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Der norwegische Autor Ingvar Ambjörnsen steht im Mittelpunkt eines spartenübergreifenden Abends (heute, 20 Uhr, Hamburger Botschaft, Sternstr. 67): Jazz, Prosa, Film und eine Party rund um seine Kurzgeschichten-Helden Bo. Das Trio A.R.S. bezieht Ambjörnsens Texte in Originalsprache in seine Jazzimprovisationen ein und lässt daraus komplexe Wechselspiele aus Klang und Rhythmus werden. Anschließend wird Petter Naess‘ Spielfilm Elling (nach Ambjörnsens Roman Blutsbrüder) gezeigt, in Norwegen angeblich der Kinohit 2001. Und weil es lange dunkle Winternächte, so die Veranstalter, nicht nur in Norwegen gibt, wird schließlich bis in die frühen Morgenstunden gefeiert und getanzt.
Kennen Sie den: Sitzt ein Typ ohne Pass auf der Bullerei in Helsinki, und einen Namen kann er auch nicht nennen. Sagt der Bulle: „Den sollten wir ausweisen.“ Der Anwalt: „Wie denn, der spricht doch perfekt Finnisch!“ Darauf der Bulle: „Ach, das kann man schnell mal lernen.“ – Schon gehört? Stimmt, in Aki Kaurismäkis Der Mann ohne Vergangenheit. Aber sich an die Pointe zu erinnern hilft bestimmt beim Besuch des Konzerts von Selfish Shellfish morgen Abend (21 Uhr, Kampnagel), wenn die nicht eben subtil tätowierte Frontfrau Roosa Voima zum Beispiel singt: „Nostradamus et arvaakaan / tätä uutista kuinka nauretaan / katu-uskottavuutesi katsos / ei ole ajanmukainen.“ Gags wie Gummihandschuhe an den Füßen liefert die Band aus Helsinki selbst, ansonsten geht es in den Songs knallhart melancholisch zu.