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Debatte Sondierungen und AsylpolitikBayrischer Triumph

Christian Jakob
Kommentar von Christian Jakob

In der Flüchtlingspolitik hätte sich die SPD die Sondierung sparen können. Das Papier liest sich wie ein Copy & Paste aus dem CSU-Programm.

Die Bedingungen in Transitzentren sind erheblich schlechter als für alle anderen Asylbewerber Foto: dpa

M onatelang hatte sich die SPD geziert, noch mal mit der Union zu regieren. Falls das bewirken sollte, in der nächsten Koalition mehr durchsetzen zu können, hätte sie sich die Hängepartie sparen können – jedenfalls was Asyl und Migration angeht. Die Union konnte ihre Vorstellungen gleichsam per Copy & Paste in das Sondierungspapier einsetzen. Was ihnen vorschwebt, hatten die beiden Unionsparteien schon im Oktober in einem „Regelwerk zur Migration“ genannten Papier formuliert. Fast alles, was darin steht, findet sich im Sondierungsergebnis – oft wortgleich.

Da wäre der Familiennachzug: Kaum ein Thema hatte die Politik seit den Wahlen ähnlich umgetrieben. Die SPD hatte immer wieder signalisiert, das Nachzugsverbot kippen zu wollen, die Union wollte genau das verhindern. Die Härte der selbsternannten Familienpartei in dieser Frage stand in eigentümlichem Gegensatz zur Größenordnung, um die es geht. Etwa 60.000 potenziell Nachzugsberechtigte gibt es. Angesichts dessen, was zuzugsmäßig allgemein für verkraftbar gehalten wird, sind das nicht sonderlich viele.

Gleichwohl ist zuletzt der SPD-Innenpolitiker Burkhard Lischka auf die Union zugegangen. Er schlug erst jüngst vor, die Zahl der Visa für syrische Familienangehörige auf 40.000 im Jahr zu begrenzen. Lischka begründete das pragmatisch: Mehr Anträge könnten die Konsulate sowieso nicht bearbeiten. Damit hatte er zwar recht, andererseits fällt diese Begrenzung nicht vom Himmel.

Jetzt jedenfalls sollen nur 1.000 Angehörige pro Monate kommen dürfen. Und bis August 2018 gibt es auch für Neuankömmlinge keinen Familiennachzug. Rechnerisch heißt das: Allein von den jetzt schon wartenden Familien könnten die letzten Angehörigen erst 2023 einreisen. „Umgefallen“ sei die SPD, sagte dazu die Linken-Abgeordnete Ulla Jelpke. Tatsächlich wollen Union und SPD also sehr wohl eine Obergrenze – nämlich für das Menschenrecht auf Einheit der Familie.

Die Unterbringung von Flüchtlingen

Der zweite Kernpunkt ist die Unterbringung von Flüchtlingen in Lagern. Die Union hatte sich vorgenommen, künftig alle neu Ankommenden in „Entscheidungs- und Rückführungszentren“ nach dem Vorbild etwa von Manching und Bamberg in Bayern zu stecken. Die dort „Transitzentren“ genannten Lager sind eine Erfindung der CSU. Sie wurden errichtet, um Menschen aus sogenannten sicheren Herkunftsländern oder mit „schlechter Bleibeperspektive“ zu kasernieren.

Die Erfolge der letzten Jahre bei der frühen Integrationshilfe werden mit den Groko-Plänen zunichtegemacht

Die Bedingungen in den Transitzentren sind erheblich schlechter als für alle anderen Asylbewerber: Arbeiten ist komplett verboten, statt Geld gibt es Sachleistungen, die Residenzpflicht gilt verschärft, Kinder werden halbherzig in Lagerschulen unterrichtet – eine Klasse für Grundschüler jeden Alters, eine Klasse für den ganzen Rest. Die Öffentlichkeit hat keinen Zutritt – Unterstützung von außen, Transparenz und soziale Beziehungen sind unerwünscht.

Das also ist das bayrische Vorbild. Bundesweit sollen die Lager in Zukunft AnkER heißen: wohl eine Abkürzung für Ankunft, Entscheidung, Rückführung. Näheres steht nicht im Sondierungspapier. Aber es ist offenbar geplant, die bisherigen Erstaufnahmeeinrichtungen aller Bundesländer nach bayrischem Strickmuster in diese AnkEr-­Zentren umzuwandeln. Dort heraus, in die Kommunen, dürfen dann nur noch zwei Gruppen: anerkannte Flüchtlinge und solche, deren Antrag wahrscheinlich Erfolg hat, allerdings erst, nachdem sie lange Zeit in diesen Lagern verbracht haben. Das kürzlich geänderte Asylgesetz erlaubt den Bundesländern, die Aufenthaltsdauer dort auf bis zu 24 Monate heraufzusetzen.

Keine Arbeit und keine sozialen Bindungen außerhalb der Lager: Es ist ein Programm der totalen Anti-Integration. Solche Lager unterlaufen ganz gezielt alle Bemühungen um zivilgesellschaftliche Willkommenskultur. Sie stigmatisieren die Insassen und erschweren das Ankommen nachhaltig. Die Separation in den kasernenartigen Großlagern ist der beste Weg, Menschen daran zu hindern, hier sesshaft zu werden. Die Union argumentiert, genau das sollen diese Menschen auch nicht: Sie würden schließlich ohnehin abgeschoben. Doch damit liegt sie falsch.

Die Langzeit-Geduldeten

Zum einen kommen aus Gründen der allgemeinen Abschreckung auch jene Flüchtlinge mit besseren Bleibeperspektiven zunächst in die Lager. Die durchaus erfolgreichen Bemühungen der letzten Jahre um frühzeitige Integrationshilfe werden so teils zunichtegemacht.

Zum anderen zeigt die Vergangenheit, dass jene, deren Bleibeperspektiven der Staat als „gering“ ansetzt, um ihnen Rechte vorzuenthalten, am Ende keineswegs alle wirklich abgeschoben werden können oder freiwillig ausreisen. Stattdessen entsteht ein wachsendes Milieu Langzeit-Geduldeter in einem rechtlichen und sozialen Niemandsland. Die jüngste Statistik zu den massenhaften Klagen gegen Asylbescheide hat gezeigt, dass fast 44 Prozent aller Klagen zugunsten der Asylbewerber ausgehen. Mit dem Diktum „schlechte Bleibeperspektive“ ist der Staat, ganz offensichtlich, oft zu schnell bei der Hand.

Auch bei den „sicheren Herkunftsländern“ kann die Union zufrieden sein. „Algerien, Marokko und Tunesien sowie weitere Staaten mit einer regelmäßigen Anerkennungsquote unter 5 Prozent“ sollen als „sicher“ eingestuft werden, heißt es im Sondierungspapier. Die sogenannte bereinigte Schutzquote für Marokko und Algerien lag zuletzt allerdings bei über 10 Prozent. So oder so: Die Liste wird wachsen.

Das, was nun kommen soll, ist in allen Kernpunkten Unionspolitik – mit starker bayrischer Färbung. Das Paradigma ist klar benannt: „Die Integrationsfähigkeit unserer Gesellschaft [darf] nicht überfordert werden“, heißt es im Sondierungsergebnis. Es ist ein Rückfall in die jahrzehntelange deutsche Tradition der Missachtung der Migrationsrealität. Zuwanderung soll nicht ermöglicht, sondern vor allem „begrenzt“ werden, „damit sich eine Situation wie 2015 nicht wiederholt“.

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Christian Jakob
Reportage & Recherche
Seit 2006 bei der taz, zuerst bei der taz Nord in Bremen, seit 2014 im Ressort Reportage und Recherche. Im Ch. Links Verlag erschien von ihm im September 2023 "Endzeit. Die neue Angst vor dem Untergang und der Kampf um unsere Zukunft". 2022 und 2019 gab er den Atlas der Migration der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit heraus. Zuvor schrieb er "Die Bleibenden", eine Geschichte der Flüchtlingsbewegung, "Diktatoren als Türsteher" (mit Simone Schlindwein) und "Angriff auf Europa" (mit M. Gürgen, P. Hecht. S. am Orde und N. Horaczek); alle erschienen im Ch. Links Verlag. Seit 2018 ist er Autor des Atlas der Zivilgesellschaft von Brot für die Welt. 2020/'21 war er als Stipendiat am Max Planck Institut für Völkerrecht in Heidelberg. Auf Bluesky: chrjkb.bsky.social
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59 Kommentare

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  • Zuwanderung soll nicht ermöglicht, sondern vor allem „begrenzt“ werden, „damit sich eine Situation wie 2015 nicht wiederholt“.

     

    Was ist daran falsch?

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Justin Teim:

      Dass wir dadurch zerstreuten Familien die Wiedervereinigung verunmöglichen. Das ist falsch!

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Stimmt nicht. Eine Wiedervereinigung ist jederzeit in Syrien möglich. Insbesondere da nunmehr der die Fluchtursache auslösende Grund, nämlich der Krieg, sich allmählich dem Ende zuneigt.

        • @Sophokles:

          Würden Sie dort Urlaub machen?

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Sophokles:

          Ach so, ist Assad zurück getreten und hat seine Folterknechte dem internationalen Menschenrechtsgerichtshof zugeführt? Hab ich gar nicht mitgekriegt. Aber dann ist ja alles gut.

           

          "Insbesondere da nunmehr der die Fluchtursache auslösende Grund, nämlich der Krieg, sich allmählich dem Ende zuneigt."

           

          Lächerlich, so etwas zu behaupten!

  • Das Land Bayern hat schon historisch gegen die Einführung vom Grundgesetz in der Bundesrepublik Deutschland gestimmt. Die Gründe dafür sind eigensinnig und egoistisch.

     

    //http://www.deutschlandfunk.de/warum-bayern-das-grundgesetz-ablehnte.934.de.html?dram:article_id=131554

     

    Die Obergrenze für Flüchtlinge ist mit dem Grundgesetz nicht vereinbar!

    Das hat selbst der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Herr Andreas Voßkuhle öffentlich bestätigt!

     

    //http://www.fr.de/politik/flucht-zuwanderung/fluechtlingsdebatte-vosskuhle-obergrenze-unzulaessig-a-389826

     

    Was interessiert das die CSU? Das Land Bayern hatte ja schon immer Probleme mit dem Grundgesetz, seit seiner Einführung.

     

    Im Grundgesetz steht aber:

     

    „Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.“

    https://www.bundestag.de/gg

     

    Ob die CSU das noch weiß oder wissen will?

     

    Ist die CSU überhaupt daran interessiert die Interessen von anderen Bundesländern zu vertreten und ist überhaupt in der Lage die Problemfelder anderer Bundesländer zu erkennen? Ist diese Partei überhaupt regierungsfähig auf Bundesebene, also außerhalb Bayerns?

     

    In den meisten Bundesländern ist die Soziale Gerechtigkeit – wie nie zuvor - gefragt und nicht die rechtspopulistische Rhetorik!

    • 8G
      82278 (Profil gelöscht)
      @Stefan Mustermann:

      Da Sie offenkundig Grundgesetz-Experte sind: wie halten Sie's mit dem Artikel 16a???

       

      Ach so, verstehe! Der wird ja vom Europarecht "überdeckt". Wie dumm von mir.

  • Das Bundesland Bayern ist eine der schlechtesten Steuereinnahmequellen für die Bundesrepublik Deutschland im Bundesweiten Vergleich. Zum Beispiel Berlin , Hamburg oder Bremen bringen jeweils fast doppelt so viel Geld in den Bundeshaushalt unseres Landes.

    https://www.haushaltssteuerung.de/weblog-steuereinnahmen-der-16-bundeslaender-im-vergleich.html

     

    Schon deswegen ist es überhaupt nicht verständlich, dass alle Bundesländer nach bayerischer Pfeife tanzen müssen! Die SPD muss sich deswegen viel mehr Gedanken machen!

    • @Stefan Mustermann:

      Bayern ist das Hauptgeldgeberland beim Länderfinanzausgleich - steht in ihrer Tabelle.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Die SPD hat sich mal wieder nach Strich und Faden über den Tisch ziehen lassen. Wie schon beim letzten Mal, als es um den Familiennachzug ging. Damals hieß es, der Nachzug wird ja nur für subsidiär Schutzberechtigte eingeschränkt. Das sind ja bloß ein ganz paar wenige (2015 waren es 0,6% der Antragstellenden). Nach dem Asylpaket II schoß die Zahl der subsidär Geschützten dann plötzlich in die Höhe (2016: 22,1%, 2017: 16,3%)!

     

    Der SPD sind die Familien der Geflüchteten am Ende doch egal. Oder die Verhandelnden sind wirklich nicht die hellesten Leuchten...

     

    //http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/aktuelle-zahlen-zu-asyl-dezember-2017.pdf?__blob=publicationFile

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Der Familiennachzug für subsidär Schutzberechtigte war immer schon eingeschränkt, bzw. nicht vorhanden, auch unter Rot-Grün war das schon so.

      Und wo ist der tiefere Sinn, Familien nachzuholen, wenn nicht geklärt ist wer bleiben darf und wer nicht.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Günter Witte:

        " Der Familiennachzug für subsidär Schutzberechtigte war immer schon eingeschränkt"

         

        Eingeschränkt ist nicht ausgesetzt! Durch das Asylpaket II wurde eine eingeschränkte Regelung noch einmal verschärft.

         

        Bei subsidiär Schutzberechtigten ist geklärt, dass sie bleiben dürfen. Sie genießen Schutz, weil Sie zum Beispiel im Heimatland zum Kriegsdienst gezwungen würden. Es ist völlig absurd, diesen Menschen ein Zusammenleben mit ihren Familien zu verbieten. Grundgesetz gilt nur für Deutsche, oder was?

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Menschen die unter subsidiären Schutz stehen, denen wird Hilfe geboten ( sagt das Wort schon), im Gegensatz zu anerkannten Asylsuchenden, bei denen auch der Familiennachzug geregelt ist. Also bitte Äpfel mit Äpfel vergleichen.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @Günter Witte:

            Ich vergleiche Mensch mit Menschen und ich sehe keinen Grund, warum einem syrischer Desateur der Nachzug seiner Familie verweigert werden sollte. Das müssten Sie schon erklären.

             

            Darüber hinaus ist die Einordnung von Menschen in die Kategorien "Flüchtlinge nach Genfer Konvention" und "subsidär Geschützte" in vielen Fällen völlig willkürlich, wie die Urteile deutscher Gerichte zeigen.

            • @74450 (Profil gelöscht):

              da müsste man mal darüber nachdenken, warum Deutsche Richter unterschiedlich Urteilen. es gibt bei Wiedersprüchen gegen Asyl Entscheide in 1.Inztanz viele Urteile pro subsidär Geschützter und in 2. Inztanz werde diese wieder fast genauso oft aufgehoben. die einzigen Gewinner bei diesem Vorgang sind dann die Anwälte.

  • Weltfremd:

    Bei aller Menschenfreundlichkeit einfach drei Tatsachen zur Kenntnis nehmen:

    a) Es ist nicht dem Kolonialismus geschuldet, daß die Bevölkerung Afrikas alljährlich um 30 Mio. Menschen zunimmt.

    b) Ca. 60 Mio Menschen sind auf der Flucht und bedürfen der Hilfe.

    c) Deutschland hat 2015-2017 mehr Schutzsuchende aufgenommen als alle anderen G20-Staaten oder alle EU-Mitgliedsländer zusammen.

