piwik no script img

wortwechselWeiße Mafia der Milliardärehat das Weiße Haus gekauft

Das Weiße Haus dreht eigene Filme auf Pressekonferenzen. Wer teilnimmt, bestimmt der hässlichste König der Welt. Unter die Räder gekommen: Selenskyj, Präsident der Ukraine

Das Weiße Haus, das berühmteste Haus in den USA: die Zentrale der Macht des Präsidenten Foto: Michael Reynolds/epa

„Krach zwischen Selenskyj und Trump: Treffen, versenkt! Auch die anhaltende Unterstützung der Ukraine vonseiten der USA ist nach dem Treffen in Gefahr“, taz.de vom 1. 3. 25

Geht es nur um Profit?

Trump hat mit seinem Gefolge wahrscheinlich genau das provoziert, was viele Menschen nicht sagen konnten oder wollten: Die militärische Unterstützung der Ukraine ist sinnlos. Es glaubt kaum jemand, Russland könnte durch mehr Waffen (in der Ukraine) besiegt werden. In drei Jahren wurde nichts erreicht, wohl aber viele tote, verletzte und traumatisierte Menschen und reichlich Zerstörungen. Daran haben wir indirekt durch die Waffenlieferungen unseren Anteil. Dass jetzt auch das United Kingdom auf die Pauke haut, hat wohl eher mit Geld und Wirtschaft zu tun, weil man sich verrechnet hat mit dem EU-Austritt. So viel zum Thema „demokratisches Miteinander“. Am Ende geht es nur um Profit: Rohstoffe fördern und Waffen herstellen.

Rolf Dombrowsky, Dortmund

Ich habe das Interview in Gänze gesehen. Trump hat auf die Frage eines Journalisten, ob er die Waffenlieferungen an die Ukraine fortsetzen wird, geantwortet: „Nur nicht mehr so viel.“ Dieser Mann ist ein verstandloser Schwätzer, der in allem scheitern wird, was er angekündigt hat. Viele seiner Vorhaben hat die US-Bundesjustiz schon gestoppt. Peter Pascht

@Peter Pascht Verstandlos? Seine Ziele sind ziemlich krank, aber ihn – und vor allen Dingen die ihn stützenden Milliardäre – für dumm zu halten, ist ein gefährlicher Fehler, der sich noch weiter rächen wird. Monomi auf taz.de

Es war offensichtlich abgesprochen, Selenskyj in aller Öffentlichkeit zu demütigen und ihm das Scheitern der Verhandlungen anzuhängen. Vermutlich, weil sich herausstellte, dass Putin gar nicht verhandlungsbereit ist und Trumps Versprechen, den Krieg kurzfristig beenden zu können, nicht einlösbar ist.

Donald Duck auf taz.de

Trump hat den Eklat bewusst einkalkuliert und Selenskyj hat leider vergessen, wie in den USA das Showbusiness funktioniert. Angefangen bei der Körperhaltung über das Ins-Wort-Fallen bis hin zur (aus US-Sicht) absurden Äußerung über die Befindlichkeiten der USA, wäre es wünschenswert gewesen, Selenskyj hätte bessere Berater gehabt. Sam Spade auf taz.de

Trump erwartet innerhalb seines imaginierten Herrschaftsbereiches bedingungslose Unterwerfung. Irgendwie erinnert das alles sehr stark an mafiöse Strukturen. Flix auf taz.de

Selbstüberschätzung und Realitätsverweigerung sind ein großes Hindernis auf dem Weg, das Morden und Sterben zu beenden. Es könnte helfen, wenn die westlichen Unterstützer anfingen der Ukraine gegenüber offen und ehrlich zu sein, anstatt nicht einzuhaltende Versprechen zu machen. Bürger L auf taz.de

Grausame Spielchen?

Zu viele im Westen – auch hier im taz-Forum – haben geglaubt, man dürfe Putin nicht noch mit einer „Belohnung“ für seine Aggression davonkommen lassen. Jetzt, mit Trump, fällt die Belohnung für Putin noch größer aus – und Trump wird sich den Rest einstecken.

Abdurchdiemitte auf taz.de

Alle empören sich nur und wiederholen die schon mit der Kamera festgehaltenen Tatsachen. Das ist ein wohl kalkulierter Plan, der hier abläuft. Die zuerst öffentlich verkündete Einigung auf einen riesigen Rohstoffdeal hat der ganzen Welt gezeigt, dass es in der Ukraine natürlich wie in jedem anderen Krieg nur um Rohstoffe und Wirtschaft geht. Die doofen Europäer haben geglaubt, dass es um Moral und Gerechtigkeit geht. Aber nein – wie immer geht es um Geld. Sengel auf taz.de

Trump hat dafür gesorgt, dass nur noch Ja-Sager und Stiefellecker um ihn herum sind. Auch die Presse tanzt nach seiner Pfeife. Das Weiße Haus sucht jetzt die Fragen aus, die gestellt werden dürfen, nicht die Journalisten. Wer es wagt, sich nicht an diese „Etikette“ zu halten, fliegt raus. Minelle auf taz.de

„Schickt sie zum Mars!“

„Trumps neue Weltordnung: All hands on deck!“, wochentaz vom 1. 3. 25

Warum fragt man sich nicht, wohin die Milliarden Euro geflossen sind in der Ukraine? Wann hat das ein Ende? Man stellt Selenskyj ausschließlich als Opfer dar. Es ist salonfähig geworden, Krieg zu machen, ihn zu gewinnen, koste es, was es wolle! Warum bitte? Wo sind die Demokratie-Demonstranten? Keiner von denen schreit, Schluss mit dem Krieg! Ganz im Gegenteil, noch mehr Waffen und Munition, Gerätschaften an die Ukraine … noch mehr! Nina Lohse, Berlin

Der Eklat war eine Inszenierung, die einem genau geplanten Drehbuch folgte. Trump möchte nicht mehr mit Selenskyj verhandeln, weil die Russen nicht mit Selenskyj verhandeln möchten. Trump benötigte einen Anlass, Selenskyj als Verhandlungspartner zu desavouieren und zu diskreditieren.

Ramona Reifenscheid, Ingelheim

Ich habe bisher immer links gewählt, muss aber sagen, dass Trump letztlich Recht hat! Wie viele ukrainische Männer müssen noch sterben? Gibt es keine Friedensbewegung mehr? Alles weg durch die tagtägliche Propaganda? Und wenn den Palästinensern ihr Land geklaut wird, hört man keinen Aufschrei unserer verlogenen Medien! Name ist der Redaktion bekannt

Treffender als mit diesem albernen Ausschelten der Ausnahmeerscheinung Selenskyj hätten Trump und Vance ihre Bosheit und Primitivität nicht demonstrieren können. Alfred Mayer, München

Manchmal habe ich einen Traum: Da ziehen 500.000 DemonstrantInnen an der russischen Botschaft in Berlin vorbei und rufen „Für eine freie Ukraine! Schickt sie zum Mars: Putin, Trump und Musk!“ Ulrich Riehm, Mannheim

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen