: was macht eigentlich ...Bischof Huber?
Namen nehmen
Und zwar der Steglitzer Treitschke-Straße. Die Debatte ist zwar nicht neu, so der Berliner evangelische Bischof Wolfgang Huber. Aber der herannahende 100. Geburtstag des ehemaligen Präses und Bischofs von Berlin-Brandenburg, Kurt Scharf, biete eine gute Gelegenheit, der Paralleltrasse zur Schildhornstraße den moralisch zweifelhaften Namen Treitschke zu nehmen. Bislang lehnten Politiker der CDU und der FDP eine Umbenennung mit der Begründung ab, Treitschke, der einstmals angesehene Historiker und Verfasser einer fünfbändigen deutschen Geschichte, müsse aus seiner Zeit heraus verstanden werden. Tatsächlich gilt Treitschke der aufgeklärten Nachwelt aber als Antisemit und glühender Nationalist. Tief überzeugt von der Überlegenheit deutscher Tugenden war Treitschke in den 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts bekannt für seine rassistischen Ausfälle und als Wortführer im Berliner „Antisemitismusstreit“. Huber fordert nun von der Steglitzer BVV eine „schnelle, mutige Entscheidung“ für eine Scharf-Straße. In Steglitz predigte der einstige Pfarrer von Sachsenhausen bis zu seinem Lebensende in der dortigen Patmos-Gemeinde. Scharf, der sich unerschrocken dem Nationalsozialismus widersetzte, stand Zeit seines Wirkens für eine Seelsorge ohne Ansehen der Person, was nicht bei allen gut ankam. So besuchte der engagierte Friedensaktivist auch Ulrike Meinhof und Südkoreas Präsidenten Kim Dae-Jung im Knast. Was aber wird aus dem Treitschke-Park gleich neben an? Ein scharfer Park? AWFOTO: ARCHIV
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