigen Professor am Boden und zwei trainierte Polizisten. In kann mir in diesem Szenario kaum Gründe ausmalen, den am Boden liegenden zu schlagen.

          • @Galavant:

            Es war auch keiner von Ihnen vor Ort. Also bitte, auch ein Kippaträger kann aggressiv agieren und sei es aus Angst / Notwehr. Eine solche Situation direkt zu durchschauen ist nicht möglich. Und es wurde auch niemand von der Polizei geschlagen oder getreten. Und trainiert sind die Polizisten vielleicht auch gar nicht gewesen. Bla?