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wortwechselHolzofen, Ukrainekrise und Bundespräsident

Regenerative Heizform wird verbannt und nimmt Bevölkerung letzte Autarkie. Staaten im Nato-Russland-Spannungsfeld. Steinmeiers Herausforderungen in zweiter Amtszeit

Feinstaubbelastung

„Umweltbundesamt sagt Holzöfen den Kampf an“, taz vom 11. 2. 22

Ich verstehe nicht, warum die Wissenschaft im Bereich der Feinstaubbelastung so hartnäckig ignoriert wird von Deutschland? Die OECD hat in einer großen Studienübersicht, vor nicht einmal einem Jahr, festgestellt, dass rund 96 Prozent der Feinstaubbelastung NICHT von Verbrennung stammt. Elektroautos weisen sogar eine höhere Feinstaubbelastung auf als Dieselfahrzeuge. Die Hauptursache sind Reifenabrieb, Elektronik und Aufwirbelungen so das OECD. In der gleichen Studie prognostiziert die OECD durch eine immer größere Verbreitung von Elektroautos sogar einen schnelleren und höheren Anstieg der Belastung als sie durch Verbrenner möglich wären. Die Studie ist frei zugänglich für jeden online einsehbar. Warum schießt man jetzt auf die wenigen Öfen? Marco Hellriegel, Berlin

Autarkie

„Kein Konzept gegen Kaminqualm“, taz vom 16. 2. 22

Was ist das? Die perfekte Ablenkung von einer nicht zielführenden Klimapolitik. Das Verbannen der letzten regenerativen Heizform gerät vor dem Hintergrund des Klimaschutzes zur Farce. Den Feinstaub­emissionen könnte man auch einfach durch das Vorschreiben von Filteranlagen entgegenwirken. Dafür muss man sie nicht gleich verbieten. Und auch bei der Bekämpfung der Feinstaubemission sollte man vielmehr Industrie und Kraftfahrzeugverkehr in den Blick nehmen, statt der Bevölkerung das letzte bisschen Autarkie zu nehmen!

Sabrina Neugebauer, Hamburg

Holzheizungen

„Kaminöfen an den Kragen“, taz vom 10. 2. 22

Holzheizungen sind CO2-neutral, das reicht nun nicht mehr gemäß Staatlichem Umweltamt! Mit was sollen wir denn nun heizen? Fossile Brennstoffe wie Öl und Gas sollen es nicht sein, Holz nun auch nicht, aber mit was? Stromheizungen mit Strom aus Kraftwerken doch wohl nicht! Gerade Holzheizungen auf dem Land dürften nicht das Problem sein, denn hier ist die Feinstaubbelastung = 0.

Kirsten L. Mälzer, Burg Stargard

Kornkammer

„Die Macht des Brotpreises“, taz vom 15. 2. 22

Wenn nichts mehr geht – was ist das Wichtigste? Essen und trinken. Auch Putin wird verstanden haben, dass der Klimawandel sich weltweit dramatisch auf die Ernteerträge auswirken wird. Es erscheint mir deshalb klug, sich den Zugriff auf die Kornkammer Ukraine zu sichern. Zumal zu erkennen ist, dass der Westen unfähig ist, im erforderlichen Zeitraum die nötigen Maßnahmen zur Sicherung der Fruchtbarkeit seiner Böden durchzusetzen. Hoffentlich wird dieser Aspekt in den Verhandlungen zur friedlichen Lösung des Ukraine-Konflikts berücksichtigt!

Anita Schwaier, Oberursel

Finnlandisierung

„Lage an der Grenze zur Ukraine bleibt bedrohlich“, taz vom 17. 2. 22

Wenn Russland ernsthafte Verhandlungen fordert, in denen für die Ukraine eine irgendwie geartete Neutralität oder zeitgemäß abgewandelte „Finnlandisierung“ vereinbart wird, dann müsste es konsequenterweise für die identische Vereinbarung für Belarus eintreten. Mir ist nicht bekannt, dass Nato-Mitglieder oder EU-Staaten mit der Ukraine Manöver durchführten, wie sie gerade von Russland mit Belarus veranstaltet wurden. Einwand: Grenzen zu Russland haben aber nicht nur die Ukraine und Belarus, sondern auch Lettland und Estland, die Nato-Mitglieder seit 2004 sind. Vorschlag: In Lettland und Estland werden keinerlei Nato-Truppen stationiert, beide nehmen auch nicht an Manövern von Nato oder EU in Staaten der Nato-Ostgrenze teil.

Thomas Lorenz, Gelnhausen

Zweite Amtszeit

„Ob er die Größe hat?“, taz vom 13. 2. 22

Die Analyse von Stefan Reinecke bringt die bisherige Achillesferse von Frank-Walter Steinmeier als Staatsoberhaupt treffend auf den Punkt. Schließlich hat die Corona-Krise die soziale Spaltung in Deutschland noch einmal wie unter einem Brennglas verschärft, da es vor allem die ärmeren Bevölkerungsschichten sind, die sehr häufig eben nicht aus dem bequemen Homeoffice ihrer beruflichen Tätigkeit nachgehen können und deren Kinder bei einem Lockdown in der Regel zu den größten Verlierern in den Schulen zählen. Deshalb genügt es hier in der Tat beileibe nicht, nur dem unterlegenen Gegenkandidaten von der Linkspartei symbolisch die Hand zu reichen, da der Begriff des „gesellschaftlichen Zusammenhaltes“ zu einer leeren Floskel wird, wenn man ihn nicht wirklich wie zum Beispiel in Form einer für den Bundespräsidenten sich als Ruckrede anbietenden und in der ersten Amtszeit leider verpassten Wertedebatte mit echtem Leben füllt!

Rasmus Ph. Helt, Hamburg

Knallharte Ansagen

„Runde zwei für Steinmeier“, taz vom 13. 2. 22

Knallhart-Ansage vom wiedergewählten Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier an Russlands Präsidenten Wladimir Putin: „Lösen Sie die Schlinge um den Hals der Ukraine!“ Dafür bekam Steinmeier in der Bundesversammlung Applaus. Aber was sagt Steinmeier eigentlich zu Altbundeskanzler „Gazprom-Gerd“ Schröder, dem Putin-Amigo, quasi „Putin-Regierungssprecher“, Präsident des Verwaltungsrates von Nord Stream 2 und nominiert für den Gazprom-Aufsichtsrat – dessen Kanzleramtsminister Steinmeier einmal war? Nach seiner erneuten Wahl zum Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland wurde Steinmeier ganz konkret im Ersten und Zweiten Deutschen Fernsehen auf Gerd Schröders unterstützende Aussagen zu Putins Ukraine-Politik befragt. Eine weitere Knallhart-Ansage an die Adresse von Gerd Schröder gab es jedoch nicht. Steinmeier umkreiste nur die Frage, wich aus und blieb den Journalisten die Antwort darauf schuldig.

Roland Klose, Bad Fredeburg

Promi-Status?

„Runde zwei für Steinmeier“, taz vom 13. 2. 22

Mich interessiert das Verfassungsorgan „Bundesversammlung“, das laut Grundgesetz Art. 54, „Der Bundespräsident“, diesen wählt. Der aktuelle Bundestag besteht aus 736 Bundestagsabgeordneten, die gleiche Anzahl kommt aus nominierten Vertretern der Bundesländer dazu, macht summa summarum 1.472 Wähler. Wer wählt denn nun diese Menschen aus, wie den Sänger Roland Kaiser, den Kabarettisten Dieter Nuhr, den Virologen Christian Drosten oder den Bundestrainer Hansi Flick. Ich habe da irgendwie den Verdacht, dass man dafür nur einen gewissen Promi-Status haben muss!

Klaus P. Jaworek, Büchenbach

Digitalisierungswut

„Alt, aber kein Idiot“, taz vom 15. 2. 22

Was mich an der Berichterstattung über dies Thema stört, da unterscheidet sich die taz leider nicht von anderen Zeitungen und Medien, ist das Abheben auf „ die Alten“ und „ die Armen“, die entweder nicht den Grips oder das Geld haben für digitale Kontoführung, die es also nicht können. Was ist mit denen, die es nicht wollen? Warum lese ich an dieser Stelle keinerlei kritisches Hinterfragen der allgemeinen Digitalisierungswut, die doch in erster Linie der Wegrationalisierung von Arbeitsplätzen dient und mitnichten kundenfreundlich ist. Ich finde es in keiner Weise erstrebenswert, unentgeltlich die Arbeit von Bankangestellten zu übernehmen, um den Gewinn meiner Bank durch Einsparung von Arbeitsplätzen zu mehren.

Birgit Gall, Hamburg

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