    Mein Fazit: In den Herkunftsländern effektiv helfen. Nur noch die 0,7 % aufnehmen, die tatsächlich asylberechtigt sind (politisch Verfolgte). Familienzusammenführung in Herkunftsländern. Und Ausreisepflichtige abschieben.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Andreas Bitz:

      "a) Es ist nicht dem Kolonialismus geschuldet, daß die Bevölkerung Afrikas alljährlich um 30 Mio. Menschen zunimmt."

       

      Das wusste schon Gloria von Thurn und Thaxis zu erklären.

       

      "b) Ca. 60 Mio Menschen sind auf der Flucht und bedürfen der Hilfe."

       

      Das ist schlimm. Die meisten davon bewegen sich jedoch in ihren Heimatländern. Ein dringender Grund, dem UNHCR mehr Mittel zur Verfügung zu stellen.

       

      "c) Deutschland hat 2015-2017 mehr Schutzsuchende aufgenommen als alle anderen G20-Staaten oder alle EU-Mitgliedsländer zusammen."

       

      Aber im Verhältnis zu kleinen Staaten wie Libanon und Jordanien lächerlich wenig und selbst im relativen Vergleich mit anderen EU-Staaten sind wir nicht Spitze.

       

      "Nur noch die 0,7 % aufnehmen, die tatsächlich asylberechtigt sind (politisch Verfolgte)."

       

      Sie wollen Kriegsflüchtlingen wirklich die Einreise verweigern? Wie wollen Sie in einem Land wie Syrien "effektiv helfen"? Assad zeigen, wie noch bessere Folterlager gebaut werden können?

  • So schafft die CSU erst das von ihr unentwegt zitierte Klima des "sich bedroht Fühlens". - Ich plädiere langfristig einen Austritt Bayerns aus der Bundesrepublik Deutschland...

    • @Bogenhaar:

      Ein Austritt Bayern würde Deutschland sehr viel mehr Schmerzen als umgekehrt. Vor allem die politische Petrischale Berlin würde ohne die Milliarden aus dem Süden noch dümmer dastehen.

      Eine Allianz mit Österreich und Südtirol, hätte schon Sprachliche Vorteile (keine Preußen) und Wirtschaftlich sowieso.

      Und noch ein Vorteil: bei der Olympiade könnten sie abräumen.

    • 4G
      4932 (Profil gelöscht)
      @Bogenhaar:

      Ich plädiere für einen sehr kurzfristigen Austritt Bayerns aus der BRD.

      Herr Seehofer hat in der Pressekonferenz am 5.1.2018 gesagt, er plädiere dafür, daß 'die bayerische UND die deutsche Politik die Zusammenarbeit mit Ungarn weiter vertiefen werden'. Der Ausstieg und das Bündnis mit Ungarn sind also wohl schon beschlossene Sache. Vielleicht kommt noch ein Freihandelsvertrag mit der BRD hinzu.

    • @Bogenhaar:

      Die christfolkloristischen Bayern haben mit ihrem jahrzehntelangen Geschrei die CDU und die ganze deutsche Politik fest im Griff, ohne dass dies mittlerweile noch auffällt.

       

      Das muss ihnen mal jemand nachmachen : auf der einen Seite Regierungspartei zu sein (dabei Schnapsideen wie Müttergeld oder Ausländermaut bundesweit durchzusetzen) und gleichzeitig wie eine Oppositonspartei die eigene Regierung öffentlich zu attackieren und letztendlich mürbe zu machen für Unfug in Lederhosen.

       

      Diese Truppe ist doch immer in einem Atemzug am Regieren und gleichzeitig dagegen, mal selbstständige Partei, mal Teil der C...U-Fraktion, mal staatsmännisch, mal pöbelnd.

       

      Und der Rest der Republik bestaunt die Chuzpe dieser chamäleonhaften Reginal"partei". Ist es denn überhaupt eine deutsche Partei, wenn die Mehrzahl der Staatsbürger sie gar nicht wählen kann ? Die Christbayern teilen aber aber bei der Regierungsbildung den Restdeutschen fremdbestimmend mit, wer mit 20% Zwerg ist und wer mit 6% selbstverständlich den den Gulliver spielen darf.

       

      Und alle Medien üben sich ohne Ende in Intensivberichterstattung über die Söders, Scheuers, Seehofers oder Dobrindts die außerhalb der blauweißen Staatsgrenzen kein Deutscher wählen kann.

  • Man erkennt schon anhand der Sondierung, daß es die AfD sein wird, die die politische Debatte bestimmt.

    Es ist eine Schande, wie sich auf einmal alle von diesen Rattenfängern ködern lassen. Der größte Witz dabei ist noch, daß die, die am lautesten gegen die AfD Stellung beziehen, doch irgendwie mitziehen bei diesem völkischen Irrsinn. Man muss sich nur die aktuelle Sonntagsfrage anschauen... da wird einem Angst und bange...

    • @Nobodys Hero:

      Nichts für ungut, aber ich glaube Sie verwechseln Ursache und Wirkung. Das klingt ganz so, als ob die AFD Meinungen bei den Menschen quasi aus dem Nichts hervorruft. Dem ist m.E. nicht so. Die Ansichten sind vorhanden, die AFD greift sie nur auf. Ich maße mir nicht an zu entscheiden, welche Meinung die Mehrheit der Bevölkerung hat, aber es gibt nun mal - und ich sage das wertfrei - eine erhebliche Anzahl von Menschen die z.B. der Meinung sind, dass der Staat zusehen muss, dass er nicht verarscht wird und deshalb bei angeblich minderjährigen Flüchtlingen eine Altersuntersuchung angemessen und zumutbar ist; dass es widersprüchlich, Familien nachziehen zu lassen, wenn das Bleiberecht derjenigen, die hier sind, nicht einmal geklärt oder dass jemand einfach seine Abschiebung so lange herauszögern und letztlich verhindern kann, indem er seinen Pass vor Einreise wegschmeißt.

      Die AFD und teilweise auch die CSU greifen diese Stimmung auf und erfahren dadurch eben auch bis zu einem gewissen Grad Zustimmung. Und streng genommen ist es ja auch Aufgabe von politischen Parteien durch Willensbildung von unten nach oben den Willen der Bürger umzusetzen. Diese Ansichten gäbe es auch, wenn es AFD oder CSU nicht gäbe.

      • 4G
        42494 (Profil gelöscht)
        @Sophokles:

        Ich stimme Ihnen zu. Beängstigend ist allerdings, wenn Nazis dieses Gedankengut aufgreifen und dadurch an die Regierung oder in den Bundestag kommen.

        Würden die anderen Parteien sich daran wagen, an eine offene Diskussion, wäre vieles vielleicht nicht braun gefärbt.

  • Menschen, die vor Verfolgung, Krieg, Hunger und ähnlichem Unbill fliehen und bei uns um Schutz nachsuchen, werden froh sein, wenn ihre Anliegen in Transitzentren geprüft und entschieden werden: Dort gibt es Schutz, Kleidung, Nahrung, medizinische Betreuung insbesondere für Kinder und Jugendliche, ja sogar schulische Betreuung für Kinder. Und die rechtsstaatlichen Prinzipien gelten dort genauso wie überall in unserem Land.

    So einen Staat bzw. eine Gesellschaft muss man auf dieser Welt suchen, der/die so etwas bietet.

    Menschenrechte werden in vollem Umfang angewendet und sind deshalb Gewinner und nicht Verlierer.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Hans-Georg Breuer:

      "Menschenrechte werden in vollem Umfang angewendet und sind deshalb Gewinner und nicht Verlierer."

       

      Waren Sie schon einmal in einer solchen Unterkunft? Oder wissen Sie so was nur vom Hörensagen?

    • @Hans-Georg Breuer:

      Wenn es da Schutz gibt, wieso hört man dann immer wieder von Übergriffen innerhalb solcher Unterkünften geschweige denn von Angriffen auf diese?

       

      Wo ist denn der Rechtsstaat dann?

      Wollen Sie die Steuern alleine zahlen, um die zusätzlichen Polizisten anzustellen, die wir brauchen, um in den Unterkünften rechtsstaatliche Verhältnisse herzustellen?

    • 4G
      4932 (Profil gelöscht)
      @Hans-Georg Breuer:

      Das ist aber sehr leichtsinnig, wenn Sie hier verraten, in welches Paradies Geflüchtete hier kommen. Am Ende kommen dann noch haufenweise Amerikaner, Russen, Inder, Chinesen hierher.

      Außerdem dürfte Ihre Aussage der CSU überhaupt nicht schmecken, da nach Ihrem Artikel das große Meckern in der AfD los gehen wird, weil nicht nur Asylbewerber hierher kommen dürfen, sondern auch noch fürstlich behandelt werden.

      Nach der bevorstehenden Neuwahl wird die AfD auf 20% steigen, was der Söder gar nicht mag. Und Sie sind Schuld mit Ihren Fake News.

    • @Hans-Georg Breuer:

      Oh ja, die werden jubeln, wenn sie monatelang in Massenunterkünften kaserniert werden, ohne Beschäftigungsmöglichkeiten, ohne Möglichkeit des Spracherwerbs, ohne Kontakt nach draußen, mit drittklassiger schulischer und medizinischer Versorgung. Und dann werden sich die gleichen Leute, die diese Zustände zu verantworten haben, über Gewalt in Flüchtlingsunterkünften und mangelnde Integrationsbereitschaft beschweren.

       

      Ziehen Sie doch selber in eine Massenunterkunft, wenn Sie meinen, das wäre dort so toll!

       

      Aber Sie meinen wahrscheinlich, Geflüchtete sollen gefälligst zufrieden sein, wenn sie weder verhungern noch erfrieren noch erschossen werden. Obdachlose und Hartzer sicher auch. Oder reservieren Sie Ihren ekelhaften Zynismus für Nichtdeutsche?

  • Die Linken haben auch eine halbe Million Wähler an die AfD verloren.

     

    Vielleicht sind sind links wählende Menschen in dieser Frage gar nicht so links?

     

    Soll/Will man jetzt alle diese Wähler den Rechten überlassen?

    • @TazTiz:

      Nein, soll man nicht. Aber man soll versuchen, die Menschen von linker Politik zu überzeugen, und nicht die Politik der Rechten machen. Dafür braucht man keine Linken.

