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Debatte Hawkings IsraelboykottEin Fall von Heuchelei

Kommentar von Carlo Strenger

Dass viele britische Wissenschaftler zu einem akademischen Boykott Israels aufrufen, ist intellektuell unhaltbar. Ein offener Brief an Stephen Hawking.

Kritik sollte nicht auf schrillem Moralismus und simplem Schwarz-Weiß-Denken basieren. Bild: reuters

L ieber Professor Hawking, es gibt viele Gründe, warum sie als einer der führenden Wissenschaftler der Welt gelten. Wie Sie wissen, ist einer der Gründe für Ihre großen Leistungen, dass Sie einen unabhängigen Geist behalten haben und sich weigern, dem Druck des Mainstreams nachzugeben. Neue Wege kann man nur gehen, wenn man sich solchem Druck gegenüber immun zeigt.

Aufgrund meines Respekts vor Ihren Leistungen bin ich überrascht und betrübt über Ihre Entscheidung, Ihre Teilnahme an der diesjährigen Presidential Conference in Jerusalem abzusagen; dass sie sich denen angeschlossen haben, die zu einem akademischen Boykott Israels aufrufen.

Ich hätte erwartet, dass ein Mann Ihres Ansehens sich nicht von dem Druck beeinflussen lassen würde, der Berichten zufolge auf Sie ausgeübt wurde, Ihren Besuch in Israel abzusagen.

Carlo Strenger

ist Professor in Tel Aviv und Kolumnist der Zeitung Ha'aretz. Die Presidential Conference findet seit 2008 auf Initiative des israelischen Präsidenten statt. 2013 sollen unter anderem Michael Walzer, Bill Clinton und Hubert Burda sprechen.

Ich trete seit Langem gegen die israelische Besatzung der Palästinensergebiete ein und habe diese Opposition mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln zum Ausdruck gebracht. Ich bin der Ansicht, dass die israelische Siedlungspolitik moralisch nicht legitimiert werden kann, politisch dumm ist und strategisch unklug.

Doppelte Standards

Dennoch halte ich es für moralisch verwerflich und intellektuell unhaltbar, dass viele britische Wissenschaftler zu einem akademischen Boykott Israels aufrufen. Ein solcher Aufruf basiert auf doppelten moralischen Standards, die ich nicht von einer Gruppe erwartet hätte, deren Auftrag es ist, intellektuelle Integrität zu unterstützen.

Ja, Israel begeht Menschenrechtsverletzungen in der Westbank. Aber diese sind unbedeutend im Vergleich zu denen, die von einer Reihe anderer Staaten begangen werden, angefangen mit dem Iran über Russland bis China, um nur einige zu nennen.

Iran hängt Homosexuelle; China hält Tibet besetzt, und Russland hat in Tschetschenien schreckliche Zerstörungen angerichtet. Ich habe weder von Ihnen noch Ihren Kollegen, die einen akademischen Boykott gegen Israel unterstützen, gehört, dass sie irgendeines dieser Länder boykottieren.

Lassen Sie mich einen Schritt weiter gehen: Israel wird angeklagt, Palästinenser über Jahre ohne Gerichtsverfahren festzuhalten. Ebenso die USA, die bis heute Guantánamo nicht geschlossen haben. Israel wird der gezielten Tötungen von Palästinensern beschuldigt, die verdächtigt werden, an Anschlägen beteiligt zu sein. Auch die USA praktizieren in vielen Ländern gezielte Tötungen von Verdächtigen.

Die Frage, ob diese Internierungen und gezielten Tötungen gerechtfertigt werden können, ist von erheblichem Gewicht, und es gibt keine einfachen Antworten. Ich persönlich denke, dass Demokratien auch in einem Krieg gegen den Terror jeden erdenklichen Versuch unternehmen müssen, die Gesetze einzuhalten und Menschenrechtsverletzungen zu vermeiden.

Die Traumata des Terrors

Lassen Sie uns dennoch nicht vergessen, dass sich sowohl Israel als auch die Vereinigten Staaten in schwierigen Situationen befinden. Israel stand an der Schwelle zu einem Friedensabkommen mit den Palästinensern, als die Zweite Intifada ausbrach.

Täglich wurden Israelis von Selbstmordattentätern in Stücke gerissen; seitdem ist es für israelische Politiker schwierig, ihre Wähler zu überzeugen, Risiken für den Frieden einzugehen. Die USA leiden noch immer unter dem Trauma des 11. September. Seitdem haben sie zwei Staaten, Afghanistan und den Irak, besetzt. Ich denke, dass es ebenso falsch war, den Irak anzugreifen, wie ich die israelische Siedlungspolitik in der Westbank für falsch halte.

Professor Hawking: Wie können Sie und Ihre Kollegen, die für einen Boykott eintreten, ihren doppelten Standard rechtfertigen (der eine Folge davon ist, Israel als besonderen Fall darzustellen)? Sie bestreiten einfach, dass Israel die längste Zeit seiner Existenz unter existenziellen Bedrohungen gestanden hat.

Bis heute ruft die Hamas, eine der beiden großen Parteien in Palästina, zur Zerstörung Israels auf. Bis heute vergeht kaum eine Woche, in der nicht der Iran und dessen libanesischer Verbündeter, die Hisbollah, damit drohen, Israel auszulöschen.

Sich Israel für einen akademischen Boykott herauszugreifen, ist, wie ich glaube, ein Fall schwerer Heuchelei. Es ist eine Gelegenheit, seine Empörung über die Ungerechtigkeiten der Welt dort loszuwerden, wo die dafür zu zahlenden Kosten gering sind. Ich warte immer noch auf einen britischen Wissenschaftler, der nicht mit amerikanischen Institutionen kooperieren will, solange Guantánamo in Betrieb ist oder solange die USA gezielte Tötungen durchführen.

Das einfachste Ziel

Hinzu kommt: Sich Israels akademische Kreise für einen Boykott herauszugreifen, ist auch unklug, um es vorsichtig auszudrücken. Israels Wissenschaftler sind weitgehend linksliberal, viele haben sich seit Jahrzehnten gegen die Siedlungspolitik ausgesprochen. Einmal mehr haben sich die britischen Wissenschaftler daher das einfachste Ziel ausgesucht.

Israel kann ebenso wie jedes andere Land kritisiert werden. Aber solche Kritik sollte nicht auf schrillem Moralismus und simplem Schwarz-Weiß-Denken basieren. Die Welt ist leider ein chaotischer, schwieriger Ort. Ian McEwan soll Folgendes geantwortet haben, als er dafür kritisiert wurde, 2010 nach Israel zur Verleihung des Jerusalemer Literaturpreises gefahren zu sein: „Wenn ich nur in Länder fahren würde, mit deren Politik ich übereinstimme, dann würde ich wahrscheinlich nicht mehr das Bett verlassen. Es ist nicht gut, wenn man aufhört, miteinander zu reden.“

Da ist sicherlich etwas dran. Den Standards der Menschenrechte und den Idealen der Demokratie in einer unvollkommenen Welt gerecht zu werden, ist schwierig. Autoren wie Philip Bobbitt und Michael Ignatieff haben lange darüber nachgedacht, wie man Menschenrechte in einer Welt des Terrorismus bewahren kann.

Professor Hawking, von einem Mann Ihres intellektuellen Formats erwarte ich eigentlich, sich mit diesen schwierigen Fragen auseinanderzusetzen. Der einfache Weg, Israel für einen Boykott herauszugreifen, steht Ihnen weder intellektuell noch moralisch gut an.

Mit freundlichen Grüßen

Carlo Strenger.

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98 Kommentare

 / 
  • @Weberknecht:

    Wegen der Entdeckung der Unendlichkeit.

  • Kann es sein, dass dieser Artikel schon 2 Jahre alt ist? Wieso wird er wiederbelebt?

  • Herr Strenger, wo haben Sie die doppelten moralischen Standards hergezaubert. Woher wissen Sie von den einzelnen Unterzeichnern des Boykottaufrufs, dass diese nicht auch Guantánamo, Iran, China oder Russland or what ever verurteilen? Sie velangen, dass alles zur gleichen Zeit boykottiert wird. Sie verurteilen in der Konsequenz das Engagement aller Menschen, die sich nur eine oder wenige Sachen engagieren. Sie verurteilen damit sogar die Gegenpositionen, denn dort werden Sie enbenfalls Menschen finden, die nicht gleichzeitig gegen Guantánamo, Iran, China oder Russland or what ever aktiv sind. Und ixh glaube auch nicht, dass Sie eine eierlegenden Aktivistenwollmilchsau sind, die auf allen Hochzeiten am rumwierbeln ist.

  • Jeder, auch ein Stephen Hawking, hat das Recht, Israel zu boykottieren. Ebenso hat jeder das Recht, diesen Boykott "intellektuell unhaltbar" zu finden. Was ich aber albern finde ist, Hawking einerseits vorzuwerfen, er würde sich von "Druck beeinflussen lassen", der angeblich (!) auf ihn ausgeübt wurde, und ihn andererseits, durch eben diesen offenen Brief, aufzufordern, dem "Druck des Mainstreams nachzugeben".

  • "Ich trete seit Langem gegen die israelische Besatzung der Palästinensergebiete ein und habe diese Opposition mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln zum Ausdruck gebracht. Ich bin der Ansicht, dass die israelische Siedlungspolitik moralisch nicht legitimiert werden kann, politisch dumm ist und strategisch unklug. "

     

    Ja, sehen Sie, Herr Hawking hat halt mehr und gewichtigere Mittel als Sie, seine Opposition zum Ausdruck zu bringen und macht davon konsequent Gebrauch.

    • @Friedrich Zoller:

      Nein Herr Hawking bewertet manche Dibge über.

  • Sehr guter Text!!

    Auch wenn ich finde, dass die USA etwas zu gut dabei weg kommen.

    Und dass es ein Unterschied wäre, ob eine wichtige internationale Veranstaltung in Tel Aviv oder in (West-) Jerusalem stattfindet.

    Aber das Prinzip finde ich sehr begrüßenswert und überzeugend dargelegt.

  • F
    Friedhelm

    Mein lieber Scholli - was für Kommentare... Der Zufall führt mich hierher und diesem bin ich dankbar für das was ich hier lesen durfte. Von solch offenem Antisemitismus der Leser von Deutschlands größter "links-alternativen" Zeitung bin ich schwer beeindruckt. Hätte ich so nicht gedacht, ganz ehrlich. Um mein seelisches Gleichgewicht wiederherzustellen habe ich soeben noch einmal Wolfgang Pohrt : Entlastung für Auschwitz - Palästina, Israel und die Deutschen (taz 09.10.1981) wiedergelesen.

  • I
    ion

    "Hätten wir liebend gerne auch schon früher gedruckt, aber da war leider kein Platz." (Cf.: von Martin Reeh, 15.05.2013 10:46)

    Hm, ist das ein geheimes Webprojekt: ‘taz.0’? In dem wird "gedruckt"‽

    LOL

  • UD
    Uri D.

    Danke für die Antwort. Der Offene Brief Carlo Strengers war zwei sowie einen Tage zuvor auf haGalil sowie auf Publikative.org publiziert worden. Davor hatte ihn eine israelische Behörde in der deutschen Version veröffentlicht.

    Viele der Leserkommentare sind ein beleg für die Bedeutsamkeit von Carlo Strengers Kommentar. Es lohnt sich, Carlo Strengers deutschsprachigen Beiträge sowie die verschiedenen Filme über ihn zu rezipieren.

  • MR
    Martin Reeh

    Lieber Uri D.,

     

    ganz einfach: in der Haaretz. Hätten wir liebend gerne auch schon früher gedruckt, aber da war leider kein Platz.

     

    Beste Grüße

    Martin Reeh

    taz - Meinungsredaktion

  • UD
    Uri D.

    Der Brief von Carlo Strenger ist wertvoll.

    Eine Nachfrage sei erlaubt: Nun mal ehrlich, liebe tazler, wo habt Ihr den Offenen Brief zuerst entdeckt: Auf haGalil? Auf Publikative.org?

  • E
    end.the.occupation

    Die Kommentare reflektieren die Umfragen.

     

    Es gibt weltweit eine mehrheitliche, deutliche Ablehnung des israelischen Siedler-Kolonialismus.

     

    Die Befürworter sind entweder Profiteure dieses Verbrechens oder antisemitische Trittbrettfahrer, die glauben, dass Juden die Welt kontrollieren würden.

    • @end.the.occupation:

      Dieser "Kolonialistenstaat" muss seine Existenz sicher, notfalls auch mit unschönen Mitteln.

  • G
    Gonzi

    @ Maximilian1951

     

    also ich weiß dies nicht - aber Benny Morris hat das detailliert beschrieben, wer wen aufforderte die Häuser zu verlassen, zumeist die angreifende Haganah und dies unmißverständlich.

     

    Aber wenn Sie dabei waren...

     

    ach, "ins Meer" oder übers Meer?

  • G
    Gonzi

    @ habieb

     

    "biblisches Kernland" sollte auch in der Bibel bleiben !

     

    Keineswegs sollte die aber dafür missbraucht werden, um Kinder zu indoktrinieren, Besitzansprüche auf Boden zu reklamieren, Menschen zu vertreiben und vertrieben zu halten.

     

    Im Gazastreifen geschieht gerade das letztere – Menschen die eigentlich eine ganz andere Heimat haben, werden über Jahrzehnte dort eingesperrt gehalten.

    Die Einsicht über die Unmöglichkeit einen solchen Umstand weiter aufrecht zu erhalten fehlt Ihnen und offenbar auch Carlo Strenger.

     

    Hawkins aber erinnert daran, dass dies alles nicht so weiter gehen sollte und darf.

    • @Gonzi:

      Sie gehen nicht auf die Argumente de Autors ein. Daneben fordern Sie doch nicht ernsthaft, dass Israel die Bevölkerung des Gazastreifens, die die Hamas gewählt hat (welche immer noch fordert, alle Juden weltweit zu töten) mit Wahlrecht nach Israel kommen lässt. Was Sie fordern, ist "die Juden" solange zu boykottieren, bis sie ihrer eigenen Vernichtung zustimmen. Das wird niemals geschehen.

  • M
    Maximilian1951

    Auf "noch ein Peter" - "von Anfang an selbst in eine Situation gebracht, in der es von den umliegenden Arabern und vor allem den Palästinensern nur gehaßt werden konnte, wenn man nur an die Hundertausende Vertriebenen denkt" ... Wissen Sie, dass damals alle arabischen Anliegerstaaten die Palästinenser zum flichtartigen Verlassen dieser Gebiete aufforderten, da man Israel ausrotten und ins Meer treiben wollte. Das gesamte von Israelis befreite Gebiet sollten dann die Palästinenser bekommen. Dumm gelaufen. Und nun fragen Sie sich mal, warum die Flüchtlingslager immer noch existrieren, die Palästinenser nirgends integriert sind in ihren arabischen Bruderstaaten ...

  • H
    Humanist

    ZU Israel schlage ich allen Unwissenden (noch schlimmer Halbwissen) vor ,das "11 Gebot ,Israel darf alles "zu lesen ,von Frau Hecht-Galinsky .Aber viele wollen ja nicht genau hinschauen ,sonst käme man in Gewissenskonflikte. Es muss sich was ändern ,auch wenn die starke Lobby Israels abblockt. Zitat des neuen ame. Verteidigungsminister . "Die Israel-Lobby arbeitet mit allen Mitteln "

    • @Humanist:

      Diese irre Dame faselt gerne von einer jüdischen Lobby und findet die Hamas und vermutlich auch ihre genozidalen Ideale toll. Ein trauriger Fall von Selbsthass.

  • IQ
    Ignaz Q.

    Carlo Strenger vergisst, welche unselige Unterstützung`Israel´von bestimmten Staaten bekommt, so dass Privatpersonen und nichtstaatliche Einrichtungen gezwungen sind, selbst zu handeln, damit man nicht mitschuldig wird.

     

    Netanjahu war aber gerade in Peking. Hat er dabei Dissidenten besucht, ist für die Freilassung von Gefangenen eingetreten oder wollte er dort möglichst viel Zusammenarbeit bei Rüstungs- und sonstiger Militärtechnologie?

    Europäische Regierungen haben immerhin da eine gewisse Zurückhaltung.

     

    Zudem ist eine "Presidential Conference in Jerusalem" schon deshalb abzulehnen, da die Veranstalter mit der Namensgebung den Anspruch auf ganz Jerusalem erheben.

     

    Auch ist nicht bekannt, dass auf dieser Konferenz sinnvolle Maßnahmen diskutiert werden sollen, wie z.B.`Israel´ zum Abzug sämtlicher Siedler aus den 1967 zusätzlich besetzten palästinensischen Gebieten bewegt kann, wie Druck auf die Regierungen der westlich-kapitalistischen Welt erzeugt werden soll, damit sie ihre Rückendeckung für Völkerrechtsbruch in Palästina durch`Israel´aufgeben.

     

    Vielmehr soll dabei der 90 Geburtstag von Simon Peres gefeiert werden, wer will aber damit gefeiert sehen, was dieser Mann bisher angerichtet hat?

    • @Ignaz Q.:

      Wo steht geschrieben, dass das Territorium eines (noch nicht einmal eistierenden) Staates nach einem Angriffskrieg nicht beschnitten werden darf?

  • F
    Firat

    Das Gejaule wegen Menschenrechtverletzungen zieht nicht mehr. Das Konzept der Menschenrechte/Völkerrechte ist von den Islam/Kommiblock der Uno und deren westlichen Hilfsvölkern völlig ad absurdum geführt worden.

     

    Wenn jeder Furz eines IDF Soldaten ein "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" ist und sofort ne Resolution nach sich zieht, aber ein Genozid im Sudan nicht, dann ist irgendwas faul.

     

    Der Trick ist, die schlimmsten Menschenrechtsverletzer dieser Erde in den UN-Menschenrechtsrat zu setzen, damit die mal schön bestimmen können, wer Menschenrechte verletzen würde. Eine Hand wäscht da die andere, und für bissl ÖL und Diamanten halten auch die westlichen Hilfsvölker das Maul.

     

    Menschenrecht bedeutet eben heute KEINE MENSCHENRECHTE - KEINE MENSCHENRECHTE - KEINE MENSCHENRECHTE !

     

    Es gilt das Konzept der Menschenrechte den Verbrechern zu entreißen. Keine "Internationalen Gaddafi-Preise für Menschenrechte" mehr. Der Preis wurde zwar 2010 abgesetzt, allerdings das Prinzip "Verbrecher/Diktator bestimmt Menschenrecht und der Westen macht mit" ist geblieben.

     

    Eine ekelhaft und traurige weltweite Konstellation.

  • I
    ion

    Schon etwas befremdlich, dass die taz einen vorgeblichen "open letter" eines schweizerisch-israelischen Psychologen, Psychoanalysten & "public intellectual", der in der Schweiz innerhalb einer orthodox-jüdischen Familie aufwuchs (und seit langem in Israel und aktuell im (im negativen Sinn:) hedonistischen TelAviv lebt und als "political psychologist" ausgewiesen wird) und von sich behauptet, eine Wandlung zum säkularen Atheisten vollzogen zu haben, sich allerdings auf seiner Website als stringenter Israel-Nationalist mit sehr starkem Pro-Bezug zum Judentum erweist und n.a. Vielschreiber-Blabla wie: "Tourist tip of the day" verbreitet und seinen ‘open’ letter an:

    "Dear Professor Hawking, (....)"

    noch nicht mal auf seiner eigenen Website publiziert, sondern jenen exklusiv nur zugänglich macht, wenn man die als links-liberal eingeschätzte, israelische Haaretz-Zeitung (kostenpflichtig) bemüht:

    "The full text is available for subscribers & registered users."

    .... und die taz das Strenger-Schreiben als "Kommentar" publiziert.

     

    ‘Offene Briefe’, die n.a. auch nur die geringsten pekuniären Interessen verfolgen‽ „Nein Danke!“; Und: „Nein Danke“ auch zu der hier Bezug genommenen, deutschen Version (¿von ihm, oder von wem übersetzt?), die sich insbesondere durch Wiederholungen irrelevanter Verweise auf andere und absolut unangebrachte Relativierungen auszeichnet. Und dann dürfen ‘wir’ auch noch derlei ‘Weisheiten’ erfahren, die zum Einen: grundsätzlich einer sehr persönlichen Sicht entsprechen und zum Anderen: ein gefundenes Fressen für jeden (echten) Analytiker wären:

    "Die Welt ist leider ein chaotischer, schwieriger Ort."

    Nein! Nicht: "DIE Welt"(!), sondern gewisse Menschen, Ideologen, Religionsanhänger, etc. sind (ggf.) "chaotisch, schwierig" und verblöden, terroriesieren seit Jahrhunderten die Mehrheit der Erdbevölkerung!

    Um den Autor in seiner Glaubwürdigkeit, resp.: (politischen) Relevanz selbst einschätzen zu können, empfehle ich zumindest (auch) jenen Artikel von ihm zu lesen:

    »»»

    «2011: The year the two state solution died»

    By Carlo Strenger | Dec.28, 2011 | 12:59 PM |

    "Those of us who have invested years of hope and energy into promoting the two state solution must now accept defeat."

    "We who have fought for the two state solution must now regroup. For the foreseeable future, we will have to work hard to prevent erosion of Israeli civil society and defend its institutions. We will have to fight to contain human rights violations as far as possible. "

    http://www.haaretz.com/blogs/strenger-than-fiction/2011-the-year-the-two-state-solution-died-1.404098

    «««

     

    Definitiv nicht nur: "Ein Fall von Heuchelei".

    • @ion:

      Endlich mal einer der beim Thema "Zusammenhang meiner "israelkritischen" Vorurteile mit der jüdischen Religion" nicht so rumeiert...

  • H
    habieb

    Gaza, ein blühender Streifen in Chaos verwandelt, Flüchtlingslager, die in jedem anderen Land längst verschwunden wären, Angriffe und Attentate auf Schulbusse und Hochzeitsgesellschaften und sonstige Zivilisten, Drohungen, Israel auszulöschen. Kinder im Kindergarten nur mit Hass abgefüllt, Hass auf Israel. Der Westen und seine Bewohner machen mal wieder Augen und Ohren zu. Keiner von uns würde freiwillig unter solchem Terror und der Bedrohung durch die arabischen Nachbarn leben wollen. Israel macht Fehler und ist nicht in allem im Recht. Die Fehler werden allzu schnell hochgehalten. Was ist aber mit dem Terror und dem Morden und den Bedrohungen durch die Palästinenser. Warum kümmert sich die Hamas nicht um sein Volk? Weil ihnen Menschen egal sind, und nur das Ziel, Israel zu vernichten, haben. Judäa und Samaria, biblisches Kernland, und der Gazastreifen könnten genauso blühen wie Isarels Wüste, aber mit Ungerechtigkeit und Hass lässt sich das nicht machen. Auch Palästinenser ernten, was sie säen oder eben nicht säen.

  • H
    hdn

    Wirkliche Heuchelei ist es zu behaupten, Israel hätte an der Schwelle zu einem Friedensabkommen mit den Palästinensern gestanden als die Zweite Intifada ausbrach.

     

    Denn es waren die israelischen Friedensgegner um Netanjahu und Scharon, die nach dem feigen Mord an Rabin und der ebenso kraftlosen wie verhängnisvollen Politik von Peres dem israelischen Volk erfolgreich weis machen konnten, mit ihnen gebe es den Frieden auch für viel weniger Land und mit viel weniger Zugeständnissen an die Palästinenser. Sie überspannten genau den Bogen, den ein friedliebendes Israel besser gar nicht erst gespannt hätte, mit den bekannten verheerenden Folgen nicht nur für Israel und Palästina sondern auch mit gar nicht abschätzbaren Schäden für die ganze Welt.

     

    Dank jedenfalls an Professor Hawking, dass ausgerechnet er paradoxerweise den Machtlosen und Entrechteten eine Stimme gibt. Es wäre seit mindestends 18 Jahren Zeit für Israel umzukehren und endlich zum Friedensprozess zurückzukehren.

     

    Wer wie Israel militärisch zehnfach und mehr überlegen ist, hat seit langem die Verpflichtung, die Schritte auf dem Weg zum Frieden als Vorleistung zuerst zu gehen und sich dabei nicht weiterhin hinter seinen paranoiden Sicherheitsdogmen zu verstecken.

     

    Und es sollte die Sache von israelischen Wissenschaftlern sein, dafür in Israel Partei zu ergreifen, statt mit fadenscheinigen Argumenten letztlich doch nur zu verteidigen, was in Wahrheit gar nicht zu verteidigen ist.

    • @hdn:

      Zahlreiche israelische Wissenschaftler ergreife doch dafür Partei, oder sind Sie, nachdem Sie "Israel" und die Überschrift gelesen hatten gleich zur Kommenarspalte runtergescrollt?

  • R
    reblek

    Heißt es nicht: "Hauptsache, der Name ist richtig geschrieben"? Aber taz.de bringt es fertig unter den Artikel dies zu setzen: "Carlor Strenger." Bravo!

  • G
    Gerd

    In Israel herrscht, wie zumindest früher (vor Obama) in den USA ein "staatsterroristisches" Regime, das ohne Skrupel Angehörige anderer Länder gezielt töten lässt- ohne Vorwarnung, ohne rechtstaatliche Verurteilung, ohne die Möglichkeit sich zu ergeben. Das ist doch der Unterschied zu anderen Ländern.

    Zurecht sollte dieses "Regime" und die die es verteidigen oder mit ihm zusammenarbeiten boykottiert werden, Herr Strenger. Alles andere ist Vernebelungstaktik..

  • P
    petronius

    "Israel kann ebenso wie jedes andere Land kritisiert werden"

     

    gottchen, wie suß...

     

    danke auch schön für die freundliche erlaubnis

     

    nur hilft sie nicht viel, wenn man davon auch praktischen gebrauch machen will. dann nämlich wird man des antisemitimus oder zumindest der verwendung doppelter standards bezichtigt, sofern man nicht im selben satz alles übrige unrecht auf der welt verdammt hat

     

    ja, ich bekenne: auch ich habe mich der verwendung doppelter standards schuldig gemacht. z.b. die usa wegen guantanamo kritisiert, ohne im selben atemzug israel wegen seiner besatzungspolitik oder lukaschenko als diktator angeprangert zu haben

  • P
    Papandreou

    Eher der Artikel ist ein Fall von Heuchelei!

    • @Papandreou:

      Präzisieren Sie das doch bitte...

  • C
    CaptchaHuhn

    Ich schließe mich komplett dem Kommentar von iwern an. Besser hätte ich es nicht formulieren können.

  • S
    Spindoc

    Stephen Hawking könnte man glauben dass er, seine Entscheidungen gut überlegt, und wegen seiner intellektueller Rechtschaffenheit die Entscheidungen getroffen hat die er getroffen hat. Eine Presse die zu einem Machtinstrument geworden ist zur Gunsten der Murdochs dieser Welt!

    • @Spindoc:

      Er ist ein guter Astrophysiker, aber manche seiner Einlassungen zu Gesellschaftswissenschaften lassen einem die Haare zu berge stehen...

  • R
    RedHead

    Da ich ja sonst immer auf die fanatischen Israel-basher einkloppe, will ich an dieser Stelle mal loben, dass die Israelkritik, die in diesem offenen Brief zum Ausdruck gebracht wird sich doch sehr vom üblichen Gebashe unterscheidet, dass ich ohne weiteres als Antisemitismus bezeichnen würde. Wo liegt der Unterschied? Es wird hier eben nicht so getan, als sei Israel alleine Schuld an der Festgefahrenen Situation und es wird auch nicht so getan als seien die Juden das Böse schlechthin und der jüdische Staat der einzige, der für alles übel auf der Welt verantwortlich ist. Es wird auch nicht jedes andere übel der Welt als das Wirken jüdischer/israelischer Agenten dargestellt, sondern einfach nur eingefordert, dass Israel trotz seiner äußerst problematischen Lage versuchen soll, sich an rechtstaatliche Prinzipien zu halten. Dieser Forderung kann ich mich ohne Bauchschmerzen anschließen, auch wenn ich sonst immer Israel gegen den antisemitischen deutschen Sumpf verteidige.

    Ich bin nicht jüdisch und halte Israel deshalb auch nicht für das gelobte Land. Ich halte Israel für einen bürgerlichen Staat, der genauso übel ist, wie andere bürgerliche Staaten auch, aber in einer schlimmeren Lage. Aber angesichts des immernoch verbreiteten Antisemitismus halte ich einen wehrhaften Staat Israel für ein notwendiges Übel. Ein ähnliches Argument lässt sich für keinen anderen Staat basteln. Wenn man Berlin nun Polen oder auch Frankreich zusprechen würde, in keinen der beiden Fällen wäre ein Genozid an den Deutschen zu befürchten. Genau das ist in Israel anders. Wird Israel von der Hamas besiegt, ist damit zu rechnen, dass die dortigen Juden einfach massakriert werden, genau das ist das offizielle Programm der Hamas. Das bedeutet natürlich nicht, dass Israel nicht kritisiert werden dürfte. Die meiste Kritik an Israel entspringt einer sehr fatalen Ideologie.

     

    Dass nun ausgerechnet Israelische Wissenschaft boykottiert werden soll, ist absolut bekloppt. Hawkins ist ein guter Physiker, aber das bedeutet leider nicht, dass seine politischen Eingebungen vernünftig sind.

  • S
    Schalömchen

    Menschenrechtsverletzungen quantitativ zu relativieren trägt Grundzüge faschistoiden Gedankengutes. In diesem Kontext ist der Fingerzeig auf Andere geradezu erbärmlich.

     

    Eine Menschenrechtsverletzung ist eine Menschenrechtsverletzung ist eine Menschenrechtsverletzung ...

    • @Schalömchen:

      Und sie boykottieren deswegen die USA, China, Russland, Indien...... Und Ihren Computer haben Sie sich in der Steinzeithöhle selbst gebaut....

  • A
    aujau

    Zu boykottieren gibt es viel. Dass es ausgerechnet eine wissenschaftliche Veranstaltung sein muss, in der vielleicht Kontakte fuer Veraenderung geknuepft werden koennen, erscheint mir nicht hilfreich.

  • R
    RRRRRRRrrrrrrr....

    "Besorgte Juden und Israelis wenden sich mit diesem Aufruf an die schweigende Mehrheit der Juden in der Welt…"

     

    Unter den Hunderten Erstunterzeichnern finden sich etliche Israel-Preisträger, Ehrenbürger Jerusalems, Alon-Preisträger etc. (u.a. Chaim Adler, Yehuda Bauer, Nehama Ben Eliahu, Daniel Kahemann, Dani Karavan, Sami Michael, Judd Neeman, Gabi Salomon, Sami Smooha, Misha Ulman u.v.a…)… Professor Daniel Bar Tal (Dep. Psychology, TLV-Univ.) und Amit Goldenberg veröffentlichten den Text (if-you-care-about-israel) zu Pesach 2013 und wandten sich in erster Linie an die progressiv-liberalen Juden Amerikas. Die World Union of Progressive Judaism ist die größte jüdisch-religiöse Organisation weltweit.

     

    https://jewishcall.wordpress.com/

  • NE
    Noch ein Peter

    Herr Strenger findet die israelische Siedlungspolitik "moralisch nicht legitimiert ..., politisch dumm ... und strategisch unklug." Das ist ein ziemlich diffuses Statement. Wie wäre es denn z.B. mit "völkerrechtswidrig" oder "verbrecherisch"? Die von Herrn Strenger genannten Attribute klingen ja nahezu so, als müßte Israel seine auf Annexion ausgerichtete Siedlungspolitik nur etwas geschickter anstellen oder der Weltöffentlichkeit besser verkaufen, und dann wäre für ihn alles im Lot.

     

    Sicherlich kann man über den Boykott unterschiedlicher Meinung sein, aber dann sollte Herr Strenger schon ein paar andere Argumente bringen, als mit dem Finger auf andere zu zeigen und nach dem etwas wehleidigen Prinzip "Alle sind gegen uns, dabei sind wir doch gar nicht so schlimm" zu verfahren.

