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was tun in hamburg?

Sa, 5. 10., 20 Uhr, Yoko

Unterm Strohhut

Die Zeiten allerdrahtigsten Post-Punks mit Kunsthochschulhintergrund sind vorbei. Einen zurückgelehnten, an Popjournalismus-Relevanz-Kategorien herzlich desinteressiert wirkenden Sound hat die Band The Monochrome Set inzwischen für sich etabliert. Und veröffentlicht, beim hiesigen Feinschmeckerlabel Tapete, nun wieder eines dieser rührend regelmäßig Lebenszeichen: Wie klingt es, wenn alt gewordene Hipster nach zu viel vom falschen Kakteenschnaps vor dem Fernseher träumen, der schon seit Stunden Spaghetti-Western zeigt?

So, 6. 10., 20 Uhr, Polittbüro

In Versace

„Ein Augenschmaus“: So schreiben andere über Lisa Eckart, und dass es im zitierten Fall eine Schreibende war, ändert daran einen Scheiß. Mit diesem Gemäkel haben wir uns möglicherweise als allzu politisch korrekt geoutet, und damit wiederum hat sie so gar nichts am wie modelliert wirkenden Schopf, diese Eckart: Erklärte Fleischesserin ist sie, raucht, trägt Versace und lässt sich gern zitieren mit Sätzen wie: „Fassen Sie mir an die Brüste – aber duzen Sie mich nicht.“ Das denkbar beste Gegenmittel also, die angeblich 27-Jährige – oder genauer: ihre Bühnen-Persona –, gegen diese merkwürdige Gleichgesinntheit, wie sie sich hierzulande allzu oft als Kabarett ausgibt.

Di, 8. 10., 19.30 Uhr, Literaturhaus

Mit Ambition

Als Mircea Cărtărescu 2015 in Leipzig den „Buchpreis zur Europäischen Verständigung“ bekam, geschah das für seine „Orbitor“-Trilogie – von der damals in der taz stand: „Selbst bewundernde Kritiker gestehen, dieses surreal um ein allumfassendes Ich wuchernde Werk nicht zur Gänze zu verstehen, geschweige denn die Hybris seines Autors, der sich enthusiastisch zur unlesbaren, schwer entschlüsselbaren Literatur bekennt.“

Jetzt ist Cărtărescu, der übrigens genau so auch Magazinkolumnen darüber kann, „Warum wir die Frauen lieben“, wieder auf dem Weg zu einer Buchmesse. Dabei hat er jetzt nur einen Band, aber der hat es in sich: „Solenoid“ (Zsolnay, 912 S., 36 Euro) ist für Sigrid Löffler ein „magischer Solitär“ in der Gegenwartsliteratur, andere erkannten alle Rahmen sprengende Psychedelik; wenn schon, denn schon. (aldi)

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