      • @Earendil:

        Dann überzeugen Sie mal. In den nächsten Jahren wird die Ablehnung von Armutszuwanderung eher zu- als abnehmen. Und die traditionell linken Milieus am unteren Rand der Gesellschaft werden die Folgen zu tragen haben. Wenn dann die saturierten Linken im Prenzlauer Berg und so werden mit ihren moralischen Vorgaben diese Wähler in die Arme der AfD treiben ... es sei denn, die Strategie wird gewechselt.

         

        Die Schweden haben schon 2015 (unter Tränen) ihre Einwanderungs- und Flüchtlingsstrategie grundlegend geändert ... mit Erfolg und ohne Aufgabe eigener Ideale.

        • @TazTiz:

          "saturierten Linken im Prenzlauer Berg" - Sie langweilen mit Ihren Klischees. Ich zum Beispiel bin weder saturiert noch Prenzlauer Berg, sondern prekär und ostdeutsche Provinz. Aber trotzdem nicht so blöd zu gleuben, irgendwelche Armutsflüchtlinge würden mir was wegnehmen.

           

          Nochmal das schöne Bild: Ein Kapitalist, ein einheimischer Arbeiter und ein Asylbewerber sitzen um einen Tisch, auf dem zehn Kekse liegen. Der Kapitalist nimmt sich neun Kekse. Kommt ein Rechtspopulist an und ruft: Pass auf, deutscher Arbeiter, der Asylant will dir deinen Keks wegnehmen!

           

          Aufgabe der Linken ist es nun, sich nicht an dem Streit um den letzten Keks zu beteiligen, sondern auf die neun anderen hinzuweisen. Anders gesagt: Die rechtspopulistische Demagogie, dass Menschen am unteren Rand der Gesellschaft von (angeblichen oder tatsächlichen) Armutsflüchtlingen bedrängt werden, als Ideologie zurückweisen, und für eine Politik streiten, die nicht die Konkurrenz zwischen den Armen forciert.

           

          Sie tun so, als sei Ihre fremdenfeindliche Einstellung irgendwie naturgegeben. Ist sie aber nicht. Die Stimmung ist nicht gekippt, sie wurde gekippt, daran haben Heerscharen von rechten Demagogen hart und leider erfolgreich gearbeitet.

           

          Ob der "untere Rand der Gesellschaft" überhaupt traditionell linkes Milieu war/ist, wage ich zumindest in dieser Pauschalität zu bezweifeln. Aber das mögen andere beantworten.

          • @Earendil:

            Und dann bin ich ja mal gespannt, ob der SPD, wenn sie die flüchtlingsfeindliche Politik macht, die im Sondierungspapier steht, massenhaft Wähler_innen zulaufen. Verdient wären eher 15%-x.

  • 9G
    97663 (Profil gelöscht)

    Wie die SPD hier umgefallen ist, ist zutiefst bestürzend. Aber sie tut es nicht aus Dummheit oder aus fehlender Sorgfalt, wie der irrlichternde Herr Stegner uns glauben läßt, es ist die nackte Angst, dass in der Flüchtlingsfrage die eigene Basis genau richtig findet, was AFD-CSU etc. verlangen. Anders ist unerklärlich, dass die SPD-Führung so etwas wie die Abschiebelager und die Obergrenze beschlossen hat. Deutschland marschiert im Ergebnis mit großen Schritten nach rechts. Soll nochmal jemand sich über die USA mokieren. Hier ist die Abschottung und inhumane Behandlung von Asylsuchenden und Flüchtlingen ausweislich der Sondierungsergebnisse von Jamaika und Groko bis weit in die Reihen von SPD und Grünen hinein gesellschaftliche Mehrheitsmeinung. In der Linken trommeln Wagenknecht und Lafontaine für die Abschottung des Landes. Manchmal aber, kommt in der Politik eben doch der Zeitpunkt für Überzeugungen und Moral: Alleine um nicht Teil des völkischen Rechtskartells zu werden, das von der AFD getrieben wird, darf die SPD mit diesem Ergebnis nicht in eine Groko eintreten.

    • @97663 (Profil gelöscht):

      Dann wird die SPD eben noch weniger gewählt.

       

      Wir sehen es doch in Österreich an den Grünen und Liste Pilz.

      Während sich die "echten Grünen" an Anti-Rassismus, Feminismus etc. aufgeilten brachte Pilz bei der Flüchtlingspolitik eine eher "volksnahe" Lösung.

       

      Ergebnis: Liste Pilz sitz im Parlament - die Grünen malen Schildchen und protestieren.

    • @97663 (Profil gelöscht):

      Die Asyl- und Flüchtlingspolitik ist nur für Bedürftige, die unter Verfolgung leiden. Kein Instrument für eine neoliberale Zuwanderung. Dafür braucht es andere Instrumente statt eine Vermischung zweier Sachverhalte.

       

      Die SPD muss Realpolitik machen um den Sozialstaat zu retten. Alles andere ruiniert auf Dauer unsere liberale Politik für Verfolgte und gibt den Rechtsdemagogen Aufwind, weil alle merken, dass was nicht stimmt.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Ansgar Reb:

        "Kein Instrument für eine neoliberale Zuwanderung. Dafür braucht es andere Instrumente statt eine Vermischung zweier Sachverhalte."

