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Archiv-Artikel

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Von BAX

Der 87 Jahre alte Brite Bernard Lewis ist ein Doyen der angelsächsischen Islamwissenschaft, und zählt zu dem meist gelesenen Autoren seiner Zunft. Seine Bücher über „Stern, Kreuz und Halbmond“ oder „Die Assassinen“ wurden in 22 Sprachen übersetzt. 1916 in London geboren, lehrte Bernard Lewis von 1974 bis 1986 in Princeton, USA. Seitdem wendet er sich in oft populär gehaltenen Werken an ein breiteres Publikum. Und behandelt dabei oft gestellte Fragen wie: „Warum die islamische Welt ihre Vormacht verlor“. Dass der Historiker dabei sein Augenmerk meist auf Religion und Historie legt, den sozialen, wirtschaftlichen und politischen Rahmen aber eher vernachlässigt, hat ihm den Vorwurf eingetragen, einem verengten Blick auf „den Islam“ das Wort zu reden. Von Edward Said wurde er deswegen einst als Vertreter einer Denkschule geschmäht, die er „Orientalismus“ nannte. Doch diese Kritik klammert aus, wofür es sich lohnt, Bernard Lewis zu lesen: Für seine profunden Analysen der islamischen Geschichte. Und für seine Kenntnis des religiös geprägten Denkens – wie etwa in seinem Buch über „Die politische Sprache des Islam“, das er selbst für sein bestes hält. BAX