wohin heute: Manche mögen‘s steinig
Verliebt bis über beide Ohren ist Krazy Kat – da gilt ihr alles als Liebesbeweis. Selbst wenn die angebetete Maus Ignatz sie mit Ziegelsteinen bewirft. Offissa Pupp ist ganz vernarrt in die Katze und will sie beschützen. Eine dieser unmöglichen Dreiecksbeziehungen also. Doch in George Herrimans tragik-komischem Comic geht es um mehr als nur die Liebe. Rassenfragen, Gender und Anarchie sind seine subtilen Themen. Der Comic bildet die Keimzelle für das Stück „Krazy Kat“, das noch bis Sonntag in den Sophiensaelen zu sehen ist. Die Schauspieler des deutsch-schweizerischen Vereins Mass & Fieber schlüpfen zwischendurch in die Rolle historischer Anarchisten wie Proudhon oder Bakunin. Und die dritte Ebene des Theaterstücks gestalten die Petroleusen, eine Kapelle, benannt nach den Brandstifterinnen der Pariser Commune. Ein anarchistischer Abend also? Für Krazy Kat gewiss nicht – aber Liebe macht ja bekanntlich blind. LH
Sophiensæle, heute 20 Uhr
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