wochenschnack: Schöne Aussicht?
Auf der Halbinsel Priwall gegenüber von Travemünde entstehen protzige Urlaubsdomizile, wo einst Natur und verschlafene Campingplätze waren. Unsere Reportage über die Veränderungen war manchen zu unkritisch
Werbung für einen Investor
Wer hätte das gedacht! Die taz mit zweiseitiger Werbung für einen dänischen Investor, der den kleinen Priwall mit seinen 1.600 Bewohnern mit Beton zubaut.
Ist das das neue Image der taz? Ohne genaue Recherche, mit nur einer Bewohnerstimme, aber mit großen Fotos und viel Platz für die Aussagen des Investors!
Seit Jahren wehren sich viele Bürger Travemündes gegen diesen Massentourismus, der die einzigartige Natur- und Landschaft des Priwalls stark beeinträchtigt , wenn nicht gar zerstört. Es gibt zwei sehr aktive Bürgerinitiativen, die mit vielen Veranstaltungen und Aktionen versuchen aufzuklären und auf diese Zerstörung der Natur aufmerksam zu machen. Alleine das Zustandekommen des Verkaufs der 73.000 Quadratmeter erzeugt Fassungslosigkeit, im Bericht des Rechnungsprüfungsamtes vom 18.06.2009 finden sich sehr deutliche Worte dazu.
Ein weiteres Waldgebiet, der Kohlenhof, soll auch noch einem Hotel zum Opfer fallen. Mit einer Menschenkette haben wir mit über 1.000 Mitstreitern am 12.10. ein Zeichen gesetzt, wir wollen den Wald schützen, der nach einem Gutachten ein wertvoller historischer Wald ist und als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen werden sollte.
Nichts darüber in der zweiseitigen Darstellung über die Baumaßnahmen des Herrn Hollesen! Weitere Investoren sind auf Suche nach „Sahnestücken“ an der Ostsee. In Rosenhagen, unweit vom Priwall in Mecklenburg-Vorpommern, soll das nächste Großprojekt Natur und Dorfstruktur zerstören. Wo bleibt die taz? Es stellt sich für mich schon die Frage, welche kritische Recherche erfolgte und welche Interessen dem Artikel vom 4. 11. zu Grunde liegen.
Noch ein Hinweis für die Recherche: Die BIP – Bürgerinitiative der Priwallbewohner – hat eine Website mit einem Archiv, dort findet man den Kaufvertrag, Bericht des Rechnungsprüfungsamtes und vieles mehr.
Gudrun Schröder, Lübeck-Travemünde
Wosnitza hat recht
Moinmoin, als einer, dessen Vater noch 48/49 schwarz übers Eis der Pönitzer Wiek nach seinem kranken Vater in Lübeck schaute, und der selbst via Wanderfahrten auf dem Monte Priwallo sommers gezeltet – und unlängst sich die Ungetüme in Begleitung vor Ort Gebliebener angeschaut hat, sage ich: Der Herr Wosnitza hat Recht und der Fiasko-Selbstmörderturm Maritim reicht. Lowandorder, taz.de
Zum Sprachrohr mutiert
Ist die taz jetzt zum Sprachrohr dieses Investoren mutiert? Wo bleibt hier die Kritik an diesem Vorhaben, der schnell noch durchgezogen wird, bevor die Gegend zum Landschaftsschutzgebiet erklärt wird?
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Solche Schleichwerbungs-Artikel kenn ich eigentlich nur von der Mopo und vom Hamburger Abendblatt!
Rossignol, taz.de
Dinge ändern sich
Dinge ändern sich nun mal. Und da Travemünde ein Ferienort ist, der sehr gut per Bahn erreichbar ist, behalte ich das mal im Kopf. LeSti, taz.de
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