piwik no script img

was macht eigentlich...… Sigmar Gabriel?

Unterschreiben

Es steht nicht gut um die Achse Berlin–Hannover. Stein des Anstoßes ist der neue Lehrter Bahnhof, in dem am Donnerstag um 4.05 Uhr die erste S-Bahn fahrplanmäßig halten wird, der aber bald einen neuen Namen bekommen soll, wenn es nach Bahnchef Mehdorn und Verkehrssenator Strieder geht. Berlin-Mitte oder Zentralbahnhof beispielsweise, was die Leute in Lehrte, einer Vorstadt von Hannover mit 43.000 Einwohnern, gehörig auf die Palme bringt. Schließlich hat die Eisenbahn und nicht zuletzt die Strecke Berlin–Lehrte, die 1871 eröffnet wurde, die Kleinstadt zum Florieren gebracht. Der Bahnhofsname ist also ein Gründungsmythos, und den wollen die Lehrter nicht kampflos dem historischen Vergessen anheim geben. Nein, es steht wahrlich nicht gut um die Achse Berlin–Hannover.

Das überrascht. Regieren doch in beiden Landeshauptstädten zwei sehr junge Sozialdemokraten, die beide noch dazu das gleiche gesunde Verhältnis zum Populismus pflegen. Allerdings: In solch einer Lage wird kaum eine Möglichkeit ausgelassen, sich noch ein bisschen mehr zu profilieren. Vielleicht deswegen hat sich der junge Landesvater Sigmar Gabriel inzwischen in den Namensstreit eingeschaltet. Unter den inzwischen 5.500 Unterschriften, die vier Schüler für die Beibehaltung des Stationsnamens gesammelt haben, ist auch die von Gabriel. Im August sollen sie Berlins Regierendem Klaus Wowereit überreicht werden. Wenn das mal kein Fall für den Vermittlungsausschuss wird.

KAB/FOTO: AP

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen