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was tun in bremen?

So, 17. 6., 11 Uhr, Mo 18. & Di 19. 6. jeweils 20 Uhr, Glocke

Die Stimme des Sträflings

Die Philharmoniker widmen ihr zwölftes Saison-Konzert Robert Mitchum. Gute Idee, gerade weil’s so schnoddrig klar macht: An Mitchum wird nicht erinnert, weil man sich dazu wegen seines 21. Todes-, 101. Geburts- oder 78. Hochzeitstages verpflichtet fühlt, die jetzt irgendwann anstehen. Ihm wird gehuldigt, weil es cool ist – und er der Coolste der Coolen war: Als Kettensträfling, Boxer, Schuhverkäufer und Horoskopschreiber hatte er schon gearbeitet, bevor Hollywood sich auf ihn stürzt, ihn all das spielen lässt, was er war, dafür aber viel Geld rüberwachsen lässt: „Die Kohle kam immer reichlicher, und das ist todsicher besser als eine Stechuhr“, hat er mal erklärt, warum er sich auf den Scheißjob eingelassen hat. Manchmal sang er auch, sehr gut und oft zu Texten, die er selbst geschrieben hatte, wie die hübsche Ballade vom jungen Mann, der den Schnaps, den sein Vater illegal brennt, in die Stadt kutschiert, von der Polizei gejagt wird – aber the law they never got him ‚cause the devil got him first. An den bösesten Melodien aus Mitchums schwärzesten Filmen beweist sich Dominique Horwitz als Sänger, ein paar Mädels singen Shalala und Schubidu und Frank Strobel wedelt mit dem Stöckchen: Echt cool.

So, 17. 6., 10-17 Uhr, Tag der offenen Tür, Weserwehr

Technik gegen Technik

Weil sich infolge der Weservertiefung ab 1895 Gezeitengrenze und Flussgrund-Erosion bis in die Mittelweser ausdehnte, wurde Bremen verdonnert, die Technikfolgen einzudämmen. Dafür setzte man: auf Technik. Ab 1911 reguliert das Weserwehr, ab 1993 das neue Weserwehr die Strömung. Dessen 25-jähriges Bestehen begeht das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) mit einem Tag der offenen Schleuse – äh…Tür. Und weil’s zusammengehört, führt die SWB auch durchs Weserkraftwerk und öffnet das Netzmuseum.

Sa, 16. 6. 10-18 Uhr, Unibibliothek

Prophet der Teutomanen

Justus Möser (1720-1794) war ein Wegbereiter von Nationalismus und Teutomanie. Dem von allen reaktionären Bewegungen seither nicht ganz zu Unrecht vereinnahmten Osnabrücker Publizisten hat das dortige Remarque-Zentrum eine Wanderausstellung gewidmet. Unter dem etwas irreführenden Titel „Aufklärung und Tradition“ vermeidet sie jedes Fragen nach problematischer Rezeption. Aktuell gastiert sie in der Unibibliothek – warum auch immer.

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