Illegales Hostel in Berlin-Neukölln: Der Fuchs ist tot
Räumung einmal anders: Das illegal betriebene Fantastic Foxhole Hostel in der Weserstraße wird vom Bezirk geschlossen und versiegelt.
Bereits Mitte April, kurz nach Eröffnung der Herberge, hatte der Bezirk den Betrieb untersagt; eine Genehmigung für das Hostel im Hinterhof eines Wohnhauses lag nicht vor. Anfang September dann kam auch das Oberverwaltungsgericht zu dem Ergebnis, dass das Foxhole mit seinen 33 Schlafplätzen illegal betrieben wird. Neuköllns Baustadtrat Jochen Biedermann (Grüne) sagte der taz am Montag, die Schließung sei dem Betreiber ohne Nennung eines konkreten Datums angekündigt worden. Dieser habe aber nicht reagiert.
Also passierte das Unvermeidliche: Als am Morgen die Mitarbeiter des Bezirksamtes und der Polizei anrückten, mussten Gäste vor die Tür gesetzt werden. „Ich hätte gern vermieden, dass man das auf dem Rücken der Touristen austrägt“, so Biedermann. In der Sache jedoch zeigte er sich überzeugt: „Es ist wichtig, dass wir den fortgesetzten Rechtsbruch beendet haben und damit zeigen, dass man mit so einem Verhalten nicht einfach durchkommt.“
Hausbesitzer Alexander Skora reagierte auf die Schließung empört. Auf Twitter forderte er die „sofortige Absetzung von Jochen Biedermann“ und warf diesem „Nazi- und Stasi-Methoden“ vor. Die Bewohner des Hauses, die sich zusammen mit anderen in der „Nachbarschaftsinitiative Weserkiez“ zusammengeschlossen haben, zeigten sich auf Facebook erfreut. Ihre Anzeigen wegen Lärm gegen das Hostel und einen dazugehörigen Club wurden in den vergangenen Monaten mit Kündigungsdrohungen beantwortet. Ihrem Vermieter und den zwei Düsseldorfer Hostelbetreibern werfen sie „Schikanen“ vor.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Nach der Gewalt in Amsterdam
Eine Stadt in Aufruhr
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu und Hamas-Anführer
Die Wahrheit
Der erste Schnee
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja