zurück in die zukunft:

Im Jahr 1901 entwarf der französische Schriftsteller Émile Zola in seinem Roman „Travail“ die Utopie einer perfekten Stadt. Um deren enormen Energiebedarf zu decken, kommt sein Romanheld auf die Idee, die Sonne mittels einer Art Sonnenfänger als Energiequelle zu nutzen. Soweit die Fiktion – ebenfalls um die vorletzte Jahrhundertwende herum wurde die Solarenergie in den USA in Pasadena erstmals auch Realität. Die Sonne brannte auf eine raffinierte Konstruktion des englischen Erfinders Aubrey Eneas of Boston, die mithilfe von 1.788 Spiegeln das Sonnenlicht reflektierte und bündelte. Durch die erzeugte Hitze wurde eine Dampfmaschine angetrieben.
Es war die Geburtsstunde einer nachhaltigen Technologie. Im Vergleich zu den billigen fossilen Energieträgern erschien die Solarenergie zu Beginn zwar noch unattraktiv, doch im Zuge der Ölkrisen der 1970er Jahre wendete sich das Blatt. Das zunehmende ökologische Bewusstsein entlarvte Kohle und Öl als schmutzige und endliche Energiequellen. Seitdem wurde durch intensive Forschung der Wirkungsgrad der Sonnenenergie immer weiter verbessert. Riesige, sperrige Apparaturen wichen flachen, günstigen Paneelen, die auf jedes Dach passten. Eine flächendeckende, dezentrale Nutzung ist nun möglich. In den letzten Jahren hat ein Solarboom die Welt erfasst. Schon Mitte der 2030er-Jahre könnte rein rechnerisch der weltweite Strombedarf von Solarenergie gedeckt werden. Tobias Würtz
Zukunftsbilder aus der Vergangenheit und was man aus ihnen lernen kann, erkunden wir hier in jeder Ausgabe.
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