zurück in die zukunft:
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Die Küche im Jahr 2000 hat sich der französische Künstler Jean-Marc Côté ein bisschen wie ein Chemielabor vorgestellt: Ein Raum mit einem weißen Kachelboden, drei Menschen stehen um einen Tisch voller Reagenzgläser, Kolben und Apparaturen. Nur die Kleidung der drei verrät, dass es sich wohl um eine Küche handeln soll. Für die Serie „En l’an 2000“ haben Côté und andere Künstler*innen sich um 1900 überlegt, wie wir im Jahr 2000 leben werden.
Ein anderes Bild dieser Serie zeigt ein „Chemisches Dinner“. Diese Ideen erinnern an die Molekularküche, die Anfang der 2000er der spanische Koch Ferran Adrià populär gemacht hat. Adrià machte sich das Wissen der Lebensmittelindustrie zunutze, um daraus seine Gourmetküche zu entwickeln. Er verarbeitete Lebensmittel zu Schaum, Gelees oder Konzentraten. Adrià servierte Melonenkaviar und nutzte dafür eine Technik, mit der heutzutage auch die „Popping Bobas“ in Bubble Tea hergestellt werden. Essen aus dem Labor ist also nicht nur was für Superreiche. Es könnte auch das Leid von Tieren minimieren. Forscher*innen arbeiten schon länger an Fleisch aus dem Labor, bei dem Stammzellen von Tieren in einer Nährflüssigkeit gezüchtet werden und zu Muskelgewebe heranwachsen. Côté lag mit seiner Vision also nah an dem, was im 21. Jahrhundert tatsächlich Realität ist. Franziska Betz
Zukunftsbilder aus der Vergangenheit
und was man aus ihnen lernen kann, erkunden wir hier in jeder Ausgabe
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