Paris im Ausnahmezustand: Mehr als 2.000 Razzien
Nach den Anschlägen in Paris haben französische Polizisten mehr als 2.000 Razzien durchgeführt. Über 200 Personen wurden abgeführt.
Frankreich hat nach den Terroranschlägen vom 13. November, bei denen 130 Menschen starben, bis zum 26. Februar den Ausnahmezustand verhängt. Valls schloss eine Verlängerung dieser Maßnahme nicht aus, die den Sicherheitskräften unter anderem Wohnungsdurchsuchungen und Hausarreste ohne richterlichen Beschluss erlaubt. Man könne diese Möglichkeit nicht ausblenden.
Aber das hänge von der Bedrohung des Landes ab. Man müsse verantwortungsvoll reagieren, fügte er hinzu. Sieben der Attentäter vom 13. November sind tot, zwei weitere werden noch gesucht.
Sorgen macht sich Valls um die Tourismusbranche in Paris. Angesichts eines drastischen Besucherrückgangs nach den Anschlägen wirbt der Premierminister jetzt um Touristen. „Kommen Sie nach Paris! Hier ist es sicher“, appellierte der Regierungschef in Europe 1 an Besucher aus aller Welt. „Geben Sie Geld aus! Leben Sie! Gehen Sie wieder in Konzerte, ins Kino, ins Theater!“
Nach Valls‘ Angaben gibt es noch keine Zahlen, wie sich die Anschläge auf das Wirtschaftswachstum auswirken. Der Hotel- und Gaststättenverband UMIH berichtete aber schon von einem Besucherrückgang von etwa 40 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2014. Wegen der UN-Klimakonferenz mit mehr als 10.000 Teilnehmern aus aller Welt sind die Hotels aktuell aber gut belegt.
Mit etwa 30 Millionen Besuchern pro Jahr gehört der Großraum Paris zu den wichtigsten Reisezielen der Welt.
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