    In meinen Augen hat sich Israel von Anfang an selbst in eine Situation gebracht, in der es von den umliegenden Arabern und vor allem den Palästinensern nur gehaßt werden konnte, wenn man nur an die Hundertausende Vertriebenen denkt. Ich meine, wer von den israelischen Politikern kann sich denn ehrlich und ernsthaft über die Unbeliebtheit seines Landes in der arabischen Welt wundern?

    Ein jordanischer Arzt, den ich kenne, sagte mir mal allen Ernstes, es würde im Nahen Osten erst Frieden geben, wenn der letzte Palästinenser umgebracht sei. Hoffen wir mal, daß er mit seiner recht düsteren Prognose nicht recht behält!

    • @Noch ein Peter:

      Was ist denn das für ein Unsinn. 1948 führten die arabischen Nachbarstaaten einen Vernichtungskrieg. Glauben Sie ernsthaft, Israel hätte mit so vielen Völkermördern auf seinem Staatsgebiet leben können? Russland kann wegen Kaliningrad Ihrer Meinung nach auch nicht ernsthaft erwarten je in Frieden mit Deutschland zu leben, oder was? Einem bedrohten Staat oder Individuum das Recht auf Verteidigung abzusprechen, ist an Scheinheiligkeit nicht mehr zu überbieten.

  • BO
    Bir Osmanli

    Hawkins wird schon seine Gründe haben,er kann sie auch gerne für sich behalten,das ist sein gutes Recht.

    Auch ich boikottiere Israel,aber auch die islamischen Staaten im Urlaub,die Gründe behalte ich auch für mich.

  • N
    Nico

    Ach je, die deutsche Linke und Israel. Dabei wäre es so einfach: einfach mal die Klappe halten. Wenn man alle anderen Länder durchhat, sich zu Menschenrechten in Burma, Russland, Fidji, Nigeria und Helgoland geäussert und sich hinreichend mit wem auch immer solidarisiert hat, dann kann man sich ja immer noch zu Israel äussern. Bis dahin darf man sich als Deutscher getrost mal raushalten, es fragt uns sowieso keiner nach unserer Meinung.

    Warum kann man nicht einfach sagen "Als Enkel der Täter des Nationalsozialismus fühle ich mich nicht berufen, über die Nachkommen der Opfer zu urteilen"?

  • E
    extra-legal

    Mir leuchtet der Brief von Strenger ein. Zugleich glaube ich, dass aus menschenrechtlicher Sicht gelten muss: eine Menschenrechtsverletzung ist eine Menschenrechtsverletzung ist eine Menschenrechtsverletzung. Hier kann es eben keine Gewichtung geben. Das macht es weltweit gesehen eben nicht einfacher...

    • @extra-legal:

      Die Kritik am doppelten Standard leuchtet mir sehr ein - allerdings ist da Hawkins nicht alleine. Oft genug wird auch von der Bundesregierung ein doppelter Standard zu Gunsten Israels, der USA und andere genehmer Bündnis- oder Wirtschaftspartner angewandt.

      Menschenrechtsverletzungen zu vergleichen ist schwierig. Aber schlimmer noch als eine schiefe Gewichtung ist die pauschale Gleichsetzung. Der Holocaust gehört nicht in die gleiche Kategorie wie die Menschenrechtsverletzungen in Gaza oder der Westbank. Daneben sind Verletzungen von Prozessrechten ebenfalls Menschenrechtsverletzungen aber wiederum deutlich weniger gravierend.

  • S
    sensiseed

    iran, china, russland????

     

    israel bezeichnet sich im gegensatz zu den genannten ländern als demokratie. demzufolge muss sich israel auch an standards für demokratische länder messen lassen und nicht an autoritären staaten.

     

    für die usa gilt das gleiche wie für israel. auch sie mus sich mit anderen demokratischen staaten messen lassen.

  • A
    antares56

    Immer wieder erstaunlich, welche Entschuldigungen für die offensichtlichen Verbrechen Israels gesucht werden. Danke Herr Hawkins für ihre Entscheidung! Sonst wird sich da wohl nie etwas ändern an der Machtpolitik Israels.

    • @antares56:

      Welche Verbrechen denn? Bisher haben die Palästinenser keinem Friedensvertrag zugestimmt...

  • M
    mike

    ach wie ist es schön da wird der ganzen antisemtischen linken mal wieder der spiegel vorgehalten und alle heulen auf. Nein Russland und China werden nicht kritisiert da sei die Internationale vor, nicht der Schlächter von Simbawe oder der letze Dikator Europas, es geht mal wieder gegen Israel, da können sich die feinen Linken schön hinter ihrem antiamerikanismus und antiimperialismus versteckt ihre antisemitischen Vorurteile pflegen. Immer schön auf der Seite der angeblich Unterdrückten dieer Welt, ob die unschuldige töten, wenns nur Israelis oder Amerikaner sind egal. Aber wenn die Isrealis Terroristen jagen und diese sich hinter Kindern und Kranken verstecken dann hört man von euch nichts ausser Krodkodilstränen über die armen Kinder.... ich k... mich an....

  • B
    Bläääh

    Es gibt keine unbedeutenden Menschenrechtsverletztungen, Herr Professor

  • G
    Gonzi

    Man muss bedenken, Strenger gehört zu den mildesten Kritikern an Hawkins in Israel. Dann bekommt man einen Eindruck, in welchem Geisteszustand man in diesem Teil Palästinas sein Dasein wahrnimmt.

    • @Gonzi:

      In einem der von feindlicher Vernichtungspropaganda bestimmt wird, nehme ich an...

  • P
    plutoo

    Kann mir denn mal jemand von den Kommentatoren hier erklären, warum genau ständig Israel von der Linken attackiert wird, und China oder einige afrikanische Länder nur extrem selten? Woher kommt das?

    • @plutoo:

      Seit dem kalten Krieg ist "der Westen" das Feindbild. Mit der zeit wurden aus Linken Faschisten, wie man auch an den "Volkfronten" und "Freiheitskämpfen" verschiedener "Völker" mit direktem Übergang in die Diktatur sehen konnte. Besonders die sogenannten "Antiimperialisten" haben sich da hervorgetan. Wer aber immer gegen die bestimmte Staaten ist, wird irgendwann Faschist, so einfach ist das.

  • R
    Rand

    "Wie Sie wissen, ist einer der Gründe für Ihre großen Leistungen, dass Sie einen unabhängigen Geist behalten haben und sich weigern, dem Druck des Mainstreams nachzugeben. Neue Wege kann man nur gehen, wenn man sich solchem Druck gegenüber immun zeigt."

     

    Ja, und genau deshalb seine Haltung zu Israel, dem Land mit den "unbedeutenden Menschenrechtsverletzungen".

  • G
    Geronimo

    Kolonien können erst dann Demokratie genannt werden, wenn sie geräumt werden und das gilt natürlich erst recht für die illegalen Staaten von Amerika, Neuseeland, Kanada und Australien; alles Siedlerstaaten.

  • A
    AfD

    ich wähle nur noch AfD

  • S
    spin

    gute und einleuchtende intervention von strenger.

    zurecht verlangt er, auch die gegenseite in den konflikt miteinzubeziehen, die israel ebenfalls mit gewalt überzieht. ich finde die einwände gegen ihn in dieser kommentarspalte oberflächlich und, mit verlaub, auch etwas hysterisch ("wegen hunderter Verbrechen gegen die Volker dieser Welt"). da ist strenger, der sein land kritisiert, deutlich abwägender und rationaler.

  • A
    Andreas

    Passend zum Boykott in GB haben die GRÜNEN im Bundestag auch eine Anfrage losgetreten, dass Produkte aus den Siedlungen boykottiert werden sollen.

    Ist das abgesprochen?

     

    http://www.bundestag.de/presse/hib/2013_05/2013_256/09.html

  • C
    Corvin

    Merkwürdige Argumentation:

    1. Ja, Israel verstößt eklatant gegen die Menschenrechte.

    2. Aber Russland, China etc. verstoßen noch viel mehr gegen die Menschenrechte.

    Fazit: Daher kritisiert und boykottiert doch diese Länder als aller erstes und nicht Israel.