         

        Das ist ja richtig. Aber an welcher Stelle ist dies eine Antwort auf den Beitrag von Herrn Wechselberg?

  • Die CSU kopiert die AfD, die CDU beugt sich der CSU, die SPD beugt sich der Union. Die Schlumpfnazis müssen gar nicht in der Regierung sitzen, sie bestimmen auch so die Politik dieses Landes.

     

    Dazu fällt mir dann nur noch Liebermann ein.

    • @Earendil:

      "Vorauseielnden Gehorsam" nennt man das häufig anzutreffende Verhalten eines Beamten, der schon mal in Alltagsentscheidungen eine Verordnung so verbiegt, dass sie bestens ins Weltbild der Chefetage passt.

       

      Nun passen sich offenbar nicht nur CSU, dann CDU, auch FDP, dann sogar SPD und sogar die frühere Linkenhoffnung Wagenknecht dem Weltbild der Pegida-Rassisten an.

       

      Vorauseilende Lagerung betreibt Bayern schon lange, und Herr Schulz stellt jetzt eine nachträgliche Legitimierung dieser Zustände in Aussicht.

       

      Mit ihrer "Vorauseilenden Gesetzgebung" zeigen diese Parteien, wen sie für den Chef halten .

      • @unSinn:

        "Nun passen sich offenbar nicht nur CSU, dann CDU, auch FDP, dann sogar SPD und sogar die frühere Linkenhoffnung Wagenknecht dem Weltbild der Pegida-Rassisten an. "

         

        Sie haben Grüne und den Kipping-Flügel vergessen. Die Grünen waren schon bei den Jamaika-Verhandlungen drauf und dran Obergrenzen zu akzeptieren und der Kipping-Flügel fängt an, wie auch Grüne, SPD und FDP, von einem Einwanderungsgesetz zu träumen, dass dann die guten Migranten in Töpfchen packtvund die schlechten in den Herkunftsländern verrecken lässt.

        • @Age Krüger:

          Naja, bei den Grünen und den Linken würde ich das noch unter Realpolitik durchgehen lassen. Wenn die Grünen z.B. bei den Sondierungen die "atmende Obergrenze" akzeptiert und dafür beim Familiennachzug und der Integration ordentlich was rausgeholt hätten, würde ich das noch als "mehr ging halt nicht" akzeptieren. Und ein Einwanderungsgesetz, das Menschen irgendwie in nützliche und unnütze Ausländer sortieren wird, wäre immerhin ein Fortschritt zum Status quo. Aber so wie die SPD für ein paar winzige sozialpolitische Zugeständnisse die gesamte rechte Agenda der Union akzeptieren, das ist schon noch was ganz anderes.

          • @Earendil:

            Wahrscheinlich ist es leider diese Realpolitik, die selbst kleine Fortschritte durch brutale restriktive Migrationspolitik erkaufen muss, die eine AfD bald das gleiche sagen lässt, was Wilders schon in den NL nach den letzten Wahlen sagte: "Ich brauche nicht in die Regierung, die machen sowieso schon alles jetzt so, wie ich das will!"

            • @Age Krüger:

              Wo Wilders recht hat, hat er recht, und das läuft in Deutschland derzeit genauso. Und dennoch gibt es Unterschiede zwische notwendigen realpolitischen Kompromissen und dem, was die SPD grade macht. Familiennachzug, dezentrale Unterbringung statt Massenunterkünften, Einwanderungsgesetz - das wären weit mehr als nur kleine Fortschritte. Aber im Sondierungspapier stehen flüchtlingspolitisch _ausschließlich_ Rückschritte und sozialpolitisch nur minimalste Verbesserungen (neben Verschlechterungen wie weiterer Arbeitszeitenflexibilisierung). Sowas lässt sich nicht mehr als notwendiger Kompromiss rechtfertigen, das ist einfach nur Vollstreckungshilfe für rechte Politik. (Also das, was man von der SPD schon hinlänglich kennt.)

      • @unSinn:

        Vielleicht passt man sich einfach dem Wählerwillen an. Das wäre ja mal was Neues. Wie viele % wollen denn weniger Zuwanderung und wie viele % mehr? In einer Demokratie dürfen die Parteien ruhig mal das machen was der Wähler will. Und nicht mit Blockwart-/Oberlehrermentalität diese "überzeugen" wollen. Alle Wähler sind über 18 und mündig.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Adreas:

          "Wie viele % wollen denn weniger Zuwanderung und wie viele % mehr?"

           

          Spielen Sie auf Wilders Rede in Den Haag 2016 an? :D

  • Es handelt sich nicht um eine "jahrzehntelange deutsche Tradition der Missachtung der Migrationsrealität" sondern um einen Migrattionsmissstand, der sich im Wesentlichen durch die Untätigkeit der Politik und der Überlastung der Behörden eingeschlichen hat.

     

    Jemand, der hier keinen Anspruch auf Schutz hat, muss auf die eine oder andere Weise das Land wieder verlassen. Dieses ganz selbstverständliche Paradigma muss zukünftig wieder umgesetzt werden.

    • @DiMa:

      Der Anführer der Dresdner Pegida-Bewegung, Lutz Bachmann hat Deutschland verlassen bzw. ist nach Spanien ausgewandert. Kommt es vielleicht zu einem Trend? Auf Facebook folgen ihm bestimmt viele Rechten.

