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Korruption in der türkischen RegierungSchmiergelder in Millionenhöhe

Telefonisch beklagt sich der Ex-Wirtschaftsminister der Türkei über ausbleibende Schmiergelder. Premier Erdogan spricht von einem „Attentatsversuch“ der Justiz.

Erdogan, hier auf einer Wahlkampfveranstaltung der AKP, fühlt sich zu Unrecht verfolgt. Bild: reuters

ANKARA afp | Die durch Korruptionsvorwürfe unter Druck geratene Regierung des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan wird durch einen neuen Mitschnitt eines Telefongesprächs weiter belastet. In dem am Sonntag im Internet veröffentlichten Gesprächsausschnitt geht es um Schmiergelder in Millionenhöhe an den im Zuge der Affäre bereits zurückgetretenen Wirtschaftsminister Zafer Caglayan.

In der Aufnahme ist eine Stimme zu hören, die dem iranisch-aserbaidschanischen Geschäftsmann Reza Zarrab zugeordnet wird. Dieser spricht mit einem Vertrauten namens Abdullah Happani über Caglayans Beschwerde, Schmiergelder in Höhe von umgerechnet zehn Millionen Euro nicht wie vereinbart erhalten zu haben. Zarrab zeigt sich „überrascht“ von den Vorwürfen, da das Geld von seiner Firma angewiesen worden sei. Es müsse sich um einen „Irrtum“ handeln.

Zarrab steht im Verdacht, mit hohen Schmiergeldern die Unterstützung der Regierung für gewinnträchtige Goldgeschäfte mit dem Iran erkauft zu haben. Istanbuler Staatsanwälte ließen im Zusammenhang mit den Ermittlungen Mitte Dezember mehrere Dutzend Verdächtige festnehmen, darunter auch den Chef der staatlichen Bank Halk Bankasi sowie zwei Ministersöhne, unter ihnen Caglayans Sohn Kaan. Als Reaktion auf die Enthüllungen traten Caglayan und drei weitere Minister der Regierung Erdogan zurück.

Der Ministerpräsident weist alle Korruptionsvorwürfe zurück und bezeichnete die Ermittlungen als „Attentatsversuch“ der Justiz gegen seine Regierung. In der vergangenen Woche hatte Erdogan die Echtheit von zwei Telefonmitschnitten bestätigt, die nach Einschätzung seiner Kritiker eine illegitime Einflussnahme auf einen Gerichtsprozess und eine Ausschreibung belegen.

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1 Kommentar

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  • W
    wilko

    Kaum zu ertragen. Immer nur Haarsträubendes geschieht in der Türkei. Seit Jahren. Möge Erdowahn doch endlich verschwinden.