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zurück in die zukunft

Beine hoch, Wasser runter: Diese französische Postkarte von 1902 zeigt eine Schaukelbadewanne. Die Badende verbrauchte so weniger Wasser Foto: KHARBINE-TAPABOR/imago

Im Jahr 1889 baute der Berliner Klempner Carl Dittmann das erste private Wellenbad – eine Schaukelwanne. Seine Erfindung ließ er sich schnell patentieren. Die Blechwanne war gekrümmt, schmale Holzkufen säumten die Außenkanten am Boden der Wanne, ähnlich wie bei einem Schlitten. Durch Anziehen und Strecken der Beine konnte der oder die Badende schaukeln und dadurch kleine Wellen erzeugen. Dittmanns Erfindung inspirierte wiederum den Sachsen Louis Krauß, seines Zeichens Erfinder der sogenannten Volksbadewanne. Badende konnten darin ihren Körper ausstrecken und – wenn sie die vier Holzfüße der Wanne hochklappten – schaukeln; durch abwechselnde Schulterbewegungen wippte die Wanne von links nach rechts. Weil die Wellen den ganzen Körper benetzten, brauchte man in den Schaukelwannen weniger Wasser. Das war wichtig, weil damals nur wenige Wohnungen fließend Wasser hatten und das Wasser mühselig in Töpfen erhitzt werden musste. „Jedem Deutschen wöchentlich sein Bad“ lautete der Werbespruch für die Volkswanne. Ein weiterer Vorteil: Da die Wannen aus Blech waren, wogen sie nicht viel, ließen sich einfach transportieren und an der Wand aufhängen. Wasser und Platz sparen? Vielleicht auch heute gar keine schlechte Idee für moderne Nomaden oder Bewohnerinnen von Tiny Houses. Dann kann die Badewanne beim Umzug sogar mit. Leon Holly

Zukunftsbilder aus der Vergangenheit

und was man aus ihnen lernen kann, erkunden wir hier in jeder Ausgabe.

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