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wortwechselWenn im Herbst der Bauer sein Feld anschaut

Extreme Hitze und Trockenheit lassen Böden veröden, Tierfutter wird knapp und Preise für Landwirtschaftsprodukte steigen. Was ist zu tun?

Wunderbarer Artikel

„Die Verjugendlichung der Frau ist fast vorbei“, taz vom 14. 8. 18

Gerade mal 14 Tage alt, mein 60., und nun dieser wunderbare Artikel von Barbara Dribbusch über Madonna, die ebenfalls 60 Jahre alt geworden ist! Hätte ich nicht besser machen können. Vielen Dank!

Ina Thomee-Johannsen, Potsdam

Callahan war real

„das kommt“, taz vom 11./12. 8. 18

Sie kündigen einen Spielfilm von Gus Van Sant mit dem Titel „Don’t worry, weglaufen geht nicht“ an.

Zum einen geht es um den Titel, für den man nach Ihrer Meinung schönere Lösungen gefunden haben könnte. Zum Zweiten wird ausgeführt, es gehe im Film um den fiktiven Comiczeichner John Callahan.

John Callahan ist keine fiktive, sondern war eine reale Person. Er wurde 1951 in L. A. geboren und hat sich als Comic­zeichner einen Namen gemacht. Bekannt wurde er mit seinen rabenschwarzen Witzen über Behinderte. Nach einem schweren Unfall gelähmt, fängt er mit Zeichnen an. Originalzitat: Ich als Behinderter nehme mir das Recht, behindertenfeindliche Witze zu machen. Und alle lachen, verschämt oder offen. Am besten gefällt es mir, wenn Leute Protestbriefe an die jeweilige Zeitschrift schicken, weil sie nicht wissen, dass die Cartoons von jemand kommen, der keinen Zeh krümmen kann.“

Der Titel des Films ist auch der deutsche Titel der Autobiografie von Callahan. Genauso übersetzt vom amerikanischen Original „Don’t worry, he won’t get far on foot“. Ein wenig irritiert, Angelika Thiesen, Köln

Stadt und Leben

„Eine ungeheure Tragödie“, „Verkehr muss auf die Schiene verlagert werden“, „Mutter zeigt Stärke“, taz vom 15. 8. 18

Es passt alles zusammen: fehlender, verhasster Physikunterricht, Konzentration von Fertigungsstätten, Leben auf Kosten unserer Umwelt und Rechtsabbieger, die Kinder töten.

Physik: Der Rollreibungsbeiwert eines Gummireifens auf Asphalt ist zehnmal so groß wie der eines Stahlrades auf der Schiene. Es ist somit wesentlich weniger Energie auf der Schiene nötig als auf der Straße. Und bei uns fahren Loks mit Strom! Sehr oft ist die Verlagerung auf die Schiene vor Wahlen schon versprochen worden, aber dann war es „liberaler“, Straßen zu bauen und zu privatisieren, auch in Italien.

Wirtschaft: Transport wird verbilligt, damit Fertigung zentral an einem Ort statt dezentral stattfindet. Zum Beispiel stellt Arla in Upahl (Mecklenburg-Vorpommern) den Quark für ganz Skandinavien her und kutscht ihn dann per Kühl-Lkw nach Stockholm. Energie ist zu billig und menschliche Arbeit wird zu hoch besteuert.

Klima und Umwelt: Die CO2-Konzentration steigt weiter, auch dann, wenn „Ad-Blue“ zur Abgasreinigung benutzt wird.

Stadt und Leben: Früher gab es Güterbahnhöfe und von dort wurde in der Stadt verteilt. Heute bringt jeder 40-Tonner ein Bettgestell bis vor die Haustür und muss dabei mehrmals rechts abbiegen.

Auf die Regularien seitens der Politik können wir lange warten, dann sind die 2°C-Erwärmung der Atmosphäre und der nächste Radlertod längst geschehen. Wir müssen jetzt selbst vernünftig werden, uns Wissen aneignen und teilweise auch verzichten. Wolfgang Elsasser, Eicklingen

Feldfrucht, Obst, Beeren

„Hitzewelle in Deutschland: Mythos und Wahrheit“, „Agrarwende statt Subventionen“, taz vom 31. 7. 2018

Die angeführten Beispiele, die eher profitieren, sind Sonderkulturen, die nur von einer Minderheit der Bauern angebaut werden. Alle Feldfrüchte, die nicht großflächig bewässert werden (können), leiden stark unter der Kombination von Hitze und Trockenheit, die die Mehrheit der Bauern betrifft, weil ja auch regionales Futter für die Tiere fehlt.

