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wortwechselVon Ungeimpften, Klima und Olaf Scholz

Haben Ungeimpfte Schutzpflichten? Ist in der Pandemie die Toleranz verloren gegangen? Der Klimawandel zeigt sich weltweit in Naturkatastrophen. Scholz endlich im Wahlkampf

Schutzpflicht

„Corona ohne Zwang bewältigen“,

taz vom 13. 7. 21

Aus Vernunft und freiwillig handelt bei uns kaum einer. Deshalb muss es Verordnungen und Richtlinien geben, die das Leben regeln. Daraus hervor geht auch eine Schutzpflicht. Die Ungeimpften haben die Pflicht, die Bevölkerung vor einer möglichen Infektion zu schützen. Deshalb sollten die Ungeimpften von geschlossenen Räumen, in denen sich die Menschen öffentlich treffen, fernbleiben. Das hat überhaupt nichts mit einer Impfpflicht zu tun. Eine Impfpflicht wäre der Zwang, eine Körperverletzung zuzulassen. Die Schutzpflicht besteht aus einem Zwang zum Verzicht.

Hans-Jürgen Beringer, Bensheim

Diskriminierung

„Die Wut kam später“, taz vom 1. 8. 21

Erst mal finde ich es sehr gut, Diskriminierungsmechanismen genau zu beschreiben, um konkret was zu verändern. Und wenn man schwarz ist, hat man da einen Vorteil. Aber es gibt viele Arten der Diskriminierung und des Missbrauchs. Ich bin von der Herkunft weiß, ein typischer Niederbayer. Ich war schwerer Stotterer und hatte Riesenängste. Ich musste meinen Schulweg so wählen, dass ich manchen nicht begegnete, um nicht verhaut zu werden. Gemobbt werden war alltäglich. Ja und auch Frauen missbrauchen … Ich möchte den obigen Beitrag keinesfalls kritisieren, nur ergänzen. Es war kein schlimmes Schicksal von mir. Ich wäre auch ohne die Geschichten nicht so stark geworden wie die Frau im Beitrag.

Hans Hanglberger, Johanniskirchen

Mädchenquälerei

„Die pure Unterwerfung“, taz vom 30. 7. 21

Dressurreiten mag kritisch sein, aber ich bin kein Pferd, um das wirklich beurteilen zu können. Aber ich bin ein Mensch und mich schaudert, wenn ich mir die Vorführungen beim Turnen anschaue, bes. die der Kindfrauen. Da kann mir niemand erzählen, dass das etwas mit „natürlichen Bewegungen“ zu tun hat. Das ist Mädchenquälerei. Ute Straub, Heidelberg

Starkregengebiete

„Ausbau schafft neues Risiko“,

taz vom 3. 8. 21

Wie sinnvoll ein Klimaschutzministerium, mit Klimakompetenzen in anderen Ressorts, ist, zeigt sich exemplarisch am Weiterbau der A 48, gegen den vieles spricht. Vor 30 Jahren geplant, wird sie heute realisiert. Damals war Klimawandel noch nicht in Diskussion.

Wie sollte er heute berücksichtigt werden? Das geben die Verwaltungsvorgänge nicht her. Außerdem ist das Verkehrsministerium für Klima nicht verantwortlich. So läuft das bisher. Dass Autobahnen nicht durch Wassergewinnungsgebiete mit ihren Belastungen gelegt werden dürfen, war auch vor 30 Jahren schon bekannt. Starkregen brachte neue Erkenntnisse. Heute wäre von einem solchen Ministerium zu prüfen, ob von Naturgewalten zerstörte Häuser an Ort und Stelle wiedererrichtet werden dürfen/sollten. In der Schweiz soll das nicht möglich sein.

Klaus Warzecha, Wiesbaden

Insiderwissen

„Wie wollen wir leben?“,

taz vom 31. 7. 21

Die queeren Seiten in der Wochenendausgabe waren sehr informativ! Auch für mich als Nicht-Queere.

Und da scheint es ein Problem zu geben: In­si­de­r*in­nen wissen wohl alle, was cis dyadisch ist, was ein Fuck-Buddy ist (nach längerem Überlegen erschließt es sich mir dann doch), was eine Chem-Sex-Session ist oder wie der szeneastische Sprachcode funktioniert. Was sind Dykes, Hardcorehomos, was ist der Stonewall-Geist und warum wird der Regenbogen zwiespältig?? Fragen über Fragen. Ein Infokasten wäre sehr hilfreich gewesen!