    • @DiMa:

      Und wer - wie die meisten der 2015/6 nach Deutschland gekommenen Asylbewerber - einen Anspruch auf Schutz hat, soll auch seine engsten Familienangehörigen nachholen können. Ganz selbstverständliches humanitäres Paradigma.

      • @Earendil:

        Ja, da haben Sie Recht. Die Personen, die in den Zeiten des totalen Kontrollverlustes zu uns gekommen sind und einen wie auch immer gearteten Schutzstatus haben, haben einen Anspruch auf Familiennachzug.

         

        Der Artikel behandelt jedoch mehrere Punkte und mein Kommentar betrifft die sogenannten Langzeit-Geduldeten, also Pesonen, die ausdrücklich keinen Schutzstatus genießen (und damit im Übrigen auch keinen Anspruch auf Familiennachzug haben) und ungeachtet dessen trotzdem nicht gehen (oder gegangen werden).

        • @DiMa:

          Es geht bei der derzeitigen Diskussion über Familiennachzug aber nunmal um Menschen mit (subsidiärem) Schutzstatus, nicht um sonstige Geduldete.

          • @Earendil:

            Wie gesagt, die Frage des Familiennachzuges hat sich die Bundesregierung selbst eingebrockt und kann diesen meines Erachtens in weiten Teilen nicht verhindern ohne gegen höherrangiges Recht zu verstoßen. Ungeachtet dessen können und sollen die Behörden die Einhaltung der Voraussetzungen und Nachweise verlangen. In diesem Zusammenhang gilt es insbesondere auch, die aktuellen Beschlüsse des Europaparlaments zu verhindern (Stichwort Ankerperson).

             

            Der Artrikel selbst behandelt mindestens drei wichtige Themen: Familiennachzug, sichere Herkunftsländer und den Umgang mit Dauer-Geduldeten.

  • 9G
    97796 (Profil gelöscht)

    "Selbsternannte Familienpartei". Na na na, Herr Jacob, nicht so schnippig. Solange wir uns selbsternannte Antifaschisten, selbsternannte Arbeitervertreter und selbsternannte Umweltschutzparteien leisten, können wir auch locker mit dieser Lüge leben.

  • " Jedenfalls was Asyl und Migration angeht." haben die "Christlichen" Parteien ihr "C" nicht länger verdient!

    Shame on you!

    Allgemeine Erklärung der Menschenrechte Artikel 14

    1. Jeder hat das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen.

    2. Dieses Recht kann nicht in Anspruch genommen werden im Falle einer Strafverfolgung, die tatsächlich auf Grund von Verbrechen

    nichtpolitischer Art oder auf Grund von Handlungen erfolgt, die gegen die Ziele und Grundsätze der Vereinten Nationen verstoßen.

    Was bedeutet solchen Politikern das "C"?

    • @Peter Meisel:

      Das "C" ist doch nur Reklame, so wie die SPD zwischenzeitlich das "S" für "sozialdemokratisch" vorne weg trägt.

       

      Tatsächlich soll die rechten Flanke (so nannten es etliche CSU'ler nach der letzten Bundestagswahl und meinten damit die "Austrocknung" der AfD) geschlossen werden.

  • "Etwa 60.000 potenziell Nachzugsberechtigte gibt es. Angesichts dessen, was zuzugsmäßig allgemein für verkraftbar gehalten wird, sind das nicht sonderlich viele."

     

    Wenn man es so betrachtet, dann ist doch alles kein Problem. Über die Legislatur könnten ja alle einreisen. Sowohl die SPD-Führung mit ihrer Zustimmung als auch der Autor mit seinem Kleinreden der Zahlen, lügen sich in die Tasche.

     

    Aber: die Zahl stimmt nicht! "Berechtigt" sind tatsächlich mehrere Millionen Menschen, auch wenn nur Angehörige 1. Grades mitgezählt werden. Bisher haben nur wenige tausend einen Antrag gestellt, da die Antragshürden sehr hoch sind. Ganz praktisch vergeben die deutschen Konsulate nur wenige Termine ...usw.

     

    Am Ende sind doch alle froh - auch die größten "Befürworter" - dass nur wenige Menschen nach Deutschland nachziehen.

  • Nun fühlen sich viele SPD-Genossen bestätigt, die eine Koalition mit CDU/CSU aus einem einzigen Grund ablehnen: Nämlich aus der panischer Angst heraus, die SPD könnte mal wieder von der CDU/CSU über den Tisch gezogen werden.

     

    Ich verstehe nur nicht, weshalb dieser Vorwurf vor allem an die CDU/CSU gerichtet wird. Merken diese Leute denn nicht, wie peinlich es für ihre Partei sein muss, denn eigentlich steht doch damit das SPD-Verhandlungsteam als ein Haufen von Politik-Amateuren da, das der Gegenseite nicht gewachsen ist! Oder hat man die „große Politik“ nicht verstanden und erwartet von der politischen Konkurrenz allen Ernstes, dass sie der SPD ein Wunschmenü auf dem Silbertablett serviert?

  • Menschenrechte sind die stärksten Verlierer des Ergebnisses der letzten Bundestagswahl. Das hat bereits "Jamaika" gezeigt. Das zeigt jetzt "die Neue GroKo"!