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wortwechsel„Berge und Meer – dazwischen Teer“

Aktivist:innen protestieren seit einem Jahr gegen den Ausbau der Autobahn A 49 in einem Wasserschutzgebiet in Hessen – dem Dannenröder Forst. Und sie finden Unterstützung!

Wenn es zu spät ist

„Extinction Rebellion gegen A 49: Blockierer fordern Aus für Autobahn“, taz vom 9. 10. 20

Besonders bitter aufgestoßen ist mir die Behauptung der Grünen, der Bau könne nicht mehr verhindert werden, weil die Voraussetzung der „gesicherten Finanzierung“ erfüllt sei. Die angebliche Wirtschaftlichkeit dieser Projekte beruht regelmäßig auf Schönrechnungen der beteiligten Privaten (Bauunternehmen und Banken). Sie werden ebenso regelmäßig von den Rechnungshöfen als unwirtschaftlich gebrandmarkt – wenn es schon zu spät ist. Würde man das Finanzierungskonzept dem Rechnungshof zur Vorabprüfung vorlegen, wäre es garantiert gestorben. Der Hebel zur Verhinderung des Autobahnbaus existiert also, aber man will ihn nicht betätigen. Danni bleibt!

Brigitte Hansen, Trier

Ökologische Transition

Während die europäischen Parlamentarier die Marke zur Absenkung der Treibhausgase ehrgeizig erhöhen, diskutieren sie gleichzeitig eine Aufbau- und Resilienzfazilität, deren primäre Aufgabe es wäre, Wirtschaftspolitiken zu fördern, die das Wachstumspotential erhöhen. Ob die ökologische Transition zu realem Einkommenszuwachs der bottom 90 Prozent oder zu erhöhtem öffentlichem Konsum und geringerem privatem Konsum, zu einer erst stark steigenden, dann niedrigen Investitionsquote führt – das alles wird sich erst im Nachhinein feststellen lassen.

Wissenschaftler warnen aber, dass nach jetzigen Tendenzen die Erde auf einem Pfad ist, der innerhalb einer Generation zu irreversiblen, katastrophalen Entwicklungen führen kann. Auch die Europäische Union ist bezüglich der Absenkung von Treibhausgasen bei weitem nicht auf dem richtigen Pfad. Die Kohärenz zwischen Zielvorgabe und wirtschaftspolitischen Richtlinien bleibt herzustellen.

Ollivier Bodin, Genova, Italien, Sprecher für greentervention.eu

Ein gesundes Ideal

„Besetzung des Dannenröder Forst: „Ich habe die Klimakrise gesehen“. Carola Rackete wurde als Seenotretterin bekannt. Nun unterstützt sie die Besetzer*innen im Dannenröder Wald gegen den Bau der A 49“, taz vom 10./11. 10. 20

Die Frau Rackete ist gut! Ein gesundes Ideal für die Jugend! Eine ehrliche Wissenschaftlerin und Humanistin! Dass ihr jedoch ein Talent für die betrügerische Rhetorik im Feld von Politik und Ökonomie etwas fehlt, sollte als ein Kompliment an ihre Ehrlichkeit gewertet werden! Vergessene Liebe auf taz.de

Känguru weiß Bescheid

Der Verkehr auf den Straßen hat sich verdoppelt, weil er nicht auf Schienen fahren kann! Rudolf Fissner auf taz.de

@Rudolf Fissner: Da fällt mir ein Gedicht aus den Känguru Chroniken ein: „Deutschland/ Im Süden die Berge/ Im Norden das Meer/Dazwischen Teer.“ Sollte das Ziel sein, oder? Opossum auf taz.de

@Opossum: wenn man die kronen von alleebäumen zusammenbiegt und ihre äste miteinander zu korbwänden verwebt, kann man aus ihnen grüne tunnel herstellen. im inneren des grünen tunnels spannt man ein netz auf, dass blätter daran hindert, auf die schienen zu fallen.

satgurupseudologos auf taz.de

Bigotter grüner Spagat

Ich mache mir auch Gedanken über die von den hessischen Regierungsgrünen begleitete Waldrodung für neue Windkraftmonster; beispielsweise hier im Odenwald. Im Gegensatz zu dem für die Tesla SUVs gerodeten, angeblich minderwertigen Wald bei Grünheide handelt es sich hier weitestgehend um Buchen. Ich werde ganz subjektiv nur diejenigen wählen, welche die Rodung von Wald keinem bigotten grünen Spagat unterwerfen. Ebertus2 auf taz.de

Die Wut der Autofahrer

Insgesamt sollten die Dannis ihren Forderungskatalog unbedingt konkretisieren. Auf Einsicht zu vertrauen, wird kaum funktionieren. Was stand letztens auf der Heckscheibe so einer CO2-Schleuder? „Eure Armut kotzt mich an“.

Alle4future auf taz.de

@Alle4future: Die Autofahrer bringen dem Staat jährlich über 60 Milliarden Euro ein: Mineralölsteuer, KfZ-Steuer, Lkw-Maut, Mehrwertsteuer, Ökosteuer. Das gesamte Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat ein Budget von nicht mal 40 Milliarden Euro, inklusive Schiene und Internet. Schauen Sie sich mal die Budgetverteilung des BMVI an, dann stellen Sie fest, dass wir Autofahrer den öffentlichen Verkehr und anderes massiv quersubventionieren.

Luftfahrer auf taz.de

Alternativen zur A 49

Es gibt tatsächlich eine Lösung für das Dilemma, in dem wir hier stecken. Und sie ist so einfach! Der Kompromiss liegt in zwei Kilometern. Der Herrenwald, der Dannenröder Forst und der Maulbacher Forst blieben unberührt. Nicht länger stünden sich Polizei und Aktivisten gegenüber. Wie soll das gehen? Die Autobahn bleibt vierspurig bis Treysa und wird dann zweispurig weitergeführt auf der geplanten Trasse. Schließlich erfolgt ein Anschluss an die Straße zwischen Neustadt und Stadtallendorf (B 454). Dieses Verbindungsstück wäre noch nicht einmal zwei Kilometer lang. Konkret bedeutet das: Entlastung für die Menschen in der Region (im Vergleich zum Durchbau der A 49). Optimale Entlastung der B 3, optimale Entlastung von Neustadt und Wiera (B 454). Entlastung der Städte: Treysa – mehr als 8.500 Fahrzeuge pro Tag weniger. Homberg – circa 5.000 Fahrzeuge pro Tag weniger. Marburg – mindestens 2.000 Fahrzeuge pro Tag weniger.

Und die Natur bliebe weitestgehend unberührt: kein Bau durch Trinkwasserschutzgebiet, Erhalt wichtiger landwirtschaftlicher Flächen, insgesamt weniger Flächenversiegelung und weniger Zerschneidung von Lebensräumen. Das ganze Projekt würde auch nur noch einen Bruchteil des Autobahnbudgets kosten.

Angelika Forst, Amöneburg

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