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wortwechselAm Trübsinn ist nicht der November schuld

Eine angespannte Weltlage lässt auch die taz-LeserInnen nicht kalt: Atomwaffen als Druckmittel, Putins Seilschaften in Nah- und Fernost sowie ein neuer Präsident in den USA

Genauer hinsehen

Ganzschöngrau“,

wochentaz vom 23.–29. 11. 24

Ihr wundervoller Artikel spricht mir aus dem Herzen, und ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihre poetischen Worte! Von mir aus könnte der November zwei Monate lang dauern. In jedem Jahr bedauere ich, dass er so schnell vorbeigegangen ist. Ich werde mir jetzt die verschiedenen Grautöne noch mal genauer ansehen und genießen.

Nicole Oberüber, Dresden

Gewaltspirale

Geschenk mit Eskalation“,

wochentaz vom 23.–29. 11. 24

Mittlerweile dürfte doch auch bei den Mächtigen dieser Welt der Groschen fallen, dass die Spirale der Eskalation ein Ende haben muss.

Es wird Zeit, dass die Diplomaten die Fäden in die Hand nehmen, denn dieser Krieg entwickelt sich immer mehr zu einem Spiel mit dem Feuer, was dann kaum noch zu löschen ist. Deutschland sollte als ein Nato-Staat mit gutem Beispiel vorangehen und Diplomaten schicken statt Waffen oder sogar die Taurus-Marschflugkörper!

Und unseren Politikern der Grünen sei zu sagen, sie sollten es doch wissen als eine Klima- und Umweltpartei, dass Kriege die größten Umwelt- und Klimaverbrecher sind, darum lasst endlich ­Vernunft in eure Köpfe einziehen!

René Osselmann, Magdeburg

Abstriche machen

Geschenk mit Eskalation“,

wochentaz vom 23.–29. 11. 24

Auf beiden Seiten des Spektrums gibt es leider zu viele Menschen, die den Kopf in den Sand stecken, und eine Angst vor der Wahrheit.

Es sollte weder eine Lösung sein, der Ukraine einfach keine Waffen mehr zu liefern, noch auf mehr Waffen zu setzen. Beides wird nicht zu dem erwünschten Frieden führen.Letztendlich werden beide Seiten große ­Abstriche bei ihren Zielen machen müssen, ­unabhängig davon, ob es fair ist oder nicht. Alexander Schulz auf taz.de

Kompromisslos

Geschenk mit Eskalation“,

wochentaz vom 23.–29. 11. 24

Frau Major, die auch die Bundesregierung in Sachen Ukraine und Russland beraten hat, fällt insbesondere durch Härte und Kompromisslosigkeit gegenüber Russland auf. Nein zu einem möglichen Waffen­stillstand, stattdessen Nato-Mitgliedschaft, eigene Atomwaffen und weitreichende Waffensysteme für Frieden in der Ukraine.

Wenn die Freiheit Europas in der Ukrai­ne verteidigt wird, dann wäre die Konsequenz für mich, deutsche Soldaten an die Front zu schicken – dazu ist NIEMAND bereit.

Zum Glück reagiert Olaf Scholz besonnener. Gibt es eigentlich keine Friedens -und Konfliktforscher*innen, die beraten?

Wolf-Dieter Rösler, Hamburg

Charakterfrage

Angst ist ein lautes Gefühl“,

wochentaz vom 23.–29. 11. 24

Bei aller berechtigten Vorsicht ist daran zu denken, dass Putin kein Irrer ist, sondern vom Charakter her ein Dieb und Halsabschneider. Und dieser versucht seine Beute in Sicherheit zu bringen und gefährdet sie nicht durch unkontrollierbare Atombombenabwürfe, weshalb er seinen Raketenstart auch brav angemeldet hat.

Denn eines ist ihm bewusst, wer zuerst den roten Knopf buzzert, stirbt als ­Zweiter. Damit wäre er zwar unsterblich mit dem Untergang unserer bekannten ­Zivilisation verbunden, aber ebenso auch tot und seine Familie gleich mit. Und das ganze liebe Geld, das er zusammen­gerafft hat, nutzlos. Also null Zukunft.

Der wirklich Irre sitzt demnächst im Oval Office, vor dem sollten wir uns mehr fürchten. Klaus-Peter Klauner, Brühl

German Angst

Angst ist ein lautes Gefühl“,

wochentaz vom 23.–29. 11. 24

Putin weiß ganz genau, dass er einen (Erst-)Atomangriff weder als Person noch als Land überleben wird. Und er weiß ganz genau, dass man auch mit der „German Angst“ Krieg führen kann.

Der Krieg in der Ukraine wäre vorbei, hätte sich der Westen zu einer massiven Unterstützung bereits in den ersten ­Wochen und Monaten hochgeschwungen. Scholz’ Angebot, 5000 Helme zu ­schicken, ist beschämend, auch wenn’s danach ­erheblich besser wurde.

maxwaldo auf taz.de

Im Grunde harmlos

Die Methode Trump“,

wochentaz vom 23.–29. 11. 24

Ich denke, der Autor liegt hier falsch. Trump ist vielen Wählern inzwischen so gut bekannt wie der seltsame Onkel auf Familienfesten. Er sagt zwar manchmal politisch Unkorrektes, übertreibt aus Liebe zur Pointe maßlos, ist aber im Grunde harmlos.

Zumindest für die wahlberechtigten Amerikaner war er die bessere Wahl als eine ehemalige Staatsanwältin, der kein Thema einfallen mochte, das sie anders als ihr Vorgänger angehen würde.

Spätestens in zwei Jahren, wenn wieder das komplette Repräsentantenhaus und [1]/3 des Senats gewählt werden, ist Abrechnung mit Trump. Hat er geliefert, geht er als Held in die Geschichte ein, falls nicht, als seltsamer Vorgang in einer verrückt gewordenen Zeit. Realsatiriker auf taz.de

Ökonomie

„Was kostet die Welt“,

wochentaz vom 23.–29. 11. 24

Schrumpfung brauchen wir tatsächlich dringend im automobilen Bereich (auch E-Autos verstopfen Städte und zerstören Natur), Wachstum und damit Investitionen und Arbeitskräfte dagegen im öffentlichen Verkehr. Wir ernten jetzt, worauf alle, die sich mit der Materie beschäftigt haben, schon seit Jahrzehnten hinweisen: Der ÖPNV ist strukturell unterfinanziert, überdimensionales Wachstum gab es dagegen im Straßenbau: „Wer Straßen baut, wird Verkehr ernten!“.

Weitere Beispiele: „Bauen, bauen …“ als Instrument gegen die Wohnungsnot zu propagieren ist unterkomplex: Es gilt auch, das Wachstum der Wohnfläche pro Person zu stoppen, flächensparend und ökologisch zukunftsfähig zu bauen und zu sanieren. Bei den regenerativen Energien hat die Ampelregierung endlich notwendiges Wachstum ausgelöst. Aber schon meldet die „schöne, neue Konsumwelt“ ihre Ansprüche an und fordert zusätzliche Atomkraftwerke für KI und autonomes Fahren.

Fazit: Wir Älteren können vielleicht noch einiges tun, um den nächsten Generationen eine lebenswerte Umwelt zu ­hinterlassen. Wolfgang Wiemers, Münster

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