    Alles klar. Tolle Logik. Wenn das alle so machen, hält sich bald niemand mehr an die Menschenrechte und verweist nur noch auf die größeren Rechtsbrecher. Bitte liebes Gericht, bestraf mich nicht, da mein Nachbar sich noch viel weniger an die Gesetze hält. Diese Argumentation wird wohl jedes Gericht in einem Rechtsstaat unbeeindruckt lassen. Früher waren es Kriege, heute der Terrorismus, der dazu dient, sich nicht mehr an die Menschenrechte halten zu müssen oder die Genfer Konventionen einzuhalten. Es gibt immer irgendeinen abstrusen Legitimationsversuch.

  • AU
    Andreas Urstadt und Julien Lewis

    Ein Jude kommt zum Metzger und zeigt geradewegs auf einen Schinken und sagt: "Ich haette gern diesen Fisch dort."

    "Aber das ist doch ein Schinken."

    " Mich interessiert nicht wie der Fisch heisst."

     

    Eine Antwort zu Sprenger steht in +972 Magazine von Noam Sheifaz vom 8. Mai.

     

    Einige in Israel werfen Stephen Hawking Heuchelei vor, weil Israel ihm fuer seinen Kommunikationscomputer das noetige techn know how gebaut und geliefert hat. Es ist nicht bekannt, dass diejenigen, die es entworfen und gebaut haben sich auch so aeusserten.

  • S
    shirinMKM

    Schade Carlo Strenger, von Ihnen hätte ich mehr erwartet als die üblichen angeblichen verletzten Doppelstandards bei Israel Kritik und das leider auch Typische "aber der Iran China etc"

    Ich halte es in erster Linie für Respektlos, einem anderen zu Unterstellen, er Wisse nicht was er tut.

    Die ewige Diskussion in wie fern Israel Kritisiert bzw Boykottiert werden darf, nimmt inzwischen schon Skurrile Züge an.

  • H
    Hatikva

    @SamSpeed um13.05.2013 15:02 Uhr.

    Die Gleichsetzung von "Israelis"/Juden mit dem deutschen Konstrukt der "Herrenrasse" ist zutiefst geschichtrelativierend.

    Es relativiert nicht nur den Holocaust, sondern vehöhnt ebenso seine Opfer.

    Dass der Iran an einer Atombombe baut ist auch ein offenes Geheimnis, aber Desinformation oder selektive Wahrnehmung (Ich mach mir die Welt *pfeiff*) fällt wohl unter die Meinungsfreiheit.

  • A
    Arantxa

    Der Artikel bringt es auf den Punkt. Aber hier im Forum wütet leider wieder der linke und rechte Pro-Pali-Pöbel.

  • I
    iwern

    Herr Strenger hat diesen Artikel vor ein paar Tagen für Haaretz geschrieben. Die Taz hat ihn hier übernommen. dort finden sich bestimmt auch ein paar Artikel die eher pro Hawking argumentieren. Die Taz hat hier auch schon ein paar mal Gideon Levy übernommen, von dem ich mir vorstellen kann, dass er den Boykott unterstützt, man will halt ausgewogen sein, in der taz wie in der Haaretz und dass die taz da von Zeit zu Zeit Artikel übernimmt dafür ist sie nur zu loben, solche kommentare wie von human 2.O sind daher völlig deplaziert. Es gibt gute Argumente für und gegen den Boykott, was zählt ist dass die Besatzung und ihre notwendige Beendung auf der Agenda bleibt, nachdem sich in der Debatte gerade Ermüdungserscheinungen eingestellt hatten, und das ist Hawking gelungen und dafür ist ihm zu danken. Der Boykott einer Konferenz macht im übrigen aber noch keinen totalen Boykott des israel. akadem. Betriebes. Es gibt genug andere Gelegenheiten sich zu treffen und in Kontakt zu bleiben. Das "Die anderen auch" Argument ist tatsächlich jetzt ein wenig abgenudelt, es handelt sich um ein klass. "Ad hominem" Argument (tu quoque). Ihm fehlt insofern die logische Konsistenz, weil es lediglich Hawking seine Präferenz vorwirft, die Richtigkeit der Anprangerungswürdigkeit der Besatzung wird dadurch aber nicht entkräftet.

  • H
    Hatikva

    Ich finde den den Brief von Prof. Strenger gut und kann das nur so unterstreichen.

    Alle die das anders sehen haben keine Ahnung von Antisemitismus.

    Ich kann nur das Lied "Frieden ohne Freiheit" von Roni 87 (YouTube) empfehlen.

  • S
    SomaRiot

    @ R.J.: Wahrscheinlich sind Sie gar kein echter "Israelkritiker", oder? Ihre Äußerungen sind so klischeehaft verdreht, dass ich glaube, dass Sie eine Kunstfigur sind. Allein schon, wie Sie das Tempelbergmärchen aufwärmen. Dass "Israel" nun schon die brutale Waffe des Spaziergangs zur Vernichtung der Palästinenser einsetzt...

  • T
    tazfaz

    Solange Israel immer weiße Public Relations Leute zu uns sprechen lässt, unterstütze ich Großisrael, Taz und eigentlich alles andere auch.

  • D
    Dirk

    Und weil die anderen ja viel schlimmer sind, soll man Israel gewähren lassen. Habe ich Sie da richtig verstanden, Herr Strenger?

    Bitte bedenken Sie: es gibt immer einen, der schlimmer ist.

  • A
    Anti-Antiimp

    Kurze Frage an "Human2.0" (selbsternannter Menschenfreund, solange es sich bei Menschen nicht um Juden handelt):

    Wo genau ist denn der Unterschied zwischen Israelis und Zionisten?

    Bitte in einem Satz.

    Danke.

  • A
    anonym

    Ein Skandal! Woher nimmt man das Recht über einen Menschen zu Urteilen?! Er könnte massen Weise an Gründen haben warum er die Reise nicht antreten kann. Und auch wenn er damit Aufrufen will das zu Boykutieren... nur richtig so!!! Aus meiner Sicht finde ich es als sinnloses töten, was zu nichts führt ausser zur ausrottung der Palistinensa. Schöner Artikel Taz, ihr auten weiss ich zu schätzen und verabschiede mich.

  • I
    indi

    Er ist doch selber ziemlich heuchlerisch, der Herr Carlo Strenger. Dass er von "Menschenrechtsverletzungen", aber nicht von "Völkerrechtsverletzungen" redet ist doch ein Beweis wie verlogen hier Propaganda gemacht wird. (Zwischen den beiden ist ja wohl ein kleiner Unterschied: Völkermord ... Menschenmord)

     

    Auch die Vergleiche mit Tschetschenien, Iran und Tibet zeigt wie wirr die Wahrnehmung hier ist. Es gibt nämlich so gut wie keine international anerkannte Konferenzen dort die boykottiert werden könnten. Iran ist sowieso international isoliert, ohne ständig angehörige fremder Völker zu ermorden wie z.B. Israel oder die USA. Und Konferenzen in Moskau oder Beijing sind tausende Kilometer von besetzten Gebieten entfernt. Ganz im Gegensatz zu Jerusalem, das selbst eine besetzte Stadt ist.

  • T
    tommy

    Mir geht dieses Thema auf die Nerven, sowohl Palästinenser als auch Israelis haben einen unangenehmen Hang zu weinerlichem Selbstmitleid. Auch dieser Artikel trieft davon - und ganz besonders lächerlich sind die Ablenkungsversuche, dass Iran, Russland und China ja auch ganz schlimm seien. Iran ist international isoliert, mit massiven Sanktionen belegt und hat wohl ohnehin keinen nennenswerten akademischen Austausch mit westlichen Ländern, von daher abwegiger Vergleich; bei Russland muss man m.E. differenzierter urteilen und legitime russische Sicherheitsinteressen im Kaukasus anerkennen (bei aller angebrachten Kritik, immer noch nachvollziehbarer als das, was die USA im Irak angerichtet haben). Nur bei China würde ich zustimmen, da wäre mehr Kritik tatsächlich angebracht.

    Aber insgesamt frage ich mich: Warum soll es mich in Deutschland überhaupt interessieren, dass Stephen Hawking Israel boykottiert? Das hat für mich persönlich null Relevanz.