Annemarie Haug, Böblingen

Schwarz-Weiß-Malerei

„Länder drängen auf Testpflicht“,

taz vom 29. 7. 21

Genaugenommen sind wir wieder mittendrin in dieser simplen „Schwarz-Weiß-Malerei“! Menschen, die sich nicht impfen lassen, die sind einfach nur noch Impfgegner, Impfverweigerer oder Impfskeptiker oder gleich die „Superspreader“! Ein Impfunwilliger würde wohl niemals über Impfwillige so diskriminierend urteilen wollen! Ist in dieser Pandemie wirklich jegliche Toleranz, jegliches Feingefühl abhandengekommen? Wer nie nach Alternativen gesucht hat, für den ist natürlich nur das Impfen der „Pandemie-Weisheit“ letzter Sch(l)uss!

Klaus P. Jaworek, Büchenbach

Großkonzerne

„Klimaretter Digitalisierung“,

taz vom 30. 7. 21

Wie der Autor richtig schreibt, ist die Dezentralisierung, unsere Gesellschaft und ihre Systeme sicherer zu machen. Digitalisierung ist ein möglicher Weg dahin. ABER was nützt uns die Digitalisierung über die „Cloud“, die heute in der Hand von ganz wenigen Großkonzernen konzentriert ist. Das ist dann sehr kontraproduktiv!

Dieter Fries, Hamburg

Klimawandel

„Ich bin der Natur nicht böse“,

taz vom 22. 7. 21

Im Rahmen des Klimawandels häufen sich die Naturkatastrophen. Es müsste den sogenannten klugen Köpfen bekannt sein, dass es bereits seit 2010 Möglichkeiten gibt, durch Karbonkolben die Werte von CO2 und NOX massiv zu reduzieren. Nächste Möglichkeit, den CO2-Wert zu reduzieren, ist, das Erdöl künstlich zu produzieren. Hierzu braucht man nämlich das CO2 und Algen, die im Meer als Plage zu finden sind. Vor allen Dingen ist das wissenschaftlich bewiesen. Das alles wird der Bevölkerung verschweigen.Es redet auch keiner darüber, wie die Batterien der E-Autos entsorgt werden.

Jan Zanker, Heidelberg

Vorreiterrolle?

„Den Superverschmutzern auf der Spur“,

taz vom 30. 7. 21

Das Kraftwerk Niederaußem ist übrigens von RWE, der Chef von RWE behauptet, dass Photovoltaik in Deutschland so wenig Sinn macht wie der Ananasanbau in Alaska. Laschet ist Aufsichtsratsmitglied bei RWE und lügt, wenn er von der Vorreiterrolle von NRW beim Klimaschutz „schwärmt.“Gerwin Keller, Berlin

Schwieriges Umfeld

„Scholz groß, Partei klein“,

taz vom 4. 8. 21

Ein Scholz macht noch keinen Sommer. Insbesondere, weil die SPD ihre Klientel verliert, die Verlierer der Deindustrialisierung, Automatisierung und Roboterisierung hierzulande mit zahnlos gewordenen Gewerkschaften. So ein Bisschen (Miss-)Management und ein verzweifelt „gewinnendes“ Lächeln schafft noch kein Vertrauen. Die Systemverlierer wandeln sich zum „Lumpenproletariat“ (Karl Marx) und werden von Querdenkern gern in ihre Mitte genommen.

Dietmar Rauter, Kronshagen

Politisches Urgestein

„Scholz groß, Partei klein“, taz vom 4. 8. 21

Olaf Scholz trägt als politisches Urgestein keine unerhebliche Mitverantwortung für die Föderalismusreform II, in deren Folge der soziale Wohnungsbau durch die Übertragung dieser Aufgabe des Bundes auf die Länder massiv eingebrochen ist. Deshalb passt hier das durch die eigene Wahlkampfagentur forcierte Narrativ eines Anwalts für die Sorgen der einfachen kleinen Leute kaum. Zumal der Vize­kanzler noch kurz vor seinem Abgang als Hamburger Bürgermeister der Stadt mit dem Elbtower ein politisches Erbe hinterlassen hat, bei dem am Ende eine vornehmlich reiche Oberschicht auf einen ärmeren Kiez,wie die benachbarte Veddel mit negativer Symbolik, herabblicken soll.

Rasmus Ph. Helt, Hamburg

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