wasg krise : Fahrstuhl-Partei Wahlalternative
Der NRW-Wahlalternative haben sich ein paar Ex-Sozialdemokraten angeschlossen. Der Mitgliederzuwachs tut auch not, denn zugleich verliert die streitlustige WASG Aktivisten in Nordrhein-Westfalen. Zunächst traten führende Mitglieder (etwa Ex-NRW-Spitzenkandidat Jürgen Klute) in die PDS ein, um sich besser auf Linkspartei-Reservelisten zur Bundestagswahl platzieren zu können. Jetzt leitete der Landesvorstand Parteiausschlussverfahren gegen die renitenten Linksbündnis-Gegner vom „Leverkusener Kreis“ ein. Die Fluktuation bei der nicht einmal ein Jahr alten Partei ist groß. Die WASG ist eine Fahrstuhl-Partei.
KOMMENTAR VONMARTIN TEIGELER
Die beschleunigte Berliner Republik der letzten Monate hat die selbst ernannte neue Linke erst stark werden lassen, zugleich ist der politische Schweinsgalopp aber auch hauptverantwortlich für die unstete, chaotische Entwicklung der WASG. NRW-Wahl, Kanzler-Neuwahl, Linksbündnis-Taufe – wie soll eine Partei da zur Ruhe kommen? Im entstehenden Linksbündnis mit der PDS schaden der WASG die internen Turbulenzen. Während die Linkspartei.PDS und vor allem die Spitzenkandidaten Gysi/Lafontaine inhaltlich den Kurs vorgeben, ist die WASG-NRW mit sich selbst beschäftigt. Beispiel: Im aktuellen Programmstreit zum Thema Mindestlohn (1.000 oder doch 1.400 Euro?) entscheidet die PDS, was passiert. Die Meinung des größten WASG-Landesverbandes interessiert bei der Kompromisssuche gleich null.