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wortwechselBoomer: Eine Generation steht in der Kritik

Viele „Boomer“ kämpfen schon Jahrzehnte für den Ausbau erneuerbarer Energien und passen nicht ins Klischee. Auch wohlhabende Beamte erfahren Ablehnung in der taz

Boomer könnten der jüngeren Generation beim Klimaschutz auf die Sprünge helfen Foto: Michael Gstettenbauer/imago

Klug und ausgewogen

Wie beseitigt man Blockaden?“,

wochentaz vom 19.–25. 10. 24

Ich möchte meine Wertschätzung für den Ansatz der sanften Radikalität von Frau Marinic ausdrücken, sie trifft mit ihrer Analyse den Kern des Problems in unserer deutschen Gesellschaft im Moment genau: „Wir sind in den letzten zehn Jahren in den Krisenanalysen stecken geblieben“. Wie sie anerkennt, dass es am Anfang von allem Neuen immer Angst gibt und gleichzeitig einfach in den Dialog geht und versucht, Angst abzubauen und möglichst viele Menschen mitzunehmen, das ist wirklich großartig. Gerade in unseren hochpolarisierten Zeiten brauchen wir nicht noch mehr eindeutige Stellungnahme, sondern das Verbindende. das steht auch der taz sehr gut zu Gesicht, eine solche kluge und ausgewogene Stimme abzudrucken.

Michael Schmidt, Berlin

Generationenrevolte

Es wird Zeit, reichen Rentner-Boomern ins Gewissen zu reden“,

wochentaz vom 26. 10.–1. 11. 24

Waltraud Schwab beklagt die jetzt schon hohen Zuschüsse aus der Staatskasse in die Rentenversicherung und redet in Bezug auf die zukünftige Rente eine Generationenrevolte herbei. Schuld sind mal wieder diejenigen, die jahrzehntelang Beiträge in die Rentenkasse gezahlt haben und (künftig) „sehr gut von der Rente leben können“ – die Boomer. Und wie so häufig kommt die Floskel „Es kann nicht darum gehen, eine Neiddebatte auszulösen“, nach dem Boomerbashing folgt allerdings direkt das Beamt*innenbashing: Pensionen zu hoch – Solidaritätsgedanke müsste gelten. Also runter damit? Oder Renten hoch?

Ja, es gibt Probleme mit der Kranken- und Pflegeversicherung, viel zu viele Rent­ne­r*in­nen haben zu niedrige Renten und die Sozialkassen müssen besser und nachhaltiger gefüllt werden. Aber bitte nicht damit, dass man den Menschen ihre erworbenen Rentenansprüche vorenthält, wenn sie auch mit 70 oder darüber weiterhin arbeiten gehen.

Hermann Klein, Dortmund

Alle an einem Strang

Was kostet die Welt“,

wochentaz vom 26. 10.–1. 11. 24

Was Maurice Höfgen zum Thema „Boomer-Ökonomen“ sagt, finde ich nur teilweise richtig, denn zur Wahrheit gehört eben auch, dass die Grünen und viele ökologisch ausgerichtete Verbände schon seit Jahrzehnten sagen, dass wir mit grünen Ideen schwarze Zahlen schreiben können und auch müssen.

Die Kämpfe um den Ausbau der erneuerbaren Energien seien hier als nur ein Beispiel von vielen genannt. Also bitte nicht uns Boomer alle in einen Sack stecken, es gab und gibt viele Pionierinnen und Pioniere, ohne deren Überzeugung und Kämpfe wir heute noch wesentlich schlechter dastehen würden. Am besten ziehen wir jetzt alle an einem Strang, und dann gelingt hoffentlich, dass die jungen Menschen keine rechtsextremen oder nationalpopulistischen Parteien mehr wählen, sondern verstehen, wo wirklich die Lösungen für ihre Zukunft herkommen.