    • @tommy:

      Und warum sind die russischen Sichehreitsinteressen legitimer als die israelischen. Weil Israel viel mehr strategische Tiefe hat?

      • @Aaron Kunz:

        Weil Russland sofort von der halben Welt sanktioniert wird, während Israel seit wie viel Jahrzehnten Land besetzt?

    • @tommy:

      Und warum sind die russischen Sichehreitsinteressen legitimer als die israelischen. Weil Israel viel mehr strategische Tiefe hat?

  • T
    Tobi

    Das ganze Ding ist ja auf Chomskys Mist gewachsen. Der hat dann seinen typischen Cybermob und die typischen Verdächtigen - die postlolonialen Flitzpiepen an den Unis mobilisiert und den Hawkings dann dazu "überredet".

     

    Übrigens das boykottierte Event setzt auf enge Kooperation mit der Pal. Seite. Es sind allerdings gerade die beidseitigen Friedens-, und Kooperationsprojekte, welche von dieser Antinormalisierungslobby angegriffen werden.

     

    http://www.guardian.co.uk/world/2013/may/10/noam-chomsky-stephen-hawking-israel-boycott

     

    http://www.timesofisrael.com/conference-boycotted-by-hawking-has-hosted-palestinian-speakers-every-year/

  • T
    TWB

    Hr. Carlo Strenger,

    verstehe ich Sie richtig?

    Das Recht ein Unrecht anzuprangern und zu Gegenmaßnahmen aufzurufen hat nur wer auch gleichzeitig alles ander Unrecht dieser Welt "bekämpft"?

    => Nein!

    Ein jeder hat das Recht (und die moralische Pflicht?) sich sein Unrecht rauszusuchen für das er denkt das es sich zu aggieren lohnt.

    => Ob nun das Robbensterben wichtiger ist als Guantanamo?

    Ich komme da zu einer eindeutigen Antwort. Das heißt aber nicht das ab sofort alle die für Tierrechte aggieren sofort ihre Arbeit umstellen sollen um für eine Auflösung des Folterlagers zu handeln.

     

    Wenn sich jeder für ein stückchen mehr "bessere Welt" einsetzt ist das gut. Auch wenn es "nur" die Kröte in der Ukkermark ist.

     

    Israel handelt in der Sache falsch!

    Israel zum Umdenken zu bewegen ist richtig!

    Auch meiner Meinung nach.

     

    Ein Boykott zur rechnten Zeit kann schimmeres Verhindern.

    Erst im Nachhinen weiß man was die Geschichte gebracht hat.

    Lieber einen Boykott riskieren, als einen Krieg als "ultima disration" führen.

     

    Und ein akkademischer Boykott -> ich finde diesen Versuch klasse!

     

    TwB

  • OB
    Offener Brieftträger

    Er hat als rein private Entscheidung (wie er betonte) und auf Bitten mit ihm befreundeter israelischer Wissenschaftler abgesagt. Wahrscheinlich ähnlich kluge Leute wie er selbst, vermute ich.

    Den Grund und die Umstände für die Absage könnte man auch leicht finden, wenn man ein wenig "english" googeln würde. Dann hätte sich der Brief erübrigt. Und überhaupt: Was ist das für eine Argumentationskette, in der die eine Ungerechtigkeit mit einer anderen gerechtfertigt wird?

  • B
    Bruno

    Albert Einstein sagte einmal: "Ich habe wenig Geduld mit Wissenschaftlern, die ein Brett dahernehmen und dort einen Haufen Löcher bohren, wo es sich mühelos bohren lässt."

     

    In seinem Metier hat Hawking stets dickste und härteste Bretter gebohrt. Sein Verstand war dabei, immer ein adäquates Werkzeug. Nun gehört der Nahostkonflikt zu den kompliziertesten politischen Problemen der Gegenwart. Dass sich Hawking in diesem Fall ausgerechnet so benimmt, als bohre er dünnstes Balsa und mit der dümmlichen Aktion nicht einmal den Ansatz einer Antwort auf eine komplexe Problemstellung gibt, ist in der Tat eine gewaltige Enttäuschung.

     

    Die Frage, welches Problem mit dem Boykott gelöst wird, hat er sich offenbar nie gestellt.

     

    PS: Ein guter Kommentar von Carlo Strenger!

  • H2
    human 2.0

    TAZ unterstützt die Zionisten und scheißt auf israel

     

     

    mehrheit der Israelis wollen frieden , die zionisten nicht

    • @human 2.0:

      Das ist jetzt endgültig der logische und intellektuelle Tiefpunkt...

  • P
    Peter

    Herr Hawking ist auf jeden Fall ein unendlich besserer Physiker als ich - oder Angela Merkel. Meinen Respekt. Seine Bedeutung in der Welt der Physiker (und da gibt es ein genaues Gespür für Leistung) ist aber sicherlich geringer als es die Medien gerne hätten. Herr Hawking wird es als Physiker sicherlich bedauern, überdimensional wahrgenommen zu werden. Mir wäre es auch peinlich, mit unverdienten Lorbeeren behaftet zu werden. Da unterscheiden sich Naturwissenschaftler (und Mathematiker) strikt von Journalisten, Politikern, Rechtsanwälten, Bänkern und ähnlichen Berufsgruppen.

    Eine Entscheidung eines Physikers, wie die hier diskutierte, ist nicht zu diskutieren. "Mein Reich ist nicht von dieser Welt" - das könnte ein Physiker gesagt haben. Ein Herr Strenger kann das einfach zur Kenntnis nehmen, sein Kommentar ist überflüssig. Oder: sind Sie Physiker? Physiker können alles - wäre also möglich.

    • @Peter:

      Blöd nur, dass der Nahostkonflikt mit Physik so gar nichts zu tun hat...

  • KK
    Karl K

    Lieber Carlo Strenger,

     

    was Stephen Hawking genau bewegt hat, sich dem akademischen Boykott vieler britischer Wissenschaftler anzuschließen, weiß keiner so genau;

    auch nicht - wie Sie doch recht überraschend insinuieren - , ob er

    sich von äußerem Druck hat beeinflussen lassen!

     

    Ich lese mit Respekt, daß Sie die israelische Siedlungspolitik für moralisch nicht legitimiert, für politisch dumm und strategisch unklug ansehen

    - und sich dagegen einsetzen.

     

    Ich könnte ein Bedauern über den Boykott verstehen, aber - "Heuchelei " vorwerfen! - sorry, das muß man erst mal bringen.

     

    "Die anderen auch - und noch schlimmer";

    ist ein sattsam bekanntes Muster einer Ihnen sicher geläufigen Entwicklungsphase des Menschen;

    aber auch im deutschen Diskurs Erwachsener immer wieder gern genommen.

     

    Und das hat Methode. Leider auch bei Ihnen:

    Guantanamo, gezielte Tötung

    ( Sie meinen sicherlich Ermordung!?) von Verdächtigen von der USA - gewiß.

     

    Aber Ihr changing zu " wie ich die Siedlungspolitik in der Westbank für falsch(!) halte" - erscheint plötzlich als der Versuch:

    Israel ist demgegenüber gar nicht so schlimm!

     

    Und weiter Richtung Hawkings

    - " Sie bestreiten einfach, dass Israel die längste Zeit seiner Existenz unter existentieller Bedrohung gestanden hat…"

     

    Das bestreitet Stephen Hawkins aber nicht. Warum nicht?

    Weil es nicht stimmt: vielmehr eine israelische Legende und Staatsraison ist, ja.

     

    Denn dank der 1948-Forschung aber wissen Sie, wissen wir, daß vielmehr Israel von Anfang an und durchgängig die stärkste Militärmacht der Region war und ist; seine Soldaten in allen Armeen des WK II ausgebildet waren - insbesondere aber ihre Führer

    ( so in Haaretz grad noch vor ein paar Tagen);

    vulgo: ein Mosche Dajan fällt nicht vom Himmel!

     

    Und das Scheitern eines Friedensabkommen mit den Palästinensern allein der Zweiten Intifada zuzurechnen.

    Wen wollen Sie damit hinters Licht führen?

