wasg, pds und die bürgerschaftswahl : Die Linke blamiert sich selbst
Es soll die ganz große inhaltliche Debatte werden am Wochenende. Über alle Fragen der Landespolitik wollen WASG und Linkspartei.PDS diskutieren, drei Tage lang, mit prominenter Unterstützung von Oskar Lafontaine. „Solidarität statt Spaltung“ lautet ein Motto dieses großen „Ratschlags“. Doch schon bei der Frage, wie ihr formaler Auftritt bei der Bürgerschaftswahl aussehen soll, sind die beiden Parteien tief zerstritten. Und es ist keine Einigung in Sicht.
Kommentar von Jan Zier
Das Ergebnis der jüngsten Mitgliederbefragungen – es hätte nicht desaströser ausfallen können. Die Parteibasis der WASG hat dafür gestimmt, auf der Liste der Linkspartei.PDS zu kandidieren. Und dagegen. Verstehen kann das nur, wer auch Freude an Debatten über Parteisatzungen und Geschäftsordnungen hat. Nicht aber, wer überlegt, „links“ zu wählen.
Einig ist sich die Parteibasis der WASG nur in einem: Sie will nicht, wie in Berlin, gegen die PDS kandidieren. Der Rest ist Streit: um die Wahlkampffinanzierung. Um die Macht des Bundesvorstands über Bremen. Um den Einfluss der widerstreitenden Parteiflügel.
Am Sonntag wollen die Linken darüber diskutieren, „was wir von Parteien noch erwarten können“. Bei der WASG vor allem eines: Spaltung statt Solidarität.