Stefanie Schall-Uhl, Heidenheim

Gemeinwohl-Bilanz

Das Problem mit den Boomer-Ökonomen“,

wochentaz vom 26. 10.–1. 11. 24

Ihre jüngste Kolumne über Boomer Ökonomen, Herr Höfgen, hat mir wieder sehr gut gefallen. Sicher haben Sie auch schon überlegt, über die Idee der Gemeinwohlökonomie (GWÖ) zu schreiben, beziehungsweise wie sich unser Leben ändern würde, wenn Unternehmen ihren Beitrag zum Gemeinwohl messen und transparent machen müssten (Gemeinwohl-Bilanz und eines Punktwertes). Wie finden Sie das, wenn Steuern, Aufträge öffentlicher Hand und nicht zuletzt privater Konsum sich daran orientieren (können) …?

Das ist meines Erachtens auch eine mutige Idee, die Gutes bringen und umgesetzt werden kann im Rahmen des vorherrschenden Wirtschaftssystems.

Robert Macan, Stuttgart

Generation X

Was kostet die Welt“,

wochentaz vom 26. 10.–1. 11. 24

Wer „mindestens 50 Lebensjahre auf dem Buckel“ hat, ist kein Boomer, sondern gehört der Generation X an. Mit diesem Alter ist man Teil der Kohorte, die im „Pillen-Knick“ entstand, der (selbst wenn er nicht so stark ausfiel, wie man damals dachte) per definitionem erst nach dem Baby-Boom kam. Gerade als Wirtschafts-Influencer, der gerne „klugscheißt“, sollten dir abgegrenzte Begriffe doch wichtig sein, oder? Nils Kaczenski, Hannover

Ökonomie

Das Problem mit den Boomer-Ökonomen“, wochentaz vom 26. 10.–1. 11. 24

Warum muss momentan eigentlich alles auf die Formel: „Alle gegen die bösen Boomer“ heruntergebrochen werden?

Natürlich macht jede Generation Fehler. Nur ist es im Nachhinein eben immer wohlfeil, zu meckern und zu behaupten, man selbst hätte es nicht nur anders, sondern auf jeden Fall auch besser gemacht. Ökonomie ist in Deutschland kein Thema.

Es interessiert die Deutschen noch nicht einmal, wie man viel Geld verdienen oder gar reich werden könnte. Dementsprechend kann Politik dann eben auch viel Unsinn erzählen, angefangen von der schwäbischen Hausfrau bis hin zur angeblich so schlimmen und negativen Wirkung der Schuldenbremse – die aber tatsächlich für Investitionen gar nicht gilt!

Karl Murks auf taz.de

Mehr Höfgen!

Was kostet die Welt“,

wochentaz vom 26. 10.–1. 11. 24

Wie schön zu sehen, dass Maurice Höfgen nun für die taz schreibt! Ich folge ihm schon lange auf seinen VWL-Influencer-Kanälen und freue mich über die zusätzliche Reichweite. Nur schade, dass seine Ideen und Vorschläge nur einmal im Monat gedruckt werden, denn davon braucht es dringend mehr!

Gloria Leißner, Weiden i. d. OPf.

Berufspolitiker

Helden der Arbeit“,

wochentaz vom 26. 10.–1. 11. 24

Be­rufs­po­li­ti­ke­r:in­nen versuchen das Volk zu vertreten, in dem sie es imitieren. Genauso peinlich und durchschaubar ist der zigfache Millionär und ehemalige sauerländische Amtsrichter a. D. Friedrich Merz, CDU, der als Beamter niemals die GKV – gesetzliche Krankenversicherung – kennengelernt hat. Wer mit Blackrock die dunkle Seite der Macht kennen- und schätzen gelernt hat, der hat jeden Bezug zur sozialen Realität wie Altersarmut, Pflegenotstand, Wohnungsnot, Kältetoten et cetera in unserem Land längst verloren.

Klaus Jürgen Lewin, Bremen

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