     

    Tatsache ist, daß keine ihrer großen Parteien - rechts wie links - je ernsthaft eine Zwei-Staaten-Lösung wollte.

     

    Ok - bis auf einen - der große

    Jitzchak Rabin.

    ( Hagana, britische Armee, Atlit, Generalstabschef Sechs Tage Krieg)

     

    Doch ehe es im Oslo Prozeß

    " zum Klappen" kam,

    befanden er und seine Partei sich längst in einer Minderheitenposition und euer legendärer Mossad schaffte es nicht, seine Ermordung auf offener Straße zu verhindern.

     

    Die Erinnerung von Lea Rabin

    „Da ist sie!" brüllten sie,

    "Nach den nächsten Wahlen wirst du mit deinem Mann auf dem Marktplatz hängen. Mit den Füßen nach oben. Wie Mussolini und seine Mätresse“, brüllte jemand aus der Menge. … Einige der Demonstranten vor unserem Mietshaus verglichen uns sogar mit Nicolae und Elena Ceauşescu, dem vielleicht meist geschmähten Despotenpaar der Neuzeit"

     

    "Ein jüdischer Fundamentalist und Rechtsextremist, passte den Moment ab, als der Premierminister die Bühne verließ und zu seinem Auto geleitet wurde, und schoss auf ihn. Rabin starb kurz darauf im Ichilov-Hospital."

    Die Reste im Dunkeln - bekanntlich.

     

    Ich will bei allem nicht verhehlen, daß mir die Position von Ian Mc-Ewan durchaus näher liegt.

     

    Aber für Ihr Verdikt " Heuchelei",

    Herr Carlo Strenger, für den mit dem Finger auf jemanden Zeigenden, also hier - Sie,

    gilt der gute Satz Gustav Heinemanns:

    "… und sollte bedenken, daß drei Finger auf ihn zurückweisen."

     

    Der Rest - sorry - ist mir einfach zu billig.

    • @Karl K:

      Sicherlich, die arabischen Staaten haben 1948 auch eientlich friedliche Beziehungen gewollt und sicherlich war Israel schon damasl nicht an eine Zweistaatenlösung interssiert und Sie im Geschcihtsunterricht immer Kriede holen.

  • H
    Humanist

    Herr Strenger heuchelt wenn er Iran ,China und Russland erwähnt .Bei jeder günstigen Gelegenheit betonen linke wie Regierungsanhänger in Israel ,mann sei ja im Gegensatz zu vielen anderen eine Demokratie Das hält sie aber nicht davon ab ,die Palästinenser ihrer Freiheit & Menschenrechte zu berauben .

    • @Humanist:

      Was sollte Israel denn sonst tun? Den nächsten Genozid zulassen?

  • R
    R.J

    Für wen schreibt der Carlo Strenger?

     

    Er wird doch auch nicht einen Hawkins mit Geschichtsklitterungen überzeugen können.

     

    Zur zweiten Intifada hatten Männer wie Ariel Scharon maßgeblich beigetragen, man erinnert sich auf seinen Gang auf dem Tempelberg. Diese waren es auch, die verzweifelte Männer und Frauen zu Freitod-Attentätern werden ließ und dies hatte einen brutalen Hintergrund: Täglich wurden Palästinenser, erschossen oder von Raketen auseinandergerissen, Menschen vertrieben, eingesperrt, wurden sie an Demonstrationen mit Gewalt gehindert, ihre Häuser zerstört und obdachlos gemacht.

     

    Auch ruft die Hamas nicht zur Zerstörung Israels auf, sie ist eben nicht destruktiv, sondern allenfalls zur Befreiung ganz Palästinas, was eine konstruktive Seite ist. Dabei aber zeigt sie sich durchaus kompromissbereit, was man von denjenigen, die Palästina als Eretz Israel verkaufen wollen, eben nicht behaupten kann – wer ist dabei übrigens erfolgreicher?

     

    Und davon, dass die Hisbollah oder der Iran damit drohen, Israel auszulöschen, kann auch keine Rede sein, solche Töne sind allenfalls und nur dann zu vernehmen, wenn ihnen mit einem Angriff gedroht wird. Und dies macht man in Tel-Aviv fast täglich.

  • B
    Beobachter

    Die Vergleiche hinken, die der Autor bringt:

     

    KEIN Land der Erde ignoriert so beharrlich internationales Recht und nirgendwo auf der Welt (auch nicht im pösen pösen Iran) findet eine allmähliche ethnische Säuberung statt wie derzeit in Palästina.

     

    Daher ist der Boykott genau das Richtige Signal.

     

    Danke Mr Hawking.

    • @Beobachter:

      Welche ethnische Säuberung denn? Es gibt weder einen Genozid, noch müssen Palästinenser das Westjordanland und den Gazastreifen verlassen. Da sie auch keinen Friedensvertrag unterzeichnen wollen und wenn, dann nur unter Fantasiebedingungen, ist eine fortdauernde Besetzung unumgänglich.

  • S
    SamSpeed

    Lieber Herr Carlor Strenger,

     

    es boykottiert doch auch die ganze Welt den Iran

    weil sie angeblich Atombomben bauen.

     

    Also nachdem Israel die Palästinenser nicht als Volk

    mit eigenem Land ansieht, eine abstruse Siedlungspolitik betreibt und rechthaberisch in seinem Teil der Welt agiert als wären SIE die "Herrenrasse",

    ...

     

    Wenn schon andere Länder zerbombt werden wegen der

    Annahme das etwas nicht in Ordnung ist, so muss ich sagen hat Israel wirklich Glück gehabt dass sie zu dem Haufen gehören der andere sanktioniert anstatt selber wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt zu werden.

     

    Somit finde ich Herr Hawking hat Recht auch und gerade wegen seines Intellektes, dem Land Israel

    ferzubleiben.

     

    Ich würde auch nicht in die USA reisen ebenso wenig

    nach Israel um nur 2 der Länder zu nennen die für mich vor internationale Gerichte gezerrt gehören, wegen hunderter Verbrechen gegen die Volker dieser Welt.

     

    LG

    Sam Speed

  • J
    Jasmin

    Und sich akademische Wissenschaftler rauszugreifen waere unklug. Um den Boykott nochmal zu erklaeren fuer Sie es geht nicht um den Boykott von Einzelpersonen sondern um den Boykott von Institutionen und viele Israelische Akademiker sind durchaus nicht sehr linksliberal.

    “The Israeli occupation of the Palestinian territories has had disastrous effects on access to education for Palestinians,” the petition reads.

     

    “While Palestinians are not able to access universities and schools, Israeli universities produce the research, technology, arguments and leaders for maintainingthe occupation.”

     

    By virtue of its ties with the Israeli Defence Force (IDF) and the arms industry, Ben-Gurion “structurally supports and facilitates the Israeli occupation”, the petition says.

     

    One example of its “complicity is its agreement with the IDF to provide full university qualification to army pilots within a special [ben-Gurion] programme,” it says.

    http://antonyloewenstein.com/2010/09/24/ben-gurion-university-is-ripe-for-boycott/

     

    Aber man kann natuerlich mal wieder beide Augen zudruecknen und leugnen dass es sich bei der Situation um eine zweite Apartheid handelt. Sehr empfehlenswert fuer die die immernoch glauben dass dort alles ok ist der Film Roadmap to Apartheid.

  • B
    broxx

    "Leute in Gaza zum verhungern und zum verotten ueberlassen werden"

    irgendwelche verifizierbare Belege oder nur propali-Kram?

  • J
    Jasmin

    Die Menschenrechtsverletzungen sind unbedeutend. Das jeden Tag Kinder festgenommen werden, Leute von ihren Haeusern vertrieben, Unschuldige jahrelang im Gefaengnis sitzen, Leute in Gaza zum verhungern und zum verotten ueberlassen werden. Das alles ist unbedeutend? Beim Boykott geht es nicht hauptsichlich um moral. Wenn Israel nicht so verdammt von der illegalen Besiedlung der Westbank profitieren wuerde dann wuerden sie es nicht tun. Umso mehr Leute Firmen boykottieren die illegalerweise Palaestinensern ihr Land weggenommen haetten umso weniger Firmen werden sowas tun.