zurück in die zukunft:
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Wäre ein Produkt wie der Multi-Hairstyler Dyson Airwrap (trocknen, bürsten und locken!) in der Belle Époque entworfen worden, so sähe er wohl aus. Verschiedene Styling-Werkzeuge, per Knopfdruck gesteuert, vergnügt dreinblickende Nutzerin. Die Zeichnung aus der Zeit um 1900 prophezeit für 2000 eine elektrische Frisier-Vorrichtung.
Im Grunde ja zutreffend. All die Gerätschaften, die im Laufe des 20. Jahrhunderts erfunden wurden, sind mittlerweile als einzelnes Super-Gadget erhältlich: mit verschiedenen Aufsätzen zum Glätten, Föhnen und Frizz-Vermeiden. Dafür muss man zwar, wie auf der Zeichnung suggeriert, kein zusätzliches Zimmer anmieten, vielleicht aber einen Kredit aufnehmen. Denn das begehrteste Modell, der eingangs erwähnte Airwrap, kostet über 500 Euro. Was sowohl Airwrap als auch die Maschine auf dem Bild nicht können: waschen, schneiden, Strähnchen machen, einen Milchkaffee bringen, hingebungsvoll die Kopfhaut massieren, zuhören, therapieren, Stil-Ratschläge geben und sanfte Rügen erteilen, wenn zwischen den Salonbesuchen wieder nicht oft genug an die Spülung gedacht wurde. Bei Frauen bleibt Friseurin einer der beliebtesten Ausbildungsberufe. Und der Airwrap teurer Schnickschnack. Leonie Gubela
Zukunftsbilder aus der Vergangenheit und was man aus ihnen lernen kann, erkunden wir hier in jeder Ausgabe.
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