Betriebe, die eine eigentlich gesunde Mischung mit Obst, Beeren et cetera anbauen, gibt es nach jahrzehntelangem Preisdruck selbst bei den Biobauern kaum noch, Spargel- und Weinanbau ist ohnehin nur in Regionen mit ganz speziellen Böden, speziellem Klima möglich.

Auch der Kommentar liegt daher teilweise daneben, denn bei aller berechtigten Kritik am Bauernverband sitzt die Landwirtschaft in Deutschland am sehr viel kürzeren Hebel: Im Gegenzug zu Industrieexporten werden auch viele Nahrungsmittel und landwirtschaftliche Produkte importiert. Dafür Zölle einzuführen ist daher auch schlecht möglich – selbst wenn der politische Wille da wäre –, wie man am Handelskrieg mit den USA gerade sehr gut sehen kann. Die Lage ist also ziemlich kompliziert.

Den Bauern kann man daher eigentlich nur empfehlen, aufzugeben, aber dann hätten wir noch mehr Arbeitslose. Oder sie satteln um auf stattlich bezahlte Landespflege – wovon wir politisch weit entfernt sind. Oder die Verbraucher*innen steigen mehrheitlich um auf regional und kleinbäuerlich produzierte Nahrungsmittel und geben dafür deutlich mehr Geld aus. Werner Behrendt, Oldendorf

Kontraproduktiv

„Bauern und Dürre: Von wegen nur Opfer“, taz vom 6. 8. 2018

Sehr geehrter Herr Maurin, herzlichen Dank für Ihren Versuch, die Handlungsmöglichkeiten der Landwirtschaft im Klimawandel darzustellen. Hier ein kleiner Faktencheck:

1. Moorschutz ist wichtig, wenn aber Moorflächen bereits in Kultur genommen worden sind, macht es aus globaler Sicht mehr Sinn, die Flächen in Deutschland in der Produktion zu halten und das Wassermanagement anzupassen (kontrolliert periodisch zu vernässen).

2. Der Fleischverbrauch ist nicht von der Landwirtschaft zu lösen, sondern von der Nachfrageseite. Solange tierische Produkte verzehrt werden, wäre es aber viel klimaschädlicher, sie nicht in Deutschland zu produzieren. Zum Beispiel ist die CO2-Effizienz der Milchproduktion in Deutschland 6-mal besser als in Afrika.

Außerdem findet ein Großteil der Futterproduktion weltweit gesehen auf Flächen statt, die für die menschliche Ernährung ungeeignet sind (dazu gibt es eine aktuelle Studie der FAO und der Universität Wageningen).

3. Mais ist die Kulturpflanze, die am besten die Trockenheit verträgt, den geringsten Pestizideinsatz benötigt und hauptsächlich organisch gedüngt wird. Zudem ist sie vielfältiger nutzbar als Kurzumtriebsplantagen, das heißt als Bioenergie, Tierfutter und als Grundstoff (Maisstärke) für die Ernährung und die Verpackungsindustrie. Damit können die Landwirte besser auf den Klimawandel reagieren als mit Holzplantagen, auch wenn die auf einigen Standorten ihre Berechtigung haben (mein Dorf stellt gerade auf Hackschnitzel-Fernwärme um).

4. Die Nährstoffüberschüsse in der Landwirtschaft müssen gesenkt werden, richtig! Dies geschieht bereits jetzt in vielen Betrieben zur Umsetzung der neuen Düngerverordnung. Gefordert sind in der Umsetzung und der Kontrolle aktuell die Bundesländer, damit auch alle Landwirte sich daran halten. Neue Auflagen sind eher kontraproduktiv, weil sie die redlichen Landwirte zusätzlich bestrafen und die wirklichen Schmutzfinken nicht treffen. Holger Hennies, Landwirt aus der Region Hannover

Warten auf das E-Auto

„Warten auf VW“, taz vom 6. 8. 2018

Liebe taz, die Behauptung des VW-Sprechers, „Elektrofahrzeuge sind innerhalb von 7 Monaten lieferbar“, ist nach meiner Erfahrung eine dreiste Lüge. Wir bestellten im Dezember 2017 einen E-Golf mit einem unverbindlichen Liefertermin im Juli 2018. Der Termin wurde inzwischen zweimal verschoben auf nunmehr Dezember. Einen verbindlichen (!) Termin nennt VW bis heute nicht. Wir haben inzwischen völlig sinnlos in eine Wallbox zum Laden investiert.

Bei Volkswagen steht der Kunde im Mittelpunkt und damit allen im Wege! Hermann Berkhan, Hohenhameln

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