was macht eigentlich ...… die WASG? : Weiter bröckeln
Fast konnte man den Eindruck gewinnen, die WASG habe sich ein wenig konsolidiert. Seit nach monatelangem Streit feststand, dass sie in Berlin gegen ihren Fusionspartner PDS antreten wird, war es ruhig geworden um die streitbare Truppe. Nun aber bröckelt sie wieder.
Am Mittwoch erklärte Stefan Müller seinen Rücktritt aus dem Landesvorstand. Am Abend zuvor war Müller mit dem Versuch gescheitert, in den Länderrat der Wahlalternative gewählt zu werden. Auf dem Landesparteitag erhielt er gerade mal neun von 114 Stimmen. Das niederschmetternde Ergebnis aber sei nicht der Grund für den Rücktritt, betont Müller. Er fühlt sich vielmehr gemobbt. Hinter seinem Rücken habe es eine wochenlange Rufschädigung gegeben. Fakt ist, dass Müller – anders etwa als die WASG-Spitzenkandidatin Lucy Redler – nicht der trotzkistischen SAV angehört. Nur SAV-nahe Kandidaten seien nun in den Länderrat gewählt worden, bemängelt Müller. Damit habe sich der Landesverband von dem Versuch abgekoppelt, noch Einfluss auf den bundesweiten Fusionsprozess von WASG und PDS zu nehmen.
Redler, deren Truppe mit dieser Fusion noch nie besonders viel am Hut hatte, weist Müllers Vorwürfe zurück. Zum einen sei lange bekannt, dass einige WASGler aus der SAV kommen. Damit werde offen umgegangen. Mit dem steten Vorwurf, die SAV wolle die WASG unterwandern, solle nur die Partei verunsichert werden, betont Redler. Die WASG aber stehe geschlossen zusammen. Das allerdings fällt umso leichter, je mehr parteiinterne Kritiker das Handtuch werfen. TNK FOTO: ARCHIV