wochenübersicht: lautsprecher: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Am Dienstag wird im altbewährten Kato an der neuen Hipmeile Schlesische Straße wieder einmal über das – wie es nun so schön heißt – „Ausreisezentrum“ in der Motardstraße berichtet, in welchem AsylbewerberInnen und, wie die Veranstalter schreiben, „andere nicht gewünschte MigrantInnen“ darauf vorbereitet werden, „freiwillig“ das Land zu verlassen, das sie vorher freiwillig aufgesucht haben. Dass diese Freiwilligkeit zur Ausreise nicht besteht, ist offensichtlich, wird so aber kaschiert.
Tags darauf wird in Neukölln die zum Themenkomplex gehörende Frage „Warum geht der Asylant nicht arbeiten?“ beantwortet. Wir alle kennen die Antwort: Weil er nicht darf! Dass stattdessen mithilfe ausgrenzender Rechtsprechung und der sogenannten Sachleistungsauszahlung zugleich rassistische Stimmungsmache betrieben wird, liegt zwar auf der Hand, wird von den meisten jedoch nicht bedacht. „Wir wollen diese Mechanismen erklären und aufzeigen, was wir dagegen machen können“, versprechen die ReferentInnen, und wir wollen gespannt zuhören.
Am Samstag dann wird mittags zunächst in der Offenen Uni der „Nulltarif für Bus und Bahn“ gefordert, was ja nur geht, solange die entsprechenden Unternehmen noch dem Staat beziehungsweise den Ländern gehören. Ob diese Forderung im Kapitalismus überhaupt sinnvoll ist, wird hier geklärt. Um 14 Uhr dann wird am U-Bahnhof Pankow demonstriert, das Motto der Demo lautet „Kein Raum für Rassismus – Für eine solidarische Gesellschaft“ und wendet sich gegen die rassistisch motivierten Proteste gegen den Moscheebau in Pankow. Und gegen diese zu sein, ist natürlich richtig. Dass einige allerdings vor lauter Solidarität gleich ganz trotzig den Moscheebau fordern, ist allerdings bescheuert. Merke: Auch wenn sich der Pfaffe Imam nennt, ist er Dein Freund nicht!
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